Taiwaner auf Kies?

  • Moin Tom,
    ich wollte deinen "Schreibtisch-Thread" nicht zerschießen - hoffe, ich hab´s auch nicht getan, ansonsten lösch den Post von mir einfach.
    Es passte halt nur so gut zu deinem Sansibar-Bodengrund.
    Ich habe meinen Post einfach kopiert, damit ich nicht nochmal alles schreiben muss... ;)


    Moin Tom,
    super schöne Tiere und natürlich ein Kleinod für deinen Schreibtisch! Eine gewisse Ablenkungsgefahr schlummert da natürlich schon - wenn meine Bestellungen demnächst einen Tag später ankommen, weiß ich ja woran es liegt.... :D
    Die Vogelperspektive finde ich immer wieder klasse. Ich schaue auch ganz oft von oben in meine Becken. Ist halt wie bei den Ausflügen zu den Bächen, Seen und Tümpeln hier in der Gegend. Da sieht man die Tierchen, die da rumkrebsen ja auch nur von oben.
    Ich habe noch eine Frage: Wenn du statt eines Soils den Sansibar nimmst, wie bekommst du dann ein leicht saures Milieu ins Becken?
    Ich frage nur so doof, weil ich meine Taiwaner umsetzen möchte. Allerdings habe ich in dem "neuen" Becken zur Zeit schwarzen Dennerle Garnelenkies (ich glaube eine 0,7 - 1,2 mm Körnung, aber ist auch egal). Und da ich irgendwie noch "Oldschool-Aquarianer" bin, finde ich passive Bodengründe irgendwie sympathischer. Bei Soil kann ich immer total schlecht einschätzen, was der so im Laufe von Wochen und Monaten an das Wasser abgibt (Phosphate, Ammonium, etc.). Zur Zeit habe ich im Taiwanerbecken ADA Amazonia Soil, aber der ist mir nicht geheuer. Die Garnelen sind augenscheinlich / äußerlich fit, aber einige werden halt glasig (wir beide hatten da in den letzten Tagen schon öfter hin- und hergeschrieben). Deshalb kam mir der Gedanke, dass ich die Kleinen in das Kiesbecken umsetze und mir parallel dazu eine kleine Osmoseanlage bei dir kaufe. Allerdings weiß ich nicht, wie ich dann den PH unter 7 bekomme (ohne großen Aufwand, wie Torffilterung, etc. und auf Chemie habe ich gar keine Lust).
    Oder hältst du die Kleinen bei dir auf dem Schreibtisch gar nicht "sauer"?
    Grüße aus dem Norden
    Helge
    PS: Der Ersatz-Bob ist angekommen - er läuft super! Vielen Dank nochmal! :)

  • Tom meldet sich bestimmt sobald er Zeit hat, ich finde das Thema spannend, daher klinke ich mich mal ein :D


    Ich denke es spielt auch eine Rolle, um wieviel Liter Wasser es sich bei deinem Becken handelt - denn um so mehr muss man ja tun um den Wert der entsprechenden Wassermenge zu senken :)


    "Natürliche" Mittel um den PH Wert zu senken, sind z.B. Erlenzapfen und Eichenblätter, aber es senkt wirklich nur leicht und färbt ab einer gewissen menge auch das Wasser.


    Generell hängt der PH Wert ganz eng mit dem KH Wert und Luft (Co2) zusammen, diese beeinflußen sich maßgeblich. Wenn du also z.B. eine Co2 Anlage hast und den Co2 Wert erhöhst, müsste auch der PH Wert steigen (habe kein Co2, daher reines Theoretisches Wissen).


    Der KH Wert ((Karbonathärte KH) steht eigentlich für das Säurebindungsvermögen... je höher der KH Wert, je mehr Säure wird gebunden und der PH Wert steigt - also müsste man den KH Wert niedrig halten um auch den PH Wert niedrig zu halten. Aber Vorsicht, je niedriger der KH Wert um so anfälliger für starke Schwankungen des PH Wertes ist das Becken (empfindlich gegen Säuren) , die Zugabe von maximal verträglichen Co2 Mengen berechnet man z.B. anhand der vorliegenden KH Wert.


    Du hast gesagt du steigst auf eine Osmoseanlage um - die entzieht dem Wasser ohnehin den KH und wenn du das "Salty Shrimp - Bee Shrimp Mineral GH+" benutzt um es aufzusalzen, sollte der Wert schon ne ganze Ecke unter deinem Leitungswasser bleiben.


    Ich habe vor ein paar Wochen auch das erste Becken ohne Soil aufgesetzt (auch mit Sansiba), Osmosewasser allerdings für meine Neocaridinas stärker aufgesalzen. Vielleicht komme ich am Wochenende mal dazu den Testkoffer aus zu graben und die Werte zu messen, machst mich gerade neugierig :)


    Sollte ich irgendwo Blödsinn erzählt haben, bitte ich die Experten um Korrektur, ich war in Chemie nie gut und hab mir die Sachen in den letzten Jahren nur angelesen!

  • Hallo Rieke, Hallo Helge,
    @Rieke , hast oben nen Gedankenfehler drin,
    um so mehr CO2 desto niedriger ist der PH Wert.
    CO2 wird dann zur "schwachen Kohlensäure" und drückt den PH Wert nach unten, wenn keine oder wenig KH Werte vorhanden sind.
    @Helge,
    wenn Du mit neutralen Bodengrund arbeitest und destilliertes Wasser verwendest, solltest Du im Normalfall immer unter PH 7 bleiiben, weil das CO2 aus der Luft im Normalfall ausreicht den PH Wert zu drücken.
    M.M. nach wichtig, kleinste Kiesgrösse oder Sand einfüllen.
    Und max 1 cm Bodenhöhe.
    LG Reiner

  • Moin Moin,
    dank euch Beiden schon mal!
    Soil hatte ich mir damals einzig und allein dafür gekauft, mein Leitungswasser (Ausgangswert PH 7,5) auf unter 7 zu bekommen. Das hat soweit auch geklappt, er liegt stabil bei 6,5.
    Eine CO2-Düngung (Druckgas) ist am Becken. Wenn ich allein dadurch schon DAUERHAFT UND SICHER in den sauren Bereich komme, bin ich beruhigt.
    Reiner: warum nur 1 cm Bodenhöhe?
    Grüße aus dem Norden und euch ein schönes WE
    Helge

  • Hallo Helge,
    das saure Wasser kommt im Regelfall schon so aus der Osmoseanlage. Osmosewasser liegt durch die fehlende KH oftmals zwischen pH 5,5 und 6,5. Wird es aufgesalzen mit einem Mineralsalz mit keinem bzw. nur sehr geringem (nicht nachweisbar mit Tropfentest) KH, steigt der pH nur sehr gering, er bleibt immer unter pH 7 und das ist eigentlich okay. Das heißt mein Schreibtischbecken Wasser ist sauer mit pH 6,8. Mit Soil wäre es halt bei 6,2 - 6,6 (je nach Alter und damit Ionentauschkraft des Soils).


    Das mit dem Leitungswassereinsatz bei Soil finde ich suboptimal, da im einen oder anderen Fall größere Leitwertschwankungen auftreten. Wenn man also schreibt ich verwende Leitungswasser und Soil welches mir das Wasser weich macht, hört sich das für viele die eine Osmoseanlage scheuen verlockend an. Oftmals wird vergessen die "Parameter" zu erwähnen. Gebe ich GH 24 Leitungswasser ins Soilbecken, wird daraus Weichwasser in einer gewissen Zeit, da das Soil die KH und GH rausnimmt/senkt. Diese Schwankungen sind oft für Probleme mit Garnelen zuständig, sie finden künstlich und abnormal schnell statt. Hat jemand aber GH 8 und Soil, sind diese Schwankungen nur gring. Ob es also bei jemand mit Soil und Leitungswasser gut läuft und funktioniert, kann man nicht pauschal sagen, hängt am Wasser. Ich rate deshalb immer wenn nach Weichwasser gefragt wird zur kleinen Osmoseanlage um Leitwertschwankungen zu vermeiden.


    Bezüglich der Leitwertschwankungen muss man noch was unterscheiden. Es macht einen Unterschied ob die Leitwertschwankungen durch die Stoffe aus dem Leitungswasser zustande kommen oder ob man diese mit Mineralsalz herbeiführt. Die Tiere stecken eine größere Leitwertschwankung bei aufgesalzenem Osmosewasser leichter weg wie beim Leitungswasser. Woher das genau kommt weis ich nicht, vermutlich von noch anderen Stoffen im Leitungswasser, welche denen irgendwie zu schaffen machen können.

  • Moin Moin,
    danke euch für die Tipps und Ratschläge!
    @Tom du hast mich überzeugt, die Anlage ist bei dir bestellt. ;)
    Wie ist das mit der Umgewöhnung?
    Das alte Wasser so weit es geht raus, OW rein und dann die Taiwaner vor dem Wiedereinsetzen angewöhnen wie nach einem Kauf der Tiere?
    Euch noch einen schönen Sonntag
    Grüße aus dem Norden
    Helge
    PS: @Tom ich wollte das SE Proteinfutter mitkaufen. Hast du schon einen absehbaren Liefertermin?

  • Ich glaube das es schlichtweg "einfacher" ist, mit Soil die für Tais optimalen Wasserwerte zu halten udn daher kommen mehr Junge hoch.


    Aber die Frage mit den Microorganismen ist SEHR gut, da bin ich auf Toms Antwort gespannt... Soil verdichtet ja den Boden nicht so, wie s.B. Sansiba, damit können im Soil mehr Futterreste einsickern die dort zum einen natürlich Kleinstlebewesen ernähren und zum anderen zu fauligem Boden führen können.
    Aber Microorganismen sind auch Jungtierfutter, spannende Frage, ich stell mich mal neugierig guckend mit an :D

  • Hallo,


    Hallo


    Wie sieht das denn aus mit den ganzen Mikroorganismen? Sind die trotzdem so zahlreich vorhanden oder ist Soil dafür wieder besser geeignet? Bei vielen kommen ja Grade auf den aktiven Böden mehr Taiwaner hoch....



    Muss ich euch enttäuschen, weiß ich nicht. Aber die Idee ist gut, ich könnte ja mal mit dem Mikroskop kucken. Ob das dann aussagefähig ist, ist wieder eine andere Frage da ja jedes Aquarium anders läuft.


    Betrachtet man es rein theoretisch, kommt es wohl auf die Korngröße drauf an. Bei feinem Sand wie sansibar ist die Oberfläche kleiner die besiedelt werden kann als bei z.B. Fluval Stratum Soil (oder anderen Soil Arten).
    Nach der Logik wäre wohl das Optimum Soil mit 1 mm Körnchen. Dies können die Junggarnelen bald bearbeiten und es gibt noch Fläche her. Meine Theorie muss nicht stimmen :D

  • Hallo Helge,



    Wie ist das mit der Umgewöhnung?
    Das alte Wasser so weit es geht raus, OW rein und dann die Taiwaner vor dem Wiedereinsetzen angewöhnen wie nach einem Kauf der Tiere?
    PS: @Tom ich wollte das SE Proteinfutter mitkaufen. Hast du schon einen absehbaren Liefertermin?


    Im Prinzip handeln wie wenn du neue Garnelen bekommst. Das heisst aus dem Becken fast alles raus und langsam das Wasser zugeben das es wie eine Eingewöhnung ist. Wenn du wenig Tiere hast, hol die raus und gewöhne sie nach dem auffüllen so ein wie wenn man neue bekommt.


    Das Protein ist neu in Entwicklung, das alte wird es so nicht mehr geben, da der Hersteller Probleme hat es so hinzukriegen wie es mal war. Alternative: Shrimp Pudding


    LG Tom

  • Moin Tom,
    ok, dachte ich mir schon. Ich werde die Kleinen erst rauskeschern, dann Wasserwechseln und dann ganz langsam umgewöhnen.
    Sag mal Tom, schafft so einen kleine Osmoseanlage eigentlich einen Höhenunterschied von gut 40cm? Wenn ich die OA an meinen Gartenanschluß auf der Terrasse anschließe, dann würde sie fast über dem Boden sitzen. Den Schlauch für das OW müsste ich aber dann wieder gut 40cm hoch in einen Kanister legen. Könnte das klappen oder kommt da zu wenig Druck aus der Anlage?
    Grüße aus dem Norden
    Helge

  • Hallo Axel,


    Hey Tom


    Gibt es nicht auch einen dunklen Bodengrund der 0,5-1 mm Körnung hat der aber neutral ist?
    Das wäre dann ja wieder optimal für die Mikroorganismen....


    Der kommt schon nahe ran:
    http://www.garnelen-tom.de/zwe…ies-schwarz-04-08-mm-5-Kg



    Hallo Harry,

    @Tom


    Wie lange darf denn der Schlauch vom Hahn zur Anlage höchstens sein?


    Gehen tut sicher auch ein 5 Meter Schlauch, nur tröpfelt dann das Produktwasser nur noch. Jede 10 cm machen was aus und man verliert je länger er ist mehr Eingangsdruck. Es wird halt ab Länge x irgendwann mal uninteressant wenn in einer Stunde 2 Liter Osmosewasser produziert sind.

  • ich wollte sagen mein Schlauch vom Hahn zur Anlage , sind ca 50 cm :D


    Übrigens "EDITIEREN" geht imma noch ned <X

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    Wenn ich gut drauf bin, werfe ich schon mal Plastikflaschen in den Glascontainer 8)