Babygarnelen - passt mein KH-Wert mit 7 - 7,5?

  • Hallo zusammen,

    von meinem Anfangsbesatz von 5 Neocaridinagarnelen sind leider nur 3 übrig geblieben. Die sind aber gesund und munter. Die beiden Weibchen tragen Eier. Nachdem die Baby's der einen Garnelen bei der ersten Trächtigkeit nach und nach verschwunden waren und leider keines überlebte, hatten das Zoofachgeschäft und ich, nach Recherche, die Karbonathärte mit einem Wert von ca. 12 im Verdacht.


    Nun ist es mir mit destilliertem Wasser, häufigen kleineren Wasserwechseln und KH-Senker gelungen, den Wert auf ca. 7 - 7,5 zu senken. Das ist wohl für die adulten Garnelen optimal, aber reicht das auch für die Babygarnelen oder muss ich noch weiter senken?


    Eine weitere Frage wäre noch, wie lange ich die Kleinen, sofern sie überleben (ich hoffe sehr), in meinem 10 Liter Nanoaquarium lassen bei den 3 adulten Tierchen? Als ausgewachsene Garnelen wären es mit > 30 Garnelen wohl zu viele bei nur 10 Litern, gilt das auch mit den Baby's?


    Vielen Dank schon mal für Rückmeldungungen :)


    Liebe Grüße

    Daniela

  • Hi Daniela,


    dass KH 12 ein Problem für Neocaridinas sein soll leuchtet mir nicht ein. Ich weiß ja nicht was die Profis so sagen, aber soweit ich weiß ist es die Garnelenart, die mit hartem Wasser am besten klar kommt.

    Deswegen würde ich auch noch nach anderen möglichen Gründen suchen.

    Spontan fallen mir da noch mögliche Schadstoffe im Wasser ein (NOx?), fehlende Aufwuchs-/Biofilme und die damit verbundene Nahrungskonkurrenz mit den Großen, schwankende Wasserwerte, Parasiten oder fehlende Versteckmöglichkeiten, da sich die Kleinen in ihrem Wachstum sehr oft häuten und dabei verletzlich sind.

    Sogar der Filter könnte ein Problem darstellen, wenn er die Winzlinge einsaugen kann. Das kann selbst beim Wasserwechsel passieren, deswegen beobachte ich das Altwasser noch einmal genau vor dem Wegschütten und habe da auch schon das eine oder andere Baby wieder rausgefischt und zurückgesetzt.

    Man muss in viele Richtungen denken.

    Meine Neocaridinas halte ich seit Jahren auf Leitungswasser und muss nur wegen den Pflanzen die Wasserwerte optimieren, weil die empfindlicher reagieren als die Garnelen.

    Bei Nachwuchs füttere ich aber vorsichtig Staubfutter zu, damit die Kleinen nicht verhungern. Vorsichtig deswegen, weil eine Änderung der Fütterung auch eine Änderung der Wasserwerte/Schadstoffe mit sich bringen kann, insbesondere NH4+, NO2- und NO3-.


    Viele Grüße

    Thomas

    Aquarium: Filterloses Nanocube, seit Jahren stabil, mit CO2-Düngung, Bodenheizung, Tag- und Nachtlichtsimulation

    Tiere: Neocaridina davidi "Blue Dream", Melanoides tuberculata, Tarebia granifera "Nöppi", Clithon subgranosum, Physella sp. und verschiedenes Mikrogetier

    Pflanzen: Cryptocoryne X purpurea, Alternanthera reineckii "mini", Pogostemon helferi (als Aufsitzer), Utricularia graminifolia, Aegagropila linnaei "Mooskugel", Vesicularia montagnei, Lemna minor

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für deine Rückmeldung!


    Eingelaufen war das Aquarium Ende August erst ca. 7-8 Wochen. Gut möglich, dass da noch nicht genug Biofilm vorhanden war. Ich habe zaghaft Staubfutter zugefüttert neben Brennesselblättern und Garnelensticks (vom Staubfutter davon wurde mir vom Fachgeschäft abgeraten, wegen der Schwierigkeit der Dosierung). Den Filter hatte ich mit einem Nylonstrumpf abgesichert, aber ja, ich hatte beim säubern auch mal ein Baby in dem Ausströmröhrchen - ich weiß nicht, wie das korrekt heißt 😅.


    Ich war so unsicher am Anfang, dass ich nichts getestet habe, von daher hatte ich sicher Schwankungen in den Wasserwerten. Jetzt teste ich tapfer und es läuft alles stabil und mehr Verstecke habe ich jetzt auch (Seemandelbaumblatt, Eichenblätter, Moosball, noch eine neue Pflanze).


    Dann bin ich mal optimistisch und versuche nur noch etwas zu senken auf stabile 7 KH und hoffe, dass die Kleinen überleben 😀.


    Kann ich denn die Kleinen, so sie es denn schaffen, im Becken belassen, bis ich ggf. einen neuen Besitzer finde?

  • Hi Daniela,


    ich würde alle behalten und mich an meinem eigenen Nachwuchs freuen.

    Erstens weißt du ja gar nicht, wieviele letztendlich durch kommen, zweitens sind Garnelen "Herdentiere", die sich erst ab einer Gruppe von mindestens 10 Individuen so richtig wohl fühlen und drittens werden sie auch nur rund zwei Jahre alt. Wenn du deinen Nachwuchs immer gleich abgibst, dann hast in zwei Jahren selbst keine mehr.

    Musst halt die Fütterung an die Bedürfnisse deiner neuen Aquarienbewohner anpassen. Aber Achtung, bei Erhöhung der Futtermenge immer auch den Stickstoffkreislauf im Auge behalten und ggf. mit ausgiebigen Wasserwechseln gegensteuern. Was rein kommt ins Aquarium muss auch auf die eine oder andere Art wieder raus.

    Ich füttere nur sehr sparsam, weil die Nelen sollen sich gefälligst über die Algen her machen und das Becken sauber halten. Das tut auch der Wasserqualität gut.

    An meinen Geweihschnecken sehe ich, ob das Futter ausreicht. Rennschnecken eignen sich ebenfalls sehr gut dafür: Ist der Fuß größer als die Gehäuseöffnung, dann stehen sie gut im Futter und die Garnelen finden somit auch genug im Becken. Schrumpft der Fuß, muss mehr gefüttert werden. Die Geweihschnecken gehen zwar nicht an's Garnelenfutter, aber ihnen bleibt mehr Aufwuchs und Biofilm, wenn die Nelen sich anderweitig den Bauch voll schlagen können.

    Zuviel Futter zeigt sich an der Kahmhaut auf der Wasseroberfläche und an der Zunahme meiner Muschelkrebspopulation. So lässt sich das Futter recht gut dosieren.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude mit deinem Nachwuchs!


    Viele Grüße

    Thomas

    Aquarium: Filterloses Nanocube, seit Jahren stabil, mit CO2-Düngung, Bodenheizung, Tag- und Nachtlichtsimulation

    Tiere: Neocaridina davidi "Blue Dream", Melanoides tuberculata, Tarebia granifera "Nöppi", Clithon subgranosum, Physella sp. und verschiedenes Mikrogetier

    Pflanzen: Cryptocoryne X purpurea, Alternanthera reineckii "mini", Pogostemon helferi (als Aufsitzer), Utricularia graminifolia, Aegagropila linnaei "Mooskugel", Vesicularia montagnei, Lemna minor

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort!


    Dann wage ich mich mal mit Fingerspitzengefühl und wachem Auge in die Welt der Babygarnelen und hoffe, dass ich möglichst viele groß bekomme und dass sie sich gut in dem Nanoaquarium entwickeln und bald schon tummeln 🙃.


    War schon sehr traurig, eine kleine Nele zu sehen, die schon so ca. 8 mm groß war und plötzlich einfach wieder weg.


    Liebe Grüße

    Daniela

  • Mach dir keine Sorgen!


    Ging mir am Anfang auch so. Habe mal zwei gesehen, dann mal wieder nicht... Glaub mir, die können sich echt gut verstecken. Habe mir immer Sorgen gemacht und gesucht. War dann für drei Wochen im Urlaub - und siehe da Gewusel im Becken! Seit dem übertreibe ich es nicht so mit dem Becken. Weniger WW nicht so viel Zusätze weniger füttern. Ich glaube je mehr man "fummelt" umso schlechter wird es. Überlass die kleinen mal sich selbst und mach echt nur das nötigste. Du wirst sehen das hilft....


    Zur Info: Bin im März mit 8 gestartet (Blue Dream), 30l Cube und jetzt habe ich geschätzt mind. 100 Stk. von Fluse bis Adult.

  • Genau! Becken in Ruhe lassen und lieber sich am Anblick freuen, als ständig dran rumzufummeln.

    Nur bei "weniger füttern" gehe ich nicht mit. Zwischen alten und jungen Tieren herrscht schon Nahrungskonkurrenz, und da ziehen die Kleinen, Schwachen den Kürzeren gegenüber den "Platzhirschen". Außerdem brauchen mehr Tiere auch mehr Nahrung. Mir ist immer mal wieder ein kompletter Wurf nicht durchgekommen, wenn ich nicht zugefüttert habe.

    Deshalb handhabe ich es so, dass ich normalerweise sehr sparsam füttere, aber wenn kleine, frisch geschlüpfte Nelen im Becken zu sehen sind, gibt's eine zusätzliche Ration Staubfutter und Bacter AE.

    Außerdem mache ich die Scheiben nur auf den obersten 2-3 cm sauber, damit sich dort keine Kalk- und Algenränder bilden, für den Rest sind die Nelen und die Schnecken zuständig. Diese Arbeitsteilung funktioniert ganz gut.


    Chris77: Bei mir sind nur die Bienen aus dem Becken gesprungen, von den Neos habe ich noch keine neben dem Becken liegen sehen, und ich fülle das Wasser bis fast zum Rand, da bleiben nur wenige mm bis zum Überlaufen (weils so,einfach besser aussieht).

    Aquarium: Filterloses Nanocube, seit Jahren stabil, mit CO2-Düngung, Bodenheizung, Tag- und Nachtlichtsimulation

    Tiere: Neocaridina davidi "Blue Dream", Melanoides tuberculata, Tarebia granifera "Nöppi", Clithon subgranosum, Physella sp. und verschiedenes Mikrogetier

    Pflanzen: Cryptocoryne X purpurea, Alternanthera reineckii "mini", Pogostemon helferi (als Aufsitzer), Utricularia graminifolia, Aegagropila linnaei "Mooskugel", Vesicularia montagnei, Lemna minor