Hallo zusammen,
nun einmal meine beiden Becken nebeneinander. Das linke Becken habe ich hier ja schon einmal vorgestellt. Dort sind neben meinen Medaka (drei verschiedene Farbschläge) auch meine Caridina cf. babaulti und kobaltblaue Neocaridina davidi.
Im rechten Becken ist derzeit eine kleine Schule wildfarbener Medaka "Aichi Ken" beheimatet (die stehen in Japan mittlerweile aufgrund von Faunenverfälschung auf der Roten Liste, in D werden sie gerne als Lebendfutter für Makropoden gezogen). Dort sollen in den nächsten Wochen pechschwarze Neocaridina davidi einziehen. Die Medaka sind aus einer Kultur, in der sie ständig zum Verfüttern eingefangen wurden. Anders als die bunteren Medaka, die bei Arbeiten im Becken sogar in die Hand schwimmen, sind diese Medaka extrem scheu. Ich hoffe, sie bekommen irgendwann einmal Nachwuchs und verlieren ihre Zurückhaltung. Jeder von uns weiß ja, dass Fische und Wirbellose auch so etwas wie Persönlichkeit haben. Offenbar sind sie durch Generationen der Bejagung als Futterfische Menschen gegenüber extrem mißtrauisch und geben das vielleicht auf irgendeine Art und Weise bislang an ihre Nachkommen weiter. Es gibt zwei winzige Jungfische, die als Kumpel immer zusammenschwimmen, während die "Erwachsenen" eher für sich stehen. Das finde ich sehr süß.
In jedem Becken ist eine sehr große Wurzel. Als Bepflanzung habe ich Javafarn, etwas Javamoos und viele Anubia. Zudem sehr viele Muschelblumen. Die scheinen die Kombination aus Licht und Nährstoffen so zu lieben, dass sie bereits nach drei Wochen ihre Zahl/Größe verdoppelt haben. Es gibt nichts, was bei mir - im Gartenkübel wie im Haus - so gut gedeiht wie die Muschelblumen. Wer in Berlin wohnt und mal welche haben möchte, einfach melden. Ich gebe gerne welche ab! Spannend sind ihre langen Wurzeln. Zwischen ihnen stehen gerne die Medaka und an ihnen hängen in großer Zahl die Nelen. Wenn sie ihre Maximallänge erreicht haben, sterben sie langsam ab und werden durch noch mehr jüngere, nachwachsende ersetzt.
Als Beleuchtung habe ich pro Becken zwei warmweiße Spots von Daytime Matrix. Insgesamt habe ich ca. 16-18 Lumen/Liter bei 12h Beleuchtungsdauer. Also ein Low-Light-Becken. Die Wasserhöhe ist bei ca. 35cm, da die Garnelen - und die Reisfische - in ihren Habitaten ja weniger auf die Wassersäule als auf einen strukturieren Untergrund angewiesen sind. Ich biete dem Besatz viele Rückzugsmöglichkeiten und Weideflächen.
Die Wasserwerte:
KH 9
GH 13
Nitrat max 1mg
Ammonium unter 0,05mg
Nitrit unter 0,01mg
Fe 0,05mg
Cu unter 0,05mg
= Ich dünge Nitrat und Eisen geringfügig nach. Der Nitritpeak war jeweils nach einer Woche.
Offenbar sind die Muschelblumen als Starkzehrer sehr hilfreich, Schwankungen nach oben abzufedern. Gerade bei geringfügig höherem Nitratwert des Leitungswassers (ca. 2mg) senken sie zuverlässig ab. Sie brauchen sehr viel Eisen und Mangan, da muss ich nachhelfen. Das warmweiße Licht hat 4,37 mikromol photosynthetisch aktive Strahlung pro Watt (mehr als die anderen Weißfarben von Daytime). Bei einer Temperatur von 22° scheinen die Muschelblumen in dieser Konstellation offenbar ideale Lebensbedingungen zu haben. Fadenalgen sind bislang kein Problem.
Mir gefällt es, dass die Nelen in so einer Art "Lebensgemeinschaft" mit Flachwasserfischen zusammen sind. Hinsichtlich Futter muss ich mir offenbar keine Gedanken machen. Die Nelen sitzen den ganzen Tag am Biofilm und verschmähen im Einzelfall auch die Futtertabletten nicht. Allerdings sind sie zu 98% an den Pflanzen/Wurzeln mit der Nahrungsbeschaffung beschäftigt. Sie haben die sichtbaren Bakterien/Pilze/Algen deutlich reduziert.