Garnelen füttern

  • Die Basis der Fütterung sollte ein hochwertiges und sehr feines Staubfutter, wie beispielsweise GT Life! oder GT Pudding, darstellen. Ergänzt durch (jeweils überbrühte) Brennesselblätter, braunes und grünes Laub, Rinde, Flechten, Ästchen -was immer man möchte-. Das ist die Grundversorgung. Futtersticks und Garnelenlollies sind dann die Leckerlies, die aber nicht als alleiniges Futter dienen sollten. Die Erklärung dazu:

    Zunächst einmal sind Garnelen Allesfresser. Wenn man sich dann einmalmal die Garnele näher betrachtet wird man erkennen, dass sie kleine Scheren als Fresswerkzeuge besitzt. Diese sind besetzt mit sehr feinen Chitinfäden. Das macht deutlich, dass diese nicht zum Schneiden und Zerteilen verwendet werden können, sondern lediglich zum Halten und zum Abweiden (Abpinseln) von Belägen auf festen Oberflächen. Somit sind wir dann bei der Hauptnahrung: Microfauna, Algen und weiche, schon in der Zersetzung befindliche Pflanzenteile. Gelegentlich mal ein Würmchen, eine Mückenlarve oder auch Aas. Garnelen ernähren sich von dem, was zufällig ins Wasser fällt. Ihr Lebensraum sind überwiegend Bäche, kleine Flüsse und Seen. Vorwiegend dort, wo es eine leichte Strömung gibt. Dort leben sie zwischen mit Moos und mit Algen bewachsenen Steinen und Wurzeln.


    Brauchen Garnelen überhaupt zusätzliches Futter?


    Da Garnelen in erster Linie von Microfauna und Algen im Aquarium leben und dies im Aquarium selbstverständlich vorhanden ist, ist das eine berechtigte Frage. Bei einem sehr schwach besetzten Becken kann es durchaus sein, dass die Kleinen ausreichend Futter vorfinden. Finden sie genügend Futter, vermehren sie sich und dann ist das Futterangebot auch schnell nicht mehr ausreichend. Der Biofilm kann nicht mehr so schnell nachwachsen, wie er gefressen wird.


    So kommen wir dann zur Fütterung:


    Trockenes, braunes Laub sollte in jedem Garnelenaquarium immer in unterschiedlichen Zersetzungsstadien vorhanden sein. Als Faustregel kann man 1-2 Blätter pro 10 Liter Wasser nehmen. Wobei sie nicht die Blätter fressen, sondern erstmal nur die Bakterien und die Mikrofauna, die anfangen diese Blätter zu zersetzen.


    Vorsicht: Nicht spontan mal eine Handvoll Blätter ins Becken geben. Es kann dadurch zu einer spontanen, massiven Bakterienvermehrung kommen. Dies hat einen Sauerstoffmangel zur Folge und die Bakterien können ebenso die Garnelen angreifen, da diese ja ebenfalls Biomasse sind. Lieber in zeitlichen Abständen 1-2 Blätter –je nach Größe- hinzufügen.


    Auch grünes Laub kann gut verwendet werden. Man sollte nur beachten, dass dies einen höheren Zuckeranteil aufweist. Dadurch wird die Wasserqualität stärker beeinträchtigt. Das Gleiche gilt auch für die Fütterung von Gemüse und Obst. Bitte nur kleine Mengen und im Zweifel das nichtgefressene Futter wieder aus dem Becken entfernen.


    Mehr Info findet ihr unter: Laub füttern.


    Brennessel- und Löwenzahnblätter werden ebenfalls gerne angenommen. Alles was man sammelt, sollte unbelastet sein. Also bitte nicht an Verkehrsstraßen, in Industriegebieten und an landwirtschaftlichen Nutzflächen sammeln. Auch „Gassistrecken“ sind mit Vorsicht zu sehen. Bei gekauften Lebensmitteln bitte Bio-Qualität bevorzugen. Garnelen reagieren sehr empfindlich auf Dünge- und Spritzmittel.


    Grundsätzlich kann man alle Blätter frisch, mit kochendem Wasser überbrüht oder getrocknet verfüttern. Wenn man getrocknetes Laub überbrüht, sinkt es schneller ab.


    Gerne gesehen und wichtig für die Eiweißversorgung ist die gelegentliche Zufütterung von Artemia oder Mückenlarven. Man kann erstere auch lebend verfüttern, ansonsten getrocknet oder als Frostfutter.


    Hauptfutter/Fertigfutter


    Unter diesen Begriffen wird auf dem Markt sehr viel Unterschiedliches angeboten. Von Garnelen-Lollys über Sticks, Granulat, Staubfutter und pastöses Feuchtfutter. Auch was die Inhaltsstoffe anbelangt, gibt es große Qualitätsunterschiede.


    Da Garnelen eher zum Abweiden/Abpinseln ausgestattet sind ist es naheliegend, dass Granulate und Co. nicht das ideale Futter sind. Besser geeignet sind allerfeinste Staub-/Puderfutter wie beispielsweise GT Life! [1] oder GT Pudding. [2] Diese Futter haben feine und allerfeinste Bestandteile, die sich gleichmäßig im Aquarium verteilen und auf allen Flächen absetzen. So können die Garnelen, ganz wie in der Natur, den ganzen Tag Pflanzen und Deko abweiden. Auch der Kampf um den besten Platz am Futter entfällt. Die Garnelen finden immer Futter und der Darm der Garnele ist immer mit hochwertigem Futter gefüllt. Das ist extrem wichtig für die Gesundheit der Garnele, für ein stabiles Immunsystem. Das Futter ist klein genug, um auch den frisch geschlüpften Garnelen als Nahrung zu dienen. Die Bakterien im Aquarium können dieses mikrofeine Futter ebenfalls bestens verarbeiten, sodass es auf diesem Weg auch wieder den Garnelen zugutekommt.


    Dieses feine Verteilen des Futters ist speziell für den Nachwuchs der Caridina Garnelen wichtig, da sie sich in der Anfangszeit kaum im Aquarium bewegen um Futter zu finden. Das Futter muss also zu ihnen kommen.


    Dieses Futter [1] [3] [2] sollte immer als Hauptfutter gefüttert werden. Granulate, Sticks und Lollys können gerne als Leckerlies gegeben werden.

    Einzelnachweise
    1. a b https://garnelen-tom.de/zwergg…n-shop/GT-essentials-Life
    2. a b https://garnelen-tom.de/zwergg…classic-90-g-Feuchtfutter
    3. https://garnelen-tom.de/zwergg…ials-Life-Premium-Protein

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