Vergesellschaftung verschiedener Garnelenarten

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und hoffe, dass mir jemand helfen kann.


    Ich habe einen sehr großen stabilen Stamm von Sakura Zwerggarnelen. Bestimmt 500 Tiere.


    Nun möchte ich Rotscherengarnelen einsetzen, weil ich glaube Planarien im Becken zu haben, aber nicht zur Chemiekeule greifen will.


    Ist das Risiko einer Bakterienunvertraglichkeit hier auch gegeben, obwohl es zwei unterschiedliche Arten sind?


    VG

  • Hallo Tiffi,


    herzlich Willkommen bei uns :)


    Ich will hier nicht viel fachsimpeln, denn das hilft ja nicht wirklich bei Deiner Frage, da Du ja eher ein ja oder nein erwartest. Letztendlich ist die Gefahr einer bakteriellen Infektion nicht hoch und ist eher selten, aber die kann natürlich kommen. Hier findest Du auch einen tollen Blog Bakterienunverträglichkeit, neue Garnelen sterben, alte leben - oder anders rum


    Um es zum umgehen, kannst Du mittels Quarantäne die Tiere an das Becken gewöhnen. Aber ob die Rotscherengarnelen die Planarien im Schach halten, weiß ich nicht, aber denke, dass es schwierig wird. Du hast ja an sich schon einen sehr hohen Stamm an Garnelen, die auch Futter brauchen. Aber fütterst Du die Tiere, werden die großen Garnelen sich dann auch eher an das Futter halten und die Planarien vermehren sich dann auch. Fütterst Du wenig bis gar nichts, feht den kleinen letztendlich das gesunde Futter und die Großen könnten dann auch an die Kleinen gehen. Ich denke, wenn man die Rotscherengarnelen alleine hält, könnte der Erfolg eher sein, falls die wirklich Planarien fressen. Bis dahin wird ja auch Zeit vergehen, denn es gibt ja noch andere Mikrofauna, die sicherlich etwas leckerer ist.


    Ich würde erst einmal schauen, ob Du wirklich Planarien hast. Aktuell liest sich das als nicht sicher. Hast Du da evtl. ein Video oder Foto von dem Würmern? Eigentlich erkennt man Planarien recht schnell im Becken, denn auch wenn die sich tarnen, sind immer welche sichtbar. Du kannst auch Nachts mal eine Taschenlampe reinhalten, denn die sind ja eher Nachtaktiv. Aber auch wenn das Licht an geht, sieht man die hier und da. An sich gibt es im Aquarium viele Wurmarten, die wiederum aber harmlos sind :)

  • Hallo,


    danke für die ausführliche Antwort. :-)


    Mir geht's eigentlich da drum, dass meine Sakuras nicht eingehen wenn ich andere Tiere einsetze.


    Sprich wenn die Sakuras Bakterienstamm A hätten und die Rotscherengarnelen Bakterienstamm B, dann gibt es mehrere Möglichkeiten.

    Sakuras vertragen B nicht und sterben.

    Rotscherengarnelen vertragen A nicht und sterben.

    Oder es sterben keine oder sogar alle.

    Wenn ich die Quarantäne einhalte und auch sonst alle erforderlichen Vorkehrungen zum einsetzen neuer Tiere treffe, dann ändert sich der Bakterienstamm der beiden aber doch trotzdem nicht. Oder?

    Ich könnte es höchstens schaffen, dass die Rotscherengarnelen mit A irgendwann auch zurecht kommen.

    Dann kommen die Sakuras, wenn ich die Rotscherengarnelen einsetzte, aber evtl. trotzdem nicht mit B zurecht.

    Bisher habe ich von solchen Unverträglichkeiten immer nur gehört, wenn es um die selbe Art geht, sprich wenn man neues Blut einbringen will. Deshalb meine Frage.


    Ich gehe von Planarien aus. Zumindest sahen die zwei gefangenen Dinger so aus. Habe sie mit sämtlichen gängigen Wurmarten verglichen.


    Und ich glaube ich habe sie schon recht lange. Habe seit bestimmt 3 Jahren nichs neues mehr ins Becken getan. Weder Pflanzen, noch sonst was. Nur aufgetautes Futter und getrocknetes. Oder woher kommen die normal?


    Die Rotscherengarnelen werden als Planarienfresser angeboten und können angeblich gut mit Zwerggarnelen vergesellschaftet werden.


    Nur bevor die Sakuras eingehen, behalte ich lieber die Wurmfiecher und lass das mit den Rotscherengarnelen. ;-)


    Aber ich werde das mit der Taschenlampe mal ausprobieren. :-)

  • Hallo Tiffi, zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum ?. Anbei ein Link zur Planarienbekämpfung mit vielen Fotos.

    Planarien wie eklig

    Ich selbst habe auch in einem Becken seit rund 1,5 Jahren Planarien. In meinem zweiten habe ich sie erfolgreich mit Panacur (verschreibungspflichtig vom Tierarzt) bekämpft.

    Dazu reicht 1ml auf 100l, also bei 50l reines Wasservolumen im Becken 0,5 ml bei einer 10% Suspension des Panacurs. Die erste Behandlung in meinem 54l Becken erfolgte also mit ner kleinen 10ml Spritze 0,5 ml aufgezogen mit der Panacurlösung, dann weiter mit Aquariumwasser vollmachen und langsam verteilt ins Becken spritzen. Nach 5 Tagen dann 50 % WW nach insgesamt 12-14 Tagen dann die zweite Behandlung, um auch die in der Zwischenzeit aus Eiern geschlüpften Planarien zu erwischen. Dann wieder nach 5 Tagen 50% WW. Ansonsten keine Wasserwechsel während der Behandlungszeit bitte, damit die Wirkung des Medikaments (eigentlich ja zur Wurmbehandlung von Katzen und Hunden gedacht) auch voll da ist.

    Allerdings bitte vorher!! bitte alle Schnecken bis auf PHS, QBS und TDS aus dem Becken entfernen, da diese sonst getötet werden.

    Es gibt auch noch No Planaria, aber dies habe ich nicht benutzt.

    LG Winni

  • Du minimierst mit der Quarantäne die Wahrscheinlichkeit, dass Du was bakterielles bekommst. Laut Tom wäre es eine 60 %-ige Wahrscheinlichkeit, falls es tatsächlich eintreten sollte. Die Gefahr besteht immer irgendwo, auch wenn sie nur gering ist.


    Ja, die Großgarnelen werden als Planarienfresser angepriesen, aber Planarien werden nicht so gerne gegessen. Und da müsstest Du wahrscheinlich die Tiere hungern lassen, was schwierig ist mit Deinem tollen Stamm. Ich würde, wenn ich entscheiden würde, nicht auf die Großgarnelen setzen, denn die Wirkung wird wahrscheinlich nicht sehr groß sein, zumal Du dann auch eine Menge von den Garnelen brauchst. Die Großen fressen hin und wieder auch die Kleinen, da sie gern vespern.


    Da Du aber nicht zu dem Medikament greifen möchtest, wirst Du wohl oder übel mit den Planarien leben müssen. Du könntest noch ein weiteres Becken ohne Bodengrund einfahren lassen und die Kleinen dort zwischen parken und Dein Planarienbecken auf natürliche Weise mit Zitronensäure behandeln. Aber das ist halt aufwendig, sowohl zeitlich und finanziell.


    Wenn Du mal so ein Wurm siehst, mache mal ein Foto oder ein kleines Video :) Hier hatte ich mal den Bodengrund gefilmt und da war keines davon eine Planarie Begleitfauna

  • Leider kann ich keine Tiere, sprich Schnecken oder dergleichen, aus dem Aquarium entfernen, denn das ist so sehr bewachsen (zum Glück auch ohne co2 Anlage) dass ich wahrscheinlich den Rest des Jahres damit beschäftigt wäre alle Tiere zu erwischen.

    Deshalb kann ich auch keine Chemie oder so anwenden, bei der vorher Tiere raus müssen.


    Ich werde versuchen nochmal so ein Wurmding zu fangen und dann Bilder zu machen.

    Bisher habe ich noch keins so im Aquarium gefunden. Erst als ich letztens Wasserwechsel gemacht habe und zich Garnelen und Schnecken eingesaugt hatte. Da sind mir dann zwei Würmer aufgefallen.


    Trotzdem schonmal Danke für eure Hilfe. :thumbup:


    Ich melde mich wieder. :)

  • Tom rät in seiner Artikelbeschreibung der Rothandgarnelen von einer Gesellschaftung mit Zwerggarnelen ab.


    "Man sollte Macrobrachium nicht mit normalen Zwerggarnelen vergesellschaften, da die größeren Macrobrachium normale Zwerggarnelen gerne als Vesper sehen wenn nicht genügend gefüttert wird bzw. das Becken nicht ausreichend strukturiert ist."


    Hier zu finden.