Kardinäle in Planung- einige Fragen

  • Hallo ihr Lieben,


    habe noch einen 30L Cube von Dennerle hier stehen. Nach langem Überlegen habe ich mich nun für die Caridina dennerli entschieden!
    War schon relativ erfolgreich mit Garnelen, mit Leitungswasser.
    Ist aber leider dann doch nach 2 Jahren in die Hose gegangen und der gesamte Stamm war über Nacht nach einem Wasserwechsel verendet.
    Daher informiere ich mich nun genauestens über die Art die ich pflegen möchte.


    Hier mein Plan:
    Die Kardinäle sollen in Osmosewasser gehalten werden, natürlich mit Sulawesi Salz. Dachte an das 7,5 er.
    Würde mich ziemlich genau an Toms Beschreibung in Sachen Einrichtung halten.


    Möchte den Bodenfilter mit dem Aquael Mini Pat verwenden.
    Stellt sich mir an dieser Stelle die Frage nach dem Bodengrund.
    Hatte vor JBL ProScape Volcano Mineral als Unterbau zu verwenden. Was aber gebe ich darüber bei Kardinälen? Darf es Soil sein (verändert ja die Wasserwerte)?
    Möchte nur etwas Taxiphyllum barbieri und Süßwassertang verwenden. Für Pflanzen braucht es also kein Soil, soll aber auch sehr gut für die Garnelen selbst sein?


    Ansonsten soll ein Lava Stein Aufbau rein. Ein Mini Oxydator darf auch nicht fehlen.


    Fehlt sonst noch was? Hoffe bin dann gut vorbereitet.
    Freue mich auf eure Meinungen und Antworten.
    LG

  • Hallo Daniela,
    hab mich selbst noch nicht an Kardinäle rangetraut, kann dir dazu nichts sagen. Ich hab in meinem Becken das VulkanMineral (bitte gut auswaschen) mit diesem Sand kombiniert: https://www.garnelen-tom.de/zw…hagonibraun-04-08-mm-5-Kg
    Tom bezeichnet den zwar noch immer als Kies, aber wenn man sich die Körnung ansieht, dann ist es ganz eindeutig Sand. Von der Farbe her sind sich die beiden recht ähnlich, so das es von der Optik her gut zusammen passt und harmonisch wirkt (mit schwarzem oder hellem Material als Deckschicht wirkt der Boden dann doch zweigeteilt). Ist allerdings wie die Kardinäle rötlich, ob man die dann noch sieht, wenn sie drauf sitzen und sich nicht bewegen?
    Ob Soil oder nicht Soil, da scheiden sich bekanntermassen ja die Geister. Kann beides funktionieren, kann auch beides schief gehen, je nachdem, wie du alles andere im Becken machst.
    Licht (dürfte wenig reichen, da kaum Pflanzen drin sind, eine Leddy Smart ist da vielleicht schon zu viel, eher sowas: https://www.garnelen-tom.de/zw…ny-6W-LED-Aufsteckleuchte) und Heizung wären auch kein Fehler ;-)


    Gruß
    Uli

  • Hallo Uli,


    danke für deine Vorschläge. Habe das Vulkan Mineral unter braunem Kies auch in meinem Bettabecken drin. Er ist ebenfalls rot und die Kombi ist mal richtig klasse! Das Braun des "Sandes" gefällt mir sehr gut. Wichtiger ist mir jedoch das der Bodengrund sehr gut für die Pfleglinge ist, welche Farbe er auch haben wird.


    Für das Licht wollte ich die Dennerle Nano Light 11W nehmen da ich die hier noch habe. Sollte die schon zu stark sein?
    Heizung soll eine 75W rein.


    Ein Futterschälchen hab ich auch noch.


    LG

  • Hallo Daniela,


    ich halte seit knapp einem halben Jahr meine Kardinäle in einem 20l Cube und kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten.


    Als Bodengrund verwende ich sehr feinen Sand von JBL (Sansibar Dark), Filterung läuft über einen Aqua-Mac Nano Cube 20 HMF angetrieben von einem Pat Mini (+Mini-UV). Ansonsten sind Aufbauten aus Lavasteinen im Becken und ein paar Bucephalandra. Ich verwende Osmosewasser aufgesalzen mit dem 7,5er Sulawesi-Salz auf einen Leitwert von ca. 350 (bzw. 1,52g Salz auf 5l Osmosewasser). Das hängt aber stark davon ab, was der Züchter, von dem du die Tiere kaufst, verwendet. Das 8,5er Salz wollte ich auf keinen Fall wegen der umständlichen Handhabung verwenden. Der PH-Wert wird einerseits durch das Einplätschern des Wassers aus dem Filterauslass und andererseits durch einen Luftsprudler bei mir auf 7,4 gehalten. Wasserwechsel wird einmal wöchentlich (5l) gemacht. Alle 6 Wochen hänge ich zusätzlich ein Säckchen Aktivkohle mit ins Becken. Mit diesem Setup hatte ich schon etlichen Nachwuchs sowohl bei den Mini-Tylos als auch bei den Kardinälen, also so verkehrt kann es nicht sein. ;)


    Soil würde ich auf keinen Fall verwenden, da dir sonst KH und damit der pH ständig in den Keller rauschen, d.h. früher oder später das Todesurteil für die Kardinäle.
    Auch einen Bodenfilter kann ich nicht empfehlen, da die Tiere sehr gerne die Matte des HMF bzw. den Aufwuchs darauf abgrasen.
    Das Licht darf ruhig etwas kräftiger sein, damit sich ein schöner Algenaufwuchs bildet.
    Den Heizstab lieber etwas überdimensionieren, dann sind die einzelnen Heizperioden kürzer.


    Ich hoffe, dass ich dir damit ein wenig weiter helfen konnte. ;)

  • Nach allem, was ich so im Laufe der Zeit über Kardinäle gelesen habe gehören die doch eher zur schreckhaften Sorte. Daher meine Überlegung, eine Beleuchtung zu wählen, die nicht ganz so ins Becken knallt. Da du noch eine Lampe rumliegen hast, probier es einfach damit. Sollte sich irgendwann rausstellen, das die nicht passt, dann kannst du immer noch was anderes organisieren.


    Bei einem Bodenfilter bilden sich auf den Körnchen des Untergrundes die leckeren Bakterien, statt auf der Filtermatte oder dem -Schwamm. Von wo sie die abgrasen sollte doch egal sein?

  • Hallo Dominik,


    deine Erfahrungen helfen mir auf jeden Fall weiter. So kann ich die verschiedenen Haltungen vergleichen und versuchen das Beste daraus zu ziehen.
    Deine Einstellung zum Soil ist verständlich. Genau deswegen zweifel ich ja selbst dran. Mir fehlt leider die Erfahrung in der Hinsicht, ob man das Abrutschen des KH und pH sicher auffangen kann ohne die Tierchen zu gefährden.


    Heizstab also doch mehr als die 75W. Der ist ja ausgelegt für 35-60L wenn ich mich recht erinnere. Hab ja nur etwa 30L. Lieber 100W oder noch höher?


    Wegen dem Bodenfilter...
    wie Uli schon schrieb bilden sich ja die Bakterien im Untergrund. Die Steinchen drehen sie eh um um sie abzugrasen. An dem Pat mini Filter ist doch zusätzlich auch noch ein Schwamm dran. Sollte sich doch auch Aufwuchs drauf bilden. Oder hab ich da grundlegende Dinge falsch verstanden?



    Danke Uli, hast schon recht. Versuche es einfach mit der Lampe.

  • Beim Filter verwechselt du was. Standardmäßig wird der Pat mini zwar mit Schwamm betrieben, aber nicht, wenn du ihn mit einem Bodenfilter kombinierst. Hast du den Pat schon? Wenn ja, dann brauchst du noch das hier: https://www.garnelen-tom.de/zw…ter-und-Resun-Bodenfilter
    Mit der Kupplung kannst du ihn auf das Steigrohr des BoFi setzen. Falls du den Pat noch nicht hast, dann kannst du dir auch gleich den hier kaufen: https://www.garnelen-tom.de/zw…lator-500-Stroemungspumpe Der passt ohne Kupplung drauf.


    Egal mit welcher Pumpe du das Becken laufen läßt, das Wasser wird durch den Bodengrund gesaugt (der statt dem Schwamm dafür sorgt, das das Wasser mechanisch gefiltert wird und als Oberfläche für die Ansiedelung von Bakterien dient) und kommt dann wieder aus der Pumpe raus. Da der gesamte Boden als Filter genutzt wird, hat man zum einen eine schöne große Fläche für die Baktis, zum anderen ist die Strömung gering, da sie sich verteilt, und zu guter Letzt hat man keinen mehr oder weniger häßlichen Schwamm im Becken.

  • Habe den Pat mini schon, ja. Ok, jetzt hat die Lampe aufgeleuchtet und kann mir das auch endlich bildlich vorstellen wo der BoFi an dem Pat mini angeschlossen wird!
    Ja, manchmal dauerts etwas länger!

  • Die Filtertechnik ist sicherlich Geschmackssache, beide Varianten haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. Bei der Strömung würde ich fast behaupten, lieber etwas mehr als zu wenig. Gerade wenn bei mir die Luftbläschen durchs Becken bis zum Boden strömen, werden die Kardinäle richtig aktiv. Natürlich sollten die Tiere dabei nicht weggespült werden. ;)


    Das mit der Schreckhaftigkeit konnte ich nur am Anfang feststellen, solange wenige Tiere im Becken waren. Da hat es schon gereicht, dass ich nur mit einem Auge ins Becken schielte und alle waren zwischen den Steinen verschwunden. ;)
    Mittlerweile fühlen sie sich so sicher, dass ich sogar im Becken mit der Hand arbeiten kann, ohne dass sie sich großartig verstecken. Man muss nur eine gewisse Populationsdichte erreichen und Geduld haben.

  • Soil zieht in der Regel den Ph runter, was du bei den Kardinälen nicht möchtest.


    Mein Setup ist 30l Cube, Luftheber mit Schwamm, Sand, Osmose+8.5er Salz, überdimensionierter Heizer, ganz viele Schieferplätchen locker zu einer Rückwand zusammen geklebt, Anubias, (leider) Blasenschnecken. Ich mache einmal pro Woche einen Eimer Wasserwechsel. Dazu bringe ich das Osmosewasser zum Kochen, schütte dann etwas Salz rein, rühre kraftig um, lasse es abkühlen und benutze es am nächsten Tag. Ist immer noch eine trübe Suppe, aber das gibt sich nach kurzer Zeit wieder. Hin und wieder füttere ich mit Staubfutter (Life). Versuche mit größerem Futter sind mangels Interesse der Garnelen bis jetzt gescheitert. Ich bin Ende November letzten Jahres mit 10 Garnelen gestartet und muss nun gucken, dass ich ein paar verkaufe, weil das Becken aus allen Nähten platzt (aber wehe ich denke nur an Kescher. Dann ist das Becken plötzlich leer ;) ). Wenn man sich an die Grundregeln (Temperatur, Salz, Luftheber, Wasserwechsel) hält sind die aus meiner Erfahrung genauso einfach zu halten wie meine Blue Dream (wo im Prinzip die selben Grundregeln gelten).


    Grüße