Leitwert klettert

  • Hallo liebe Garnelenfreunde,


    bin noch ein ziemlicher Neuling in der Garnelenhaltung und beginne eben erst, die verschiedenen Wasserparameter zu verstehen. Habe derzeit ein 30-ltr. Becken in der Einlaufphase (3 Wochen, noch ohne Garnelen) und beobachte, dass der Leitwert in den ersten 24 Stunden nach Wasserwechsel immer enorm ansteigt. Vielleicht habt Ihr eine Idee dazu? Ich wäre sehr froh! Hier kurz die Eckdaten:


    - Bodengrund Shirakura Red Bee Sand (4 kg) + ca. 10 g Mikronekuton-Pulver in Bodengrund eingearbeitet
    - Osmosewasser (Ausgangs-Leitwert 21), mit Salty Shrimp-Bee Mineral GH + aufgehärtet auf Leitwert 210
    - Wasserwechsel 1. Woche 50%, 2. Woche 50 %, 3. Woche 90% etc.
    - Temperatur Wechselwasser ca. 17-18 Grad, Wassertemperatur im Aquarium 24 Grad
    - Filter Aquael Circulator 500 (mit garnelensicherem Filterschwamm) und Aquael Mini UV-Klärer
    - Asiatischer Lochstein (inzwischen auf Toms Anraten hin ausgetauscht gegen wasserneutralen Drachenstein, Leitwert unverändert hoch)
    - große, aufrechtstehende Mopaniwurzel
    - Schnecken: 4 Napfschnecken, 2 Pianoschnecken
    - Pflanzen: Vallisneria, Cabomba Caroliniana, Limnophila sissiliflora und Cryptocoryne becketii, Zwergperlkraut, Teichlebermoos, Phönixmoos
    - Außerdem: Seemandelbaumblätter, Eichenlaub, Buchenlaub
    - Leitwert wird mit Tom´s Leitwertmesser bestimmt


    Hier die Wasserwerte, ich bestimme sie derzeit täglich:
    - ph 6,5
    - KH 0
    - GH 7
    - Nitrit 0


    Nach dem Wasserwechsel klettert der Leitwert immer von 210 auf über 300 innerhalb von 12-24 Studen. Auf diesem Level hält er sich dann bei minimalen Schwankungen bis zum nächsten Wasserwechsel. Ich bin inzwischen echt ratlos! Hat Jemand evtl. noch eine Idee, woran es liegen könnte? Oder überbewerte ich den Leitwert? Danke für Eure Hilfe! ?(


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Hallo Axel, hallo Helge,


    herzlichen Dank für Eure schnelle Nachricht und für den Tipp mit der Mopani. Schade, sie ist ein Traum von einer Wurzel - aber hilft ja nicht. Ich werd sie heute Abend aus dem Becken nehmen und hoffen, dass es dann passt. Seit ich die Osmoseanlage von Tom habe, verwende ich keinen Wasseraufbereiter mehr. Das 30 ltr. Becken läuft nur mit Osmosewasser. Könnte es sein, dass die Wassertemperatur beim Aufsalzen des Osmosewassers eine Rolle spielt? Möglicherweise zeigt der Leitwertmesser bei niedrigerer Wassertemperatur ja nicht den tatsächlichen Leitwert und ich „übersalze“ quasi regelmäßig?


    Was mich neben dem hohen Leitwert verunsichert, ist das deutliche Algenwachstum. Leute, ist das normal? Es sieht fast aus, als würde eine Spinne ihr Netz zwischen meinen Wasserpflanzen spannen... Ich versuche zwar, diese langen dünnen Fäden aus dem Wasser zu fischen, weil sie für meine fleißigen Schnecken unerreichbar sind. Aber sie bilden sich ruckzuck neu! Kann ich die Algen als Indikator sehen, dass den Pflanzen die richtigen Nährstoffe fehlen? Oder bilden sie sich von selbst zurück, wenn die Wasserwerte stabil werden? Phosphat liegt derzeit unter 0,02, Nitrat unter 0,5 (Tröpfchentest). Falls Eisen wichtig wäre, das hab ich leider noch nicht bestimmt. Mit Easy Life Profit, Carbo und Fosfo dünge ich nach Anleitung, Nitro kommt in den nächsten Tagen. Rein optisch scheint es den Pflanzen nicht allzu schlecht zu gehen, sehen nicht mehr so glasig aus wie am Anfang und bilden neue Blätter und Ausläufer...
    Beleuchtet wird mit einer LED-Röhre (AL 4,8 W LED). Weil noch keine Garnelen im Becken sind, füttere ich nicht, eigentlich nur Biozyme und Polytase im Wechsel alle 2-3 Tage, auch etwas GT essential Mineral healty. Ist das evtl. schon zu viel? Gibt es irgendwas, das ich an dem Setting verbessern kann? Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt! Danke für diesen Austausch.


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Huhu Andrea


    Der Leitwert verändert sich meiner meinung nach mit der Temperatur! Nur wie und wieviel kann ich selber nicht sagen.
    vill kann da ja mal einer was dazu sagen der Ahnung hat xD ich hab die auch noch nicht so :D


    Das mit diesen Spinnennetzartigen Algen hatte ich in meiner Einlaufphase auch. Die vergingen aber wo ich die garnelen eingesetzt habe.



    Lg Jan

  • Hallo Jan,


    da scheint sich mein Verdacht mit der Temperatur ja zu bestätigen, herzlichen Dank für Dein Feedback! Beruhigt mich etwas, dass Du diese merkwürdigen Algen auch im Becken hattest und dass sie mit der Zeit verschwunden sind. Hatte da schon Horrorszenarien im Kopf... also keine Panik angesagt, wie? :)
    Das Wechselwasser temperiere ich nun einfach auf die Temperatur im Aquarium, 24-25 Grad. Die Mopaniwurzel ist draußen, jetzt gucke ich einfach mal, was passiert!


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Huhu Andrea,


    ich war anfangs auch total genervt von diesen Algen xD hab sehr viel gelesen über Aqs,Werte,Tierchen usw.
    Da macht man sich echt verrückt (also ich zumindest) mit planarien Würmern etc. bzw. hab mich verrückt gemacht. :S

    Nun nach einem Monat ca Läuft mein Aq die Nelen haben eier die werte passen, keinerlei Algen alles einfach super! :thumbsup:


    Einfach immer schön Wasserwechseln und alles läuft :thumbsup:


    Lg Jan


    Ps. Zeig doch mal dein Schmuckstück her würde mich sehr freuen :saint:

  • Moin Andrea,
    die meisten Leitwertmessgeräte haben eine sog. Temperaturkompensation. D.h., sie "puffern" Temperaturunterschiede und sollten den korrekten Leitwert temperaturunabhängig anzeigen. Geräte für ein paar Hundert Euro mögen das vllt. etwas besser können, als die günstigeren, aber das von Tom ist zuverlässig und für den "Hausgebrauch" und absolut ausreichend.
    Wenn dein Wechselwasser 17-18°C warm ist und du von deinem 24°C AQ-Wasser 50% wechselst, landest du doch in etwa bei 20-21°C AQ-Wasser direkt nach dem Wechsel, oder? Wenn die Temperatur in deinem Becken nach dem WW nun langsam wieder um 3-4°C auf 24°C steigt, ist das meiner Meinung nach, kein Grund für den schnellen Anstieg deines LW.
    Der Leitwert misst letztlich nur die elektrische Widerstandsfähigkeit deines Wassers. Daraus kann man die Menge der Ionen - sprich, die Menge der gelösten Salze in deinem Wasser ableiten. Diese Salze "entstehen" durch die Verstoffwechselung in den verschiedenen Instanzen deines AQ´s, durch Einbringung von Futter, Dünger, etc. oder auch durch Deko-Gegenstände, die diese ans Wasser abgeben. Da man am Anfang der Ursachenforschung häufig nicht genau weiß, an welchem Stellrad man nun drehen muss, empfiehlt es sich, Schritt für Schritt vor zu gehen und die möglichen Veränderungen zu beobachten (ändert man zu viel auf einmal, weiß man ja letztlich nicht, was nun die Ursache war). Die Mopani rauszunehmen, war erstmal der richtige Schritt. Nun schau mal, was sich so verändert - und halt uns auf dem Laufenden :)


    Zu den Algen:
    Während der Einlaufphase bilden sich oftmals Algen in größeren Mengen - mal ist es die Art, mal die andere. Wie du schon gesagt hattest, lässt sich das auf ein Nährstoffungleichgewicht zurückführen. Gerade am Anfang ist es "sau schwer", die richtige Menge an Nährstoffen herauszufinden. Die Pflanzen müssen sich erst einmal umstellen (viele werden ja emers gezogen) und nehmen deshalb nicht die Menge an Nährstoffen auf, die sie aufnehmen werden, wenn sie voll entwickelt sind. Deshalb sollte man anfangs auch nur einen Bruchteil der empfohlenen Tages- oder Wochenmenge nehmen, regelmäßig die Werte prüfen (Phosphat, Kalium, Nitrat, Eisen) und sich dann Schritt für Schritt an die richtige Menge herantasten.
    Dein Phosphat-Wert ist eigentlich ok. Den Nitrat-Wert finde ich etwas zu gering. Warte die Lieferung des Nitro´s ab und erhöhe ihn dann im ersten Schritt auf 3-5, aber achte drauf, dass er nicht dauerhaft über 10 geht - das mögen die kleinen Krabbler überhaupt nicht und kann fatale Folgen haben! Leider wird eine Veränderung der Nährstoffzufuhr erst so ab der 3. oder 4. Woche sichtbar - du musst also leider etwas Geduld haben :)
    Sofern du die Test´s noch nicht hast, würde ich mir auch noch einen Kalium- und einen Eisentest kaufen - auch wenn die leider recht teuer sind. Aber gerade für die Anfangszeit sind die 4 Werte schon recht wichtig.


    Die Lampe kenne ich nicht. Steht auf der Packung zufällig drauf, wie viel Lumen die ausschüttet? Wie lange beleuchtest du denn am Tag?

  • Hallo Helge, hallo Jan,


    sorry, etwas verspätet (eine Grippe hatte mich am Kragen...) aber umso herzlicher: Danke Euch für die super Anregungen und Tipps! Ja, es geht mir wie Dir Jan, ich mach mich noch ganz schön verrückt :S Hab einfach keine Lust auf Fehler, die meine Kleinen später büßen müssten. Planarien hatte ich ganz am Anfang schon, jede Menge blinde Passagiere in einer Mooskugel (nicht von Tom!) und mich deshalb entschlossen, alles nochmal auf Null zu stellen um diese Viecher loszuwerden. Bin total erleichtert, dass ich dieses Forum gefunden habe -mit derart kompetenter Unterstützung kann es ja nur gut werden, wie? :)
    Was meine Lampe so auswirft, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Sie war Teil des Komplett-Sets Tetra Aqua Art LED (schöner Mist, habe so gut wie alle technischen Komponenten mittlerweile ausgetauscht, halt bis auf die Lampe, die fest im Deckel integriert ist). Hoffe einfach mal, sie bringt die richtige Leistung. Habe die Beleuchtungszeit erstmal von 14 auf 7 Stunden zurück gefahren.
    Nochmal kurz zum Leitwert: Die Mopaniwurzel ist raus, direkt danach großer WW mit 90 %. Der Leitwert steigt leider trotzdem... Habe das Osmose-Wechselwasser auf 24 Grad temperiert, mit GH+ auf Leitwert 210 aufgesalzen. 24 Std. später steht der Leitwert bei 250, heute knapp 270. Und nu?? ?( Was mach ich verkehrt?! Folgende Deko ist noch im Becken: ein großer Drachenstein von Tom, div. Pflanzen und Moose (teilw. auf kleinem Lavastein), rote Moorwurzel, Garnelenröhrenstapel und Garneleniglu mit Teichlebermoos (beide aus Terracotta), Mini Söchting Oxidator. Sonst nichts. Kein Füttern, nur vorsichtiges Düngen mit Easy Life Nitro, Carbo, Profito, Fosfo. Bin echt ratlos... Oder geht dieser Leitwertanstieg in Ordnung?


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Hallo Andrea


    Ok die wurzel wird es dann wohl nicht sein. Es könnten Einschlüsse in den Lavasteinen sein die aber eher selten sind, oder aber vllt die Einschlüsse die noch in den ritzen vom Drachenstein sind. Was anderes würde mir jetzt nicht einfallen. Evtl. können die richtigen Profis noch was dazu sagen ;-)

  • Hallo Axel,


    Tom hatte mir den Tipp gegeben, den Drachenstein lang und gründlich abzubrausen, weil der enthaltene Sand sonst aufhärten würde. Das hab ich gemacht...ausgiebigst. Aber vielleicht muss ich da trotzdem noch mal ran. Herzlichen Dank für Deine Antwort, ich werde es probieren.


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Moin Andrea,
    weich den Stein mal ordentlich in warmen Wasser ein, dann abspülen, dann wieder einweichen, usw. Manchmal haben die "Beilagen" bei den Drachensteinen die gleiche Farbe, wie die Steine und sind schwer zu erkennen.
    Bei einigen Steinen hatte ich manchmal schon das Gefühl, sie waren hinterher nur noch halb so groß... :-)

  • Moin Helge,
    hab mir den Stein heute Mittag noch einmal vorgenommen und ihn lange unter der Dusche abgebraust. Ehrlich gesagt war ich erschrocken, was da noch alles zum Vorschein kam! Wie Du sagst, hatte ich das Gefühl, der Stein wird kleiner und kleiner... :/ Irgendwie porös das Teil. Mit dem ganzen Sand hätt ich locker ne Teetasse füllen können! Werde ihn morgen nochmal länger einweichen und gucken, ob sich noch was löst. Klar, dass mein Leitwert steigt... :)


    Schönen Abend und liebe Grüße
    Andrea