Hallo,
ich habe hier mal was gefunden zur Behandlung einer Amano:
Wir entdeckten eine Amanogarnele mit roten, verdickten Stellen an beiden Teilen des Rostrums, am 3./4. linken und seitlichen Abdominalsegment.Ebenso waren einige Gelenksegmente der Schreitbeine gerötet und leicht verdickt. Im Krankheitsverlauf verlor die Garnele die beiden kurzen, fixen Antennenpaare am Rostrum, ebenso Teile der Schreitbeine.Es gelang uns, diese in einem 25 Literbecken zu isoliere, das Verhalten war weitestgehend noch aktiv, das Tier bewegte sich deutlich durch das Becken und nahm auch angebotenes Futter zu sich. Unterschlupfmöglichkeiten wurden gerne angenommen, beim Beleuchten mit einer Lampe entzog sie sich aktiv dem Licht und reagierte auch sonst aufgeweckt (artentypisch) auf äußere Reize.Die Wasserwerte im Behandlungsbecken (40x25x25) stellten wir wie nachfolgend ein:1/2 aus Haltungsbecken1/2 aus Osmose mit Mineralzugabe (Beeshrimp Bienengarnelensalz GH+)Das Becken wurde in der Temperatur vom Haltungsbecken (26°) auf rund 24° abgesenkt, um das Tier zu schonen und die bakterielle Ausbreitung zu verlangsamen.Als erste Gegenmaßnahme wurde ein Söchting Oxydator mit zwei Katalysatoren und einer 6% Mischung H2O2 eingebracht, was Giftstoffe und Keime durch eine hohe Redoxbasis im Becken minimiert. Kein aktiver Filter oder Beleuchtung, nur einen Luftheber mit Schwamm, um Schwebstoffe einzusammeln und das Wasser umzuwälzen.Aufgrund der weiteren Progredienz (zunächst waren nur die Spitzen, später das gesamte Rostrum befallen, der seitliche Fleck weitete sich auch aus) beschloss ich, ein AB einzusetzen. Aufgrund der Erscheinungstype und des Verlaufs erschien Nifurpirinol (Furanol2, nicht mehr im Handel) das Mittel der Wahl. Die Behandlung begann einen Tag später, entgegen der Beilage entschied ich mich, parallel den Oxydator im AQ zu belassen.Nach fünf Tagen und minimalster Fütterung erfolgte der etwa 30% Wasserwechsel, keine Nachdosierung. Als Frischwasser kam aufmineralisiertes, frisches Osmosewasser zum Einsatz.Die Garnele zeigte weiterhin regen Anteil und der Krankheitsverlauf stoppte. Die Bakterien schienen sich zu verkapseln, es entstand an allen betroffenen Stellen eine leichte Beule. In der zwischenzeit büßte sie beide festen Antennenpaare ein, sowie Teile der Schreitbeine. Dennoch schien sie emsig unterwegs zu sein, minimale Futtergaben nahm sie an (1-3 Kugeln Novoprawn je Tag).Nach dem ersten WW erfolgte eine Häutung, die Bakterien schienen an der Exuvie verblieben zu sein. Die frische Garnele zeigte an den zuvor betroffenen Stellen keine Auffälligkeiten mehr.Eine weitere Nachbehandlung erfolgte nicht, die Exuvie wurde umgehend entfernt.In weiteren Schritten wurde das AB komplett durch WW entfernt und die Garnele "aufgepäppelt" mit reichlicher Futtergabe. Trotz fehlender Antennenpaare und Teilen der Schreitbeine war sie emsig unterwegs. Nach einer weiteren Häutung beließen wir sie noch einige Tage in dem Becken und setzten sie dann mit gewohnter Umgewöhnung zurück in das Haltungsbecken.Inzwischen hat sie offenbar weitere Häutungen durchlaufen und bildet neue Antennenpaare aus, sowie Schreitbeinsegmente. Es geht ihr gut und sie scheint die Erkrankung gut überstanden zu haben.