Säuresturz!

Moin,
ich muss einfach mal kurz mein Leid klagen...
In meinem AQ habe 20 wunderschöne Taiwan-Mischer R1 von Tom. Die ersten 3 Damen sind tragend. Gestern beim WW dachte ich mir: die Mühe, den leichten Grünalgenbelag auf den Scheiben abzuwischen, könnte ich mir zukünftig sparen, in dem die CO2-Zugabe etwas erhöhe. Nun bin ich wirklich nicht erst seit gestern Aquarianer und weiß, dass ich bei einer KH 0 vorsichtig sein muss, hinsichtlich einer Veränderung der Faktoren, die direkten Einfluss auf den PH-Wert haben. Aber ich habe schlicht weg geträumt... Lange Rede, kurzer Sinn: abends lagen die ersten Schönheiten auf der Seite Der PH-Wert war mit dem Tröpfchentest nicht mehr genau zu ermitteln. Die Skala hört bei 4.5 auf, aber mit großer Wahrscheinlichkeit lag er weit drunter. Ich habe natürlich sofort so viel Wasser wie möglich gewechselt. Als der Wasserpegel sank, sind die Kleinen noch nicht mal mehr von alleine von der Deko runtergekommen - ich musste sie teilweise mit den Finger absammeln. Schrecklich!!
Heute, 24 Std später: 3 sind heute im Laufe des Tages gestorben. Aber ich fürchte, es werden in den nächsten Tagen noch mehr. Es stehen zwar wieder alle auf ihren wackeligen Beinchen, einige scheinen sogar wieder den Kies abzuweiden, aber lebhaft sieht wirklich anders aus. Irgendwie wirken sie alle noch richtig paralysiert
Ich könnte mir echt in den Hintern beißen, dass ich durch einen so blöden Anfängerfehler so schöne Tiere verloren habe, bzw. sie leiden mussten
Gruß, Helge

Moin Tom,
ja, da hast du recht! Wir haben ein wunderschönes Hobby, aber man kann da auch echt schwarze Tage erwischen... Ich glaube, dass jeder Aquarianer irgendwann schon mal einen Rückschlag erlitten hat. Vor einigen Jahren ist mir ein 112er Becken geplatzt - natürlich knapp über dem Bodengrund. Als ich abends nach Hause kam, waren über 200 Crystal Red tot - einige wenige hatten in einem Blumenuntersetzer aus Ton überlebt, den ich damals als Futterschale verwendet hatte. Da dachte ich mir auch, vielleicht ist eine Modeleisenbahn doch besser. Wenn da mal ´ne Lok kaputt geht ist das bestimmt ärgerlich, aber die lebt wenigstens nicht.

Weißt du, selbst nach einigen Jahren mit diesem Hobby, hat man ja nicht ausgelernt. Wenn mir aus Unwissenheit Fehler unterlaufen und dadurch Tiere leiden oder geschädigt werden, ist das schlimm genug (Stichwort: Leitungswasser und brüchige Farben bei den Mischern. Das hatte mich echt schon geärgert!). Aber die Geschichte jetzt, hätte ich wirklich vermeiden können. Ich war halt nur nicht richtig bei der Sache Für so etwas könnte ich mich selbst auf´s Rad flechten...
Ich habe nochmal Mischer bei dir bestellt. Hatte ich eh vor, weil ich irgendwie fand, dass die 20 Krabbler in dem 50er Becken noch etwas mehr Gesellschaft gebrauchen könnten. Irgendwie wirkte das Becken noch etwas "weitläufig" für die 20 und die mögen es ja ganz gern, wenn noch mehr Artgenossen um sie herumwuseln. Wollte ich zwar eigentlich erst nächsten Monat bestellen, aber nun habe ich es halt vorgezogen.
Grüße aus dem Norden,
Helge

Moin Moin,
heute, am Tag 3 nach dem Desaster, keimt so langsam etwas Hoffnung auf. Bislang hatten sich alle ins Wurzelgeflecht zurückgezogen und saßen dort lethargisch rum. Heute morgen waren endlich wieder einige im "Freigelände" zu sehen. Sie weideten sogar den Kies ab. Ich will ja nicht zu euphorisch werden, aber das ist schon mal eine sichtbare Verbesserung im Verhalten. Andererseits bin ich mir sicher, dass so etwas bestimmt Spätfolgen nach sich zieht. Meine 3 tragenden Damen haben überlebt. Eine davon hat diese Woche ihren "Stichtag". Ich bin mal gespannt, ob da Nachwuchs fällt. Bislang sehen die Eier alle noch gut aus.
Sonnige Grüße aus dem Norden,
Helge

Moin Moin Nicole,
die Nelen haben sich wieder erholt. 2 Damen haben entlassen und ich kann (mit der Lupe... ) immer so 10 bis 15 kleine Krabbler im Becken sehen. Die Kleinen machen einen quietschfidelen Eindruck Die dritte Dame hat nächste Woche ihren Stichtag und mittlerweile sind schon wieder 2 weitere tragend - die geben echt Gas! Klasse, ich freue mich

Da das ja meine ersten Taiwaner sind, bin ich mir bei der kleinen orangefarbenen nicht so sicher, was sie mal werden möchte - ich lass mich überraschen.

Zu deinem KH-Wert:
Ich bin in Sachen Wasserchemie echt kein Experte - es reicht man gerade für den Hausgebrauch Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen erzählen, für alles weitergehende müssten hier mal die Chemiker ran
Wenn du Osmosewasser benutzt, dürfte deine KH eigentlich nicht nachweisbar sein (ist sie bei mir zumindest nicht, Tröpfchentest).
Hast du vllt. Deko im Becken (Steine oder so), die die KH anheben können? Denn das GH+-Salz hat keinerlei Einfluss auf die KH.
Alternativ könnte es sein, dass deine Filter oder die Membran der Anlage erschöpft sind und vllt. getauscht werden müssten (aber da kann dir @Tom bestimmt weiterhelfen). Sind die denn schon älter?
Bei mir habe ich das mit dem Säuresturz ja selbst verbockt, indem ich gedankenloserweise einfach die CO2-Zufuhr erhöht hatte. Unter "normalen" Umständen dürfte das eigentlich nicht passieren. Selbst wenn der Tröpfchentest keine KH mehr anzeigt (für gewöhnlich reicht uns Aquarianern ja die Genauigkeit des Tröpfchentest), hast du ja trotzdem noch eine KH im Becken, die man mit genaueren Messmethoden ja nachweisen könnte. D.h. eine gewisse Pufferfähigkeit des Wasser ist ja vorhanden.
Ich finde es aber auch komisch, dass du einen PH-Wert von 7 hast Also meiner liegt so zuverlässig wie eine Schweizer Uhr bei 6. Vielleicht hängt das auch ein wenig mit den Ausgangswerten zusammen, aber wie gesagt, das kann dir bestimmt jemand erzählen, der sich besser mit der Chemie auskennt.
Viele Grüße aus dem Norden
Helge

Moin Nicole,
so eine Vitrine wird auch oft überschätzt...

Dass der LW zwischen den WW-Intervallen langsam steigt, ist vollkommen normal. Das Futter, absterbende Pflanzenreste, Ausscheidungen der Mikrofauna, etc. sind alles Faktoren, die am Ende des Abbau- und Verwertungsprozess in den verschiedenen Instanzen in deinem Becken, letztlich mineralisiert werden.
Andererseits finde ich den Anstieg bei dir im Becken innerhalb von nur 4 Tagen ganz schön stark - kenne ich so zumindest nicht.
Vielleicht liest das hier ja @Tom oder irgend ein anderer Fachkundiger und kann noch mehr dazu sagen.
Ich habe auch die Hobby und auch D+++ Garnelenkies. Mein LW liegt anfangs bei 215 und am Ende der Woche bei 250.
Hast du gerade zufällig etwas Osmosewasser stehen? Vllt. magst du ja mal bei Gelegenheit die KH, PH und LW vom reinen OW messen? Mein OW hat immer PH 6, KH 0 und LW 12-15.
Lässt du die Anlage erstmal durchlaufen, bevor du anfängst zu zapfen? Ich lasse sie immer so eine halbe Stunde durch laufen.
Hast du die Anlage durch laufen lassen, bevor du sie zum ersten mal In Betrieb genommen hast?
Verwendest du irgendwelche Wasseraufbereiter?

Moin Moin,

@Nicole Du bekommst ja neuen Stauraum
Wasseraufbereiter brauchst du bei OW nicht.
Also PH 6 und KH 0 im OW sieht ja schon gut aus. Ich finde nur den LW noch etwas hoch. Ist nicht dramatisch, ich hab´s halt nur noch nie so gesehen. Wie gesagt, bei mir ist er halb so hoch. Vllt. müssen deine Filter einfach noch mehr einlaufen. Wie oft hast du denn die Anlage schon benutzt?
Ich habe mich übrigens vertan: Gestern mal mein AQ-Notizbuch bemüht und gesehen, dass mein LW nach dem WW bei 215 liegt und vor dem nächsten WW dann bei 230-235. Sorry, hatte ich irgendwie falsch in Erinnerung.

@Jansky
Ich habe 2 30 Liter Kanister. Damit komme ich eigentlich 2 Wochen hin. Das heißt, ich schmeiß die Anlage auch nur alle 2 Wochen an. Da also 2 Wochen lang Wasser in der Anlage steht, spüle ich das gerne vorher raus, bevor ich neu zapfe. Ob das nun Sinn macht? Hm, keine Ahnung. Ist einfach mein Bauchgefühl. Ich will halt vermeiden, dass ich da abgestandene Suppe im OW habe.

Moin Nicole,
ja, ich glaube auch, dass sich der LW des OW noch etwas "verbessern" wird. Einige Anlagen brauchen halt etwas länger, um volle Funktion zu bringen (ich glaube, ich habe hier im Forum in irgendeinem Beitrag schon mal ähnliches gelesen).
Das mit dem ignorierten Brennnesselblatt würde mich jetzt auch erst mal nicht beunruhigen. Hätten die Kleinen Hunger, wären sie schon gekommen. Ich würde das jetzt eher mal als gutes Zeichen deuten. Du hast halt ausreichend Mikrofauna im Becken, die die Garnelen VIEL lieber vertilgen Was für Garnelen hast du denn? Bei vielen Arten kann man ja ganz gut erkennen, ob der Darm gut gefüllt ist. Aufgrund ihres recht simpel gestrickten Verdauungssystems sind die Kleinen ja beinahe rund um die Uhr auf Nahrungssuche und am gefüllten Darm kann man schon mal ganz gut erkennen, ob sie auch ausreichend Nahrung finden.
Die Dosierung von "Staubfutter" finde ich auch echt schwierig - da braucht es länger, die richtige Menge zu finden. Meinen Pudding gebe ich immer in der Futterschale, weil ich da sehen kann, wie schnell der weg ist.
Aber für die Mikrofauna gebe ich auch immer noch Biozyme und Polytase. Und ich glaube, dass ich da tendenziell immer noch zu viel gebe (obwohl ich schon von täglich auf 1-2x die Woche reduziert habe). Aber andererseits habe ich ein waches Auge auf dem Becken, wechsele regelmäßig großzügig das Wasser und da sich jetzt so schön Nachwuchs einstellt, habe ich ein besseres Gefühl, wenn die Kleinen "im Futter stehen"

Ach sorry, ich habe gerade auf deinem Profilbild gesehen, dass du Sakura hast. Bei denen ist es natürlich schwierig, einen gefüllten Darm zu sehen...