Erstes Garnelenbecken (Red Bee geplant) - und ein paar Fragen

  • Ich habe heute zwei Neritina pulligera Schnecken gekauft, weil sich Belag auf der Scheibe bildet und vereinzelt kleine Büschelchen (Pinsel?)-Algen. Ich habe extra weniger genommen, als normalerweise empfohlen werden, damit die auch ordentlich Futter finden..Leider ist eine der beiden Schnecken schon ziemlich ausgemergelt. Die hat einen sehr kleinen Fuß, viel kleiner als das Gehäuse und ist außerdem deutlich langsamer unterwegs als die andere (deren Fuß ist auch so groß wie das Gehäuse). Das Aquarium Läuft erst drei Wochen, deswegen gibt es noch nicht so Unmengen an Futter zu finden, weshalb ich mir um die ausgehungerte Schnecke etwas Sorgen mache....Da ich meine Garnelen später eh hauptsächlich mit Life! füttern möchte, habe ich das direkt mal bestellt. Allerdings ernährt das die Schnecken ja eher langfristig, indem der Biofilm gefördert wird...ich bin nicht sicher, ob ich nicht noch etwas kurzfristiges brauche, wie auf einem Stein getrockneter Spirulinabrei oder so etwas...


    Zum Life!: da ja noch keine Garnelen drin sind, kann ich natürlich nicht soviel davon Füttern, damit das Wasser nicht zu sehr belastet wird, aber ein Löffelchen um die Mikrofaune etwas zu pushen, sollte ja vorteilhaft sein, oder?


    Das Schlechte Gewissen, die Schnecken etwas zu früh geholt zu haben, wird ein wenig dadurch beruhigt, dass die Schnecken in dem Shop wohl noch weniger zu futtern haben...

  • Hallo,
    dazu fällt mir noch der Blog von Roland ein.
    https://aquariumnano.blogspot.de/
    Da musst Du mal durchsuchen. Ich weiß leider nicht, wie ich auf die richtige Seite verlinken kann. 8|
    Dort findest Du viele interessante Artikel zu Schnecken, auch zum Eingewöhnen usw.
    Ich mache mir ab und zu diesen Erbsbrei mit Algenkalk.
    Zur Not kann man vielleicht auch erst mal nur eine zerquetschte Erbse geben.
    Ihc drücke Dir die Daumen.
    LG Nicole

  • Hallo


    Sie lebt noch...ich habe das Life! bekommen und davon jetzt ein paarmal ein halbes Löffelchen ins Wasser gegeben, damit die Schnecken mehr zum abgrasen haben. Will es damit aber auch nicht übertreiben, da bisher außer den zwei neritina und 10 Blasenschnecken nichts im becken ist.


    Ich habe noch die Frage zum Wasser bei CO2 Düngung...Nehmen wir an, bei 20mg/L CO2, ich würde mit GH+ aufgesalztes VE-Wasser nehmen, da wäre die KH ja unter 0,5 und entsprechend sauer das Wasser.
    Würdet ihr mir empfehlen, das aufgesalzte Wasser (denke mal so 220µS) noch mit etwas Kaisernatron (0,5g auf 10L) aufzuhärten? Oder würdet ihr mir sowas wie das ph safe Granulat empfejhlen, welches ja ebenfalls die KH erhöt und den pH bei 7 hält. Allerdings,. wenn iche s richtig verstehe, würde es die KH auf 6 anheben, bei einem pH von 7 und 20mg CO2 vorausgesetzt, das erscheint mir doch etwas viel....Ich habe normalen Garnelenkies, keinen aktiven Soil, bin nicht sicher, ob ich den Bees normales aufgesalztes Wasser in Kombination mit Kohlendioxid zumuten kann, oder ob ich etwas aufhärten muss....


    LG,
    Jens

  • riwbsney.jpg


    So sah der Cube vor ein paar Tagen aus. Das Aquarium läuft jetzt einen guten Monat. Den Nano Eckfuilter habe ich gegen einen Aquael Pat Mini mit Garnelensicherem Schwamm von Tom ausgetauscht. Außerdem sind ein CO2-Dauertest von JBL und ein Söchting Mini-Oxydator eingezogen. Die Wasserpest/Vallisnerie/Hornkraut habe ich wie gesagt entfernt und dafür Ludwigia arcuata (hinten links) und Indischen Wasserfreund (hinten Mitte-rechts) gesetzt. Den Indischen Wasserfreund habe ich schon gekürzt, es sind drei Stengel, die jetzt jeweils aus 2-3 Nodien austreiben. Vorne an der Scheibe sieht man die fast verhungerte Schnecke. Mittlerweile gibt es doch ordentlich Biofilm auf der Scheibe, aber die Schnecke ist extrem langsam und träge im Vergleich zu der anderen, die rund und fett ist und auch nochmal etwas zugelegt hat, seit sie im Aquarium ist.



    Ich habe heute einen großen Wasserwechsel gemacht (20L von ca 23L NettoInhalt) mit Aqua dest, aufgesalzen mit Salty Shrimp GH+ auf 210 µS und zusätzlich 1g Kaisernatron auf die 20L. Habe dazu noch mit EL Nitro auf 10 mg/L Nitrat gedüngt und mit Fosfo auf 0,1mg/L. Ansonsten gibt es täglich 0,3 ml Profito und 0,5 mL Carbo. Bin noch unerfahren, was Nährwerte in einem Aquartium angeht, habe gelesen, dass Red bees nicht so gut mit Nitrat und Phosphat zurecht kommen, deswegen versuche ich es mal mit 10mg/L NO3. Beim Phosphat habe ich leider gar keine Ahnugng...sind 0,1 mg/L schon zuviel oder zu wenig?


    LG
    Jens

  • Achja: Oben auf dem Stein ist etwas Phoenix moos, was noch furchtbar aussieht, aber ich bin guter Dinge, dass es wächst. Breitet es sich auch aus, oder wächst es nur in die Länge?


    Könnte das HCC schon einen Rückschnitt vertragen, oder erst einmal wachsen lassen? Es hatte zwischenzeitlich Kieselalgen oder so etwas, und war leicht am schwächeln aber das ist mittlerweile vorüber und ich merke, dass es immer besser wächst, gut wurzeln gebildet hat und auch kräftig perlt...


    LG, Jens

  • Lass das HCC erst einen Teppich bilden. Wichtig ist nur, dass du es zurückschneidest, bevor es über 3 Finger dick wird. Dann bekommt der untere Teil zu wenig Licht und stirbt ab. Dann löst sich der Teppich vom Boden. 1-2 Finger dick ist für Später, wenn alles eingewachsen ist super.


    Ich habe von meinem Phönixmoos auch mahl Ableger gemacht. Da es bei mir immer so langsam auf den Steinen gewachsen ist und am Boden so schnell, hatte ich den Verdacht, dass es auf Soil schneller wächst. Habe deshalb Lavasteine als Ablegersteine benutzt und diese mit dem ADA Soil eingerieben, so dass die Poren voll mit Soil waren und dann dass Moos drauf fest gebunden. Was soll ich sagen, so schnell habe ich das Moos noch nie wachsen gesehen.

  • Das mit dem geriebenen Soil im Lavastein ist eine sehr coole Idee, das werde ich mir für die Zukunft merken!


    Es wird sicher die Zeit kommen, wo ich das Becken komplett neu einrichten muss, vor allem, weil ja der Deponit-Mix drin ist. Aber ich hoffe einfach, dass es jetzt ein halbes Jahr oder so gut geht. Ich werde versuchen, keine Pflanzen rauszunehmen, um den Deponit-Mix unter der Erde zu lassen. Mal sehen, ob ich den Indischen Wasserfreund nur durch beschneiden im Schach halten kann. Ich hoffe, dass der Nährboden gut durchwurzelt und dadurch stabilisiert wird und keine Probleme bereitet.


    Mein Plan ist, das Wasser folgendermaßen herzustellen:


    - Aqua Dest mit Salty Shrimp GH+ auf ~210 µS aufhärten
    - auf 10 L Wasser zusätzlich noch 750 mg Kaisernatron (erhöht KH meines Wissens um 2,5)
    - Wasser hätte dann eine KH von 2,5-3 - zu hoch? pH Wert (JBL Tröpfchentest 6-7,6) zeigt zwischen 6,2 und 6,5, je nachdem ob sich CO2 Dauertest bei hellgrün oder türkisgrün befindet, pH wird auch durch Seemandelbaumblätter gesenkt, nehme ich an.
    - Wasser wird mit EL Nitro auf 10 mg/L Nitrat aufgedüngt und Phosphat mit Fosfo auf 0,2 mg/L
    - tägliche Düngung mit Profito (0.3-0,4 mL)
    - Leitwert im Becken ist dann mit Dünger etc so 300-350---(steigt im Laufe der Woche an)


    Ist das ok so für Red bee, oder wo ist Vorsicht geboten?


    LG,
    Jens
    -

  • Ich fahre mein Becken immer mit einem Leitwert von grob 200us.
    Mein Wechselwasser hat grob 180us (Tom´s GH+ Salz 6ml Teil A + 6ml Teil B auf 50l Osmosewasser). Dazu gebe ich noch 10 Tropfen Natriumcarbonat von RedSea um den PH-Wert etwas an zu heben. Den Rest macht PH-Save im Becken.
    Am Ende der Woche hat das Becken immer einen Leitwert von 210-230us.


    Düngen tu ich mit dem Dünger von AquaRebell. Ich nutze gerne deren NPK-Dünger und den Flowgrow (Eisen und Spurenelemente). Mit dem EasyLife habe ich noch nicht gearbeitet.
    Ich habe für gewöhnlich immer sehr niedrige Nährstoffwerte und regle die Dosiermenge nach dem Zustand der Pflanzen und nicht nach Zahlen.


    Auf wieviel CO2 reagiert dein Dauertest? 20 oder 30mg? Ich hatte immer den 20mg Test und hab den grob cyanfarbend gehalten. Das hat in meinem Becken immer gereicht. Seit mir mahl heimlich die CO2-Flasche lehrgegangen ist fahre ich das Becken ohne CO2, da es genauso gut weiter funktioniert. Nur das HCC mit seinem hohen Stoffwechsel mag das nicht und ist deshalb bei mir rausgeflogen.


    Damit sich deine Bienen wohl fühlen braucht es nicht viel:


    -Ein Leitwert von grob 200 scheint am besten zu funktionieren.
    -Sauberes Wasser mit wenig organischem Dreck -> Wöchentlich große Wasserwechsel von min 50%
    -wenig Nitrat mit möglichst unter 10mg -> Züchter drücken Nitrat sogar soweit runter wie sie können
    -möglichst niedriger pathogener Keimdruck im Wasser -> z.B. mit Naturprodukten die antibakteriell wirken oder UV-C-kein aggressiv saures Wasser -> 6,5 - 7 ist ok
    -ausreichende artgerechte Fütterung -> Zwerggarnelen ernähren sich hauptsächlich von Biofilmen und Mikroorganismen, welche immer sehr Proteinreich sind und auch für die Babys überall zu finden sein sollten. Dies erreichst du mit Staubfutter, welches sich im Becken verteilt, überall absetzt und die Mikrofauna füttert. Staubfutter füttert die Garnelen direkt und indirekt. Direkt, weil es von der Garnele direkt gefressen werden kann und indirekt, weil wir damit unser frisches Lebendfutter im Becken für die Garnelen züchten. Futtersticks passen da irgendwie nicht in das Konzept der artgerechten Fütterung und sind auch nur für die erwachsenen Garnelen verfügbar. Außerdem, sind sie meistens viel zu vegetarisch für unsere "beinahe Fleischfresser". Ja, man liest immer wieder, Garnelen sind Allesfresser, das ist zwar richtig, was hier aber vergessen wird ist, dass Garnelen in ihrer Ernährung sehr stark auf Tierische Proteine angewiesen sind. Garnelen kommen wesentlich besser mit fehlenden Grünzeug zurecht als mit einem tierischen Proteinmangel. Wenn Garnelen an einem Proteinmangel leiden, werden sie aus purer Not, um zu überleben zu Kannibalen. Als erstes wird der Nachwuchs gefressen und wenn das nicht mehr reicht, werden sogar erwachsene Garnelen nach der Häutung in der Gruppe angegriffen und gefressen. Wenn das zu beobachten ist, sollte man sich fragen, ob die vegane Fütterung der Garnelen noch Artgerecht ist, wenn die Verzweiflung so groß ist.


    Ist das Futterthema jetzt etwas zu lang geworden und es wurde immer noch nicht alles gesagt... aber am Füttern von Garnelen scheitern etwa 70% der Garnehlenhalter, weshalb es immer noch so viel Mist zu kaufen gibt, da die Nachfrage ja da ist.


    Was auch noch ein guter und trauriger Tipp für den Einstieg in die Aquaristik ist, hinterfrage alles was dir ein Verkäufer aus einem Aquariumladen sagt und recherchiere das vorher nach.Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie man 8-9h am Tag 5-6Tage die Woche nichts anderes machen kann als Aquaristik in einem "Fachgeschäft" und sogar Leute berät und trotzdem dabei keine Ahnung von den Tieren haben kann, die man da verkauft. Ich bin jetzt auch nicht ein Crack, aber wenn ich mich 2-3 Abende über etwas schlau mache, darf ich mit dem Wissen nicht jemanden weit überholt haben, der das beruflich in Vollzeit macht und seine Brötchen damit verdient.Tut mir leid, dass ich das noch erwähnt habe, aber das liegt mir schon länger auf dem Herzen und es tut jedes mahl weh, wenn 2m neben dir ein Anfänger nur mit Mist beraten wird, wenn du wieder im Aquarienladen stehst.

  • Hallo Wallace, herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Deinen Wasserwerten nach zu urteilen, nutzt du aktiven Bodengrund, oder? Ich hatte mir von Tom auch eine 750g Packung pH-Safe bestellt, bin davon aber momentan ab, aus folgendem Grund: Da ich normalen schwarzen Garnelenkies verwende und nicht auf CO2-Düngung verzichte möchte, hab ich Bedenken, dass der pH-Safe "zuviel" Stoffe ins Wasser abgibt und die KH auf 6 oder 7 anhebt. Diese Vermutung ziehe ich aus Tabellen, die die Abhängigkeit von KH, pH ud CO2-Konz. darstellen. Bei einer CO2-Konz. von 20mg/L und stabilem pH-Wert von 7 müsste das Wasser laut Tabelle eine KH von 7 haben, nicht eingerechnet sind sonstige Säuren, die sich im Wasser befinden ) Wenn das CO2 nun nachts abgestellt wird, würde der pH-Wert meiner Vermutung nach auf deutlich über 7 ansteigen, da die Karbonate im Wasser bleiben. Bei aktivem Bodengrund würde hier permanent Karbonate aus dem Wasser entzogen, das ist bei mir jedoch nicht der Fall. Deswegen hatte ich mir überlegt, dass es in meinem Falle besser wäre, das Wechselwasser immer fest auf KH 2,5-3 aufzuhärten, um die Pufferwirkung des Wassers ein wenig zu erhöhen. Allerdings fehlt mir hier natürlich die Erfahrung.
    Die Garnelen (Red Bee PRL) werde ich aus Kostengründen von privat holen. Man möge mir verzeihen, aber ich habe schon das ein oder andere in Toms Shop gekauft und muss etwas auf den Geldbeutel achten. außerdem finde ich es praktisch, die Tiere direkt abholen zu können. Die Frau hält sie in aufgesalzenem Osmosewasser, Leitwert im Becken laut ihrer Aussage bei 380 µS, GH/KH laut ungenauem Stäbchentest bei GH 6 bzw KH 3. Das kommt meinen angepeilten werte ja recht nahe, wobei mein Leitwert doch noch etwas niedriger ist.


    Mein CO2-Dauertest ist dieser kleine eckige Kasten von JBL. Hellgrün bedeutet bei diesem 20mg/L. Die Farbe des Indikators zeigt tagsüber hellgrün, nachts stelle ich das CO2 ab (Bio, Paffrathschale, könnte eventuell ein bisschen kleiner sein) und morgens hat der Indikator die Farbe Cyan. Den pH Wert habe ich mit Tröpchentests ermittelt und je nach CO2-konzentration liegt der bei 6,2 (Indikator hellgrün) -6,5 (grünbläulich).


    Zum Futter: hier habe ich keinerlei Bedenken, werde hauptsächlich mit Life als Hauptfutter sowie Blättern füttern (SMBB liegt immer drin und dazu wird es dann ab und zu überbrühte Brennesselblätter geben). Sticks wird es nicht geben, das Konzept von Life hat mich sehr überzeugt.


    Die Erfahrung mit Verkäufern in Aquarienläden habe ich ebenfalls schon gemacht. ("Den Dünger können Sie für Garnelen nicht verwenden, da ist Eisen drin,das tötet die..... aber wenn Sie mir nicht glauben wollen....") Es liegt wahrscheinlich daran, dass es der Job der Leute ist und nicht deren Hobby. Neulich hörte ich im Gang ein Gespräch zwischen Kundin und Verkäufer und die Kundin äußerte den Wunsch nach Starterkultur, da sie "zu faul" (wohl eher zu ungedukldig) sei, das Becken erst mehrerere Wochen einfahren zu lassen. Verkäufer empfahl ihr natürlich ein Produkt. Mir tat es in der Seele weh und ich war kurz davor, meine Senf dazu abzugeben, aber man kann sich ja nicht überall einmischen.

  • Ja ich habe einen Soil Boden und ich habe im Moment und wahrscheinlich auch in Zukunft keine CO2 Anlage am Becken.
    Da hast du recht, dass CO2 Düngung + PH-Save + neutraler Boden die KH in die Hohe schießen lässt.


    Wie gesagt läuft es besser mit den RedBees PRL wenn sie bei grob 200us gehalten werden. Viele Züchter Salzen auf 300+ auf weil sie somit mehr Mineralien im Wasser haben, welches die Mikroorganismen brauchen um sich zu vermehren. Das ist auch schon das ganze Geheimnis der Mineralien. Mit den Mineralien fütterst du indirekt die Garnelen, da es mehr Mikroorganismen im Becken gibt und somit mehr proteinhaltige Nahrung verfügbar ist. -> Mehr Proteine heißt mehr Power für die Garnelen und mit mehr Power Häutet es sich leichter.


    Besser für die Garnelen ist es aber das Wasser weich zu halten, als die Mineralien auf einen Schlag ins Wasser zu bringen. am besten ist, sich was einfallen zu lassen, die Mineralien kontinuierlich ins Wasser nachzudosieren. Bei sauren Becken wie unseren kannst du das mit Mineralsteinen oder Bällen machen, die von dem sauren Wasser langsam zersetzt werden und Mineralien abgeben. Bei alkalischen Becken mit pH über 7 funktioniert diese Strategie nicht mehr und man muss sich was Neues einfallen lassen.


    Es spricht schon mal sehr für dich, wenn dir das mit den Verkäufern auch schon aufgefallen ist. :thumbup:

  • Noch was vergessen:


    Wasserwechsel von knapp 50% jede Woche sind geplant. Mir schwebt vor, jede Woche 10L zu wechseln (Becken hat so 22-23 L netto, da relativ viel Bodengrund und dicker Lavastein in der Mitte) und alle 3 Wochen 20 Liter. Momentan muss ich noch mit Kanistern Aq. dest. arbeiten, da ich noch keine Osmoseanlage habe. Sobald ich die habe, werde ich langsam auf das Osmosewasser umstellen und danach dann auch gegebenenefalls mehr wechseln, weil ich dann keine Kanister mehr schleppen muss und ich auch mal bequem 12, 13L wechseln kann.


    Um die Keimrate niedrig zu halten, habe ich folgende Strategien:
    - regelmäßiger Wasserwechsel (s.o.)
    - Seemandelbaumblätter im AQ (zur Zeit zwei kleine Nano-Stanzen), alle 3-4 Wochen ein Blatt raus und neue Stanze rein, so dass immer Huminstoffe abgegeben werden und ein Blatt schon länger im Aquarium liegt, was dann abgefressen werden kann
    - Söchting Mini Oxydator mit 2 Katalysatoren im 30L Becken. Becken ist meiner Meinung nach recht ordentlich bepflanzt, deswegen habe ich den Tipp auf Toms HP beherzigt und zwei Katalysatoren reingegeben, weil es sonst in den frühen Morgenstunden zu Sauerstoffknappheit kommen könnte.
    - mit Bedacht füttern, keine Pellets, sondern hauptsächlich Staubfutter und Blätter
    - die ersten paar Tage nach Einzug der Garnelen gar nicht bzw. sehr vorsichtig mit Life füttern, damit sich die Bakterien ausreichend vermehren können, ggf. in den ersten Tagen öfters 10L-Wasserwechsel durchführen


  • ...
    Besser für die Garnelen ist es aber das Wasser weich zu halten, als die Mineralien auf einen Schlag ins Wasser zu bringen. am besten ist, sich was einfallen zu lassen, die Mineralien kontinuierlich ins Wasser nachzudosieren. Bei sauren Becken wie unseren kannst du das mit Mineralsteinen oder Bällen machen, die von dem sauren Wasser langsam zersetzt werden und Mineralien abgeben. Bei alkalischen Becken mit pH über 7 funktioniert diese Strategie nicht mehr und man muss sich was Neues einfallen lassen.
    ...


    Das was du beschreibst, gilt das auch für neutralen Kies, oder nur für aktiven Soil? Beim aktiven Soil kann ich mir das vorstellen, weil der Soil dem Wasser ja permanent Mineralien entzieht, so dass ständig für Nachschub gesorgt werden muss. Aber wie verhält es sich bei neutralem Boden? Wenn ich das Wasser auf - sagen wir 200µS - aufsalze, dann sollte sich an dem Mineraliengehalt über die Woche ja nicht soooo viel verändern, dass es in kritische Bereiche gerät (was man wohl auch am LW sehen würde). Die Mineral-Balls hatte ich im Auge, bin allerdings nicht sicher, inwieweit sie bei neutralen Kies nowendig sind, bzw ob sich damit nicht auch negative Effekte einstellen können (Wasser wird unkontrolliert aufgehärtet etc). Und bevor ich mir 6 von den 3cm Kugeln in das 30L Becken lege, muss ich zumindest vom positiven Effekt auf die Garnelen (in meinem Setup) überzeugt sein.


    Wie komme ich auf die 345 µS im Wasser, die ich momentan messe?
    Ich habe destilliertes Wasser mit GH+ auf 210 aufgesalzen. Pro 10L wasser kamen noch 750mg Natron hinzu, um wie gesagt die KH auf insgesamt 2,5-3 anzuheben. Dadurch ist der Leitwert schonmal bei >260. Der rest kommt dann durch tägliche Zugabe von EL Profito (0,3 mL täglich) und einmaliges Aufdüngen auf 10mgnitrat und 0,2 mg Phosphat, welches natürlich auch Einfluss auf den Leitwert hat. Aber haben diese Substanzen auch Einfluss auf die Härte? Natürlich erhöht ein Salz (z.B. Kaliumnitrat) den leitwert, aber ist dieses Wasser dadurch auch "härter"?


    Noch ein Thema: Sauerstoff


    Meine Pflanzen assimilieren recht stark. Gegen Nachmittag fängt es förmlich an zu sprudeln und der ganze Schwamm vom Aquael Pat Mini ist gegen abend übersäht mit Blasen. Ich nehem an ungelöster Sauerstoff, zumal sich der Oxdator direkt unter dem Filter befindet. Bei bedarf kann ich heute abend mal ein Foto einstellen. Regelmäßig werden am Filterschwamm hängende Luftblasen eingesogen und aus dem Auslauf ausgepustet. Wasseroberfläche bewegt sich nur leicht, da sich der Auslauf vom Filter gut 6cm unter der Wasseroberfläche befindet und auf die Seitenscheibe gerichtet ist (es soll kein CO2 ausgetrieben werden). Ist es schädlich, wenn der Filterschwamm zeitweise übersäht mit Luftblasen ist oder stört das die Bakterien im Schwamm zw hat Einfluss auf die Leistung des Filters?


    Fragen über Fragen...


    LG,
    Jens

  • Hu hu!
    Zottel schrieb:
    Da ich normalen schwarzen Garnelenkies verwende und nicht auf CO2-Düngung verzichte möchte, hab ich Bedenken, dass der pH-Safe "zuviel" Stoffe ins Wasser abgibt und die KH auf 6 oder 7 anhebt. Diese Vermutung ziehe ich aus Tabellen, die die Abhängigkeit von KH, pH ud CO2-Konz. darstellen. Bei einer CO2-Konz. von 20mg/L und stabilem pH-Wert von 7 müsste das Wasser laut Tabelle eine KH von 7 haben


    Da bin ich nicht ganz bei euch.Die Tabellen sind zur Bestimmung des Co2 Gehaltes im Wasser gedacht. (KH und PH messen,und Co2 Werte aus der Tabelle ablesen)Für die KH Bestimmung sind die Tabellen nicht wirklich geeignet.
    Durch Zugabe von Co2 kann man die KH auch nicht erhöhen oder senken. Zumindest nicht im Messbaren Bereich.
    So habe ich das bis jetzt immer verstanden!
    Das Ph Safe sollte eigentlich nur bis PH 7 aktiv sein...also ist eine Erhöhung auf KH 6 bis 8 auch nicht wirklich möglich.

  • Ich denke es liegt ein Missverständnis vor.


    Der Gedanke ist folgender:


    Ausgangssituation (Beispiel): Wasser mit einer KH von 0-1, CO2-Düngung 20mg/L, ergibt saures Wasser.


    Wie hoch müsste die KH sein, damit das Wasser bei gegebener CO2 Düngung von 20mg/L einen pH von 7 hat? Laut Tabelle wären das 6-7. Da das ph-Safe Granulat bei einem pH-Wert unter 7 aktiv wird und solange Karbonate ins Wasser abgibt, bis der pH bei 7 ist, gehe ich davon aus, dass das pH-Safe bei CO2-Düngung den KH wert auf insgesamt 6-7 anheben wird (bei KH 4 wäre das Wasser ja immer noch leicht sauer und das Granulat demnach weiterhin aktiv). Wenn jetzt aber nachts die CO2-Düngung eingestellt wird, dann sinkt der CO2-gehalt des Wassers, obwohl auch die Pflanzen CO2 erzeugen, es wird trotzdem weniger. Aber die tagsüber vom pH-Safe ins Wasser geklösten Karbonate fallen ja nicht wieder aus, sondern bleiben in Lösung. Demnach würde ich nachts einen Anstieg des pH-Wertes auf deutlich über 7 erwarten. Das ist mein Gedanke, aber vielleicht habe ich da einen Fehler drin, dann bitte ich um Aufklärung. :)

  • Ah ja ...Ok ! Interessante Überlegung!
    Ich denke dann ist es einfacher das PH safe wegzulassen,das Arbeitet sich ja kaputt!(Wie schon geschrieben)
    Also würde ich mit Kh den Wert PH 7 einstellen und die PH Schwankungen in kauf nehmen. Die hast du auch ohne Co2 Düngung im Tag -Nacht wechsel Mit dem Ph safe sind die Schwankungen größer... Stimmt!Also normale Tag -Nacht PH Schwankungen sind glaube ich kein Problem,auch mit Co2 nicht.Ein PH Sturz ist durch die KH im Wasser auch nicht wirklich möglich!

  • "Kaputt" arbeitet sich das pH-Safe-Granulat vorwiegend am aktiven Soil, weil der pH vom Soil immer wieder in den sauren Bereich getrieben wird (indem Karbonate gebunden werden). Aber das ist ja durchaus erwünscht, der pH wird so bei 7 stabilisiert (Tauziehen zwischen Soil und Granulat). In meinem Falle, bei neutralem Boden und CO2-Düngung hätte ich (meinem Verständnis nach) mit dem Granulat eine Schwankung zwischen pH 7 und pH 7.x, also eine Schwankung von neutral bis in den alkalischen Bereich, wobei das Granulat längst nicht so stark aufgezehrt würde, wie bei der Verwendung von aktivem Soil. Ob die Schwankung größer ist, weiß ich nicht, aber sie verschiebt sich in den alkalischen Bereich und dabei habe ich ein ungutes Gefühl. Den gleichen ERffekt würde ich vermuten, wenn ich mit KH den pH wert manuell auf 7 einstelle, auch dann steigt der pH Wert des nachts auf über 7, weil die Kohlensäurekonzentration im Wasser abnimmt.


    Das ist der Grund, weshalb ich momentan dazu tendiere, die KH des Osmosewassers mit Natron auf 2,5-3 einzustellen. Natürlich habe ich dann ebenfalls Schwankungen, aber die liegen eher im sauren Bereich. Meine Hoffnung ist, dass 2,5-3 KH ausreichen, um den gefürchteten Säuresturz zu vermeiden. Wobei ich mittlerweile fast glaube, dass dies ein Phänomen ist, was nur aktiven Soil betrifft.

  • Ich werde einfach den pH im Auge behalten und bis dahin wie geplant aufgesalzenes Aqua dest. mit Natron auf 2,5-3 KH aufhären und gegebenenfalls anpassen, wenn es zu sehr Richtung 6 geht.


    Ich habe mir mal Nitrat- und Phosphat-Tröpfchengtests gekauft, weil diese Werte wohl für Garnelen kritisch werden können. Trotzdem brauchen meine Pflanzen, insbesondere das HCC, etwas davon, so dass ich hier eine gute Balance finden muss. Nitrat konnte ich bislang nur mit Stäbchen messen und Phosphat gar nicht. Das HCC zeigte seit ein paar Tagen leichte Mangelerscheinungen (ältere Blätter wurden gelb). Ergebnis der Tests: Nitrat bei irgendwo zwischen 5 und 10, Phosphat nicht nachweisbar. Obwohl ich am montag einen großen WW gemacht habe und den mit 0,1mg /L Phosphat aufgedüngt hatte und einen Tag später nochmal 0,1 Phosphat gegeben hatte. Nitrat war am Montag auch bei 10 und einen tag später gab es nochmal 2mg/L. Ich hab' jetzt nochmal 4mg/L Nitrat und 0,2 mg/L Phosphat gedüngt, messe dann morgen nochmal und schaue, wie sich das HCC entwickelt.


    Die Garnelen kommen am Samstag, ich werde vorher nochmal 10l Wasser wechseln..