Algen-Notstand

  • Hallo Daniel,


    danke Dir für die Antwort, anbei sind ein paar aktuelle Bilder. Man sieht darauf leider mal wieder nicht so viel... Hoffe Du kannst trotzdem was damit anfangen. Das "Lese-Futter" von Aqua-Rebell ich super, bin dort oft am Recherchieren.
    Hatte kurzzeitig mal den Verdacht, mein JBL-PO4-Test funktioniert nicht. Die Haltbarkeit ist aber gegeben. Die Werte messe ich immer am Tag nach dem WW, also etwa 20 Std. später. Ist das zu früh? Macht eigentlich nach WW eine Stoßdüngung Sinn und wenn ja, wie hoch? Mit dem Wechselwasser entferne ich ja auch viele Pflanzennährstoffe.


    Zusammen mit den Fadenalgen zeigen sich im Moment vermehrt wieder Schmieralgenbeläge an der Einrichtung. Sie nehmen aber nicht überhand, sicherheitshalber hängt wieder Silicarbon im Becken. Die Moose machen leider keinen gesunden Eindruck, sie scheinen von unten her vollständig zu veralgen. Kann man es auf dem Bild erkennen? Die große Buchephalandra schafft es vermutlich nicht, Pflanze und Wurzel lösen sich mehr und mehr auf. Habe sie heute Mittag aus dem Becken geholt. Gibt es etwas, mit dem ich sie aufpäppeln kann? Bis auf die Fadenalgen scheinen die anderen Pflanzen einigermaßen stabil zu sein.


    Weißt Du, die Arbeit mit dem Soil ist nicht das Problem. Es macht mir unheimlich Spaß am Becken zu hantieren, zu überlegen, wie mache ich was. Es ist wunderschön. Zu schaffen macht mir aber meine Unsicherheit, wenn die Dinge nicht laufen wie sie sollten und die Angst vor Fehlern. Wollte ich könnte es lockerer nehmen. Trotzdem ist aufgeben nicht mein Ding, hoffe einfach nur, dass ich mit dem Becken noch die Kurve krieg. Danke so sehr für alle Hilfe.


    Lg, Andrea

  • Guten Morgen - Guten Mittag - Guten Abend,


    gerne! :thumbsup:


    Zitat

    Die Werte messe ich immer am Tag nach dem WW, also etwa 20 Std. später. Ist das zu früh?


    Passt. Der Dünger benötigt ein paar Stunden, bis er gleichmäßig mit dem Aquarienwasser vermischt ist und überall "gleich" verteilt wird.


    Zitat

    Macht eigentlich nach WW eine Stoßdüngung Sinn und wenn ja, wie hoch?


    So, dass die gewünschten Werte errreicht werden. Jedoch ist täglich immer besser.


    Zitat

    Silicarbon


    Vielleicht entfernt es auch Dein PO4? Oder war das davor schon komplett weg?


    Zitat

    Schmieralgenbeläge


    Sind kein Problem, das fressen Posthornschnecken sehr gerne. Wenn diese hungrig sind auch Bartalgen.
    Alternativ auch Otocinclus.
    Wobei man ein Tier niemals nur als Nützling einsetzten sollt! Man sollte daran auch gefallen finden.


    Blätter/Pflanzen die mir Bartalgen befallen sind, kannst du großzügig entfernen! Die Algen verschwinden leider nicht wieder von alleine.


    Moose die befallen sind, würde ich auch raus packen. Anschließend in ein großes Glas verfrachten und auf die Fensterbank stellen.
    Posthornschnecke rein, die frisst das dann. :D


    Wenn bei der Bucephalandra das Rhizom nicht matschig ist, kommt die wieder! Die sind ziemlich robust. ;)


    IN dem Sinne - einfach weiter dran bleiben und fleisig messen + WW machen.

  • Hallo Daniel,
    PO4 war in meinem Becken noch nie messbar, vermutlich sind Soil und Pflanzen einfach zu hungrig. Soweit ich weiß, absorbiert Silicarbon wirklich nur Silikat. Ein Rückgang des Wertes konnte ich aus bekannten Gründen nicht messen, allerdings bilde ich mir ein, dass die braunen Beläge auf Bodengrund und Einrichtung etwas reduziert sind, seitdem das Wechselwasser silikatfrei ist. Posthornschneckchen wären eine gute Idee, mag die niedlichen Kerlchen gerne. Doch ich hätte Bedenken wegen der niedrigen Werte von pH und KH. Geht das langfristig gut?? Ich würde es gern versuchen - vielleicht erst mal in einer großen Schneckenvase mit den veralgten Moosen.


    Das Rhizom der Bucephalandra ist leider teilweise matschig, hab sie rausgeholt um den Schaden besser beurteilen zu können. Entferne ich wirklich alle Blätter mit festsitzenden Algen, bleibt von beiden Bucephalandras (und einigen anderen Pflänzchen) wenig mehr als das Rhizom übrig :/ Abgesehen von dem traurigen Anblick - stresst eine solche Radikalkur die Pflanzen nicht enorm?


    Lg, Andrea

  • Guten Morgen - Guten Mittag - Guten Abend,


    da du "Mineral Balls" drin hast, könnte es funktionieren - je nachdem was noch gefüttert wird?


    Zitat

    Schneckenvase


    Das wäre ein guter Anfang.


    Die Buce. kannst du ja zwischenzeitlich in ein Glas auf der Fensterbank parken und beobachten, wie es sich entwickelt.


    Zitat

    stresst eine solche Radikalkur die Pflanzen nicht enorm?


    Solange du nicht alle Blätter abschneiden tust, sondern nur die, die arg befallen sind macht das der Pflanze im Becken nichts.
    Irgendwann müssen deine Pflanzen eh zurückgeschnitten werden, wenn zu viel Pflanzenmasse gewachsen ist bzw. zu weite ausgebreitet wächst. ;)

  • Hallo Daniel,


    wird gemacht - und Posthörnchen sind bestellt. Danke vielmals für die prima Unterstützung!
    Zum Thema richtiges zurückschneiden/pflegen der Pflanzen hab ich bei Gelegenheit noch ein paar Fragen... ein neues Thema :)


    Lg, Andrea

  • Halli Hallo Otta,


    gerne. :thumbsup:


    Ja klar, darfst du dann gerne stellen und nicht vergessen mich zu markieren mit @NAME. (Birne)


    Die Antwort könnte dann leider ein paar Tage dauern, da ich gerade zeitlich sehr eingeschränkt bin. ||

  • Hallo an alle und hallo @Birne,


    hier ein kurzer Zwischenstand: Die Algen halten sich in meinem Becken wie "Sch... an der Schuhsohle"! Sorry, aber das trifft es leider ziemlich genau. Bis heute habe ich in den neun Wochen Standzeit garantiert mehrere 100 Meter Fadenalgen aufgewickelt, wechsle nach wie vor alle 3 Tage ca. 60 % Osmosewasser, knipse täglich befallene Blätter ab... und trotzdem wächst die grüne Hölle fröhlich weiter! Vor 8 Tagen sind Rote Rennschnecken, Mosaikschneckchen und Anthrazit-Napfschnecken eingezoge und seit gestern wuseln endlich auch 21 Spotted Head Pintomischer im Becken :) - von ihnen ist leider in der wild wuchernden Botanik kaum was zu sehen! Abgesehen von dem Algenproblem, scheint es den Pflanzen inzwischen gut zu gehen, so langsam wächst alles aus der Form!

    Das sind die Wasserwerte vom Abend: pH 6,0, GH 7, KH 0, NO2 0, Fe 0,05, NO3 9, PO4 0 (da kann ich machen was ich will!), Mg 7, K 15, SIO2 2,5 (Tendenz sinkend, zum Glück), CO2-Dauertest grün. Dünung täglich. Beleuchtung täglich 11 Stunden. Ist das vielleicht doch zuviel, sollte ich die Beleuchtungszeit evtl. auf 8-9 Stunden reduzieren?


    Auch habe ich beobachtet, dass die Algen gerade im Strömungsbereich besonders stark wachsen. Der Circulator läuft derzeit zwar nur mit halber Kraft und das Düsenstrahlrohr bringt viel O2 ins Becken. Doch gerade im Umfeld der Düsen setzen die Pflanzen besonders rasch und intensiv Algen (Fadenalgen wie auch Bartalgen) an. Aber auch sämtliche Moose und vor allem das Javamoos ist bereits am Tag nach dem Wasserwechsel wieder vollständig mit feinstem Algengespinn überzogen, das tatsächlich an ein Spinnennetz erinnert. Es lässt sich zwar wie Fadenalgen entfernen, ist aber viel dichter und braun, nicht grün. Selbst an den drei Hydrocotyle tripartita in der untersten Etage haftet das Spinnennetz, der Bodengrund ist zum Teil grün veralgt, zum Teil wächst er mit diesem feinen braunen Algennetz zu. Was ist das bloß für ein Zeug?? Und vor allem: Wie werde ich die Algenpest endlich endlich los? Ich kann es einfach nicht mehr sehen!


    Lg Andrea

  • Halli Hallo,


    Dein Becken hat sich vom weitem gut entwickelt, auch viele Pflanzen drin - sehr gut.
    Wenn man es genauer betrachtet sieht man das übel, so wie du es gut beschrieben hast.


    Das mit dem Po4 ist weiterhin seltsam, aber wenn das täglich mit in die Düngung aufgenommen ist, ist das ein guter Schritt.
    Wie viel und was wird zur Zeit täglich gedüngt?


    Du könntest auch mal testweise dein No3 auf 10 bis ca 13mg/l anheben.
    Da es bei manchen Becken bei diesen Algen auch an zu wenig No3 gelegen hat.


    Bei Bild1 sieht man, wie das Düsenstrahlrohr auf die Oberfläche gerichtet ist und viel Sauerstoff einbringt, das mögen auch die Algen.
    Hast du Probleme mit einer Kahmhaut oder hat das andere Gründe?
    Richte das Düsenstrahlrohr lieber gerader/paralleler zur Oberfläche und packe das dann etwas hoch, dass es nicht so blubbert/Strudelt und viele Blasen einbringt.


    Beleuchtung täglich 11 Stunden - passt :thumbup:
    Nichts ändern! Und vor allem nicht auf 8-9 Stunden, das würde wieder nur deine Pflanzen schwächen, die die wichtige Konkurrenz zu den Algen bilden.


    Einfache Erklärung: starke und gute wachsende Pflanzen = wenig/keine Algen.


    Amano Garnelen haben Fadenalgen zum fressen gerne, vielleicht möchtest du da noch welche als Unterstützung einsetzten.
    Die zeigen auch eine schönes Verhalten und würden gut in das Becken passen.
    Die neuen Schnecken interessieren sich wenig für Fadenalgen, die sind eher an den harten Algen auf der Scheibe/Steine/Deko interessiert.

  • Hallo Daniel,


    danke für Deine Antwort. Dünge jeden Morgen mit NPK 4ml und Micro Basic Eisenvolldünger 2ml. Nach 3 Tagen abends WW mit etwas großzügigerer Düngung, am Folgetag bestimme ich Wasserwerte und dünge dann nach, was bei den jeweiligen Parametern zum Zielwert fehlt. Da der Soil meine GH immer noch ziemlich in den Keller zieht, setze ich nach WW noch Ca 1,5ml und Mg 3ml (Easy Life) zu. Damit stellt sich die GH immerhin bei 7 (anstatt bei 2) ein. Nebeneffekt: Mein LW klettert von 250 auf gut 350... Trotz allem kann ich den Algen beim Wachsen regelrecht zuschauen - sie sind schneller unterwegs als meine Schnecken!


    Danke für den Tipp mit dem Düsenstrahlrohr, ich habe es eben neu eingestellt. Das Sprudeln hat übrigens ein Sprudelstein verursacht, hab ihn vorerst mal deaktiviert. Ja Kahmhaut ist ein weiteres Problem in dem Becken. Über eine stärkere Bewegung der Wasseroberfläche hatte ich versucht, sie in den Griff zu kriegen. Kahmhaut heißt ja Nährstoffüberschuss und Mikroorganismen, die den Gasaustausch behindern. Dünge ich aber weniger, freuen sich die Algen noch mehr... also setze ich lieber zeitweise den Skimmer ein.


    Amanogarnelen, ich weiß nicht. Sie werden ja um einiges größer als meine Taiwaner. Geht das langfristig gut? Ich würde das Algenproblem lieber anders lösen. Könnte es eine Rolle spielen, dass das Becken in unmittelbarer Nähe eines Fensters steht? Ab 14 Uhr fällt leider Sonnenlicht ins Becken. Habe mir bisher keine Gedanken darüber gemacht, weil das Becken schon immer da steht - und Algen sind erst ein Problem, seit ich das Becken im Januar mit Fluval stratum neu aufgesetzt habe.


    Lg Andrea

  • Guten Morgen - Guten Mittag - Guten Abend,


    Diese vorgestellte Vorgehensweise passt soweit.


    Einen Sprudelstein brauch man nicht wirklich im Becken. Da ist eine leichte Oberflächenbewegung wichtiger, diese bringt ausreichend Sauerstoff ins Becken + Fotosynthesetyp der pflanzen produziert zusätzlich Sauerstoff.
    Das Düsenstrahlrohr kannst du parallel zur Oberfläche setzen, durch die Oberflächenbewegung /Aufwiegelungen dürfte die Khamhaut dann auch verschwinden.
    Bzw geht auch ein Skimmer, ist dann die einfachste Methode.


    Amanogarnelen fressen keine anderen Garnelen, da wird es keine Probleme geben. Es kann höchsten sein, dass das Futter gemopfst wird, falls Granulate gefüttert werden.


    Ja das Sonnenlicht ist wenn das Becken schon nicht optimal läuft natürlich auch ein weiterer Turbo für die Algen!
    Stell doch einfach einen Karton davor - habe ich auch gemacht.
    Siehe beigefügtes Bild.


    In diesem Sinne schöne Feiertage. ;)

  • Hallo Daniel,


    danke für Dein Feedback. Muss mal ausprobieren, ob die Kartonlösung bei mir was bringt. Die Sonne trifft nämlich nicht nur die rechte Beckenseite, gegen Spätnachmittag dreht sie auf die ganze Front. "Vorhang zu" wär wahrscheinlich die konsequentere Lösung.
    Im Becken hat sich inzwischen einiges verändert, leider nicht zum Vorteil. Der pH ist innerhalb weniger Tage wieder bis auf 5 abgefallen. Keine Ahnung wieso, CO2 hatte ich schon beim ersten Anzeichen reduziert. Die Garnelen wurden immer apathischer, einige von ihnen hingen oben in der Strömung, der Rest verdrückte sich im hintersten Winkel am Bodenfilter-Steigrohr...Nach Rücksprache mit Tom hab ich sie schleunigst in ein 12 ltr. Becken umquartiert. Vier Tiere haben es nicht überlebt, die anderen berappelten sich zum Glück wieder.
    Im großen Becken hängt nun ein Säckchen Calciumcarbonat von Tom, pH und GH stabilisieren sich bei 6,2 und 7. Doch insgesamt sieht das Ganze jetzt sehr trostlos aus, auch etliche Pflanzen haben den pH Abfall nicht überstanden. Zuerst verloren sie mehr und mehr Farbe, wurden glasig und knickten dann einfach weg. Die Blätter lösten sich beim Anfassen auf. Heute Morgen auch die Echinodorus green flame... Es ist zum Heulen. Übrig geblieben sind Javafarn und Kongowasserfarn, die Bucephalandras und Hygrophila polysperma, auch ein paar Triebe der Cabomba und etwas Moos. Bei der Lindernia rotundifolia ist noch unklar ob sie es schafft. Werde nächste Woche nachpflanzen müssem. Tom hat mich überzeugt, den Fluval stratum trotz allem drin zu lassen und dem Becken noch mehr Zeit zum Einfahren zu geben. Es steht nun in der 11. Woche. Eine echte Geduldsprobe - aber es geht weiter. Die verbliebenen Pflanzen dünge ich wie gehabt. Interessant: Am wenigsten gejuckt hat das Ganze offenbar die Algen :S


    Lg, Andrea

  • Guten Morgen - Guten Mittag - Guten Abend,


    ja versuch das mal mit dem Vorhang zu, wenn die Sonne sich freut und strahlt. 8)


    =O Oh nein!
    Hast du ein paar Bilder der aktuellen Lage?


    Dann hoffe ich für Dich, dass es ab jetzt dann aufwärts geht und drück Dir die Daumen --> :thumbsup:

  • Hallo Daniel,


    das hoffe ich so!! Die Waserwerte vom Nachmittag sehen folgendermaßen aus: LW 360, pH 6,2, GH 6, KH 0, NO2 0, Mg 7, K 15, NO3 13, PO4 0, Fe 0,05, SIO2 2,2.
    Das Calciumcarbonat von Tom macht einen guten Job, höher krieg ich den pH leider trotzdem nicht. Der Anblick ist trostlos, die meisten Pflanzen sind so in sich zusammen gefallen, dass ich sie rausnehmen und den Glibber absaugen musste. Die Hygrophila polysperma überlegt sich offenbar noch, ob sie will oder nicht, einige der Moose sind mehr grau als grün... ja es muss nun aufwärts gehen.


    Lg Andrea

  • Hallo Michael,


    danke für Deine Nachricht. Ja das Becken lief von Anfang an mit aufgesalzenem Osmosewasser. An Leitungswasser war nicht zu denken, weil bei uns hier immer wieder Chlor etc. zugesetzt wird. Auch Silikat ist leider am oberen Anschlag. Das war mir einfach zu riskant. Klar, Fluval stratum hätte mit Leitungswasser mehr zu arbeiten gehabt, hätte sich eher "austoben" können. Trotz allem, Fluval ist ein guter Boden, da geb ich Dir recht. Hoffe nur, das Becken findet bald sein Gleichgewicht. Algen wachsen nach wie vor üppig, allmählich geht es aber auch den Pflanzen wieder besser.


    Lg, Andrea