Vorab: Wenn der Thread nicht erwünscht ist, dann bitte löschen. Ich habe eine riesen Email an Dennerle geschickt bezüglich des Deponit-Mix und fasse mal kurz zusammen. Ich habe meinen Fall dargestellt, den ich in der Zeit von Januar bis März 2016 hatte.
- Inspiration durch Produktvideos von Dennerle mit dem Cube- Einsetzen des Deponit-Mixes + Kies
- Einsetzen der Hardware zuzüglich Bio-Granulat im Filter und CO2-Bioanlage
- Einfahrzeit 6 Wochen ohne Probleme
- Einsetzen von Cardina-Garnelen und wöchentlich Wechselwasser mit Hilfe des Dennerle Mulmsaugers
- Nach ca. 3 Wochen ging das Sterben los- Nitrit begann an zu steigen und großzügige Wasserwechsel
- Übler Gestank innerhalb der 4 Wochen nach Besatz- Kritik eines privaten Züchters wg. dem Deponit-Mix (ist eher was für Pflanzenbecken) und rasches Neuaufsetzen mit Soil
- Nochmals kurz hingewiesen, dass die Foren voll sind mit Problemen des Deponit-Mixes
- Verbesserungsvorschläge gemacht
Folgende Antwort habe ich dann von Dennerle erhalten. Dass Futter in Böden faulen kann, ist so gut wie in jedem Boden möglich, aber Dennerle distanziert sich, dass der Mix toxisch wirken kann, aber alles andere wäre auch nicht gerade verkaufsfördernd. Was ich allerdings gut fand ist, dass die Dame den Punkt Pflanzenaquarium und Garnelenaquarium genannt hat und der Deponit-Mix nicht zwingend notwendig ist. Aber auch, wie man damit umgehen sollte.
ZitatAlles anzeigen
Hallo Herr KXXXXX,
vielen Dank für ihre konstruktive Anfrage.
Deponit-Mix ist absolut nicht toxisch für Garnelen. Auch kann das Material selbst nicht faulen da, von einem Torfanteil abgesehen keine Organik enthalten ist. Torf ist faktisch ausgefault und die mineralischen Komponenten werden nicht abgebaut, faulen also nicht.
Bei älteren Aquarien kann es jedoch im Boden zu Fäulnisprozessen durch eingesickerte Futterreste oder abgestorbene Pflanzenteile kommen. Die Fäulnisprozesse finden genauso in einem reinen Kies- oder Soilbodengrund mit der gleichen Höhe statt. Bei reinen Garnelenbecken ohne üppigen Pflanzenwuchs sollte die Bodengrundschicht nicht höher als 1-2 cm sein, auf einen Nährboden wie Deponit Mix kann man verzichten. So kann der Bodengrund regelmäßig intensiv durchgesaugt werden.
Man muss hier tatsächlich unterscheiden zwischen einem Aquarium mit Pflanzenschwerpunkt und einem Garnelenbecken. Bei der Fütterung der Garnelen, vor allem mit Staubfutter, sickern sehr viele Futterreste in den Bodengrund. So entstehen natürlich bei einem hohen Bodengrund starke Fäulnisherde. Auf die Gase aus diesen Prozessen (Schwefelwasserstoff) reagieren die Tiere sehr empfindlich. Es spielt hier keine Rolle um welchen Bodengrund es sich handelt. Allein die Schichtdicke ist entscheidend. Bei Garnelenbecken mit wenig potenter Bepflanzung und sehr empfindlichen Arten, sollte die Bodenschicht nicht zu hoch sein, damit der Grund gut abgesaugt werden kann. Deponit-Mix ist hier nicht zwingend notwendig.
Stark bepflanzte Becken müssen natürlich eine adäquate Bodendicke haben. Hier werden aber auch aufgrund der biologischen Prozesse im verwurzelten Boden die Fäulnisprozesse minimiert.
Es gibt bei diesem Thema keine Standards. Garnelen sind um ein vielfaches empfindlicher und anspruchsvoller als Fische. Entsprechend müssen viele aquaristische Gewohnheiten, Erfahrungen und Erkenntnisse an diesen noch relativ jungen "Seitentrieb" unseres Hobbys angepasst werden.
Mit freundlichen Grüßen