Hallo zusammen!
Ich würde hier zu dem Thema noch etwas ergänzen. Wasserwechseln ist schon eine tolle Sache und sollte nicht vernachlässigt werden. Zuerst einmal ist es falsch das sich Schadstoffe immer weiter anreichern. Die Konzentration an im Wasser gelösten unerwünschten Stoffen nähert sich asymptotisch einem Maximum an, welches von Zuwachsraten dieser Stoffe und dem Wasserwechselintervall sowie Menge abhängt. Im großen und ganzen spiegelt der Artikel auch meine Sicht wieder, jedoch ist die Erklärung meiner Meinung nach etwas irreführend. Dass Cola-Beispiel ist eigentlich ein sehr gutes wie ich finde allerdings stellt man auch hier fest dass die Menge an Cola immer langsamer zuwächst und letzten endes stagniert. Stagniert heißt, dass der Zuwachs vernachlässigbar ist, denn theoretisch braucht die Funktion unendlich lange um den Grenzwert zu erreichen. Wie schnell der Grenzwert angenähert erreicht wird hängt dann noch von der Wasserwechselmenge ab. Wenn man mehr als 30% wechselt pro Woche, müssten also nach 1-2 Monaten schon Probleme auftreten, da man dann schon sehr nah am Grenzwert ist. Nach 3 Monaten aller spätestens.
Ich kann mir kaum vorstellen dass 90% WW ohne sichtbare Probleme hilfreich sein kann. Versteht mich bitte nicht falsch. Sicher ist Sicher! Aber da muss man schon echt ordentlich was ins Becken kippen bzw. sehr hohe Besatzdichten haben. Mit 50% pro Woche wird man den genannten Grenzwert noch früher erreichen. Ich schätze so ca. nach einem Monat. Wenn man also an Besatz und Futter sonst nix verändert hat im Becken und nach 6 Monaten kippen einem die Shrimps um bei 50%/Woche dann liegt es bestimmt nicht daran dass man die 90% nicht gemacht hat, sondern an etwas anderem, da ja bereits nach 1-2 Monaten das Maximum erreicht wurde.
@Tom,
Ich habe in einem Video von dir gesehen, wie du in der Garnelenanlage Wasser wechselst. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, so lässt du das aufbereitete Osmosewasser über eine Pumpe in die Becken und über einen Überlauf läuft das Altwasser ab. Da das abfliessende Wasser dabei allerdings kein Altwasser sondern ein Gemisch aus Frischwasser und Altwasser ist, ist diese Methode deutlich ineffektiver als die herkömmliche Variante, bei der man zuerst Wasser entfernt und danach auffüllt. Damit will ich jetzt natürlich nicht deine Methode schlechtreden. Sie wird zweifelsohne funktionieren und dir viel Arbeit ersparen allerdings geht sie mit großzügigeren Wechselmengen einher. So erkläre ich mir dann auch den Ratschlag mit den 90% Wasserwechsel, denn das ist wirklich sehr viel. Kann natürlich sein dass ich das im Video falsch verstanden habe, habe es mir nicht nochmal angeguckt (youtube geht bei mir grade nicht).
LG,
Joel