Grüne Hydra breitet sich aus, was tun?

  • Leider hat sich die grüne Hydra in meinem 10-l-Nanocube ausgebreitet. Die Tiere haben es sich an den Scheiben, am Hardscape und an vielen Pflanzen gemütlich gemacht und so faszinierend sie auch sind und ich mich prinzipiell über meine offenbar gute Wasserqualität freue … mir gefällt der angehende „Teppich“ optisch so gar nicht.


    Abgesehen davon mache ich mir um den frisch geschlüpften Garnelennachwuchs doch etwas Sorgen, auch wenn ich noch keine Aus- bzw. Überfälle auf die Mini-Shrimps mitbekommen habe. Die großen zucken aber schon recht heftig, wenn sie an eine Hydra kommen, angenehm kann es also auch für die nicht sein, solche Mitbewohner zu haben.


    Vergangene Woche habe ich versucht, zumindest die Hydren (Hydras?) an den Scheiben zu entfernen, indem ich sie mit einem dünnen Schlauch abgekratzt und gleichzeitig abgesaugt habe. Das funktioniert aber nur an den Scheiben und „dank“ der geringen Größe des 10-l-Cubes eben auch nur so halbwegs gut. Auch das Einnebeln mit der Spritze ist deshalb beinahe ausgeschlossen, da ich an manche Ecken gar nicht erst komme.


    Ich habe mir natürlich bereits die verschiedenen Möglichkeiten angesehen. Medikamente wie Panacur möchte ich nicht einsetzen, die Kochsalz-Methode oder No-Planaria, also Betelnussextrakt kommen mir dagegen verträglicher vor.


    Trotzdem habe ich „Angst“ vor den Auswirkungen auf meinen Besatz (Red Fire Neocaridina und Posthornschnecken – von beiden ist auch relativ frischer Nachwuchs im Becken) und möchte deshalb euch Profis um Rat fragen.


    Folgende Möglichkeiten sehe ich:

    1. Reines Geschirrspül- bzw. Kochsalz nach Toms Anleitung zur Salzbehandlung. Ich würde auf 3 g pro Liter (im 10-l-Cube werden das vermutlich ca. 8 l „netto“ sein) gehen, um nicht gleich zu übertreiben.

    2. No-Planaria kaufen und sehr verdünnt einsetzen.

    3. Ein geplantes zweites Becken aufsetzen, versuchen, den kompletten Besatz aus dem 10-l-Kübel zu fangen und vor den obigen Behandlungen umsetzen. Dabei riskiere ich aber auch, dass ich mir die Hydra auch dorthin einschleppe. Außerdem wollte ich mir dafür eigentlich etwas mehr Zeit lassen.

    4. Dunkelkur? Dazu finde ich in Bezug auf grüne Hydra leider keine Informationen.


    Was würdet ihr tun? Die fünfte Option „alles so lassen“ habe ich für mich ausgeschlossen. 😅


    Vielen Dank im Voraus

  • Hallo joetofu,


    Easy Carbo kann dabei helfen, aber das Mittel sollte man mit Vorsicht genießen. Als natürlicher Killer gibt es auch die Spitzschlammschnecke https://garnelen-tom.de/Aquari…lammschnecke-DNZ-Raritaet , allerdings nur für den Einsatz in Deinem kleinen Cube. Wenn Du ein größeres Becken zusätzlich hast, kannst Du die Spitzschlammschnecke nach erfolgreicher Bekämpfung umsetzen, denn die brauchen Platz.

  • Easy Carbo kann dabei helfen, aber das Mittel sollte man mit Vorsicht genießen. Als natürlicher Killer gibt es auch die Spitzschlammschnecke https://garnelen-tom.de/Aquari…lammschnecke-DNZ-Raritaet , allerdings nur für den Einsatz in Deinem kleinen Cube. Wenn Du ein größeres Becken zusätzlich hast, kannst Du die Spitzschlammschnecke nach erfolgreicher Bekämpfung umsetzen, denn die brauchen Platz.

    Vielen Dank für den Verweis auf Easy Carbo. Über das Mittel bin ich ehrlicherweise bei der Recherche nicht gestolpert – vielleicht habe ich es auch übersehen. Ist die Methode (ich habe etwas über eine "Easy Carbo Extremkur" gefunden) denn sanfter oder weniger bedenklich, als Kochsalz oder No-Planaria? Als eigentlicher Dünger klingt das ja erst mal nicht schlecht, du schreibst aber ja auch selbst, es sei "mit Vorsicht zu genießen".


    Die Spitzschlammschnecken habe ich vorläufig ausgeklammert. Zum einen, da ich von einer Züchterin, mit der ich Kontakt hatte, hörte, dass sie sich nicht so gut mit Posthornschnecken vertragen (ihrer Erfahrung nach setzen die PHS den Yodas wohl zu). Zum anderen aufgrund des angesprochenen Platzbedarfs und dem Plan, erst in Richtung der Weihnachtsfeiertage das neue, etwas größere Aquariumprojekt anzugehen.

  • Ich würde mehrgleisig dagegen vorgehen:


    Staubfutter komplett einstellen, Futtersticks etc. stark reduzieren. Die Schnecken und Garnelen müssen dann halt mal mit Laub zurechtkommen.


    An den Scheiben würde ich die Hydren vorsichtig mit einem Klingenreiniger lösen und gleichzeitig absaugen.


    An den übrigen Stellen kann man sie auch mit sehr heißem Wasser oder H2O2 einnebeln. Meiner Erfahrung nach kann man Hydren ganz gut aushungern.


    Allerdings hatte ich immer nur Weiße. Bei Grünen könnte es schwieriger sein, da die, soweit ich mich erinnere, symbiotisch mit den Algen leben. Vermutlich müsste man ihnen das Licht nehmen.


    Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, würde ich den Besatz entfernen und den pH-Wert auf unter 4 absenken. Wie lange es dauert, bis die Hydra kaputt geht, kannst du ja an ein paar Abgesaugten testen.

    Ich schätze, irgendwas zwischen 10 und 30 Minuten. Danach Wasserwechsel und die Tiere können wieder ins Becken zurück.

  • Genau, die grünen kommen wohl immer im Team mit Chlorella (IMO) Algen, aushungern funktioniert da leider nicht. Deshalb fragte ich mich auch, ob hier auch eine Dunkelkur funktionieren könnte.


    Den Besatz zu entfernen würde ich gerne auch sowohl den Tieren als auch mir ersparen. Ich habe ein ziemlich verwinkeltes Layout gebaut, mindestens den Nachwuchs werde ich wohl kaum fangen können. 🙁


    Wie "brutal" ist denn die Salzmethode? Ich lese hauptsächlich gutes, aber hin und wieder eben auch von negativen Erfahrungen.

  • Ich hatte irgendwann auch mal grüne Hydren. Wo sie geballt auftauchten, hab ich sie mit H2O2 eingenebelt, die vereinzelten durften bleiben und waren irgendwann einfach weg.

    An Garnelennachwuchs gehen meines Wissens nur die weißen Hydren, die grünen sind harmloser.


    Abkratzen und absaugen geht, aber wenn auch nur ein winziges Fitzelchen hängen bleibt, bildet sich eine neue Hydra.

  • Mit der Salzmethode wäre ich vorsichtig:

    Zum einen bleibt das Salz vermutlich im Bodengrund und zum anderen hatten wir hier mal ein Mitglied, bei dem sind alle Pflanzen kaputt gegangen.


    Ich würde es auch erstmal mit einnebeln versuchen. Zusätzlich auf Diät setzen und wenn sich kein Erfolg einstellt, was ich mir nicht vorstellen kann, noch eine 10-14 tägige Dunkelkur. Aber vorher auf alle Fälle schon mal die vorangegangenen Maßnahmen, um die Hydren zu schwächen.


    Ich hatte schon weiße und grüne Hydren und -wie bei Sunny- waren sie dann irgendwann weg.

    Dass sie Babygarnelen gefressen hätten, kann ich nicht sagen. Aber die Garnelen genesselt, auf alle Fälle.

  • Ich hatte irgendwann auch mal grüne Hydren. Wo sie geballt auftauchten, hab ich sie mit H2O2 eingenebelt, die vereinzelten durften bleiben und waren irgendwann einfach weg.

    An Garnelennachwuchs gehen meines Wissens nur die weißen Hydren, die grünen sind harmloser.


    Mit der Salzmethode wäre ich vorsichtig:

    Zum einen bleibt das Salz vermutlich im Bodengrund und zum anderen hatten wir hier mal ein Mitglied, bei dem sind alle Pflanzen kaputt gegangen.

    Vielen Dank für die Erfahrungen und Ergänzungen. Dann werde ich versuchen, vorsichtig mit H2O2 gegen die Dinger vorzugehen. Mittlerweile haben sich schon ein paar weitere Babygarnelen gezeigt, also meine Befürchtungen zumindest etwas übertrieben. 😅


    Danke auch für den Hinweis zum Salz. Mir schien H2O2 eigentlich sogar derber, als "einfach nur Salz". Aber da war ich dann wohl ganz simpel auf dem falschen Dampfer. Ich berichte die Tage. Nach der Aquariumpflege am Samstag mit erneutem Absaugen habe ich zumindest momentan das Gefühl, dass sich die Nesseln nicht wieder so schnell erholt haben, wie vergangene Woche, also schauen wir mal.

  • Ich habe meine damals mit kochendem Wasser traktiert:

    Einwegspritze, vorne ein Stück Luftschlauch dran, kochendes Wasser aufziehen und die Hydren damit einnebeln. Man muss recht schnell arbeiten, das Wasser kühlt ziemlich schnell ab. Ich habe mir den Wasserkocher ans Aquarium gestellt.