Hallo liebe Community,
ich gebe euch mal ein kleines Update.
Seit meinem letzten Update habe ich fast täglich 50-90%ige Wasserwechsel durchgeführt, kaum gefüttert und habe so vorerst den Nitrit und Nitratwert in den Griff bekommen. In der darauffolgenden Zeit gab es keine Ausfälle, alle Garnelen haben sich regulär gehäutet und auf einmal hatte ich 5-6 tragende Weibchen dabei. Außerdem entdeckte ich mindestens 3 semiadulte Tiere, die wohl noch vom letzten Wurf waren. Im folgenden setzte ich die spärliche Fütterung fort und fuhr die Frequenz der Wasserwechsel wieder etwas herunter (alle 2 Tage 50-90%).
Schon seit ich angefangen habe, die vielen Wasserwechsel zu machen, fiel mir auf, dass es den Pflanzen immer schlechter geht, obwohl ich das Osmosewasser aufdünge, genau wie Tom es empfiehlt. Viele Blätter waren noch gelber und bildeten Nekrosen an den Rändern, hinten an meiner Blattpflanze, waren nun zahlreiche Löcher zu sehen. Gleichzeitig breiteten sich grüne Hydras über meine Scheibe aus, weswegen sich die Schnecken da nicht mehr hintrauen und es jetzt wieder Grünalgen und sogar Filterbakterien gedeien.
Dann kamen ein paar sehr warme Tage, die Temperatur im Becken stieg von 22 auf 24+-1° an. Ich habe das Gefühl, dass trotz der fast täglichen Düngung viele Pflanzenteile einfach abgestorben sind, was dann nochmals den Nitritwert nach oben drückte.
So, gestern war es wieder etwas kühler, ich sehe in mein Becken und erkenne, dass ein tragendes Weibchen, vermutlich durch die so "plötzlich" niedrigeren Temperaturen versucht sich zu häuten. Der letzte 60%ige Wasserwechsel war zu der Zeit keine 24 Stunden her. Hab daraufhin erstmal die Osmoseanlage angeworfen und gegoogled, was denn der Mist soll und als ich wieder ins Becken sah, lag sie auf der Seite am Boden. Ich habe gesehen, dass sie noch geatmet hat, deswegen wollte ich sie noch nicht rausholen. In den folgenden Stunden wurde sie noch von allen Männchen befruchtet, ehe ich sie schließlich rausgenommen habe. In einen abgesonderten Gefäß konnte ich dann beobachten, wie sie noch ein paar mal zuckte, ehe aus allen Ritzen wieder Kiemenwürmer oder was auch immer herauskamen und auf ihr herumtanzten. Da sie schon etwas länger getragen hatte (man kann schon die Augen sehen) und ich es Schade um die Eier fand, habe ich mich dazu entschlossen, ihr die Eier abzustreifen und selber zu bebrüten.
Heute früh habe ich wieder ins Becken gesehen und erstmal entdeckt, dass schon wieder ein tragendes Weibchen mit aufgeplatztem Panzer umher sitzt.
Dazu möchte ich auch noch sagen, dass meine Osmoseanlage durch den Dauerbetrieb inzwischen etwas verkalkt ist und in der Leistung abgenommen hat, sodass heute früh nur einen 40%igen Wasserwechsel durchführen konnte. Ratet mal, wie die Nitrit- und Nitratwerte NACH dem Wasserwechsel aussahen? (kleiner Tipp: No2: 0,25 mg/l, No3: 18mg/l)
An dieser Stelle will ich mal ein kleines Resumé ziehen, ich habe die letzten 3 Wochen jeden Tag mindestens 1 Stunde in das Becken investiert, Wasser gewechselt, soviel die Osmoseanlage es hergibt und konnte damit kurzfristig meine Ausfälle symptomatisch behandeln. In Folge dessen sind mir zwei neue Probleme entstanden: grüne Hydras und absterbende Pflanzen, was wieder zu den ursprünglichen Problemen führt. Die Kiemenwürmer, die ich schon 2 mal behandelt habe, bin ich immer noch nicht los geworden. Meine einzige Freude, dass einige Weibchen tragen, wurde inzwischen wieder neutralisiert, dadurch dass davon vermutlich 2 sich grundlos vorzeitig häuten wollen und dabei sterben. Wenn sie einen Mineralmangel hätten, wüsste ich nicht woher, ich gebe fast täglich frisch aufgesalzenes Wasser hinzu und füttern darf ich sie nicht. Wenn es an den Kiemenwürmern liegt, dann kann ich das gerade nicht behandeln, weil ich meinen Sprudelstein dafür brauche, die Eier zu belüften. Wenn es am Nitritwert liegt, kann ich nichts dagegen machen, weil meine Osmoseanlage nicht schneller arbeitet und ich auch nicht noch weniger Füttern kann als garnicht(Heute habe ich zusätzlich einen Großteil der kränkelnden Pflanzen abgeschnitten).
Dass ich in der ganzen Zeit, in der ich das Aquarium habe, keine Erfolge feiern konnte und das Hobby in letzter Zeit zu einer freudlosen Last verkommt, motiviert mich nicht wirklich, vorallem nicht, wenn man an anderen Stellen liest, dass Neocaridina so anspruchslose Tiere sind die sich bei anderen in Low-Tech-Aquarien auf Leitungswasser mit 2 wöchigen 30%igen Wasserwechseln wie Kaninchen vermehren.
So langsam frage ich mich auch, ob das überhaupt noch ein Hobby ist, dass ich weiter verfolgen sollte, nachdem ich gerade eigentlich nicht täglich mehrere Stunden extra Zeit habe (Student mit Bachelorarbeit und Klausuren) und es kaum Spaß macht.
Naja, falls jemand noch eventuell eine supergute einfache Lösung für mein Problem hat, immer her damit. Andernfalls, würde ich mich sehr drüber freuen, wenn es jemanden im Münchner Umkreis gibt, der gerne ca. 20 Sakuras haben will.
Mit freundlichen Grüßen,
Jonas