Moinsen,
mein 30l Becken läuft jetzt seit ca. 3 1/2 Jahren. Die Einrichtung besteht aus einer Moorkienwurzel und dem Mini-Landschaftsgestein.
Die Bepflanzung besteht seit der Einrichtung, so dass mir gar nicht mehr allen Namen bekannt sind. Es handelt sich um Anubias, Cryptocoryne costata, Cabomba caroliniana o.ä., einem etwas "gröberen Moos auf der Wurzel und einem teuflisch schnell wachsenden Moos ähnlich dem Phönix Moos. Eine Grasart habe ich gerade ein wenig weggegärtnert.
Das Becken erhält eine CO2 Zugabe mittels eines kleinen Diffusors von Fluval und wird mittlerweile von einem Aquael MiniPad umgewälzt und gefiltert. Die Beleuchtung wurde von Eheim LED (gehörte zum Set) auf Aquael Leddy Plant umgestellt.
Nachdem ich schon diverse Anfängerprobleme überstanden habe, gesellten sich jetzt zur normalen Bepflanzung allerdings Pinsel und Bartalgen. Die Bartalgen machen sich auf der Wurzel breit und wachsen auch in das Moos hinein. Die Pinselalge hat sich auf einem Stein verankert. Im Vordergrund sind auf dem Gestein braune punktartige Algen zu erkennen, die sich jedoch nur schleichend entwickeln.
Wasserwechsel habe ich wöchentlich 50% (Leitungswasser) gemacht. Gedüngt wurde mit V30 und NPK Booster von Dennerle. Außerdem wurde noch Crusta Mineral gemäß Anleitung hinzugefügt.
Bei einem Bestand von z.Zt. ca 40 Garnelen wird mit 1-2 mal wöchentlich mit Dennerle- Futtertabs/Sticks gefüttert. Zusätzlich oder alternativ Frostfutter.
Zu den Wasserwerten kann ich leider derzeit keine umfassenden Angaben machen. Allerdings waren beim letzten Test GH und KH im zweistelligen Bereich beim einem Leitwert von ?420?mS und das, obwohl unser Ammerländer Leitungswasser eigentlich viel weicher ist (5,1; 4,1).
Der Schätzstreifen von JBL zeigt aktuell folgendes an: GH >14; KH zwischen 10 - 15; pH ca. 7,2
Leider gehen mir auch sporadisch immer wieder Garnelen ein und zwar so, wie es hier immer wieder beschrieben wird. Mal liegt jeden Tag eine auf dem Rücken, dann wieder einige Tage gar keine usw.. Oftmals laben sich wahrscheinlich auch die anderen an ihren toten Artgenossen, denn manchmal habe ich das Gefühl, der Bestand löse sich in Luft auf.
Häutungsprobleme habe ich allerdings auch schon beobachtet. Einige kommen gut aus der Pelle andere nicht.
Die Vermehrung klappt gut. Aktuell habe ich von Dreien Nachwuchs bekommen und Vier tragen schon wieder Eier mit sich herum. Ich kann hier aber nicht von einem dauerhaft stabilem Bestand sprechen.
Meine Schnecken haben allesamt Gehäuseprobleme. Die Geweihschnecken habe keine Geweihe mehr, zudem löst sich das Gehäuse am Apex und an der Spindelwand auf. Die Bicolor hat ebenfalls keine Spitze mehr. Die Posthörner vermehrten sich so prächtig dass jetzt nur noch eine geschlechtsreifes Schnecken umherschnecken darf.
Mit diesen Problemen habe ich nun in einem Garnelenshop um Hilfe gebeten.
Zu der Häutungsproblematik hat er mir den Tipp gegeben, beim Wasserwechsel die gewechselte Wassermenge auf wenigstens 50% Leitungswasser und 50% destilliertes Wasser umzustellen und dadurch versuchen, die hohen GH und KH Werte zu minimieren. Aufgrund der hohen Werte würden die Garnelen nicht aus der Pelle kommen.
So habe ich es nun einige Wochen gemacht, jedoch ändert sich laut Schätzstreifen und auch erneuter Überprüfung im Shop wenig an den o.g Werten. Dementsprechend hat sich auch an der Häutungsproblematik wenig geändert.
Zu der Bart- und Pinselalgenbekämpfung (ich glaube, dass sich das Problem mit dem "Mischwasser" verschärft hat) wurde mir geraten, den Wasserwechsel vier Wochen auszulassen und die Fütterung einzustellen. Hintergrund sei, dass mit dem frischen Wasser auch immer wieder frische Nährstoffe für die Algen eingeschleust werden. Generell scheint er von häufigen Wasserwechseln nicht so viel zu halten, da er der Meinung ist, dies würde für das Wachstum der Pflanzen kontraproduktiv sein, weil sich die benötigten Nährstoffe so nicht "entwickeln" können (ausgeführt hat er es umfangreicher, kann ich aber so nicht wiedergeben). Mit dieser Methode hätte er diese Algen erfolgreich bekämpft.
Ich stehe jetzt vor dem Dilemma, dass überall das Gegenteil propagiert wird - nämlich häufigere und größere Wasserwechsel durchzuführen.
Ich erhoffe mir hier noch einige Tipps, wie ich der o.g. Probleme Herr werden könnte. Kann das Garnelensterben, trotz der bisher regelmäßig durchgeführten Wasserwechsel, auch aufgrund eines Bakteriendrucks entstehen? Woher können die hohen GH und KH Werte kommen? Wieso lösen die die Gehäuse auf?
Viele Grüße
Tommi