Kampffische und Garnelen?

Hallo Stoern,

an sich ist das immer ein Glücksspiel, da Kampffische Charaktertiere sind und wenn es schlecht läuft, knabbert der Fisch auch an große Garnelen. Ich kann Dir aber aus eigener Erfahrung nichts dazu sagen, da ich die Kombi nicht habe und eher die Dinge aufgeschnappt habe. Wenn Du Dich noch etwas geduldest, bekommst Du bald Antwort über einen Blog, der sich mit der Fisch- und Garnelenhaltung in Kombi beschäftigt. Das kann aber durch die aktuelle Lage in Deutschland noch etwas verzögern, da der Interviewpartner sehr viel um die Ohren hat.

An sich sind Kampffische und deren Haltung schon ein Thema für sich: Einzelgänger, kleines Becken, starke Bepflanzung....

Bist du sicher, dass dein Becken nicht zu groß ist?

Es gibt Kafis die andere Tiere in ihrem Umfeld dulden, andere noch nicht mal eine Schnecke.

Garnelen werden schnell mal als Futter identifiziert, es gibt auch friedliche Koexistenzen zwischen Garnelen und einem Kafi.

Ich fürchte, eine verbindliche Antwort wird dir kaum jemand geben können.

Hallo,

hast du einen Händler bei dir vor Ort, der Kampffische anbietet? Wenn ich an den hiesigen Hornbach denk, der hat in seinen Aquarien den einen oder anderen zusammen mit anderen Fischen im Becken. Da einfach mal nachfragen, wie die einzelnen Tiere drauf sind, das gibt zumindest eine gewisse Orientierung, wenn auch keine Garantie, das er sich nicht an Nelen vergreift.

Gruß

Uli

Was für Bettas sind das denn? Du redest von Mehrzahl "Kampffischen". Also gehe ich davon aus das es die kurzflossigen Wildformen sind?

Wenn das Becken stark verkrautet/ dicht bepflanzt ist, dann kann das schonmal klappen. Aber es ist nicht optimal und bedeutet Stress für die tiere. In freier Natur treffen die sich nur kurz zum ablaichen, danach verschwinden die Weibchen direkt wieder, weil das Männchen niemand anderem in seinem Revier duldet. Aber das habt ihr ja schon bemerkt. 😉

Selbst wenn das Becken verkrautet ist, spätestens wenn man füttert kann das dann direkt wieder Probleme geben. Weibchen untereinander können auch zickig sein.

Es gibt auch Hochzuchtformen mit kurzen flossen, die sind ebenfalls oft aggressiv. Nur die alten Wildformen sind wenig aggressiv und lassen sich in kleinen Gruppen halten.

Was die Garnelen betrifft, das kann dir keiner sagen. Es gibt starke Jäger und welche, die da kein Interesse dran haben. Auch hier hilft wieder ein stark bewachsenen Becken. Gibt den Garnelen Deckung und Kampffische lieben verkrautet Becken (mit nur wenig bis gar keine Strömung). Da hilft nur ausprobieren. und notfalls die Garnelen wieder raus holen und ein weiteres Becken aufstellen 😆

Mein Betta splendens Männchen lebt seit Monaten friedlich mit Redfire in einem stark bewachsenen 30cm Würfel. Am Anfang haben die größeren sogar den Fisch an den langen Flossen befummelt, was er mit einem unwilligen Schütteln quittiert hat. Auf Babygarnelen hat er schon mal Jagd gemacht, wenn sie sich blicken ließen, aber dass er eine erwischt hat, habe ich nicht beobachtet. Jedenfalls haben die sich dann erst mal versteckt gehalten, aber mitlerweile machen sie das auch nicht mehr.

Aber möglicherweise habe ich ein besonders träges Exemplar. Der zeigt auch sonst bei der Fütterung nur geringe Aktivität. Selbst Artemia Nauplien lässt er links liegen. Probehalber habe ich mal größere Artemias im Zoogeschäft geholt, bevor ich mit einer eigenen Aufzucht beginne. Aber auch nach denen hat er nur geschnappt, wenn sie an seiner Nase vorbeigerudert sind.

Wie lange sind die Flossen denn? Ich habe auch einen Kampffisch. Den habe ich gekauft mit normalen flossen, er war aber noch ein jungtier. Danach sind die Flossen noch ganz stark gewachsen und jetzt zieht der richtige bettlaken hinter sich her. zu Anfang hat er noch Garnelen gejagt und gefangen, inzwischen nicht mehr. der arme Bursche braucht ca mehrere Sekunden um nur ein paar Zentimeter zurückzulegen und quält sich dabei ab. eine absolute Qualzucht 🙁 würde ich nie mehr kaufen. Sollte ich danach nochmals einen Kampffisch kaufen, dann nur noch kurzflossige!

Mit einem Bettlaken hinten dran, hat niemand Lust, aktiv auf die Jagd zu gehen 😒

Guter Vergleich. Die sehen zwar toll aus, aber wenn das die Schwimmfähigkeit derart beeinflusst, hast du mit deiner Qualzucht sicher recht. 😕

Ich bin sonst vorsichtig mit dem Begriff Qualzucht, aber wenn man wilde Kampffische (in meinem Fall Betta smaragdina) kennt ist es beim Schleierkampffisch so, daraus resultieren auch die unterschiedlichen Angaben zur Verträglichkeit mit Garnelen, jung sind sie schnell genug, alt nicht mehr.

Ich finde, dass meiner ganz normal aussieht wie alle Betta Splendens, die ich irgendwo gesehen habe. Ja, die Flossen sind sehr lang und er flizt nicht so durch die Gegend wie z.B. die Zwerfadenfische im anderen Aquarium es manchmal tuen. Aber dass er wegen seiner Flossen bei Schwimmen behindert ist, kann ich nicht sagen. Er schwimmt ganz normal rum. Scheint aber eher ein Lauerjäger zu sein. Manchmal verharrt er bewegungslos an einer Stelle, um dann plötzlich nach vorne zu schießen - wirklich sehr schnell.

Das mit der Qualzucht liest man ständig, aber die Naturform hat auch sehr große Flossen, wo die Schleierflossen nur eine vergrößerte Varante sind. In der Tat sieht man allerdings auch Zuchtformen, wo der Körper kümmerlich gegenüber den Flossen aussieht. Da muss man vermutlich seriöse von unseriösen Händlern unterscheiden.

Ich persönlich empfinde das schon als Qualzucht. Von nach vorne schießen oder von schwimmt normal rum, kann ich leider nicht reden bei Killer. Der wackelt mit dem ganzen Körper, um nach vorne zu kommen. Ich habe auch noch andere Fische, das hat mit deren schwimmverhalten und Nutzung der einzelnen flossen nichts mehr zu tun. Die Wildformen schwimmen genau wie andere "normale" Fische. Die benutzen die Schwanzflosse zum Antrieb. Er zieht die großen nur hinterher. Er kann den Faltensalat ja gar nicht richtig nutzen. 🙁

Die Beule hinten vor der Schwanzflosse hat der beidseitig und schon lange. Ich tippe da, das das Muskelmasse ist, um die Flosse überhaupt in Bewegung zu bekommen.

Jetzt muss ich mal ganz naiv fragen. Gibt es denn keine Möglichkeit, den armen mal zu rasieren? Oder ist das so viel Streß, das er gleich einen Herzkasper kriegen würde?

Auch wenn eine große Schwanzflosse innerhalb gewisser Grenzen durchaus dekorativ sein kann, wenn das ganz normale Schwimmen nicht mehr richtig klappt, dann wurde bei der Zucht wirklich übertrieben.

Wie soll das denn gehen, mit der Schere die Flossen abschneiden? Das Problem sind die gewerblichen Züchter, da wird Langflossen-Gen auf Langflossen-Gen verpaart, auf Teufel komm raus. Es geht nicht darum wie der Fisch sein Leben verbringt, sondern darum wie er zu einem bestimmten Zeitpunkt aussieht. Dabei ist "lange Flossen" das einzige dominante Mutationsgen das ich in der Aquaristik überhaupt kenne, nicht bei jeder Art. Die reinerbigen Dominanten, also 2-mal lange Flossen, sind letal, das heißt diese Genkombination ist nicht lebensfähig. Trotzdem wird so verpaart, irgendwas wird schon hängen bleiben. Sorry, das ist Realität.

Flossen abrasieren

Der Bursche sitzt in 24 Liter ohne nennenswerte Strömung und zieht (langsam) seine Bahnen. Wenn es Futter gibt oder jemand in den Raum kommt, kommt er interessiert an und liebt Lebendfutter. Ganz so schlimm ist sein Leben jetzt nicht. aber wenn man andere Fische schwimmen sieht, ohne jegliche Beeinträchtigung, ist das schon nicht schön, wenn er sich einen abwurschtelt. Fazit: keine langflossigen fische mehr! (Was ich bei hochzuchtguppys mit langen Flossen manchmal auch bedenklich finde)

Von so überdimensionalen Flossen ist meiner zum Glück weit entfernt.

Is zwar off topic, aber wenn wir gerade bei dem Thema sind... Ich habe letztens erst gesehen, dass es auch Antennenwelse mit Schleierflossen gibt (war mitlr total neu, wen es interessiert, einfach mal Antennenwels long fin googlen). Sieht im ersten Moment wirklich hübsch aus, aber für einen Fisch, der sich total gern in enge Spalten und Höhlen quetscht ist es total bescheuert. Da kommt es sicher oft zu Verletzungen. 😕

Es hat schon einen Grund, warum die Natur den Kampffischen und Welsen die Flossen in kürzerer Form gegeben hat.

Noch schlimmer als die Langflossenzuchten bei Fischen finde ich die Krüppelzuchten z.B. bei Goldfischen und Hunden (Mopse). Da gehört schon ein gewisses Mass an Perversion dazu, sowas schön zu finden.

Ansonsten muss ich meine vorherige Aussage korrigieren. Mein Kampffisch sieht derzeit ein wenig wie ein gerupftes Huhn aus mit teilweise entfärbten Flossen und Flecken auf dem Körper. Ich denke, er war krank, denn er hat sich auch seit über 2 Wochen kaum blicken lassen, nicht mal zur Fütterung. Seit einigen Tagen sieht er wieder besser aus und schwimmt auch meist im freien Wasser rum. Den beobachte ich jetzt natürlich länger und genauer und siehe da: heute habe ich ihn dabei erwischt, eine Babygarnele zu fressen. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Bescheid wissen und sich nicht mehr blicken lassen- so wie vorher. Hat die aber auch noch nie an der Vermehrung gehindert.