Hilfe, Planarien (?) fressen den Schneckennachwuchs

  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauch dringend Hilfe. In meinem Küchen-AQ tummeln sich ein Garnelen-Swinger-Club, zwei Orange-Track-Rennschnecken, Pianoschnecken und Mokka-Turmdeckelschnecken und natürlich die allgegenwärtigen Blasenschnecken.


    Während es den Rennern und den Blasis gut geht, haben es die Pianos u TDS nicht leicht. Ich finde in letzter Zeit nur noch leere Baby-Schneckenhäuser. Mit dem Beginn des Schneckensterbens habe ich die ersten weiß-grauen Würmer entdeckt. Sie sind Planarien ähnlich, haben aber keinen dreieckigen Kopf (Fotos bekomm ich nicht hin, da sieht man nix konkretes.) Sie sehen eher aus wie Rhadocoela, halt vorn und hinten rund. Die kleinen sind weiß, die größeren gehen ins grau-braune. Sie kriechen auch bei Tag an der Scheibe lang.
    Ich hab es auch schon mit einer Planarienfalle versucht. Es saßen auch ein paar wenige Würmer auf dem Fleisch. Wenn man sie anfasst, rollen sie sich zu einer Kugel zusammen. Die größten, die ich bisher gesehen hab, waren so ca. 5 mm.


    Ich bin mir auch recht sicher, dass sie an die Schnecken gehen. Hab schon mehrfach so einen Wurm aus den leeren Häusern kriechen sehen.


    Eventuell haben sie auch zwei Garnelen gekillt. Zumindest hatte ich in der Zeit schon zwei Todesfälle ausgewachsener Garnelen kurz nach der Häutung. Wobei sich die restlichen Garnelen gut vermehren und es auch jede Menge agilen Nachwuchs verschiedener Alterstufen gibt.


    Tja, nun ist guter Rat teuer. Was kann ich tun, um meine Schnecken zu retten? Gerade die Pianos haben sich (bislang zumindest) recht gut vermehrt, so dass halt auch immer genug "Futter" (sprich die Baby-Schnecks) für die miesen Würmer da ist. Ich setz mich immer schon täglich vors AQ und halte Ausschau. Sobald ich einen Wurm sehe, wird er zerdrückt. Hab mir jetzt eine Planarienfalle selbst gebaut, die ich immer wieder einsetzen werde. Aber trotzdem hatte ich heute morgen das nächste leere Baby-Häuschen. Es ist zum Verzweifeln ;( Wer hat Rat?


    Danke im Voraus für eure Hilfe


    Alex

  • Hallo ihr beiden,


    erstmal danke für den Tipp. Ich werd die Viecher künfitg nicht mehr zerdrücken. Außerdem werd ich nochmal versuchen ein paar Bilder zu machen. Gestern als ich heim kam, ist ein schönes Exemplar lang gekrochen, aber bis ich die Kamera zur Hand hatte, wars weg.


    Das war einer der größeren, ca. 5-6 mm und richtig grau. Die Form ging zwar in Richtung der braunen Planarie, aber die Farbe passt nicht. Ich hab mir außerdem noch eingebildet, dass das Tierchen am Kopf- und am Schwanzende jeweils eine kleine weiße Stelle hatte.


    Ich hänge heute mal die Falle wieder rein. Vielleicht geht eins rein, was ich dann knippsen kann.


    Zum Besatz und zur Fütterung noch:


    Es ist ein 54 l-Becken. Ich schätze, dass es aktuell gut 30 Garnelen sind. Es wuseln aber gerade sehr viele Babys umher, dass macht das Zählen schwer ;) Gefüttert wird der Pudding aus Toms Shop. Da gehen die größeren Pianos gut ran. Ein Miniklumpen kommt in die Futterschüssel und ein bissel wird mit der Strömung verteilt, dass die Piano-Babys hoffentlich was abbekommen.
    Im Wechsel gibts dann auch mal ein paar Krümel Pellets bzw. Granulat der üblichen Anbieter (darf man die hier nennen?) bzw. selbstgemachtes aus Erbsen und Algenpulver - aber immer nur so wenig, dass die Garnelen es ruck-zuck wegfuttern. Laub ist auch drin. Ach und ein bissel Tonmineral streu ich auch mit ins Becken.
    Für die Schnecken gibt auch mal ein kleines Stück Grünfutter, aber da gehen eigentlich nur die Blasis ran und auch erst dann wenns schon fast nen Tag liegt und gammelig wird. Chicoree oder Löwenzahnblätter sind da der Hit. Gibts aber nur selten, da die Blasis auch ohne gut wachsen und sich vermehren und ich das Wasser nicht unnötig belasten will.


    Viele Grüße
    Alex

  • Und erneut ein Hallo von mir,


    leider hab ich gestern die nächste leer gefressene Pianoschnecke gefunden. Daraus kroch einer der nachfolgenden Gesellen. Dass die Garnelen die Schnecken fressen könnten, hab ich bisher nicht beobachten können. Auch liegen die leeren Häuser meist mit der Öffnung nach unten, was ja eher dafür spricht, dass von unten was reingekrochen ist (oder schon im Haus war). Wobei die Garnelen die ganz kleinen leeren Häuschen auf ihrer Suche nach Futter schon auch mal genauer Anschauen. Meist sitzen sie aber auf den großen Schnecken und schlabbern die Häuser von außen ab.


    Hab außerdem nochmal die Planarienfalle ausgelegt u heute morgen schnell einige große Würmer vom Fleisch abgekratzt. Im direkten Licht und auf weißem Untergrund sehen sie jetzt doch eher braun aus...


    Leider konnte ich nur Handybilder machen, bei der Kamera war der Akku leer. Falls gewünscht versuch ich am Wochenende noch, ob ich mit der Kamera besser Bilder hinbekomme. Ich hoffe jetzt nur, dass das mit dem Bilder einfügen funktioniert. Ihr wisst schon, Frauen und Technik ;)


    Grüße
    Alex

  • Also, ich würde schon fast auf Planarien tippen. Nur der typische dreieckige Kopf ist nicht wirklich erkennbar. Aber, sie sind nachts unterwegs und gehen an Fleisch!
    Die Beobachtung mit den Schnecken konnte ich auch machen. Auch bei mir wurden vorallem die jungen TDS geleert und die Alten haben sich nie blicken lassen. Erste Panacur Gabe und die Schnecken waren wieder da. =O

  • Asche auf mein Haupt, ich hab am Wochenende vergessen noch mal Fotos zu machen. Muss an den vielen Farbdämpfen liegen... (War bei Freunden zum Malern - hat mir wohl doch geschadet ;) )


    Ich sammle im Moment weiter fleißig ab. Die Chemiekeule will ich eigentlich nicht einsetzen, zumal mir das dann wohl auch noch die restlichen Schnecken killen würde. Andererseits wäre das ja ein wunderbares Argument für AQ Nr. 3 "Ich brauch noch eins, muss die Schnecken extra setzen, damit ich das andere entseuchen kann..." :D


    Andererseits sind mir beim Stöbern im Shop die Macrobrachium peguense als Planarienfresser aufgefallen. Futter hätte ich für die Nelchens ja gerade genug... Oh oh, ich muss wohl für weitere AQ's anbauen.


    Aber nun mal wieder zum ernst der Lage zurück. Mittlerweile ist auch das letzte Piano-Baby gefressen. Die älteren ziehen sich mehr und mehr zurück. Nun gehen die Planarien auch an die Blasenschnecken, die sie ja bislang verschmäht hatten. Scheinbar schmeckten die Pianos und die TDS besser. Mir kam jetzt der Gedanke, ob es Sinn machen würde, die Schnecken rauszunehmen um den Planarien die Hauptnahrungsquelle zu entziehen. Oder gehen die mir dann an die Garnelen? Wenn ich dann eine Weile per Falle so viele wie möglich rausfange, würde sich der Bestand der Plagegeister vielleicht schneller reduzieren?


    Und was wäre mit den Schnecks? Wie bekommt man die Ungezieferfrei? Soweit ich gelesen hab, können sich Planarien ja auch im Haus einnisten und ne ganze Weile überdauern. Mir wäre es halt auch wichtig, nicht nur die Garnelen sondern auch die Schnecks zu retten.

  • Vielen lieben Dank Roland für den Link :)


    Leider haben die Biester nun auch die vorletzte halbwüchsige Pianoschnecke gekillt. Gestern fand ich auch eine große, tote Garnele, vielleicht war sie schwach und deswegen leichtere Beute... Ich bin gerade echt frustriert ;(


    Ich sammel jetzt erstmal noch mitels Falle regelmäßig ab was sich fangen lässt. Bin dann ein paar Tage nicht da. Wenn ich wieder komme, werd ich aber wohl ein Extra-Becken für die Schnecken (so da noch welche da sind) einrichten und dann doch das Garnelen-Becken mit Panacur behandeln.


    Mal eine Frage zum Schnecken-Quarantäne-Becken. Wie müsste ich das ausstatten? Ich würde mir ein billiges kleines Becken (Wo stell ich das eigentlich hin??? Da muss ich wohl was umräumen...) besorgen. Kleiner Filter und Heizer rein.


    Bodengrund und Pflanzen eher nicht, oder? Damit man die Planarien besser erkennen und rausfischen kann. Muss dann eigentlich Licht ran, wenn keine Pflanze drin ist oder reicht Tageslicht? Hab ich sonst was vergessen?


    Wie ist das im Garnelen-Becken? Als Bodengrund ist 0815-Sand drin. Nimmt der vielleicht zuviel Medis auf, muss ich den austauschen oder reicht regelmäßig absaugen?


    Danke schonmal für eure weitere Hilfe :thumbsup:


    Grüße
    Alex

  • Hallo ihr Lieben,


    es ist ja nun schon wieder ewig lange her. Daher dachte ich, ich melde mich mal wie es mit meinem Kampf gegen die Planarien gelaufen ist.


    Ich hatte zunächst einen 20er Cube angesetzt, ohne besondere Einrichtung, nur ne Heizung und einen Minifilter für ein bissel Wasserbewegung. Das Ding hatte ich erstmal stehen lassen, in der Hoffnung es setzen sich ein paar Beläge als Schneckenfutter an.


    Nach einer Weile kamen die Rennschnecken sowie meine letzte verbliebene Pianoschnecke (alle anderen hatten die Planarien gekillt) rein.
    Als mir dann gerade an dem Tag auch noch eine wunderschöne Mokka-TDS entgegen schneckte, wurde die auch gleich mit umgesetzt. Nachdem ich im großen Becken ewig keine geschichtet hatte, nur leergefressene Häuser, dachte ich schon es gäbe gar keine mehr. Also wollte ich kein Risiko eingehen ;)


    Ich hatte mir den Blog von Roland ausgedruckt und bin zu meinem Tierarzt. Der kennt mich gut, da ich dort schon jahrelang Kunde bin (hab noch Kaninchen und Meerschweine). Er war recht amüsiert über meine Bitte, schnappte sich den Ausdruck und las erstmal. Das Panacur hab ich dann problemlos bekommen. Er gab mir erstmal die Dosis für eine Behandlung, weil ihm die Dosierung so extrem niedrig erschien, wird ja schließlich im Wasser nochmal verdünnt. Bei Katzen und Hunden benötigt man halt ne deutlich größere Menge und ich sollte erstmal testen, ob es für das AQ so überhaupt reicht.


    Die Behandlung lief dann problemlos gemäß der in Rolands Blog genannten Anleitung. Nach wenigen Tagen war keine Planarie mehr zu sehen. Mir sind aber in einem Becken kurz hintereinander zwei Garnelen gestorben, ob Zufall oder eine Auswirkung der Behandlung? Keine Ahnung.


    Beim Doc holte ich mir dann nochmal Panacur für die Zweitbehandlung. Von der Dosierung her passte es nach meinem Empfinden. Seither hab ich in beiden Becken keine Planarien mehr entdecken können. Den Garnelen geht es auch super. Die vermehren sich kräftig und sind putzmunter. Außerdem hab ich im großen Becken doch noch ein paar TDS entdeckt, die sowohl die Planarien als auch die chemische Keule ausgehalten haben :)


    Die Rennschnecken im Quarantänebecken haben es leider nicht geschafft. Während sie im "verseuchten" Becken auch an verschiedenes Futter gingen, haben sie dies in Quarantäne leider komplett verweigert. Ich hab so ziemlich alles ins Becken gegeben, was mir einfiel. Ich hab es ihnen direkt vor das Mäulchen gelegt, aber es half nichts. Die Scheiben waren leider nicht veralgt genug, um sie zu ernähren. An Algensteine gingen sie nicht. Probeweise habe ich eine ins behandelte Becken getan. Ich hoffte, das Panacur würde ihnen vielleicht doch nicht so viel ausmachen. Aber leider half letztlich alles nichts. Das tat mir wirklich sehr leid für meine schönen Schneckis...


    Positiv überrascht hat mich die Pianoschnecke. War ja nur noch eine überlebende übrig. Die gebar im Quarantänebecken nach und nach 4 junge. Kein Witz, ich dachte eigentlich da bräuchte man Männlein und Weiblein, aber ich hab wohl eine Art Jungfrau Maria... Drei Kiddies haben überlebt und wachsen fleißig.


    Nach einer Weile (könnten gut 2 Monate gewesen sein) wollte ich sie ins große Becken setzen. Aber sie haben äußerst empfindlich reagiert. Kaum gefressen und wenig bewegt. Meist hatten sie sich in ihre Häuser zurückgezogen. Dann fand ich sie immer öfter auf dem Rücken liegende weil sie irgendwo abgestürzt waren. Da hab ich die Reißleine gezogen und sie ins gerade frisch eingerichtete, ehemalige Quarantänebecken gesetzt. (Das konnte ich doch nicht unbenutzt rumstehen lassen...) Und sofort waren sie wieder da, sind fröhlich rumgeschneckt und lutschten die Einrichtung und Scheiben ab.
    Ich bin zwar kein Fan davon, Tiere in ein frisch eingerichtetes AQ zu packen, aber die Pianos hat es vermutlich gerettet. Auch wenn das AQ mit 18 l Wasser eigentlich zu klein ist, sind die total mobil und fit. Längerfristig werd ich es aber sicherlich nochmal versuchen, sie wieder ins große Becken zu setzen. Ich kann es mir nur so erklären, dass ihnen die Medikamentenreste im Wasser doch zu sehr zugesetzt hatten, trotz einiger Wasserwechsel in der Zwischenzeit.


    Alles in allem bin ich froh, doch zur chemischen Keule gegriffen zu haben.

  • Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Immer gut auch von missglückten (Renner) Panacurbehandlungen zu lesen.
    Es könnte allerdings nun auch noch viel später zu irgendwelchen Spätfolgen kommen. Denke ich zwar nicht, aber bei Wirbellosen weiss man nie. Garnelen verkraften diese Therapien leider auch nicht immer so gut wies erst den Anschein hat. Wurde ja schon von Missbildungen und Fortpflanzungsunfähigkeiten berichtet, trotz eingehaltener Dosierung. Beobachte darum deine Nelen gut und Berichte bitte wies sich weiter entwickelt.


    Meine Redfirer zB wollen keine Eier mehr ansetzen, ja nicht mal die wildfarbenen Monstergrossen Damen. Die haben alle schon mal Panacur durch. Aber obs nun davon ist oder alles doch nur noch Mädels sind, weiss ich nicht. Mit Neos habe ich sowieso irgendwie nicht son Händchen.


    Ich habe auch gerade wieder Panacur Therpien hinter mir. In frisch aufgesetzten Becken vermehrten sich diese Biester auf einmal und da wars mir sonnenklar, deshalb verschwanden meine Neos und die Schnecken sahen auch immer schwach aus. Die wurden vermutlich von den Planarien gejagt, wie es in anderen Foren berichtet wurde. Also Napfis raus und Pancur rein. Ja doof das Soil gern solche Stoffe auch adsorbierten könnte. Also 5 Tage später Soil und die teuren Mironekuton Steine raus . Und weiter ging die Behandlung mit sicherheitshalber nochmal einer Nachdosierung und zwei Wochen später noch einmal ein drittes Mal. Nun bin ich am Ende und hole die letzten Panacur Reste mit Kohle raus. Dann frischer Soil rein und neu einfahren.


    Was ich kurz und knapp damit sagen wollte, versuche die Reste mit Kohle rauszufiltern und ersetze den Bodengrund soweit wie möglich. Dann sollte das Becken schneller wieder clean werden auch für Napfis und Renner.

  • Ich habe auch gerade wieder Panacur Therpien hinter mir. In frisch aufgesetzten Becken vermehrten sich diese Biester auf einmal und da wars mir sonnenklar, deshalb verschwanden meine Neos und die Schnecken sahen auch immer schwach aus. Die wurden vermutlich von den Planarien gejagt, wie es in anderen Foren berichtet wurde. Also Napfis raus und Pancur rein. Ja doof das Soil gern solche Stoffe auch adsorbierten könnte. Also 5 Tage später Soil und die teuren Mironekuton Steine raus . Und weiter ging die Behandlung mit sicherheitshalber nochmal einer Nachdosierung und zwei Wochen später noch einmal ein drittes Mal. Nun bin ich am Ende und hole die letzten Panacur Reste mit Kohle raus. Dann frischer Soil rein und neu einfahren.


    Guten Morgen,


    wie Ihr ja wisst, bin ich bekennender Fan neutraler Böden - Kies. Wenn ich Danielas Beitrag (siehe oben) so lange kommt mir einen Frage auf - frisch aufgesetztes Becken, Soil und Planarienplage ... die Eier der Viecher sind ja, wie bekannt nur mit der harten chem. Keule tot zu kriegen.
    Mein dummer Verdacht - was ist in manchem Soil. Gebrannte Erden, Mineralien und ... ???


    Soil-Fans - haut mich jetzt nicht :)

  • @pwnano ist ein Berechtigter zweifel. Wenn es so sein sollte würde es bei viele erklären das Trotz invitropflanzen sich plagegeister auftun. Jedoch bin ich auch der meinung das man manchmal nicht wissen will was alles so an beifang in Frisch bzw frostfutter drinne ist.