HILFE ! Garnelen sterben mit aufgeplatztem Panzer

Hallo Sabine,

Häutungsprobleme können viele Ursachen haben. Mangel an Calcium und Kalk, schlechte Wasserwerte, niedriger Sauerstoffgehalt und geschwächte Tiere etc.. Die Wasserwerte bei Dir absolut im Soll, aber füttern würde ich die abwechslungsreich. Z. B. hat Spirulina sehr hohes Calcium, was aber auch von Schnecken verputzt wird. Ich nutze hier auch das Shrimp King Mineral von Dennerle, da es ebenfalls einen hohen Anteil an Calcium hat. Toms Pudding, aber auch das Mineral Healthy nutze ich. Nebenher gebe ich denen hin und wieder auch frisch geschlüpfte Artemia in Eigenherstellung, da ich hier auch Fische habe. Neben Calcium bekommen die auch Power anhand von Proteine.

Was ich auch gerne gebe, sind abgekochte Spinat oder Kohlrabiblätter in Bio-Qualität. Den Spinat hole ich nach 1-1,5 Tage raus, falls was übrig bleibt und den Kohl erst nach 2-2,5 Tage. Die Garnelen stürzen sich regelerecht drauf und die Blätter der Kohlrabi sind sogar für die Wasserqualität hervorragend.

Die 2 Grad Unterschied können zur Häutung anregen, aber der Unterschied ist so gering, dass da nichts passiert. Ich nutze sogar einen Wasserkocher für das Osmosewasser, wo ich bei 10 Liter 2 Liter heiß werden lasse. Kurz abkühlen lassen und schon ist das Wasser in Betriebstemperatur.

Einen Oxydator hast Du im Becken? Hast Du den neuen Filter parallel einlaufen lassen?

Dann würde ich das Futter abwechslungsreicher gestalten. Aber den NO2-Wert würde ich weiterhin prüfen, denn es kann sein, dass dieser steigt, da das Becken noch sehr jung ist.

Sehr gerne und viel Glück, dass es nun besser läuft. Nimm ruhig von oben noch etwas dazu.

Moin,
Häutungsprobleme deuten immer auf geschwächte Garnelen hin wie Olli schon schrieb. Nach meiner Erfahrung liegt das - in diesem Fall - nicht an Mineralienmangel oder am Futter. Man muss eines verstehen: Kommt die Garnele nicht aus der Haut fehlt die Kraft dazu. Man könnte sagen die Garnelen haben Schnupfen oder Grippe und sind geschwächt. Auch das "ruhige herumsitzen" deutet darauf hin. Eine Garnele kann keinen Schnupfen oder Grippe bekommen, wenn sie etwas haben wo gegen ihr Imunsystem rudert dann vernachlässigt sie automatisch die innere Immunabwehr im Darm. Das heißt so gut wie jedes mögliche Problem das existiert sorgt für eine Vernachlässigung der inneren Immunabwehr und das wird von Bakterien ausgenutzt die sich an der Darmwand festsetzen und die versuchen über die Darmbarriere einzudringen. Homöopathisch kann man es mit Mineral healthy versuchen, wobei das Mittel eigentlich besser als prophylaktischer Schutz zu verstehen ist und kein Heilmittel ist wenn es mal so akut ist.
Man kann versuchen zu behandeln auf bakterielle Infektion und zu 99% werden die Garnelen wieder fit. Jedoch gilt zu prüfen ob das suboptimale was dazu geführt hat noch vorhanden ist. In so fern wäre ein ausgefüllter Fragebogen sicher hilfreich hier helfend mitzuwirken.
Das Bakterienmittel würde ich nicht verwenden, das könnte das Problem verstärken.

Das ist meine Einschätzung nach den Fakten aus Beitrag 1. Leider fehlen mir viele Infos die hier abgefragt werden um herauszufinden was die Ursache sein könnte. Beispiel: "Garnelensand" sagt mir nichts, man bräuchte den Markennamen.

Das Becken wurde lange eingefahren. Die Frage ist wie? Einfach laufen gelassen ohne füttern? Auch normale Wasserwechsel gemacht wie jetzt?

Wenn ich einen Tipp geben darf. Es gibt gefühlt 1 Million Add Ons für Garnelenhalter. Viele kaufen diese, macht ja Spaß und ist Hobby. Manchmal ist weniger aber mehr und insofern würde ich dazu raten nur Dinge "zweckgebunden" einzusetzen. Das setzt voraus, dass man versteht was den passiert wenn man x oder y einsetzt. Viele Hersteller sind mit Ihren Artikelbeschreibungen aber recht intransparent und sparsam und bedienen den Markt mit Schlagworten wo der Geldbeutel gern und leicht aufgeht. Das ist nicht immer zielführend in der Haltung.
Ich würde einen guten Wasseraufbereiter verwenden - Biotopol z.B.
Weniger mit Bakterienprodukten hantieren. Ein Wasseraufbereiter mit Bakterien, da kraust sich mir die Stirn über den Sinn und Zweck. Und ich denke da ausschließlich in Tiefen auf Atomgröße, gehe also die wirkweise im Detail durch. Oft wird man feststellen, dass der Sinn dann nicht 100% gegeben ist oder das sogar kontraproduktiv ist. Der Tipp schlechthin: Weniger Add Ons, dafür aber eine Osmoseanlage und viele Probleme kommen erst gar nicht. Wasser, dass ist der Lebensraum. Der Markt gibt aber 1 Million Artikel um Leitungswasser - nicht perfektes - Wasser perfekt zu machen - was nicht gelingen kann. Zumindest suggerieren das die Produkte - die Garnelen werden aber nicht gefragt.

Ich vermute stark, dass die "umbauten" im Aquarium der Auslöser war. Wenn man im Garnelenaquarium den Pflanzen an die Wurzeln geht, sprich den Boden aufwühlt geht das sehr oft schief und ist Problemauslöser. Warum? Man holt hierbei anerobe Bakterien hoch. Diese greifen salopp gesagt die Garnelen an und machen sie krank. Es reicht wenn die Garnelen dazu über die Stelle am Boden läuft wo die Bakterien hochgeholt wurden.
In solchen Auslöserfällen ist eine Antibiotika Behandlung der einzige Weg.

Salzdosierung wie der Hersteller auf der Dose aufgedruckt hat.
Ich würde empfehlen den pH nicht tiefer als 6,5 zu fahren. Um den pH im Wechselwasser ein wenig zu heben wird nur sehr wenig KH benötigt (paar Tropfen) von z.B diesem: https://www.garnelen-tom.de/zw…ige-Karbonathaerte-100-ml
Der Leitwert ist in diesen Dimensionen wie beschrieben irrelevant, diesem wird viel zu viel Aufmerksamkeit gewidmet. Der pH ist der Dreh- und Angelpunkt und zuständig für "es läuft".

Je kälter das Wasser desto niedrigerer wird der Leitwert angezeigt. Wenn das Wasser wärmer wird steigt der Leitwert.

... man bräuchte ja eigentlich bloss den KH-Anteil im GH+ Salz leicht erhöhen - etwas KH bringt ja das GH+ auch schon mit (Verhältnis KH-GH 0,06 : 1,0 )

Das ist keine gute Idee mehr KH in GH einzumischen, aus folgenden Gründen:

Die Flexibilität geht verloren. Wenn das Ausgangswasser wechselt - durch Membranverschleiß oder weil das Wasserwerk ein anderes Wasser liefert weil sie momentan anders mischen kann darauf nicht eingegangenen werden wenn das schon fertig gemischt ist. Das ist dann wie beim Tagesdünger, bei manchen funktioniert die Mischung des Herstellers und bei manchen nicht.
Ich selber hab etwa ca. 20 Becken (von hunderten) die aus der Reihe tanzen, pH 5,6 bis 6,2 obwohl diese das selbe Wasser bekommen wie die daneben die pH 6,5 bis 6, 8 haben. Man kann dann mit verändertem Mischungsverhältnis einwirken. Wobei ich hier auch oftmals mit ph safe eingreifen muss (benötigte Menge muss immer getestet werden da immer anders).

Der pH kann ein wechselnder Parameter sein, schon vom Aquarium aus. Ich messe täglich viele Becken und notiere mir mit Datum den pH an der Aquariumscheibe und wenn man die Aufschriebe dann so runter liest, dann sieht man das es einfach alles gibt - von rockstabilen Becken wo sich der pH praktisch nicht bewegt bis zu sehr tiefem pH. Mit Fertigmischung GH/KH kann ich hier nichts anfangen wenn ich die volle Kontrolle brauche. Fakt ist, dass es bei einem möglichst stabilen pH von 6,5 bis 6,8 einfach am besten läuft. Es läuft auch mit pH 6,2 super. Aber das Risiko das der pH (ohne ein wenig KH) ggf. bei Nacht runterfällt ist vielfach größer.
Der pH ist der wichtigste Wert bei uns Garnelenzüchtern. Der Leitwert, GH und auch KH ist irrelevant bzw. pendelt sich sowieso automatisch ein wenn man den pH praktisch bewusst einstellt.

Aber ich stimme natürlich zu, dass es bequemer wäre ein Gemisch zu haben (wobei es das ja schon gibt in Pulverform).

@Tom Hallo Tom,

der Gedanke war ja dabei nicht das schon erhältlich GH/KH+ Mineralsalz neu zu erfinden, sondern ggf. die Überlegung eine Art "Zwischenprodukt" zwischen GH+ und GH/KH+ zu entwickeln.
Vielleicht das Mischungsverhältnis beim GH+ auf etwa 0,1:1,0 (KH:GH) erhöhen .... um auf der sicheren Seite zu sein.
Aber Du hast schon Recht - jedes Becken kann anders reagieren.
... und mit pH Safe kann man auch regulieren ...

hmmm, das ist nur bedingt richtig. Den pH des Wassers kann man schon ziemlich genau einstellen und auch halten wenn man weis an welchen Schräubchen man drehen sollte. Dreht man nicht, ja, dann hat man Schwankungen. Die Becken die bei mir aus dem Ruder laufen, dass hat alles Gründe. Z.B wenn der Filter zu ist => pH kann ziemlich runter gehen. Das hängt aber nicht nur generell pauschalisiert am "Filter zu" sondern auch daran wie dick das Filtermedium ist bzw. welche Bakterien alles beherbergt werden können. Aber das sind Ausnahmen, den sonst hätte ich z.B. von 400 Becken mehr als die 20 die austicken und ich gegensteuern muss. Das Wechselwasser, wie dieses aufbereitet wird ist der ausschlaggebende Punkt. Z.B. dass das Wasser (aufgesalzen mit GH) vor der Zugabe von KH und vor Verwendung etwa 18 bis 24 h ordentlich beblubbert wird mit einem Sprudelstein. Da passiert was (nicht nur CO2 Austrieb) so das der pH steigt. Er steigt bis zu einem gewissen Punkt . Dieser Punkt schwankt auch und auch der Zustand des Membrans wie oben beschreiben und die Wasserzusammensetzung beeinflusst das. Ist das Wasser durch das belbubbern am End-pH angekommen, braucht man in der Regel nur noch ganz wenig KH um es auf 6,5 zu hieven. Dieses Wasser ins Aquarium gegeben, da verändert sich nicht mehr viel (vielleicht bis 0,2 pH Punkte hoch meistens). So kann man das perfekt einstellen und das läuft dann auch. Setzt aber voraus, dass man das ganze unter Kontrolle hat was im Wechselwasser passiert und wie viel KH hinzugegeben werden muss. Das ganze ist hochdynamisch und es funktioniert nicht so, dass man das einmal einmisst und dann erst wieder nach 2 Monate (oder später) kuckt, den da kriegt man die Schwankungen nicht mit und kann nicht eingreifen. Und wie das mit den Garnelen halt so ist, einmal suboptimal können die Süßen auch länger eingeschnappt sein bis es wieder eiert etc..

Wenn man z.B. sein Wasser nicht beblubbert und einen Luftheber einsetzt, dann wird man oftmals einen höheren pH haben als man vielleicht möchte. Den der Luftheber übernimmt dann das blubbern im Aquarium und hievt den pH dort hoch.