Muschelkrebse in Schneckenhäusern

  • Hallo zusammen,


    seit ein paar Wochen tummeln sich in meinen 60er Cubes jede Menge Muschelkrebse. Zunächst habe ich mich darüber gefreut - Begleitfauna ist imer gut. Leider gehen mir seit dem Überhandnehmen die Pianoschnecken und inzwischen auch eine Bella ein, weil sie nicht mehr aus ihren Häusern kommen. Gegen die Muschelkrebse vorgehen werde ich nacheinander mit den bereits an anderen Stellen beschriebenen Taktiken - Kecher, Tomate/Gurke, Luftheberfalle, Marmeladenglas, Wasserschlauch - und hoffe, dass ich ihnen Herr werde. Auch über den Einsatz von Fischen (Dario dario) habe ich schon nachgedacht, allerdings bin ich nicht sicher, ob ein 60er Cube wegen der kurzen Kantenlänge geeignet wäre - man ließt überall mindestens 60cm Kantenlänge. Auf alle Fälle habe ich im Garnelenbecken erstmal die Fütterung eingestellt - so lange noch Muschelkrebse was finden, finden auch die Bienen und ihr Nachwuchs was. Unsicher bin ich mir bei den CPOs. Ich hoffe, sie fressen einfach die kleinen Muschelkrebse. Allerdings sind auch Körbchenmuscheln in dem Becken. Diese sollten eigentlich nicht unter Futtermangel leiden müssen. Gezielt füttern ist bei diesen Filtrierern aber schwierig. Hat hier jemand eine Idee?


    Der Grund warum ich dieses Thema starte ist aber der, dass ich heute bei einer Bella, die sich tief in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat, beim Blick gegen das Licht feststellen musste, dass in ihrem Haus mehrere Muschlekrebse rumflitzen. So ist es kein Wunder, dass die Schnecke nicht mehr aus ihrem Haus kommt und irgendwann verhungert. Hat schon mal jemand ähnliches beobachtet? Wie bekomme ich die Schnecke dazu aus ihrem Haus zu kommen, damit die Muschelkrebse raus können und die Schnecke wieder Ruhe hat? Offensichtlich betrifft dieses Problem nur die Pianos und die Bellas. Geweihschnecken und Anthrazitnapfschnecken lassen die Muschelkrebse völlig kalt.


    Schnelle Hilfe wäre nicht schlecht - sonst sind die Schnecken sicher bald verhungert... :(


    Gruß Timo

  • Ich habe auch noch nicht so die Erfahrung mit den Muschelkrebsen. Habe diese aber auch in letzter Zeit sehr stark. Auch die Beobachtung, das es Bellas und Pianos extrem stört, habe ich gemacht. Die ganzen Napfschneckenarten gehen bei mir immer auf Landgang und vers...n mit ihren Eiern das ganze Becken inkl den Bellas. Darum habe ich von diesen Abstand genommen.


    Was ich eigentlich vorschlagen wollte, versuchen kannst du es ja mit den Planarienfallen. Ich hab mir auch eine besorgt und wenn es mir doch zu bunt wird mit den Muschelkrebsen, versuche ichs auf diese Art mal. Ansonsten machst du, glaube ich, alles schon sehr gut und hast einen guten Blick für die ganzen relativ unsichtbaren Vorgänge. ;)


    @Nicole meinst du vielleicht die Schnecken statt Muscheln mit dem Rohr überstülpen? :thumbup: Tolle Idee! Danke, könnte mir vielleicht auch mal weiter helfen.

  • Beste Vorsorge gegen die kleinen Plagegeiester ist einfach weniger füttern.
    Viel Futterreste viele Plagegeister.
    Speziel Muscheln und Schnecken Füttern macht Sin das sie nicht Verhungern aber hatt auch einen Grossen Nachteil da viel Futterum die Muschel rumliegt
    das zieht wiederum die Krebse an und die Muscheln werden noch mehr gestört.
    Auch eine Glocke Rüberstülpen bringt nur bedingt was da die kleinen sich meist darunter hinduchschieben.
    Meiner Meinung ist einfach weniger Füttern und sie mit den bekanten Mitteln einfach den Bestand ausdünnen und einen gesunden Bestand herstellen.

  • Hallo,


    wäre es möglich, die betroffenen Schnecken vorübergehend umzusetzen? Schneckenvase, kleines Ersatzbecken etc. Hier haben sie Ruhe und Du könntest sie gezielt aufpäppeln. Währenddessen setzt Du Dein Becken mit den Muschelkrebsen auf "Diät" ohne dass die Schnecken noch mehr leiden. Nur eine Idee.


    Lg, Andrea

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die vielen Ratschläge. Langsam werden es weniger Muschelkrebse. Die Bienen haben jede Menge Nachwuchs produziert und ich denke, die kleinen sind eine gute Nahrungskonkurrenz für die Krebse. Zumindest hoffe ich das. Ich habe heute auch wieder angefangen vorsichtig etwas Pudding zuzufüttern.


    Leider waren alle anderen versuche bisher erfolglos. Ich habe versucht sie abzusaugen, was die Population nicht merklich verringert hat und auch die Tomatenfalle wollte nicht. An die sind sie gar nicht gegangen. Auch Proteinfutter kam nicht gut an. Im Prinzip sitzen sie nur am Wasserfreund und fressen die Blätter ab. Ob diese abgestorben waren oder abgestorben sind weil die Krebse dran waren weiß ich nicht. Wenn ich in diesem Becken die Krebse im Griff habe, werden alle Schnecken umziehen. Ich hoffe, dass wenige Krebse den Schnecken nichts anhaben können und es einfach die Anzahl war.


    Im anderen Becken scheinen sich die CPO nicht wirklich für die Muschelkrebse zu interessieren. Hier werden es auch nur weniger, weil die Krebse auf Diät sind. Hier werden aber auch keine Pflanzen abgefressen. Vielleicht mögen meine MK nur Wasserfreund - wer weiß.


    Schnecken umsetzen ist leider schwierig, da das einzige freie Aquarium momentan von einer CPO-Dame zum entlassen der Jungen besetzt wird und ich noch nicht weiß, ob ich beim Umsetzen ebenfalls MK eingeschleppt habe bzw wie es sich mit den blinden Passagieren in den Schneckenhäusern verhält, wenn diese wieder freikommen.


    Ich werde da noch ein bisschen beobachten und ausprobieren und hoffe, dass sich die Schnecken an ein paar MK gewöhnen können. Generell betrifft es überwiegend die älteren Tiere. Junge Schnecken sind meistens drausen und am rumschnecken. Nur die Erwachsenen ziehen sich zurück.


    Ich werde weiter berichten, wenn es Veränderungen gibt. Wenn es in der Zwischenzeit neue Erkenntnisse gibt, freue ich mich natürlich auch weiterhin über Tipps!


    Gruß Timo

  • Hallo Timo,


    ich weiß nicht, ob ich meinen Blogeintrag schon verlinkt hatte? Es gibt jedenfalls eine Biowaffe, die wirklich funktioniert und das sind Cambarellus shufeldtii Alabama, wie Tom sie im Angebot hat. Ich hab mal welche in einem massiv befallenen Becken vermehrt und die haben sie mit der Zeit zuverlässig ausgerottet.
    http://aquariumnano.blogspot.d…helkrebse-ostrakoden.html

  • Hallo Roland,


    ich meine ob sich die Alabama Krebse mit den CPO vertragen würden.


    Situation ist, dass ich ein Bienenaquarium habe und eines mit CPO. Zu den Bienen kann ich sicher keine Muschelkrebs-jagenden Alabama Krebse setzen weil die sicher nicht unterscheiden zwischen Muschelkrebsen und Bienennachwuchs. Daher die Frage ob sie sich zumindest mit den CPO vertragen würden, damit ich wenigstens ein Aquarium Muschelkrebs-frei bekomme, um die Schnecken umzusiedeln.


    Gruß Timo
    Sent from my Lumia 950 XL