Hallo zusammen,
ich spiele schon längere Zeit mit dem Gedanken, mir ein Sulawesibecken einzurichten und Kardinalsgarnelen zu halten. Bis zum mörderisch heißen Sommer 2018 hatte ich etwa eineinhalb Jahre Red Bees in einem 30er Nano Cube gehalten, die auch sehr vermehrungsfreudig waren. Leider kam dann der besagte Sommer (ich dazu in einer der wärmsten Regionen Deutschland wohnend - mit SüdWestSeite) und trotz Ventilator und häufigen Wasserwechseln, habe ich die Temperatur in dem kleinen Becken nicht in den Griff bekommen. Das Becken war zudem recht ordentlich bepflanzt, und so hatten auch die Pflanzen ein Problem mit den Temperaturen und es kam eines zum anderen (ja, den Dennerle Nährboden hatte ich zu allem Übel auch noch drin!) und die Tiere sind mir leider verstorben. Das Garnelenfieber hate bei mir aber eigentlich nie wirklich aufgehört (scheint chronisch zu sein) und ich spielte schon lange mit dem Gedanken, wieder Garnelen zu halten. Vor ein paar Wochen - nach reiflicher Überlegung - dann die Entscheidung: Es wird ein Sulawesi-Becken mit Kardinalsgarnelen.
Seit gestern läuft es ein. Ich habe es überhaupt nicht eilig, werde es sicherlich einige Monate einlaufen lassen. Hier mal ein paar technische Details und ein Bild vom Becken. Es ist ziemlich simpel gestaltet (aber noch nicht final) komplett ohne Pflanzen und es sollen auch keine rein. Ich träume aber natürlich von einem schönen grünen Algenbelag, der die Lavasteine komplett überzieht Über Hinweise, Verbesserungsvorschläge etc. freue ich mich übrigens immer.
Becken: Scaper's Tank 55 L Die große Grundfläche und niedrige Höhe gefällt mir sehr gut. Ich wollte ein etwas größeres Becken als die vorher 30L für Red Bees. War kurz zwischen dem 70er und dem 55er Scaper's Tank am schwanken, am Ende ist's der 55er geworden. Ist mit der mitgelieferten Abdeckscheibe abgedeckt. Sind zwar rundherum Schlitze vorhanden aber bisher ist nur wenig Wasser verdunstet. Wird dann regelmäßig mit entsalztem Wasser aufgegossen.
Filter: Bob Maxi Innenfilter Dies war eine schwierigere Entscheidung als die Wahl des Beckens. Zwar war der Bob, nach dem was ich so gelesen hab, von Anfang an mein Favorit, da er eine so größe Filteroberfläche hat und nicht viel Strömung produziert. Und ich hatte zuvor auch einen Innenfilter (Pat Mini mit einem größeren, garnelensicheren Schwamm) und habe bisher keine Erfahrungen mit anderen Filtern gemacht, wollte also eigentlich einen Innenfilter. Aber ich habe auch viel Gutes über HMF gelesen und das Prinzip gefällt mir sehr gut und so war ich kurzfristig am überlegen, vielleicht einen Eck-HMF in die linke hintere Ecke zu bauen. Hinter dem könnte man auch den Heizstab verstecken und insgesamt sieht es sicher besser aus, als der klobige Bob. Aber HMFs scheinen auch wieder eine Wissenschaft für sich zu sein (Pumpenstärke, Mattenfläche, Durchflussgeschwindigkeit etc.) und da ich keine Erfahrung in dem Bereich habe, bin ich davon ab. Beziehungsweise ganz tot ist der Gedanke noch nicht. Ich hatte irgendwo in einem Forumsbeitrag gesehen, wie sich jemand aus Plexiglas einen nachträglich einsetzbaren Eck-HMF gebaut hatte. so etwas wäre durchaus interessant für mich, leider fehlt es mir dafür an den nötigen Tools (und möglicherweise auch das handwerkliche Geschick, so etwas sauber hinzubiegen ;). Aber da das Becken eh noch Monate einlaufen wird, werde ich den Gedanken die nächsten Tagen und Wochen noch weiter verfolgen und werde, falls sich eine gute Lösung anbietet, ggf. den Filter wechseln. Ansonsten bleibe ich beim Bob, der ist simpel und vielleicht etwas 'kalkulierbarer'.
Der Bob ist noch mit einem Aquael Mini UV-Sterilisator verbunden und einem Düsenstrahlrohr kurz unter der Wasseroberfläche.
Heizstab: Aquael Platinum Heater, 100 W Aktuell nur ein Heizstab. Das soll nicht so bleiben, spätestens wenn die Garnelen mal rein kommen, muss ein zweiter als Absicherung rein. Eventuell auch irgendein Notfal-Alarmsystem, da habe ich mir noch nicht allzuviele Gedanken drüber gemacht, da noch Zeit ist. Zur Zeit in der Einlaufphase reicht der eine. Wassertemperatur ist auf 29°C eingestellt.
Bodengrund und Steine: Silbersand, schwarze Lavasteine und Islandlava, JBL Volcanic Mineral Außenrum und in den Ecken eine dünne Schicht Silbersand (5mm - 1cm), ein recht großer und verhältnismäßig schwerer Lavastein, darunter etwas Volcanic Mineral und noch ein paar faustgroße Lavasteine, die recht leicht sind und sich zum teil etwas sträubten, liegen zu bleiben. Zwei stehen noch unter Beobachtung Ich lasse es jetzt einmal so liegen wie es jetzt ist, vielleicht kommt mir ja noch eine Blitzidee, wie ich es nordnen kann. Ich hätte gerne noch den ein oder anderen kleineren Lavastein drin, viellecht zerschlage ich noch etwas von dem, was ich hier habe oder ich schaue mal in der Grillabteilung im Baumarkt.
Beleuchtung: Aktuell eine Dennerle 11W und eine Power Led 5.0, weil ich die noch rumfliegen hatte. Habe aber schon eine Fluval LED 3.0 22W bestellt. Mir gefällt, dass man jeden Farb-/ Weißton separat dimmen und Tagesverläufe programmieren kann. So kann ich hoffentlich den Algen tasüber eine adäquate Lichtmenge zur Verfügung stellen und es abends dunkler werden lassen, ggf mit einer Einstellung, die die Farben der Tiere gut zur Geltung bringt. Ich kann die Lichtintensität anpassen, falls ich zuviel oder zu wenig habe. Versuche mich da irgendwie heranzutasten, und erhoffe mir von der Lampe eine gewisse Flexibilität.
Sonstiges: Söchting Oxidator D Auch überdimensioniert, aber beabsichtigt. Klar, der Mini ließe sich einfacher verstecken aber beim D wird schon deutlich mehr Sauerstoff produziert. Momentan steht ein kleines Türmchen us Garnelenröhrchen drauf. Möglich, dass der noch anders platziert/versteckt wird.
Wasser wird aus Osmosewasser, aufgesalzen mit Sulawesi 8,5 hergestellt. Aktuell habe ich aus logistischen Gründen das 7,5er zum ersten Befüllen verwendet, werde aber zeitnah umsteigen auf das 8,5er über mehrere 50% WWs. Dafür werde ich so einen Wassersprudler verwenden. Der Plan ist, einen 20-L-Wasserkanister zu ca dreiviertel mit Osmosewasser zu füllen, entsprechende Menge Salz rein und dann 4-5 Liter carbonisiertes Osmosewasser obendrauf, Deckel drauf und warten, gelegentlich durchwirbeln. Es wird sich zeigen, wieviel CO2 nötig ist und wie lange es dann dauert, bin aber zuversichtlich. Da das Leitungswasser hier sehr hart ist (>700 µS), ist das Osmosewasser immer noch bei knapp unter 30 µS. Ich denke aber nicht, dass dies ein Problem sein wird. Allerdings fürchte ich, dass relativ viel Silikat im Wasser sein wird. Entsprechende Tests habe ich aber noch nicht durchgeführt. Wird sich zeigen, ob das kieselalgentechnisch auch über die erste Einlaufphase hinaus zu Ausartungen führt, falls ja, werde ich mir was überlegen.
Besatz: Wie gesagt sollen irgendwann im Frühjahr mal Kardinalsgarnelen einziehen. Als Schnecken Mini-Tylos. Ist es problematisch, das Becken ganz ohne Schnecken einzufahren? Blasenschnecken möchte ich ehrlich gesagt gar nicht erst drin haben.
Ist jetzt doch ein längerer Text geworden. Ich sehe jetzt der drohnden Kieselalgenwelle entgegen und berichte mal, wenn es was neues zu berichten gibt
LG
Jens