Sorgen...Nelchen mit Genickbruch??

  • Hallo Leute,


    beim Blick ins Becken heute Morgen erschrecke ich sehr: Im Phönixmoos liegt eines meiner Garnelenbabys leblos mit nach hinten abgeknicktem Kopf. Es handelt sich um ein knapp 6 Wochen altes Bienchen, das gestern noch scheinbar munter war. Ich weiß, das Foto ist nicht besonders gut. Doch vielleicht hat trotzdem Jemand eine Idee...? Kanibalismus? Schädlinge/Planarien? Ein Häutungsunfall? Was ist da bloß passiert?? Bin total verunsichert.
    Außerdem hab ich an einer erwachsenen red Bee ein etwa Stecknadelgroßes Loch im Rückenpanzer der Nackenregion entdeckt. Sie verhält sich zwar normal, sondert sich auch nicht von den anderen ab. Doch ich mach mir Sorgen. Was kann den Panzer derart beschädigen? Könnte es ein Hinweis auf Saugwürmer sein oder ist die Stelle dafür eher untypisch? Leider kam sie nie nah genug an die Scheibe heran, um mit der Lupe genauer schauen zu können. Doch soviel ich sehen kann, ist das Loch von einem weißen Rand gesäumt. Hilfe - wer weiß Rat?


    In dem 30 ltr. Becken leben derzeit 20 adulte Bienen und Taiwaner und etwa 30 Babys, außerdem 4 friedliche Napfschnecken. An Begleitfauna habe ich richtig viele Hüpferlinge, etliche Scheibenwürmchen und vereinzelt grüne Hydren identifiziert. Soweit ich sagen kann, sind keine Planarien an Bord - doch wer weiß das schon sicher?! Das Becken läuft mit Osmosewasser aufgehärtet auf LW 220, ich füttere täglich Shrimp-Pudding, 1x pro Woche Biozyme/Polytase, außerdem 2x wöchentl. gebrühte Brennessel, die immer bis auf den Stängel verputzt wird. Mineral healty 2-3x wöchentl. Im Becken liegen 4 Mineral Balls und viel Eichen-,Buchen-Seemandelbaumlaub.


    Danke für Euer Feedback!


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Der Häutungsvorgang ist ein ganz komplexes Ding und nicht nur ausreichend Mineralien sind wichtig. Auch die Futterzusammensetzung, PH Wert, Wechselwasser, Temperaturen bis hin zu genetischen Veranlagungen und der allgemeinzustand des Tieres spielen eine Rolle... und wer weiß was noch alles... und ja - Häutungsproblem ist eben auch nur eine Vermutung, des kann auch alles mögliche andere gewesen sein. Bei den wenigsten kommen wirklich ALLE 30-40 Tiere pro Wurf durch.

  • Hallo,
    komisch, genau das Gleiche ist bei mir gestern auch passiert. :/
    Vielleicht kann es einfach, trotz aller Sorgfalt, mal zu solchen Häutungsproblemen kommen. Solange die anderen fit und munter sind, würde ich mir jetzt nicht zu viele Sorgen machen.
    Zu dem Loch im Panzer kann ich leider nicht so viel sagen. Saug- bzw. Kiemenwürmer hatte ich mal. Ich versuche mal ein Bild einzustellen. Die Qualität ist aber nicht so super.
    LG
    Nicole

  • Hallo,
    danke vielmals für die Antworten. Das zu wissen ist immerhin ein kleiner Trost :/ Ich werde weiter beobachten und hoffen, es war ein Einzelfall.
    Fassungslos hat mich allerdings gemacht, was ich eben beim Wasserwechsel beobachten konnte. Eine meiner adulten Red Ruby hat sich an einem Bienen-Minibaby vergriffen und es vor meinen Augen verspeist. Ich kann es noch nicht richtig glauben, doch mit der Lupe war zweifelsfrei zu sehen... Also doch Kannibalen?! - vielleicht Proteinmangel?? Das ist doch nicht normal, oder? Nicht zu sehen war, ob das Kleine noch gelebt hat als es sich das erwachsene Tier gegriffen hat. Himmel, was kann ich tun? Ich dachte, Shrimp-Pudding beinhaltet ausreichend und ausgewogene Proteine? Wie kann ich, ohne die Mikrofauna noch mehr anzuschieben, einen möglichen Mangel beheben???

  • Na aber natürlich fressen Garnelen Garnelen... so wie ein Hund weiterhin Aas on der Wiese frist, ganz egal ob er vorher schon ein Steak oder Knochen bekommen hat...d er Pudding "verhindert" ja nicht das Garnelen auch ihr natürliches Futter zu sich nehmen.
    Garnelen fressen verstorbene Artgenossen sowie die Überreste von Häutungen, Bakterien und auch mal ne verendete Schnecke etc... in der Natur braucht sie z.B. das fressen anderer Schalentiere um ihren bedarf an Chitin etc zu decken... um in der Lage zu sein Eierschalen zu bilden und sich fort zu pflanzen. Und nur weil der Pudding die wichtigsten Dinge enthält, werden die Garnelen ja jetzt nicht zum Kostverächter. Es wird extrem selten vor kommen, das Garnelen "gesundem" Nachwuchs nachstellen, das Tier wird schon Tod gewesen, oder vielleicht durch eine Häutung extrem angeschlagen gewesen sein...

  • Oje, das wusste ich nicht... Danke Rieke, wieder was dazu gelernt. Die Natur verschwendet eben keine Ressourcen.


    Hast Du evtl. auch eine Idee, was mit meiner Red Bee und ihrem Loch im Panzer los ist? Eben konnte ich sie noch einmal beobachten, leider kommt sie nie dicht genug für ein Foto an die Scheibe heran. Das Loch ist kreisrund, etwa stecknadelkopfgroß, ganz weiß und nicht erhaben. Keine dunklen Flecken oder Schatten. Könnte es sich um eine Verletzung handeln? Ein Häutungsdefekt? Aber so exakt rund? Oder hältst Du es für möglich, dass sie irgendeinen Parasiten hat, eine Infektion? Sie scheint ansonsten wohlauf zu sein, doch ganz sicher bin ich mir ehrlich gesagt nicht. Mir fehlt die Erfahrung, das wirklich beurteilen zu können.


    Lg, Andrea

  • Ohne es zu sehen, kann man da kaum Kaffesatz lesen... kann eine Verletzung sein, ein Häutungsproblem, etc... des müsste man schon fast als Macro-Aufnahme sehen um sicher zu sein, aber zumindest als halbwegs gutes Foto um zu "raten" und ja, ich hoffe du bekommst bei sowas nie genug "Erfahrung", wer will das schon :)

  • Hallo Rieke,
    leider hat es sich mit dem Foto erübrigt. Konnte das Nelchen heute nur noch tot aus dem Becken bergen || Ein fast identisches Bild zum letzten Vorfall, auch hier scheint die Garnele im Genick einfach durchgebrochen zu sein... Ansonsten offenbar unversehrt. Nein, nach Erfahrung dieser Art steht mir der Sinn wirklich nicht. Doch zwei tote Garnelen in 5 Tagen, das kann kein Zufall sein, oder? Bin verwirrt, ratlos -und ziemlich traurig.
    Lg, Andrea

  • Hey Otta,


    ich habe jetzt ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil mir auffällt - das ich dein Starposting nicht zu 100% konzentriert gelesen haben kann... mir ist da etwas unter gegangen....
    " vereinzelt grüne Hydren identifiziert"
    Viele freuen sich über Hydren weil sie selten (früher seltener) zu beobachten sind - aber sie können sich an den Garnelennachwuchs ran machen.


    Natürlich kann es auch an irgend welchen Wasserwerten , den Stamm, Genen, etc liegen - aber mit den Hydras hast du auf jeden Fall etwas im Becken, das kleine Garnelen und kleine Fische auf der Speisekarte hat.


    Hier z.B. mal ein Video Hydra vs erwachsene Garnele, bei einer Jungen geht es halt anders aus.


    https://www.facebook.com/perma…953846&id=155587647883711


    Und hier einige Infos zu den Hydras, mit teils auch sehr coolen Macro Aufnahmen:
    http://www.aquarium-kosmos.de/…asserpolyp-hydra-vulgaris


    Ich hoffe du hast nicht all zu viele Verluste. Am Ende zeugt deine Begleitfauna eher für sehr gutes Wasserklima.

  • Hallo Rieke,
    danke vielmals für die interessanten Links. Das ist total faszinierend - und auch etwas beunruhigend.
    Denn ich hab mir mein Becken am Abend mal genauer unter die Lupe genommen... Du könntest Recht haben mit Deinem Verdacht. Von wegen "vereinzelt" - rund um den Futterplatz scheinen die grünen Hydren regelrechte Kolonien gegründet zu haben. Ich hab das gar nicht mitgekriegt. Sie sind allerdings so klein, dass ich sie nur mit der Lupe richtig beobachten kann. Was hilft Deiner Erfahrung nach? Im Netz liest man Abenteuerliches...Kupferdraht im Becken installieren, Wasser mit Salz versetzen, Temperatur erhöhen, Flubendazol... Nichts scheint mir besonders vertrauenswürdig. Werde etwas weniger füttern und mehr Wasserwechsel machen. Macht es Sinn, die Hydren vorsichtig mechanisch zu entfernen? Evtl. Granatapfelschalensud einsetzen? Roland hatte in diesem Zusammenhang mal einen Link zum Thema empfohlen.
    Lg, Andrea

  • Es gibt viele Leute die froh wären sie hätten hydren und die traurig sind des sie so schnell verschwinden. Ich würde versuchen möglichst nicht groß etwas ins Becken ein zu bringen... vor allem keinen Kupferdraht... ich kenne kaum ein Tier des beim Anblick von Kupfer so schnell tot umfällt wie eine Garnele... lass des lieber. Und die ganzen Ani-xx Medikamente... du hast ja ein so geil gesundes Becken, des sich hydren überhaupt erst halten konnten... mit solchen Mittelchen, machst du dir des eventuell kaputt... ich hasse es in gesunde Becken eingreifen zu müssen und am Ende eine verschlimmbesserung zu haben.


    Erster Versuch(ohne das ich bisher je selbst eine Hydre gesehen hätte..) wäre bei mir eher absaugen oder mit Käscher einsammeln. Zudem des Futter in eine Futterschale - da tut es auch ein minni minni Dessertschälchen oder ein Kerzen-Glas-Unterteller oder so etwas in der Art (hab in vielen Becken die Schalen von Tom, in einigen irgend etwas Improvisiertes des mir grad zur Hand kam). Damit nix im Boden liegt und du die Futterstelle beobachten und weitere Hydren besser einsammeln kannst.
    Schaffst du es ein Foto davon zu machen? Wär echt mal neugierig was du mit Nestern meinst :D

  • Hallo Rieke,
    würde Dir sehr gern ein Foto von meinem Hydra-Kindergarten schießen... doch ich bezweifle, dass meine Kamera dieser filigranen Herausforderung gewachsen ist. Mal sehen, vielleicht hab ich am Wochenende etwas Muse dazu :) Ich finde die Tierchen ja unheimlich spannend! Dass sie möglicherweise meinen Nelenbabys nachstellen, macht sie mir nur leider nicht gerade sympathisch. Toms Futterschälchen verwende ich mit dem Futterrohr von Anfang an. Das Kuriose ist: Gebe ich das Futterschälchen morgens ins Becken, hocken die Hydren am Abend am Rand der Schale wie die Hühner auf der Stange... Doch überwiegend finde ich sie in vielen kleineren Gruppen von jew. 10-15 Tieren an der Scheibe rund um den Futterplatz, am Futterrohr, im Kies, am Drachenstein und an zwei kleinen Pflanzen in der Nähe. Ich werde nichts Brachiales versuchen, sondern einfach einen Teil der Winzlinge beim nächsten Wasserwechsel absaugen und absammeln. Danke vielmals für Deine Hilfe! Solltest Du im Übrigen ein paar Hydra-Kinder in Obhut nehmen wollen, lass es mich wissen! :)
    Lg, Andrea

  • Ich hatte auch mal vor kurtzem mehere Hydren in einem Becken die fleisig mit ihren Tentakeln Schwebeteilchen aus dem Wasser gefangen haben.
    Hatte auch Angst das sie den Nachwugs erledigen...
    Mit einer Pinzette rausholen klappt nicht, den man muß sie kommplett erwischen sonst wachsen sie wieder nach.
    Also mit Stunof und Stiehl Ausrotten, tat mir im Hezen weh aber meine Nellen waren mir wichtiger.


    Mein Tip: Pinzette an der Spitze ein wenig neutrales Küchenkrepp und sie damit wegwischen und aufsaugen.
    Wen sie abgelöst sind kleben sie darran fest duch die Fangarme.
    Ist zwar eine Fummelei ohne Ende aber so habe ich sie wegbekommen.


    Ob ganz wird die Zeit zeigen, aber ich weiß ja wie es geht.
    Nachtei ist ich habe wieder Hüpferlinge "uff" ;(