Grüne Hydra

  • Hallo,


    seit ca. 2 Wochen beobachte ich leider, dass sich in meinem Garnelenbecken (ca. 40l) grüne Hydren breitmachen :(
    In dem Becken wohnen derzeit (seit 3 Wochen) ca. 20 Red und Black Bees, 2 Tylomelania Yellow plus 1 Baby und unzählige Basenschnecken mit massig Nachwuchs :D
    Seit einer Woche haben sich noch 8 Corydoras pygmeus dazugefunden, die sich im großen Aquarium verloren haben...
    Ich habe bereits gelesen, dass die Hydren nicht sooo gefährlich für die Garnelen sind, allerdings habe ich das Gefühl, dass die Tylos sich in deren Nähe kaum wohlfühlen und aktuell viel schmollen. Die Blasenschnecken zucken weg und ändern ihre Route über die Scheibe. Noch habe ich ja keinen Nachwuchs bei den Garnelen, aber ein wenig Angst habe ich bei der aktuellen Verbreitung der grünen Grabbler doch, wenn es denn mal soweit sein sollte. Die Mikrofauna im Becken scheint sehr ausgeprägt zu sein, denn selbst die Corys kommen kaum an die Futterstelle. Heute habe ich beim 4. oder 5. Anlauf mit dem Shrimp Pudding endlich mal Garnelen davon probieren sehen und es wird noch immer drumherum geputzt :D .
    Beim letzten WW habe ich die Viecher mit nem Luftschlauch weitesgehend von der scheibe abgesaugt, allerdings sitzen sie nun auch auf den Pflanzen, der Wurzel, dem Seemandelbaumblatt, der Futterschale, also überall.
    Womit könnte ich aktuell Garnelen und Fische gelegentlich füttern, ohne den Hydren allzu viel Nahrung zukommen zu lassen? Pudding wird ja wohl nicht sooo optimal sein, oder doch?
    Danke und liebe Grüße
    Daniela

  • Hallo Daniela,


    zuerst mal zur Deiner Beruhigung: Grüne Hydren bevorzugen Algen, mit denen sie symbiontisch leben. Sie sind also vergleichsweise harmlos. Ich finde sie sehr hübsch und interessant, kann aber verstehen, dass sie nicht jeder in seinem Becken haben will. Ich wurde meine ganz einfach los:
    1. Wenig Futter und große Wasserwechsel = klares Wasser. Im kristallklaren Wasser halten sich Hydren nicht lange
    2. Beim Wasserwechsel die Scheibe ein wenig antrocknen lassen und dann mit einem Zewa abwischen.
    Versucht man die Hydren im Wasser zu entfernen, werden sie zerstückelt und bilden aus den Bruchstücken neuen Hydren.
    Du kannst alles weiter füttern, wie gewohnt, nur eben sehr viel weniger.
    Die große Menge Blasenschnecken ist ein weiterer Indikator für ein deutlich zu großes Futterangebot.


    Ein Wort zu den Corydoras pygmaeus. Die Tiere sind sehr scwhimmfreudig. Ich pflege Schwärme in meinen 180 l Becken und bin immer wieder überrascht, wie viel sie sich im Becken bewegen. Ich möchte nur einen kleinen Impuls geben, das zu bedenken ;)

  • Hallo
    wusste nicht was Hydra sind, habe mal danach gegoogelt und diese hochinteressante Seite gefunden.
    www.william-hogarth.de/hydraweb
    Zeigt auf jeden Fall, dass man beim entfernen sehr behutsam sein muss, dass sie ganz bleibt, sonst vermehrt man sie. Auch scheint das weniger füttern nichts zu bringen, da sie auf Photosysnthese umsteigen und sich dadurch nicht aushungern lassen.
    Interessiert mich aber wodurch sie ins Becken gekommen sind.
    Grüsse aus Köln
    Elisabeth G.

  • Hallo Elisabeth,


    der Algensymbiont kann die grüne Hydra zwar über Hungerphasen retten, aber auf Dauer nicht ernähren. Die Hydren brauchen zwingend Mikroorganismen, um sich zu halten. Entzieht man diesen die Nahrung, gehen die Hydren zwar langsam, aber kontinuierlich zurück. Hydren sind meist eine temporäre Erscheinung. Ich beziehe mich hier nur auf die grüne Hydra im Aquarium, nicht in der freien Natur.
    Spitzschlammschnecken fressen übrigens Hydren. Würde sich in einem kleinen Becken aber nicht empfehlen.

  • Hallo Roland,


    ich wechsel wöchentlich 50 % Wasser, momentan torfgefiltert (ziemlich aufwändig <X ) Ende des Monats wollen wir uns aber eine Osmoseanlage anschaffen, dann wird das Wasser wieder klar :). (Ohne CO2 bekomme ich den PH nicht von 8 runter :( ) Füttern werde ich dann weiter reduzieren, habe halt immer Angst, dass die kleinen nicht genug bekommen und wollte meine Blasenschnecken zur Vermehrung anregen.
    Beim Wasserwechseln antrocknen lassen wird schwierig, da das Gro leider in der unteren Beckenhälfte wohnt. :cursing: Größere Wechselmengen schaffe ich im Moment nicht, das braucht das Torfkanönchen eindeutig zu lange und muss die ganze Zeit von hand gefüttert werden...
    Das mit den Corys halte ich im Auge, im großen AQ sind sie nur mit den Neons unterwegs gewesen, jetzt sind sie auf 50x30 Grundfläche und deutlich aktiver unterwegs. Muss da mal mit Männe Kriegsrat halten... Im großen (Juwel Vision 180) gehen sie irgendwie total unter und sind sehr scheu.
    Also schreibe ich mir auf die to-do-Liste: weniger füttern, weniger füttern, und großen Wasserwechsel, wenn die Osmoseanlage da ist und evtl, die Corys wieder zurücksiedeln


    Hallo Elisabeth,


    danke für den Link, wirklich sehr interessant. Ins Becken gekommen sind sie wohl mit Frostfutter oder Pflanzen oder bei den Garnelen mitgereist.


    Grüße aus dem Norden


    Daniela

  • Olla zusammen


    ich hab mir für meine "nichtmietezahlenden" Hydren Spitzschlammschnecken organisiert.
    Sie haben zwar nicht alle platt gemacht aber es sind mitlerweilen so wenig, dass ich sie wenn überhaupt noch vereinzelt sehe.
    Wasserwechsel und Futtergewohnheit habe ich bei behalten da ich ausser Hydren keine Probleme hab/hatte.


    gruss
    Micha

  • Hallo Micha,


    in der Regel halten sie sich eh nicht lange - auch wenn man gar nichts macht. Nur, wer sie aktiv bekämpfen will, könnte es so versuchen. Sie leben bekanntlich von Kleinstlebewesen. Entzieht man denen das Futter, entzieht man den Hydren ebenfalls die Nahrungsgrundlage. Deshalb der Tipp. Ich finde sie sehr interessant. Kaum habe ich mal welche auf dem Radar gehabt, waren sie schon wieder verschwunden.

  • Olla Roland,


    ich find das Verhalten der Hydras auch sehr intressant.
    Vor allem registrieren sie auch, wenn etwas an ihnen vorbei "schneckt" oder "schwimmt".
    Konnte beobachten (leider die kamera nicht griffbereit), wie eine vorbei schneckende Spitzschlamm "angegriffen" wurde.
    Die selbige hat dann ihren Schneckkurs gewechselt und ist über die Hydra geschneckt und hat sie verputzt. Es sah extrem intressant aus, da die Spitzschlamm auf die Nesselzellen zuckend reagiert hat.
    Denke, das kann man bei uns mit heissem leckeren Essen vergleichen. Wir wissen dass wir uns am ersten bissen den Mund verbrennen werden und trotzdem geht der Löffel (unbedacht) ungebremst innen Mund ;)

  • Olla Micha,


    Du verstehst mich :D was gibt es doch für faszinierende Lebewesen. Wie die meisten Plagegeister auf den zweiten Blick Beobachtung wert. Abschaffen kann man sie immer noch. Bei mir hat auch nie ein Plagegeist zu ernsthafen Ausfällen geführt.
    BTT: Daniela, bitte berichte gern, wie es weiter gegangen ist. Dies soll auch eine Wissensdatenbank für andere sein.

  • Hallo Roland,
    Das mache ich gerne. Am Wochende habe ich wieder gute 20l Wasser gewechselt und dabei die Hydren an der Scheibe mit dem Luftschlauch abgesaugt. Auch bei Pflanzen und Deko konnte ich so einige zur Wildwasserfahrt einladen. :-) Es sind zwar noch einige im Becken und an den Scheiben, aber deutlich weniger. Ich fütter auch brav nur gaaaanz wenig. Die Corys siedle ich, so ich sie denn gefangen bekomme wieder ins große Becken um. BTW: Gründeln die Corys im größeren Schwarm bei dir oder sind sie bei dir auch eher Bewohner der Mittelregion?


    Liebe Grüße
    Daniela

  • Hallo Daniela,


    sowohl aus auch. Sie fressen vom Boden, gehen dabei aber nicht so tief in den Kies wie die Habrosus oder Hastatus. Sie zupfen hier und da und sind immer beschäftigt. Ich schicke Dir noch ein paar Fotos mit von meinen. Nur kleine Fotos, aber man kann sich bisschen was vorstellen.
    Bei mir vermehren sie sich auch ganz gut. Zwei Fotos anbei mit zwei juvenlinen Stadien.

  • Danke für die Bilder. Die kleinen sind echt knuffig.
    Bin halt unsicher, ob sie im großen AQ mutiger werden, wenn ich sie aufstocken würde...
    Im Garnelenbecken sind sie leider auch selten so aktiv, wie ich es von früher kenne.