Filter und Wasserwechsel

  • Da ich nichts speziell über Filtertechnik in den Beiträgen gefunden habe stell ich das mal hier rein.



    Filter und Wasserwechsel


    Um die Sache mit dem Filter und dem Wasserwechsel zu verstehen sollte man kurz in die Geschichte der Aquaristik blicken. Unabhängig welches Datum man als Geburtsstunde der Aquaristik benennt, sicher ist, am Anfang gab es keine Filtertechnik. Um die Tiere am Leben zu erhalten musste das Wasser regelmäßig gewechselt werden. Mit der Zeit wurden erste Versuche unternommen Filter zu bauen. Da die Biologischen Zusammenhänge nicht wirklich bekannt waren, waren die Filter entsprechend wirkungslos. Doch die Filtertechnik wurde weiter entwickelt, war aber, wie alles neue in der Technik, teuer. Die Finanziellen Mittel der Aquarianer waren meist begrenzt und es blieb beim Wasserwechsel. Noch zu Beginn meiner Laufbahn als Aquarianer war es üblich über Aktivkohle zu filtern, man wusste es nicht besser, aber das Wasser war sauber. Das Filtermedium verliert mit der Zeit an Wirkung, der Wasserwechsel schaffte Abhilfe bis der seiner Zeit teure Inhalt des Filters erneuert wurde. Erste Versuche mit den Hamburger Mattenfilter wurden noch belächelt. Der Wasserwechsel stammt noch aus einer Zeit ohne wirksame Filter.


    Bemerkung: Noch in einem Aquarien Fachbuch von 1986 ist zu lesen, das bei der Einrichtung das Beckens eine Filterung vorgesehen werden KANN!!



    Heute sind die Zusammenhänge der biologischen Filterung gut bekannt und entsprechende Filter effizient.


    Sehen wir uns die Natur an.


    In der Natur leben in einem Gewässer immer nur so viele Tiere wie das Gewässer verkraften kann. Dafür ist auch entscheidend was die natürliche Filterung in diesem Gewässer leisten kann. In der Natur kommt auf einen Fisch (oder was auch immer am Lebewesen) recht viel Wasservolumen und Bodengrund. Der Bodengrund wirkt unter anderem als Filtermedium. Aquarien sind meist überbesetzt. Daher stimmt das Verhältnis von Lebewesen und Wasservolumen nicht mehr! Damit ist das Aquarium ein kollabiertes Gewässer.


    Nun kommt der Filter ins Spiel.


    Dieser hat keine andere Aufgabe als ausreichend Fläche für die benötigten Bakterien bereit zu stellen, die sich ja in den Aquarien nicht befindet. Je mehr Poren das Filtermedium, je mehr Fläche für Bakterien.


    Um den Rahmen dieses Beitrag nicht zu sprengen gehen wir mal davon aus das unser neu eingerichtetes Aquarium mit schadstoffreiem Wasser befüllt ist und noch keine Tiere im Becken sind. Im Biofilter befindet sich poröses Material und die
    Filterpumpe läuft.



    Wie geht es nun weiter?


    Oft wird hier schon der erste Fehler gemacht in dem der Filter mit Bakterien geimpft wird. Doch wovon sollen die Bakterien leben? Es sind noch keine Ausscheidungen von Tieren im Wasser. Als müssen zuerst einige wenige Tiere in das Aquarium, ein paar Fische oder Schnecken der robusten Sorte. Denn noch ist das Wasser biologisch tot. Der Erstbewohnern gibt man einige Tage Zeit um einige Ausscheidungen im Wasser zu hinterlassen. Nun kann der Filter geimpft werden. Diese Impfung nennen wir mal die Stunde Null. Der Filter arbeitet nicht sofort, die Bakterien müssen sich erst vermehren. Und so kommt es erst zu einem so genannten Ammoniak Stresslevel und dann zu einem Nitrit Stresslevel.



    Was bedeutet das?


    Ammoniak entsteht als erstes durch die Ausscheidungen der Fische. Im Filter müssen sich erst die Nitrosmonas Bakterien vermehren um das Ammoniak abzubauen. Bis dahin steigt der Ammoniakgehalt im Wasser. Nach ca. 10 Tagen ( Ammoniak
    Stresslevel) ab der Stunde Null sollte das Maximum erreicht sein und die Werte sinken.


    Nun steigt der Nitritwert im Wasser. Im Filter müssen sich erst die Nitrobacter Bakterien vermehren. Diese bauen dann das Nitrit zu Nitrat ab. Der Nitritwert sollte ca. 30 Tage nach der Stunde Null seinen Höchstwert (Nitrit Stresslevel) erreicht
    haben. Nitrat wird von solchen Filtern nicht weiter abgebaut, das machen die Pflanzen.


    Das ist die Einlaufphase des Filters.


    (Sollten aus irgend einem Grund, zu hoher Tierbesatz zum Beispiel, Die Ammoniak und Nitrit Werte in diese Phase mal völlig außer Kontrolle geraten, kann man sich mit einem provisorische Aktivkohlefilter behelfen. Dazu mal mehr in einem anderen Beitrag.)



    Sinkt der Nitratwert dann, kann der Besatz im Aquarium langsam erhöht werden.



    Wie wirkt sich ein Wasserwechsel auf den Filter aus?


    Unsere Biofilter am Aquarium arbeiten im Grunde wie eine Kläranlage der Stadtentwässerung. Und diese haben ein Problem – lange Regenzeiten. In den Kläranlagen arbeiten, wie in unserem Filter, Bakterien. Die Menge der Bakterien ist auf eine bestimmte Menge an Schadstoffzufuhr eingestellt. Kommt es zu starken Regenfällen wird das zugeführte Abwasser verdünnt und damit die Nahrungszufuhr für die Bakterien reduziert. Mann könnte nun den Durchlauf der Kläranlage erhöhen. Doch die Reinigung benötigt ihre Zeit und das Wasser würde nicht vollständig gereinigt. (zur Reinigungsdauer später mehr) Bleibt der Durchfluss der Kläranlage gleich bekommen die Bakterien zu wenig Nahrung und sterben, zumindest teilweise, ab. Die Anlage chrasht. Dem nächsten Ansturm von normal belastetem Abwasser hält sie nicht stand und muss sich erst wieder regenerieren. Das ist auch der Grund warum viele Gemeinden heute für Regenwasser eine gesonderte Kanalisation bauen. Das liegt nicht daran das sie zufiel Geld haben.



    Kommen wir zum Wasserwechsel im Aquarium


    Bei einem 50 % Wasserwechsel nimmst man den Filterbakterien 50 % der Nahrung. Diese Bakterien sind aber auf steten, gleichmäßigen Nachschub an Nahrung in ausreichende Menge angewiesen. Schon ein 2 Stündiger Stromausfall killt die meisten Filterbakterien. 50% weniger Nahrung bedeutet 50 % weniger Filterbakterien weil 50 % verhungern. Hinzu kommt das dem Leitungswasser Stoffe zugesetzt sind die verhindern das das Wasser in der Leitung verkeimt und mit Bakterien belastet wird.
    (das killt noch einige Filterbakterien) Sonst wäre es nicht möglich das Leitungswasser über größere Entfernungen auch in ländliche Regionen zu pumpen. Dort ist es auf dem Weg von den Wasserwerken bis zum Verbraucher ggf. wochenlang in der Leitung. Ich sag nur Legionellen.......


    Ein 90% Wasserwechsel ist das Todesurteil für den Filter.


    Nach jedem Wasserwechsel ist der Filter wieder in der Einlaufphase und kommt so nie richtig in gang....... Wenn man nun, wie oben beschrieben, bedenkt das ein Filter rund 30
    Tage braucht um richtig zu laufen, erklärt sich von selbst was ein wöchentlicher 50 % Wasserwechsel bedeutet.



    Förderleistung der Filter


    Die meisten Filter laufen zu schnell. Für mein 300 Liter Becken empfiehlt der Handel einen Filter mit einer Förderleistung von mindestens 600 Liter. Ich hab mal kurz gerechnet. Das bedeutet das das Wasser das Filtermedium im Filter in
    8 Sekunden passiert hat.


    Ein kleines Gedankenexperiment um zu verstehen was im Filter geschieht. Der geschätzte Leser diese Beitrages stelle sich vor er ist Gast in einem Restaurant, er stellt dort eine Bakterie aus unserem Filter dar. Nu haben wir noch den Kellner, er
    stellt das Wasser dar. Der Kellner bringt dem Gast das Essen, welches die Schadstoffe im Wasser darstellt. Der Kellner (Wasser) bring das Essen (Schadstoffe) stellt diese vor dem Gast (Bakterie) ab, der das Essen verzehrt. Dafür benötigt das Gast eine gewisse Zeit, die Zeit die der Teller vor ihm steht. Nun erhöhen wir die Durchflussgeschwindigkeit der Wassers. Der Kellner kommt im Dauerlauf mit den Essen an und rennt an Gast vorbei! Wie viel zeit hat der Gast (Bakterie) das Essen (Schadstoff) zu verzehren? - Genau, keine. Mit Glück kann er noch eine Kartoffel schnappen.


    Genau dieses Prinzip gilt auch für den Filter, die Bakterien benötigen eine gewisse Zeit um die Schadstoff aufzunehmen und zu verarbeiten.


    Noch ein Wort zur Kahmhaut. Bei Kahmhaut auf dem Wasser wir meist empfohlen der Filterauslauf auf die Wasseroberfläche zu richten. Die Kahmhaut verschwide dann. Die Kahmhaut verschwindet nicht, sie wird nur unsichtbar gemacht, ins
    Wasser ein gewirbelt. Die biologische Belastung, die Ursache für die Belastung sind immer noch da, nur nicht mehr sichtbar.


    Wie sagte mein Onkel: Wer für wein Aquarium viel Technik braucht hat wenig Ahnung. :rolleyes:


    Für ehrliche Diskussionen, Tipps und Meinungen bin ich immer offen

  • Hallo,


    erstmal danke für Deinen ausführlichen Bericht. Einige werden wohl jetzt aber nicht ganz Deiner Meinung sein - mich inbegriffen - zumindestens in Teilen Deines Berichtes. Das es zu Anfängen der Aquaristik keine elektr. oder ähnliche Filtersysteme gab ist klar, auch die chem. Zusammenhänge zum Beispiel bei der Nitrifikation waren noch nicht klar. Heute sieht das anders aus. Gute Filtersysteme reinigen mechanisch, biologisch und Kohlefilter entfernen chemische Schadstoffe - OK. Nicht alles sollte immer und gleichzeitig eingesetzt werden - soviel zu "wer für ein AQ zu viel Technik braucht, ...".
    Sehr gut erklärt finde ich die Durchfluss- / Förderleistung eines Filters und deren Auswirkungen. Da stimme ich schon zu.


    ABER zum Thema Wasserwechsel kann ich Dir nicht zustimmen. Gerade hier - in der Zwerggarnelenhaltung ist sauberes und möglichst keimfreies Wasser zwingend notwendig - viele Krankheitsbeschreibungen zeigen, was passiert, wenn die Keimzahl im Becken steigt ...
    Bei der Muschelhaltung kann ich das teilweise nachvollziehen. Ein 50% oder auch 1mal alle 3 Wochen 80-90 % WW hat bei mir noch nie nachteilige Folgen gezeigt. Im Gegenteil - nach fast jeden WW sehe ich frisch gehäutete Garnelen und noch mehr Jungtiere.
    Soll das falsch sein? ... und noch nie habe ich negative Einflüsse auf die Filterung bemerkt, NO2=0, NH4=0 - NO3 und PO4 werden sogar aufgedüngt.


    Überall in der Garnelenhaltung spricht man von Osmosewasser und regelmässigen Wasserwechseln - meist im Rhytmus 50 -50- 90 Prozent.
    (Ich gebe zu 90% erreiche ich eher selten, da meine Bepflanzung und Gestaltung einen so tiefen Wasserspiegel nicht hergibt. aber 80% sind kein Problem.


    Dies alles soll jetzt keinesfalls eine Kritik an Deinem langjährigem AQ Fachwissen sein. Aber ich glaube, viele werden weiter auf Frischwasser setzen ...

  • Hallo Peter,


    als Kritik sehe ich das keinesfalls. Und jeder soll sein Aquarium nach seinen Erfahrungen pflegen. Ich will auch niemanden überreden, aber ein Nachdenken anstoßen und vielleicht eine hoffentlich sachliche Diskussion, Meinungs und Erfahrungsaustausch. Dazu sollten Foren da sein.


    Übrigens halte ich auch Garnelen und mache wie bei Muscheln und Fischen keinen Wasserwechsel. Keine Todesfälle, keine Krankheiten, dafür Gute Vermehrung, kräftig Farben nun mit teilweise ca. 3 cm langen Red Fire auch recht große Garnelen......


    Leben Garnelen in der Natur in Keimfreien Wasser? Ich denk nicht......

  • Es tut mir leid, das ich mit meiner kleinen Kritik an seiner Signatur zu diesen Text geführt habe.
    Aber jedes Jahr gibt es unzählige Diskusionen, wo uns die Altwasserfreunde aufzeigen wollen das wir alle keine Ahnung haben.


    Ich verweise nur mal auf ein bestehendes Thema, um einen Ausgleich zwischen Altwasser und Frischwasser zu schaffen.
    Nicht das Anfänger jetzt der Meinung sind, sie bräuchten drei Jahre kein Wasserwechsel machen.


    Wie viel und wie oft sollte man Wasserwechsel im Garnelenbecken betreiben?

  • Noch eine Grund für regelmäßige Wasserwechsel in der Garnelenhaltung den ich einleuchtend finde ist :Das wenn der Wasserunterschied von Alt- auf Frischwasser zu groß ist, entsteht ein osmotischen Druckunterschied .Den gilt es so gering wie möglich zu halten.....Das wurde hier schon mal sehr gut beschrieben ..ich finde es aber nicht wieder....!
    Ansonsten toll beschrieben die abläufe im Filter !

  • @Frosch


    Wenn eine kleine Kritik zu Diskussionen führt, muss man sich dafür nicht entschuldigen!


    Das Thema interessiert uns alle, denke ich.


    @Miesmuschel
    Von welchem Wasser gehst du als Grundlage aus? Da ich ausschließlich Osmosewasser und GH+ ohne KH verwende, sollte sich der Ammoniakpegel bei 0 halten, da dieser ja nicht in Wasser unter PH7 zum Stresspegel ansteigen kann. Oder liege ich falsch?

  • Hallo ,


    na klar Foren sind dazu da, Meinungen auszutauschen - und die können auch mal anders sein, als der Mainstream.


    Also zu Deiner Aussage - leben Garnelen in der Natur in keimfreiem Wasser - keimfrei sicher nicht zu 100%, aber zu 100% sicher in keimfreieren Wasser als in vielen AQ. Ich lese die Caridina - das Magazin zur Garnelen und Krebshaltung - dort beschriebene Biotope haben meist sehr reines und weiches Wasser ohne Schadstoffe und Keime . Bodengrund, Pflanzen und Strömung der Bächer leisten dort mehr als jeder AQ Filter. Warum waren vor Jahren zum Beispiel viele heimische Krebse (und Fische) in den Flüssen ausgestorben und kehren jetzt langsam wieder zurück - weil die Flüsse sehr viel sauberer geworden sind - die "natürlichen Filter und Wasserwechsel " funktionieren wieder.


    .......


    Du hälst selbst Red Fire Garnelen - ich auch - auch ich habe 3cm Tiere und x Zwerge. Wie hältst Du das zum Beispiel mit dem Mineralhaushalt der Garnelen ohne WW - irgendwann sollte alles im Wasser verbraucht sein ... und dann (Häutungsprobleme -keine ?)


    Ich halte unseren Tom für einen absoluten Garnelenfachmann - wäre gespannt wie er Deine Meinung zu Wasserwechsel und Filterung sieht.


    Wie gesagt - ich staune nur - nicht übelnehmen, wir wollen ein nettes Forum bleiben ... :-)

  • Häutungsprobleme haben die Garnelen nicht, die Schnecken, die bekannter maßen einiges an Mineralien für ihre Gehäuse brauchen wachsen rasant und haben dicke Gehäuse. Mineralien kann man über Futter, den richtigen Bodengrund, ggf. auch leere Muschelschalen oder Gesteine im Aquarium oder Filter zugeben. Bei mir klappts. Ammoniak ist immer im Becken wenn Tiere drin sind, vielleicht nicht messbar. Wie toxisch Ammoniak ist, hängt von den übrigen Wasserwerten ab.

  • Jetzt mal vorm Schlafengehen ganz ehrlich:


    Jeder Wasserwechsel ist eine Bankrotterklärung für das Filtersystem :thumbdown: ..... das kann doch keine ernstgemeinte These oder was auch immer in einem Garnelenforum sein - sorry!


    Die Erklärungen zur Haltung von Muscheln fand ich sehr gut - aber zu erklären, wechselt um Gottes Willen kein Wasser mehr in Euren AQ - NEIN - kann ich so nicht stehenlassen.


    Ich bin jetzt 52 Jahre - 30 jahre davon hatte ich Aquarien und 30 Jahre lang habe ich regelmäßige Wasserwechsel gemacht!


    Es möge jeder sein AQ halten und pflegen wie er möge, hier treffen sich aber die Meinungen frontal !

  • ist ja klar, daß es weniger Bakterien gibt wenn es wenig zu futtern gibt- brauche ja auch nicht mehr- sind ja dann an die Beckenbelastung angepasst


    und ich will ja keine Bakterien halten und vermehren sondern Fische und Garnelen


  • Dr. Chris Andrews, Fachmann auf dem Gebiet der Fischkrankheiten und Direktor des Aquariums und Insektenhauses des Londoner Zoos hat 1990 ein Buch über Aquaristik und Fischkrankheiten verfasst.
    Dort ist zum Filter zu lesen:


    Zitat:


    Viele Fischhalter setzen leistungsfähige Filter mit eine hohen Zirkulationsrate gleich, doch gerade Langsam laufende Filter können sehr Wirksam sein.


    Zitat Ende


    Und nun? Hat der auch keine Ahnung?


    Coautoren der Buches sind übrigens:


    Adrin Exell, Mitglied Zahlreicher Verbände und studierter Biologe
    Dr, Neviiil Carrington, Aquarianer und Doktor der Pharmazie
    Peter W. Scott, Mitglied des Tierärztlichen Verbandes Ornamental Fish International
    Barron Benno ter Höfte, Biologe und Fachmann für Fischkrankheiten


    Haben wohl alle keine Ahnung.......


  • ... ich will mich hier weder mit Dir noch mit dem Autor des Buches anlegen (das Wort ist schon falsch) - eigentlich sollten wir hier nur Erfahrungen austauschen!


    Viele Fischhalter setzen leistungsfähige Filter mit eine hohen Zirkulationsrate gleich, doch gerade Langsam laufende Filter können sehr Wirksam sein.
    Das ist ja richtig - erstens schrieb er können sehr wirksam sein.
    ... und genau diese verschiedenen Zonen gibt es ja auch in fast jedem AQ. (Habe im Thread "Bodenfilter" dazu geschrieben.)


    Den Schnellfilter - (aerobe Zone) im Bereich des elektr. Filters (in welcher Ausführung auch immer) - sauerstoffdurchfluteter Bereich


    Der Langsamfilter - (teilweise anerobe Zone) - der Bodengrund an sich oder im Zusammenspiel mit einem Bodenfilter


    Das alles hat aber wenig mit regelmäßigen Wasserwechseln zu tun - oder ?

  • Der Kommentar bezog sich ja auch auf die Ausführungen von Florian zu meinen Gedankenexperiment und nich auf das Thema Wasserwechsel....


    Aber für dich zitiere ich das Buch auch gern zum Thema Wasserwechsel:


    Zitat:
    Bei hohen Ammoniakkonzentrationen sollten sie sofort bis zu 75 % des Wassers wechseln. Um bei hohen Nitrit Konzentrationen Abhilfe zu schaffen führen sie ebenfalls einen Wasserwechsel durch. In beiden Fällen sollten sie dir Ursache dieser Probleme so rasch wie möglich herausfinden und Beheben.


    Zitat Ende


    Das ist alles was zum Thema Wasserwechsel im Buch zu finden ist.

  • Moin!


    Ich denke, man sollte das ganze Thema nicht nur auf Filter im Aquarium beziehen. Da es ja die unterschiedlichsten Filter gibt und auch nicht jeder für jeden Anwendungszweck gedacht aber oft verwendet wird, muss man differenzieren.


    In einem HMF mit dünner Matte werden sich keine anaeroben Bakterien ansiedeln können, da speziell auch im Ganrnelenbecken doch relativ viel Sauerstoff vorhanden ist (oder zumindest gehen wir jetzt mal davon aus). Sicher gibt es XL Filter mit hoher Dichte des Filtermaterials, der das trotzdem ermöglicht, den hat aber nicht jeder. Das zu pauschalisieren ist also schwierig.


    Zieht man allerdings einen hohe Bodenschicht hinzu, in der sich anaerobe Bakterien ansiedeln können, sieht das nochmals anders aus. Hier hat der Boden dann auch eine Filterwirkung, im bakteriellen Sinne. Den hohen Boden hat aber nicht jeder und auch den nutzen viele dann wiederum in Kombination mit einem Bodenfilter, of auch mit Luftheber. in wie weit dann dort anaerobe Bakterien siedeln, weiß ich nicht. Auch hier kann man nicht pauschalisieren.


    Garnelenbecken sind meiner Meinung nach schon etwas speziell.


    Ich glaube, es KANN funktionieren, wenn alle gegebenheiten passen. ABER nicht bei jedem und nicht mit jeder Kombination an Beckentechnick, Einrichtung und Besatz.


    Bei meinen Caridinas, die doch etwas speziell und empfindlich sind, würde ich das nicht versuchen wollen. Auch kann ich hier keine Quarze einbringen um den Mineralhaushalt auf dauer den Bedürfnissen (die eh niemand wirklich genau kennt) entsprechen anzupassen, jedenfalls nicht, ohne vorher noch den ein oder anderen Dr. zu machen und mir eine Laborausstattung anzuschaffen. ;)


    Nochmal! Ich möchte nicht sagen, dass das alles falsch ist, ich bin aber davon überzeug, dass es nicht grundsätzlich auf jedes Becken und jeden Besatz anwendbar ist.


    Ich lese mit Interesse weiterhin mit.


    Grüße, Markus

  • Hallo Markus,


    GENAU, ich habe niemanden gesagt das er das nun so machen muss. Ich habe lediglich Informationen darüber zur Verfügung gestellt was ein WW für eine Filter bedeutet und wie ein Filter, grob gesehen, arbeitet. Was jeder einzelne mit diesen Infos für sich anfängt muss jeder selber entscheiden.


    Für mich kann ich sagen das mein erstes Aquarium 10 Jahre ohne WW gelaufen ist. Krankheiten oder durch Krankheiten bedingte Ausfälle hat es nicht gegeben. im Gegenteil, nach dem ich das Aquarium dann nach 10 Jahren wegen Umzug abgebaut habe waren immer noch Fische aus dem Erstbesatz im Becken....