Beiträge von Annika_95

    Hallo an alle, :)


    weil ich das jetzt schon öfter gelesen habe...


    Ist das wirklich so ein Problem, dass der Partner das Hobby (sei es jetzt Aquarien oder etwas anderes) kritisch sieht? Das kenne ich so gar nicht, aber mein Freund und ich leben auch nicht zusammen. Vielleicht kommt das dann. ;)^^

    Also erzählt mal, kommt ihr euch mit eurem Partner bezüglich Hobbies in die Quere? Woran liegt's und wie löst ihr es?


    Aquarien erscheinen mir da noch ziemlich problemlos, rein ästhetisch gesehen schlagen sie Kisten voller Stoffe oder meine Laborausrüstung oder meine Strickmaschinen um Längen. ^^ Vielleicht kann ich mir deshalb nicht vorstellen, dass man darum "feilschen" muss. 8|


    Liebe Grüße,

    Annika

    Ja, leider kenne ich mich mit Bodenchemie zu wenig aus, aber ich vermute, dass die Nährstoffe zum Großteil gebunden sind. Anzuchten sollen immerhin Wochen bis Monate von der Erde zehren können, wenn das alles komplett wasserlöslich wäre, müsste es beim Gießen ausgewaschen werden... Allerdings nur meine Theorie, denn ich weiß leider nicht, wie Erde allgemein analysiert wird und wie solche speziellen Werte bestimmt werden.

    Mich würde interessieren, in wie weit die Kräuter-und Anzuchterde gedüngt ist/ wieviele Nährstoffe bereitgestellt werden?

    Also es ist diese Erde und laut Packung hat sie

    N 100 mg/L

    P2O5 150 mg/L

    K2O 900 mg/L

    Mg 100 mg/L

    B und Zn enthalten

    C:N >30:1

    Meine Frage bezog sich hauptsächlich auf die Wurzeln der Pflanzen. Die sollten doch eher in der Erde stecken als im Kies, so dass sie auch von Anfang an ihre angestrebten Dienste verrichten können.

    Genau, ich habe die Pflanzen möglichst tief durch die Kiesschicht gedrückt, sodass sie die Erde möglichst gut erreichen können. Das ging mal mehr und mal weniger gut. ;) Ich hoffe, es passt so. :saint:


    Was hast du denn für Pflanzen bestellt? :*

    Ich habe

    Cryptocoryne becketii petchi

    Anubias barteri calidiifolia

    Anubias barteri var. nana

    Hygrophila corymbosa siamensis

    Hygrophila polysperma rosanervig

    Lilaeopsis brasiliensis

    Ceratopteris thalictroides

    Taxiphyllum barbieri

    Eleocharis parvula

    Alternanthera reineckii rosefolia

    Limnophila sessiflora

    Hydrocotyle leucocephela

    Ludwigia repens var. Rubin


    Und so sieht es nach dem Pflanzen aus:

    direkt nach dem Pflanzen

    rechter Teil

    linker Teil


    Entschuldigt die schlechte Bildqualität, es sind nur Handyfotos und die Kamera ist echt nicht so gut. :(


    Aufgefüllt ist das Becken bisher mit Leitungswasser.

    Also ich behaupte mal gegen "gegen die Norm" hat hier keiner was :), aber deine Aussage

    ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung auf, das ein Nitritpeak nicht schlimm für Wirbellose ist. Für Fische sicherlich, da das Nitrit aufgenommen wird und über das blut transportiert wird zu den Kiemen und sie dadurch ersticken und sterben. Wirbellose haben kein Blut, es ist mir zumindest nicht bekannt.


    Theoretisch könnte man auch ohne Einfahren ein Aquarium mit Wirbellosen besetzen. Man sollte dann allerdings auch schon füttern, da es ja noch kein Biofilm etc gibt.

    ist zumindest was Nitripeaks bei Wirbellosen (die haben nämlich keine Blutkörperchen, das stimmt, aber ein offenes Blutkreislaufsystem mit Hämolymphe) einfach nicht d'accord mit den wissenschaftlichen Fakten, die kettwi dir erläutert und verlinkt hat. Wenn Menschen ohne entsprechendes Hintergrundwissen, solche Aussagen lesen, kommt es (gerade im Internet) zu gefährlichen Gerüchten wie "Garnelen ist Nitrit egal", Nitrit wird nicht gemessen oder ignoriert und dann fängt das Leiden an.

    Das kannst du gerne anders sehen, aber du musst dann damit rechnen, dass im Interesse der Tiere entsprechender Gegenwind kommt...


    Edit: zu langsam, aber ich lass es trotzdem mal stehen.

    Rein chemisch betrachtet entstehen Kunststoffe durch Polymerisation aus synthetischen und natürlichen Monomeren. Verschiedene Eigenschaften wie die Härte können durch Additive („Weichmacher”) beeinflusst werden. Kunstharze können unter anderem auch durch Polymerisation entstehen, die Definition geschieht hier eher zur Abgrenzung der Naturharze und aufgrund der Viskosität.

    Kunstharze (Duroplaste) sind eine Untergruppe der Kunststoffe (Duroplaste, Thermoplaste und Elastomere).

    Hey

    Klingt gut, aber eine Frage habe ich doch nämlich, wann pflanzt du? Schon, wenn du die erste Schicht (Erde) drin hast? Ich frage wegen der Vermischungsgefahr der drei Schichten, bei Pflanzung erst bei Schicht 3.

    Theoretisch soll gepflanzt werden wenn alle drei Schichten drin sind. Meinst du, das funktioniert nicht? Ein bisschen Vermischung ist wahrscheinlich nicht schlimm. Viel rausreißen und versetzen sollte man eher nicht, weil sich dann die Erde im Wasser verteilt...


    Mich würde interessieren, in wie weit die Kräuter-und Anzuchterde gedüngt ist/ wieviele Nährstoffe bereitgestellt werden?

    Ich suche die Werte raus. :thumbup: Aber wie Gesa sagt, Anzuchterde ist im Vergleich zu z.B. Kompost oder auch normaler Blumenerde eher nährstoffarm.

    Ich habe in meiner Schneckenvase einfach Gartenerde drin, also tatsächlich aus meinem Garten, nicht sterilisiert. In diesem extrem kleinen Biotop sicherlich nicht ohne Risiko, aber in einem gut bepflanzten größeren Becken kann ich es mir gut vorstellen.

    Spannend, Gartenerde hatte ich auch überlegt, aber der Sack aus dem Baumarkt war dann einfacher umzusetzen. :)

    Wenn die TE nichts dagegen hat wüsste ich gern, was für Kleinstlebewesen sich durch die Erde in deiner Schneckenvase eingefunden haben.

    Hab absolut nichts dagegen, im Gegenteil, das interessiert mich auch. :thumbsup:

    Hallo an alle Interessierten,


    wie versprochen möchte ich über mein aktuelles Projekt berichten. Weit voran gekommen bin ich noch nicht, aber die harten Fakten kann ich ja trotzdem schon mal dokumentieren. :)


    Das Konzept habe ich von Diana Walstads Buch "Ecology of the planted aquarium" übernommen (dt. Titel "Das bepflanzte Aquarium: Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage")bzw. mich daran orientiert. Ich verlinke auch noch einmal auf die Videoserie von Foo the Flowerhorn auf Youtube, dessen Aquarium ebenfalls auf Walstads Buch beruht und die mich inspiriert haben, ein solches Aquarium ebenfalls zu versuchen.

    Man könnte es auch als "ausbalanciertes Aquarium" bezeichnen oder als Low-Tech-Aquarium. Wie der deutsche Buchtitel andeutet sind Pflanzen die Grundlage, aber darüber hinaus geht es auch um bakterielle Prozesse und Kreisläufe. Die Autorin ist Mikrobiologin, daher geht es in ihrem Buch zwar auch um die botanischen Aspekte eines bepflanzten Aquariums, aber vor allem ökologische Kreisläufe in Aquarien (Nitratzyklus usw.)

    Ich werde erstmal die zentralen Aspekte rekapitulieren, ich hoffe das ist interessant für euch und es hilft mir, meine Gedanken zu festigen (Als chemische Biologin hatte ich zwar das meiste, was ich gelesen habe, zwar schon mal gehört, aber nie vertieft oder angewendet. )

    Wenn ich etwas voraussetze, was unklar ist könnt ihr gerne nachfragen und ich entschuldige mich, wenn ich euch mit bekannten Grundlagen langweile.:saint:


    Was soll erreicht werden?


    1. stabiler pH-Wert

    Ein Sinken des pHs wird durch verschiedene Prozesse verursacht, vor allem Respiration, Nitrifikation und andere bakterielle Stoffwechselvorgänge

    Ein Steigen des pHs wird durch Photosynthese, Denitrifikation und physikalisches Entfernen von CO2 aus dem Wasser erreicht.

    Damit der pH am Optimum stabil bleibt, müssen diese Prozesse ausgeglichen werden.


    2. wenig Arbeit

    Wasserzugabe, um verdunstetes Wasser auszugleichen und zu stark wachsende Pflanzen zurückschneiden, das sollten schlussendlich die einzigen wiederkehrenden Aufgaben sein. Wasserwechsel und weitere Anpassungen werden natürlich nötig sein, wenn und solange das Becken nicht ausbalanciert ist.


    3. Tiere glücklich

    Logisch, oberstes Ziel und guter Indikator für die Balance sind normales Verhalten und Reproduktion der eingesetzten Tiere. Ob das bei mir langfristig neben Garnelen auch Fische werden, weiß ich noch nicht. Walstad schreibt sogar, man könne direkt Fische einsetzen, ohne Einlaufzeit. Das ist mir zu heikel, erstmal will ich sehen, dass mit den Pflanzen alles soweit funktioniert.


    Welche Aufgaben übernehmen die Pflanzen?


    1. Ammoniakaufnahme

    Im Gegensatz zu terrestrischen Pflanzen nehmen Wasserpflanzen zum Teil bevorzugt Ammoniak über die Blätter aus dem Wasser auf anstatt Nitrat. Unabhängig von bakteriellen Prozessen wird damit die Ammoniakkonzentration gering gehalten.


    2. Schwermetallaufnahme

    Durch Pflanzenwachstum werden vergleichsweise große Mengen an (Schwer-)Metallen aufgenommen, die sonst toxisch wirken könnten. Die bei der Zersetzung von Pflanzenmaterial entstehenden Huminstoffe binden ebenfalls Metalle.


    3. Algenkontrolle

    Nicht nur durch direkte Konkurrenz um Nährstoffe, sondern vermutlich auch durch die Freisetzung von allelopathischen Stoffgemischen wird eine Algenblüte durch Pflanzen verhindert. Wichtig ist dafür auch die jeweilige Beleuchtungsdauer.


    4. pH stabilisieren

    s.o., Photosynthese erhöht den pH


    5. biologische Aktivität erhöhen

    Viele Mikroorganismen an Pflanzenoberflächen leben (Bakterien, Protozoen, Pilze, Algen,...). Biologisch diverse System sind stabiler.


    6. Oxygenierung des Wasser und 7. Entfernen von CO2 aus dem Wasser

    Zum Thema Sauerstoffverbrauch bei Nacht und Sauerstoffassimilation bei Tag liest man alles mögliche. Walstad gibt als Quelle das Buch "Limnology" von Wetzel RG an und schreibt, dass Pflanzen während der Photosynthese Sauerstoff speichern (im Parenchymgeweben, wenn ich das richtig verstehe), der nachts bevorzugt verbraucht wird, bevor die Pflanzen tatsächlich Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen. Bei entsprechender Beleuchtung wird CO2-Überschuss aus dem Wasser entfernt.


    8. Verhindert Substrat-Toxizität

    Pflanzenwurzeln belüften das Substrat und fördern bakterielle Aktivität in verschiedener Weise. Ohne Freigabe von Sauerstoff und organischen Substanzen können im Substrat anaerob toxische Substanzen entstehen, selbst wenn das Wasser darüber ausreichend oxygeniert ist.



    Damit zu meinem konkreten Projekt. :)


    Das Becken hat 80x35x40 cm und damit ein Volumen von 112 L.

    Beleuchtet wird es mit einer LED-Röhre, 1000 lm, 6500 K, 600 mm lang.


    Als Substrat habe ich mich für Bio-Erde aus dem Baumarkt entschieden (Floragard für Kräuter, Anzucht und Aussaat). Die Erde wird gesiebt, um zu große Partikel zu entfernen und dann 3 cm hoch im Becken verteilt.

    Darüber kommt gewaschener Kies mit Körnung 2-4 mm (ebenfalls 3 cm hoch) und darüber gewaschener Kies der Körnung 1-2 mm (1 cm hoch).


    Die Pflanzen sind bestellt und sollen heute versendet werden. Sobald sie da sind, geht's los mit Bildern. :)

    Ich tendiere momentan auch dazu... Da die (Poly- und Ortho-) Phosphate inzwischen auch für den Menschen kritisch betrachtet werden und die Einsatzkonzentration durch die Kombination mit Silikat scheinbar sinkt, ist vermutlich so gut wie immer die Kombination im Einsatz. Damit korreliert die Menge an Phosphaten wie du sagst mit der Menge an Silikat.

    Also meine eigentliche Frage dreht sich darum, was genau "gute" und "böse" Silikate eigentlich sind. Dazu zitieren ich mal Tom aus dem von kettwi verlinkten Thread:

    Zitat

    Zum Silikat: Silikat(e) ist parse in unserem Süßwasser nicht schädlich - also natürliches Silikat, welches es in sehr vielen Arten- und Vielfalten gibt und das prinzipiell überall präsent ist (z.B. In Mineralsteinen, Soilboden, Futter usw.). Silikate sind mit Bausteine des Lebens. Jedoch - und das ist das Problem: Silikate die ins Trinkwasser zugegeben werden in Kombination mit Poly-Phosphate, sind schlecht! Warum genau im Detail kann ich nicht beantworten, da ich kein Chemiker bin, es ist einfach die Erfahrung und Testcases mit Betroffenen die dies transparent machen und bestätigen.

    Nun bin ich chemische Biologin, daher interessiert mich einfach das WARUM hinter diesen Erfahrungen.


    Dann sind wir ein bisschen zu Phosphaten abgedriftet....


    Zu den verschiedenen Silikat-Formen habe ich noch diesen Artikel gefunden, da werden monomere, polymere und filtrierbare Kieselsäure unterschieden. :/
    Allerdings schreiben sie dort von "natürlichen Wässern" und die Zusätze sind ja nun mal gar nicht natürlich.X/

    Das kommt darauf an; meinst du mal ein paar Minuten lüften, oder über Nacht das Fenster offen lassen?

    Lüften stört nicht, aber dauerhaft unter 18°C. sollte die Wassertemperatur nicht fallen.

    Komplett offen ist es nicht über Nacht, aber schon ab und an auf Kipp wenn ich einschlafe. Entweder bis morgens oder bis ich nachts aufwache und friere. ;) Ich werde das beobachten, solange noch keine Tiere im Becken sind. :thumbup: