Garnelenbestand dezimiert sich langsam aber unaufhaltsam

  • Hallo timorp
    ich persönlich würde auf jeden Fall warten, mit der Aufstockung. Schau mal wie es nach der Behandlung aussieht. Der Transport schwächt schon die Tiere, und die chemische Keule hinterher könnte dann schon zuviel sein.
    ich weiss nicht mehr was ich damals bezahlt hatte, aber es war auf jeden Fall erträglich.
    Es ist eine fertige Lösung, die Dosierung ist wie oben schon geschrieben 1 ml auf 10 liter Wasser. Da kann man nichts falsch machen. Normalerweise haben es Tierärzte schon vorrätig in der Praxis.

  • Hallo meine Ärztin hat mir für 3ml 12 Euro abgenommen ..!! Und sie meint (sie hat wohl keine Ahnung sagte sie selber) das 1 mal auf 25l ausreicht ... Und noch fünf Tagen noch mal das selbe ??!!! Was meint ihr dazu?



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Hallo,
    die Dosierung bei bakteriellen Infektionen im Garnelenbecken ist definitiv 1 ml der fertigen Injektionslösung auf 10 Liter Wasser (Volumen von Boden und Deko abziehen) über 5 Tage. Nach 5 Tagen riesiger Wasserwechsel und kontinuierliche Beobachtung des Nitritwertes, weil ein Nitritpeak so sicher ist wie das Amen in der Kirche.
    1 ml Baytril auf 25 Liter ist zu wenig.
    Nicht überrascht sein - "normale" Tierärzte haben nach eigenen zahlreichen Erfahrungen Null Ahnung von Fischen und sonstigen Aquarienbewohnern. Aber auch davon gibt es zwei Gruppen: die hochnäsigen und unverbesserlichen, die den Aquarianer wegschicken, und die verständnisvollen und hilfsbereiten, die sich die ganze Geschichte anhören (vielleicht auch etwas dazulernen wollen) und bereitwillig den Rezeptblock rauszücken. Es ist Glücksache, bei welcher Gruppe man landet. Aber wenn es nicht sofort klappt sollte man nicht aufgeben und den nächsten TA aufsuchen. Wir haben alle Verantwortung für unsere Garnelen übernommen, als wir sie gekauft haben.
    Viele Grüße
    Erminia

  • Ja ich hab schon ein paar TA durch entweder haben die mich weiter verwiesen oder mich nicht zurück gerufen.. Ich habe es so gemacht wie Tom das hier geschrieben hat 1ml auf 10 Liter .. Jetzt mal abwarten ..!! Sehr sehr erniedrigend für mich ..!! Und ich komme aus Düsseldorf da soll man ja mal meinen das es hier genug TA gibt eventuell auch nen Spezialisten aber nein :/ ..!!



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Hallo zusammen,
    ich bin mit der Suche nach dem passenden TA noch nicht wirklich weiter aber ich hab dafür einen Tierarzt gefunden, dem ich eine gestorbene Garnele schicken kann, damit er sie untersucht. Im Anschluss bekomme ich von ihm das passende Medikament. Ich denke das ist ein gangbarer weg. Ich hoffe danach geht es dann bergauf.


    Grüße


    Timo

  • Hallo Timo
    ich will dich nicht enttäuschen aber die Untersuchung einer seit Stunden oder sogar Tagen verstorbenen Garnele bringt gar nichts. Bei der Zersetzung die sehr schnell eintritt bilden sich eh jede Menge Bakterien. Wie will der TA noch die richtigen Erreger identifizieren.
    Und bitte Vorsicht bei der Medikamentenempfehlung: bei weitem nicht alles, was für Fische gut ist, wird von den Garnelen vertragen.
    liebe Grüße
    Erminia

  • Das stimmt so nicht ganz. Mein bester Kumpel ist Fachtierarzt für Fische, der untersucht auch totes Material allerdings muss es frisch verstorben sein und "auf Eis" und per Express geschickt werden. Besser sind natürlich noch lebende, aber definitiv erkrankte Tiere...

  • Hallo,


    so ähnlich klang der Wortlaut von ihm auch. Vielleicht reden wir von dem gleichen Fachtierarzt für Fische?


    Jedenfalls sind gestern zwei weitere Garnelen gestorben, die ich heute per express und "auf eis" zu ihm schicke. Mal sehen was dann heraus kommt.


    Was mir noch eingefallen ist - wir haben im Haus eine Enthärtungsanlage. Kann es sein, dass sie die Wurzel allen übels ist, auch wenn ich nur wasser aus einer Osmoseanlage verwende? Hat da jemand erfahrungen?


    Gruß Timo

  • Hier mal ein kleines update:


    Ich habe inzwischen ein Feedback vom TA bekommen. Er hat bei den zwei toten Garnelen ein paar Bakterien gefunden, wobei er nicht sagen kann ob diese auch für den Tod verantwortlich waren. Allerdings hat er mir zur Behandlung Baytril geschickt und ich habe die verbleibenden zwei Garnelen in ein Hang-on Aufzuchtbecken gesetzt und dort behandelt. Das ganze für vier Tage, dann Wasserwechsel und nochmal nachdosiert. Darin sollen sie nun nochmal für vier Tage bleiben, um alle Bakterien zu erwischen und keine Resistenzen zu züchten.


    Mir ist aufgefallen, dass sie direkt viel aktiver waren. Mittlerweile sind sie aber wieder einigermaßen apathisch. Die Wasserwerte im Behandlungsbecken prüfe ich regelmäßig auf Nitrit, da es nur 0,7l fasst. Allerdings sind alle Werte unauffällig. Kann mir jemand sagen, ob das Verhalten bei Antibiotika normal ist?


    Gegen Silikate aus der Enthärtungsanlage habe ich in der Zwischenzeit einen Mischbettharz-Filter gekauft und lasse das Osmosewasser nochmal durch laufen. Dadurch bekomme ich einen Leitwert von 1 statt 45 nur durch die Osmoseanlage. Außerdem sinkt der pH von selbst auf knapp 6.

  • Hallo,
    also ich habe schon ein paar mal mit Baytril behandelt. Ich habe immer nur 1 x Baytril ins vollbesetzte Becken gegeben (Dosierungsempfehlung von Tom) - keine Nachdosierung. 5 Tage im Becken gelassen und danach großen WW gemacht. Anschließend den Nitritwert für ca. 2-3 Wochen akribisch kontrolliert (= 2 x am Tag), denn ein Nitritpeak stellt sich meiner Erfahrung nach irgendwann ein. Dann ist nochmal ein großer WW angesagt.
    Während der Behandlung waren die Garnelen unauffällig, also immer aktiv und munter, gefressen wurde auch wie immer.
    Baytril hat jedes Mal sehr gut geholfen, Schäden an Garnelen bzw. Pflanzen habe ich nie festgestellt.
    Ich konnte später keinen Rückfall sprich Neuinfektion feststellen, obwohl ich nie nachdosiert habe. Baytril scheint mit allen Bakterien kurzen Prozeß zu machen.
    Vielleicht ist die Nachdosierung zuviel für die Garnelen, wenn sie jetzt wieder apathisch sind ?
    Wie CM77 schon geschrieben hat: was machst du gegen die schlechten Bakterien im Becken wenn du die Garnelen separat behandelst ?
    Ich glaube, ich würde - wenn ich an Deiner Stelle wäre - die Garnelen jetzt in klares Wasser setzen und das Becken mit Baytril behandeln (5 Tage Baytril, danach großer WW). Danach kannst du die Garnelen ins frische Becken zurücksetzen (und Nitrit kontrollieren !).
    Oder was meinen die erfahrenen Garneliker hier ?


    LG Erminia

  • Hallo zusammen,


    alles zu behandeln war auch mein erster Gedanke. Nach einem langen Telefonat mit dem TA habe ich mich aber davon überzeugen lassen, dass die behandlung des kompletten Aquariums unnötig ist. Das Antibiotika bekämpft die Infektion der Garnelen. Sodass sie an dieser nicht sterben. Wichtiger ist aber die Ursache der Infektion zu beseitigen. Das sind allerdings nicht die Bakterien sondern das schwache Immunsystem. Bakterien sind in einem Aquarium immer vorhanden und selbst nach einer Behandlung mit Baytril kommen diese wieder. Sonst würde auch ein Becken nie einfahren. Da ich jede Woche nahezu das ganze Wasser tausche (80-90%) kann es also nicht am Keimdruck liegen sondern das Problem ist wo anders zu suchen. Wie oben beschrieben setze ich mittlerweile neben der UO einen Harzfilter ein und hatte seit dem auch keine Ausfälle mehr. Alles ist aktiv, frisst, wächst,... Ich bin recht zuversichtlich dass die Enthärtungsanlage die Quelle allen übels war, die Kleinen so langsam vergiftet wurden, das Immunsystem deshalb nicht auf der Höhe war und sie deshalb krank wurden.


    Ihr seht,die Behandlung des ganzen Beckens ist eigentlich übertrieben, da es darum geht eine akute Infektion abzuwenden und im Anschluss die Bedingungen optimal zu gestalten. Das Becken zu "desinfizieren" hilft nur vorübergehend, da kein Aquarium jemals keimfrei sein wird. Ich jedenfalls würde nur noch so behandeln.


    Gruß Timo