Mmh, ich habe noch einige weitere Informationen gefunden, die ich hier rekapituliere. Hoffe, dass sie hilfreich sind, ich bin noch unschlüssig was für Schlüsse ich daraus ziehen kann. Aber vielleicht interessiert euch die Theorie nicht nur mich.
Die aktuelle Liste Aufbereitungsstoffe des Umweltbundesamtes nennt die Polyphosphate Dinatriummonoydrogenphosphat, Dikaliummonohydrogenphospha, Dinatriumdihydrogendiphosphat, Kaliumtripolyphosphat, Natriumpolyphosphat, Natriumtripolyphosphat, Tetrakaliumdiphosphat, Tetranatriumdiphosphat, Trikaliumphosphat und Trinatriumphosphat mit 2.2 mg Phosphor/L als maximaler Einsatzmenge genannt.
Ebenso genannt werden die Orthophosphate Monocalciumphosphat, Monokaliumdihydrogenphosphat, Mononatriumdihydrogenphosphat mit mit maximal 2.2 mg Phosphor/L.
Das sind eine ganze Menge Phosphate.
Aber da Natrium und Kalium chemisch sehr ähnlich sind und (wenn mich mein Wissen über anorganische Chemie nicht trügt), die verschiedenen Salze auch alle ähnlich wirken sollten, kann man diese Stoffe vermutlich alle über einen Kamm scheren.
Die Wirkung soll zweierlei sein: zum einen sind sie in Wasser gelöst leicht basisch, was scheinbar den Korrisionschutz hervorruft und zum anderen wirken sie als Komplexbildner, was die Wasserhärte herabsetzt.
Ich vermute, dass die Wirkung als Komplexbildner auch die toxische Wirkung verursacht. Viele essentielle Enzyme arbeiten mit Metallionen als Cofaktor, wenn dann durch eine hohe Phosphatkonzentration im Wasser viele Komplexbildner aufgenommenw erden ist es meiner Meinung nach sehr wahrscheinlich, dass es zu Enzymhemmung und damit zr Toxizität kommt.
In einem Wikipedia-Artikel bin ich über den Höchstwert von 70 mg Phosphat pro kg Körpergewicht und Tag gestoßen. Klar, das ist der Wert für Menschen bzw. Säugetierte, aber wenn ich das mal abschätze:
Wie viel wiegt eine Zwerggarnele? Nicht mehr als 1 g würde ich vermuten.
Das entspräche einer Tageshöchstdosis von
70 mg --> 1 kg = 1000 g / durch 1000
0.07 mg --> 1g
Damit dürfte der Wert 700 µg nicht überschreiten. Eher weniger, falls das Gewicht noch geringer ist. Vermutlich wäre dann nicht der SiO2-Gehalt problematisch, sondern der entsprechende Polyp- und Orthophosphatgehalt aus den Kombi-Mitteln.
Außerdem nennt die Liste Natriumsilikat in Kombination mit u.a. mit den genannten Phosphaten mit maximal 15 mg SiO2/L.
Bisher konnte ich in den Reaktionsgleichungen zum Nachweis von Silicat nur SiO2 finden. Das hat mich irritiert, weil es ja viele verschiedene Silikate gibt. Allerdings lassen sich alle als SiO2-Äquivalente quantifizieren, sehe ich das richtig?
Die verschiedenen Silikate können dann aber rechnerisch unterschiedliche Metalloxide (z.B. Al2O3 in Aliminiumsilikaten) enthalten. Da außer Alkalisilicate und Bariumsilicate alle Verbindungen (wasser)unlöslich sind, dürfte das aber keinen Einfluss auf die Wasserqualität haben, oder?
Puh, gerade wünsche ich mir, ich hätte mich mehr mit anorganischer Chemie beschäftigt. Ganz schön kompliziert, da durchzublicken.