Großes Sterben nach Aufstockung

  • Für ein Foto muss ich erst mähen, sag ja grüne Hölle 8)

    Kommt aber noch.


    Hab aber wieder Wasser gepanscht.

    5l Osmosewasser

    ca. 0,65ml pH/KH+

    ergibt: pH 6,8, LW 60 und KH von ca 1 oder so (die Farbschattierung ist schwer zu erkennen)


    Dann noch BeeSalz dazu.

    Leitwert steigt, restliche Werte bleiben gleich.

    Bin zufrieden :thumbsup:


    Vielleicht mess ich morgen nochmals nach, ob sich was verändert hat.

    Wenn alles so bleibt mach ich das jetzt immer so.


    Und dann gewöhn ich mir mindestens 50 / 50 / 90 an.

    Brauch aber wohl einen größeren Eimer dafür 8o


    Volker

    Gruß

    Volker


    30l-Scape mit RedBees, BloodyMarys und einer ANS

    10l-Pfütze mit braunem Nachwuchs einer Neocaridina-Mischung

  • So siehts aus:


    Aktuell noch 3 Bienen vorhanden, eine könnte ein Mädel sein.

    Eine sieht man links oben in der vorderen Pflanze auf dem Foto.

    Die Pflanze schein lecker zu sein, die wird fröhlich zerfressen.




    Volker

    Gruß

    Volker


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  • Da ist mir noch eine Frage aus dem Hinterkopf nach vorne gesickert:


    Die Unverträglichkeit von Bakterienstämmen betrifft das nur die Zwerggarnelen untereinander?

    Oder ist das Arten übergreifend? Z. Bsp. Fächergarnelen mit Zwerggarnelen, Krebsen etc.

    Ich hab ja auch Schnecken drin.


    Eigentlich müsste ja alles was fremd ist und das Immunsystem provoziert Probleme machen, oder?


    Volker

    Gruß

    Volker


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  • nie, nie, nie, gar nicht, niemals setzt man fremde Garnelen zu Tieren die man hat


    Man muss da ein wenig differenzieren Hans. Ja, für den "normalen unbedarften Halter ist das sicherlich ein guter Tipp". Man kann auch erklären warum und wieso, das will ich gerade mal nachholen:


    Man kann fremde Garnelen zusammensetzen wenn man folgendes verstanden hat und beachtet:

    Visualisieren wir: Garnelen haben ein Immunsystem, Skala von 1 bis 10. Bei 1 ist die Garnele topfit und gesund, bei 10 ist tot.

    Ich hatte die ersten Jahre immer wieder mal Ausfälle bei Kunden von meinen abgegebenen Garnelen. Die Garnelen wurden eingesetzt und verstarben dann nach und nach oder die neuen über Nacht - schlagartig. Oder aber die neuen überlebten und alle bestehenden raffte es langsam oder schlagartig dahin. Dann habe ich in meinen "ACHTUNG (Eingewöhnungszettel von Garnelen)" als ersten Satz aufgenommen: Machen Sie vor dem einsetzen der neuen Garnelen einen großen Wasserwechsel. Kombiniert mit den 5 cm großen ACHTUNG Buchstaben und das es der erste Satz war ging dieser Effekt des Ausfalls auf NULL zurück (die Leute machen das). Das heißt ich habe keinerlei Reklamationen oder Nachfragen das Garnelen sterben nach dem einsetzen. Dieses Problem ist nicht mehr präsent in meiner Reichweite.

    Und nun die Erklärung warum.
    Wenn Garnelen beim Kunden ankommen (welche mit Level 1 bis 3 versendet wurden), ist der Level durch den Transportstreß bei 7 oder 8. Wenn diese Garnelen nun in das neue "alte" Wasser gesetzt werden (vielleicht hat der Kunde noch dazu zu wenig WW gemacht in der Vergangenheit), dann geht der Level nicht runter, er geht weiter rauf Richtung 10 = tot, was zum schlagartigen oder langsamen Tod führt und der Volksmund spricht von Bakterienunverträglichkeit.
    Setzt man die vom Transport gestresste Garnelen in Frischwasser wird der Streß ab dem einsetzen sofort(!) angefangen abzubauen. Das heißt es geht zurück Richtung 1 (oder davor).


    Bei vorhandenen Garnelen ist es anders. Durch zu wenig Wasserwechsel, sprich belastetes Wasser schwimmen die schon bei 7,8 oder vielleicht 9 (sieht aber alles noch "okay" aus). Kommt dann noch eine Belastung durch die neuen dazu, dann kippen die - langsam oder schlagartig.


    Das ist der erste Teil der eine Rolle spiel, jetzt kommt der zweite Teil:


    Garnelen müssen täglich hochwertiges Futter in den Darm bekommen, der Darm muss dauerhaft gefüllt sein. Warum? Sie ziehen unwahrscheinlich Immunkraft aus hochwertigem Futter. Und da sind wir wieder an der Stelle, wo so viel im Internet geschrieben steht: Garnelen brauchen nix extra zu fressen oder sie brauchen nur alle 3 Tage Futter. Dann kucken wir uns das verfügbare Futter an und fragen uns, ist das alles "hochwertig"? "Hochwertig und Industriefutter" passt nicht zusammen. Und die Armada an kleinen Händlern die Ihr "Hasenfutter" (die Pellets) verkaufen, da ist nichts hochwertig geschweige den vollumfängliche Ernährung. Und das alles bestimmt eben wie fit die Garnelen sind und was sie mitmachen können. Bei der Gelegenheit erwähne ich mal das 99% des verfügbaren Garnelenfutters das etwas professionell vermarktet wird von EINER Herstellerfirma kommt. Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.


    Also, in welchem Futterstatus und damit Immunsystemstatus sind die Garnelen?

    Heute habe ich meine testweise bestellten Tigergarnelen vom Großhändler bekommen. Von den 100 werden 10 überleben wenn ich Glück habe. So gut wie keine Garnele hatte den Darm gefüllt, sie waren auch schon leicht rosa. Rosa = bakterieller Befall weil absolut keine Immunkraft mehr da ist. Ich kann die in Baytril setzen, Life! oder das Life! Protein füttern und "hoffen" das sich noch ein paar mehr erholen.

    Das selbe, wenn man Import Garnelen bestellt, die lassen die Tiere auskacken in der Regel vor dem Versand, damit die 300 ml Wasser in dem 100 Tiere sitzen nicht kippt in den drei Tagen Transport. Funktioniert,manchmal aber nicht immer. Auch hier spielt eine Rolle: hatten die Tiere hochwertige Nahrung? Wenn ja klappt das mit dem Transport auch so gut. Sind die vorher schon schlecht gefüttert worden, sehe ich bei Ankunft häufig viele Todeskandidaten.


    Nachdem wir jetzt gesehen haben wie komplex das ist muss ich dir zustimmen, das es manchmal besser ist "nie, nie, nie, gar nicht, niemals setzt man fremde Garnelen zu Tieren die man hat" zu sagen, den das ist alles recht komplex und man kann das nicht mal "eben" vermitteln was da alles mitspielt.


    Oder man sagt vereinfacht: Fütter hochwertig, mache ordentliche Wasserwechsel, auch mal alle 2,3,4 mal 90% so das man wieder auf Frischwasserlevel kommt. Und dann kommt es halt drauf an woher man seine Tiere bezieht, wie die also beieinander sind. Und glaub mir, Tiere frisch vom Großhandel oder Import müssen meistens erst mal aufgepäppelt werden. Die Immunkraft von Garnelen ist der Hammer wenn sie täglich gutes Food bekommen. Zu gutem Food zähle ich kein "Brockenfutter", das mag als Schneckenfutter noch taugen, aber nicht als artgerechtes Garnelenfutter.


    Ist jetzt doch etwas länger geworden, sry. Wäre mal ein Thema für den Blogbeitrag.

  • Hallo Tom,


    Danke für die Erläuterungen.

    Aktuell "könnten" noch 2 Tiere im Becken sein, ich hab Sie allerdings schon ein Weilchen nicht mehr gesehen.

    Letztes WE hatte ich 90% Wasser gewechselt, der pH-Wert des Wechselwassers war angepasst.


    Werde demnächst nochmals aufstocken.

    Tiere kommen dann erstmal in meine Plaste-Quarantäne (da waren mal Triops drin), das Wasser wird Häppchenweise gegen Frischwasser getauscht.

    Da gibts nix außer einem Oxydator und braunes Laub, Füttern werde ich vorsichtig mit Life (regelmässige Wasserwechsel sind obligatorisch), möchte keine geschwächten Tiere umsetzen.

    Im Becken selbst mach ich noch mehrere Wasserwechsel, den letzten Maximal.


    Dann tausche ich in kleinen Mengen Wasser hin und her.

    Und dann setzte ich sie gemütlich um.


    Damit fällt mir nix mehr ein was ich noch machen könnte.

    (Seemandelbaumblätter, Fenchellaub und Zimt-Stangen als Notfall-Set hab ich da).


    Der Anblick eines Beckens ohne Garnelen ist frustrierend :( vielleicht sind meine zwei letzten ja noch irgendwo.


    Gruß

    Volker

    Gruß

    Volker


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  • Ich bin nicht sicher, ob du dir mit dieser Herangehensweise einen Gefallen tust:

    Ein quasi neues Becken ohne stabile Biologie, neue Garnelen rein und dann mit Life! füttern halte ich aufgrund der fehlenden Bakterien für gefährlich

    Ich halte es für weniger riskant, wenn du im „alten“ Becken einen Tag bevor du die Garnelen bekommst 90% Wasser wechselst.

    Die neuen Garnelen dann mit dem Transportwasser in einen Eimer und mit einem Tropfschlauch über Stunden langsam Wasser dazulaufen lassen, bis sich die Wassermenge im Eimer verdreifacht hat.

    Dann die neuen Garnelen rausfangen und in das Becken umsetzen.

    Wenn du kein grundsätzliches Problem mit deinem verwendeten Wasser hast, funktioniert das am Besten.

  • Ich wollte das Ganze einfach in die Länge ziehen, damit beide möglichst viel Frischwasser vor dem Umsetzen haben.

    Ich setze die Tiere ja nicht aus der Tüte direkt in Frischwasser, sondern tausche das Häppchenweise aus, solange bis alles gaaanz langsam frisch ist.


    Und ein Quarantänebecken soll ja spartanisch ohne eigene Biologie sein, oder?

    Sozusagen beide auf Frischwasser dann das übliche Prozedere mit Schluckweise Wasser aus dem Zielbecken zu den Neulingen.


    Bin sozusagen auf dem Extrem-Vorsichtig-Trip.


    Volker

    Gruß

    Volker


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  • Kürzlich hatte ich wieder lästige Blaualgen in meiner kleinen Neocaridina-Pfütze.

    Während der Dunkelkur hab ich die Garnelen in dem Plastebecken gehalten, recht spartanisch, Oxydator und fleißig Wasserwechsel.

    Das hat denen nicht geschadet, es gab in der Zeit auch Junge, weshalb ich das Ding länger betrieben habe, so klein war mir das zu kritisch zum Umsetzen.


    Volker

    Gruß

    Volker


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  • Erstmal vielen Dank an Tom für die echt gute Erläuterung und das Aufzeigen einer Alternative die ich so noch nicht kenne, hört sich stimmig an.

    PWest , solange nicht klar ist ob in dem Becken noch Garnelen sind, würde ich erstmal gar nichts machen. Du musst zuerst rauskriegen ob da noch Garnelen drin sind. Wenn nicht kein Problem, man kann neu einrichten.

    Wenn doch, warte bitte das Ende der Infektion ab bevor Du neue Tiere dazusetzt. Tom geht in seinen Ausführungen davon aus, das gesunde Tiere in ein gesundes Aquarium gesetzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt würdest Du aber gesunde Tiere in ein krankes Aquarium setzen, da solltest Du etwas Geduld aufbringen.

  • Und ein Quarantänebecken soll ja spartanisch ohne eigene Biologie sein, oder?

    Die Biologie der neuen Lokation bestimmt ob das klappt oder es ein Desaster (sprich tote) geben könnte. Da hat kettwi schon Recht was Sie dir schreibt.


    Was ich hier RE: Großes Sterben nach Aufstockung

    geschrieben habe gilt noch. Es kommt darauf an wie die Tiere in der Immunkraft stehen. Garnelen sind nicht so zimperliche, empfindliche Wesen wenn sie gut ernährt sind.
    Die richtige Fütterung ist praktisch entscheidend ob man einen schwachen oder einen starken Stamm hat. Und es hilft nicht einem unterernährten Stamm Mineralsteine oder auch gute Ratschläge in Form 10 ms Leitwert hoch oder runter zu spendieren. Zu aller erst kommt das Futter - in ausreichender Menge- und welches in benötigter Geschwindigkeit durch den Darm läuft (die Nahrungsaufnahme muss leicht gehen). Denn wenn die Immunkraft hoch ist, dann macht das den Garnelen in der Regel nichts aus wenn Sie in eine nicht perfekt eingelaufenes minimalistisches Becken kommen.

    Man muss es so sehen: Garnelen sind Biomasse. Was fressen Bakterien? Biomasse! Deswegen gibt es auf Blättern oder Wurzeln in neuen Becken einen Bakterienrasen, wenn Futter da ist vermehren sich Bakterien rasant. Wenn also das Bakteriengleichgewicht sich noch nicht ans vorhanden Food (Wurzel / Blätter) angepasst hat und sich alles noch im Futterkampf befindet, kann es Probleme geben wenn schwache Garnelen dazu kommen. Bakterien werden sich explosionsartig vermehren wenn noch mehr Biomasse - sprich Garnelen - kommen. Und das stecken schwache Garnelen halt nicht einfach so weg und kippen gerne um.

  • Ok, Danke verstanden.

    Dann nutze ich den Plastebottich nur zum Angewöhnen ans FRISCHE Wasser des Aquariums.


    Eine lebt übrigens mindestens noch, hat sich aber in eine schlecht-einzusehende Ecke verkrümelt.

    Ein PRL von Tom wie sie sein soll, knalliges Weiß und rot, sieht gesund aus.

    Die Andere war eine normale Bee, etwas blasser, daher schwerer zu sehen.

    Ich hoffe noch.


    Gruß

    Volker

    Gruß

    Volker


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