Es schadet nicht, wenn man mal wieder die Tröpfchentests auspackt...

  • Hi zusammen,


    man hat sein eingespieltes, meist aufwendig ermitteltes Wasserwechsel- und Düngeschema.

    Aber das Aquarium verändert sich. Die Pflanzen wachsen, werden wieder zurückgeschnitten, es kommen neue hinzu, alte fliegen vielleicht auch mal heraus, die Beleuchtung ändert sich, wenn man z.B. auf LED umrüstet, und plötzlich passt es nicht mehr.

    Das Aquarium ist - nicht zuletzt dank tatkräftiger Unterstützung von Garnelen und Schnecken - algenfrei, jedoch habe ich mich in letzter Zeit über schwarze Pünktchen auf meinen Cryptocorynen gewundert. Dann wurden die Blätter meines Pogostemon helferi weiß und mein Utricularia graminifolia ist immer schneller rückwärts gewachsen .

    Höchste Zeit für eine Wasseruntersuchung!

    Ergebnis:

    KH = 2°dH über meinem Normalwert. Das kommt daher, dass über den Sommer das verdunstete Wasser nicht ausreichend mit Osmose- oder destilliertem Wasser aufgefüllt wurde.

    NO3 = perfekt, logisch, das Wechselwasser bringt genau die richtige Menge Nitrat mit

    PO4 = 0,0 (!!!), also stimmt mein Düngeschema schon lange nicht mehr mit dem Pflanzenbedarf überein

    Eisen = ???, der Test liefert kein verwertbares Ergebnis, da er offensichtlich zu alt und abgelaufen ist.

    => neuen Eisentest kaufen.

    Bei der Gelegenheit will ich mich gleich noch an Kalium und Magnesium heranwagen.


    Die Moral von der Geschichte:

    Lieber gelegentlich auch mal testen, wenn subjektiv alles in Ordnung erscheint, objektiv muss das noch lange nicht der Fall sein.

    Aquarium: Filterloses Nanocube, seit Jahren stabil, mit CO2-Düngung, Bodenheizung, Tag- und Nachtlichtsimulation

    Tiere: Neocaridina davidi "Blue Dream", Melanoides tuberculata, Tarebia granifera "Nöppi", Clithon subgranosum, Physella sp. und verschiedenes Mikrogetier

    Pflanzen: Cryptocoryne X purpurea, Alternanthera reineckii "mini", Pogostemon helferi (als Aufsitzer), Utricularia graminifolia, Aegagropila linnaei "Mooskugel", Vesicularia montagnei, Lemna minor

  • Das sollte generell jeder machen!!!


    Auch wenn alles läuft, mache ich es einmal im Monat!


    Wirklich nur die Hauptparameter - Nitrit, Nitrat, KH


    Nach jedem WW messe ich noch den PH-Wert und LW (Die Wasserwerke können ja auch mal "panschen"). Habe festgestellt, dass der KH und der PH-Wert im Winter höher ist, bei uns aus der Leitung!🤷‍♂️

  • Hi zusammen,


    jetzt noch das Update, nachdem am Freitag die fehlenden Tests ankamen und ich die für die Pflanzen wichtigen Parameter testen konnte:


    - Eisen: Trotz Nachdünung in der letzten Woche, bin ich nur bei einem Wert von 0,05 mg/l => noch mehr Eisendüngung erforderlich

    - Kalium: Entgegen meiner Erwartungen (schwarze Punkte und Löcher in den Blättern) liegt der Kaliumgehalt bei 8 mg/l und ist damit völlig in Ordnung

    - Magnesium: Mit 7 mg/l liegt der Magnesiumgehalt bei 12⁰dGH gegenüber ~56 mg/l Calcium deutlich zu niedrig: Faktor ~1:9 statt den optimalen 1:4. Ob ich allerdings Magnesium nachdosiere glaube ich nicht, weil das die Gesamthärte erhöht und ich wegen dem Utricularia graminifolia nicht über 12⁰dGH kommen möchte.

    - Nitrat: 5 mg/l, obwohl das Wechselwasser mit ~18 mg/l ins Becken kommt. Hier saugen die Pflanzen inzwischen einiges weg.

    - Phosphat: Hier konnte ich in der letzten Woche durch regelmäßiges Nachdüngen den Gehalt auf 0,05 mg/l stabliisieren. Eine Steigerunng auf 0,1 mg/l ist geplant.

    - Karbonathärte: nach inzwischen mehreren großzügigen Wasserwechseln bin ich wieder auf meinem Standardwert von 7⁰dKH angelangt. Bei rund 25 mg/l CO2 macht das einen pH-Wert von 7,0.


    Nitrit messe ich nicht, weil ich der Meinung bin, dass der bei einem gut eingefahrenen Aquarium eh an der Nachweisgrenze liegt.

    Ammonium ebenfalls nicht, weil die Pflanzen erst mal das leichter verfügbare Ammonium aus dem Wasser ziehen, bevor sie sich das Nitrat holen. Das dürfte also auch nahe 0 liegen.


    Viele Grüße

    Thomas

    Aquarium: Filterloses Nanocube, seit Jahren stabil, mit CO2-Düngung, Bodenheizung, Tag- und Nachtlichtsimulation

    Tiere: Neocaridina davidi "Blue Dream", Melanoides tuberculata, Tarebia granifera "Nöppi", Clithon subgranosum, Physella sp. und verschiedenes Mikrogetier

    Pflanzen: Cryptocoryne X purpurea, Alternanthera reineckii "mini", Pogostemon helferi (als Aufsitzer), Utricularia graminifolia, Aegagropila linnaei "Mooskugel", Vesicularia montagnei, Lemna minor

  • Ergänzung:

    Damit meine Aussage zum Thema Nitrit- und Ammonium-Test nicht falsch interpretiert wird, noch eine kurze Erklärung:

    Tests auf Ammonium und Nitrit sind wichtig, wenn ein Becken - sei es durch Einsatz von Medikamenten oder durch einen Fehler in der Pflege - aus dem Gleichgewicht geraten ist oder wenn es sich noch in der Einlaufphase befindet. Und diese Tests sollten von Anfängern deshalb auch regelmäßig durchgeführt werden.

    Ist das Becken gut bepflanzt und stabil, dann läuft folgender Nährstoffkreislauf richtig ab und die beiden Tests sind nur noch in Notfällen notwendig:

    Pflanzen verbrauchen Stickstoff in Form von Ammonium und Nitrat. Ammonium ist für Pflanzen leichter verfügbar als Nitrat.

    Wenn also der Nitratwert sinkt, dann kann man davon ausgehen, dass das Ammonium zum größten Teil von den Pflanzen schon verbraucht wurde.

    Ammonium wird von Bakterien, den Nitrosomas, zu Nitrit umgewandelt. Wenn schon wenig Ammonium im Wasser ist, dann kann auch wenig Nitrit entstehen. Das wenige Nitrit wird in einem gut eingelaufenen Aquarium, das sich im ökologischen Gleichgewicht befindet, von anderen Bakterien, den Nitrobacter, schnell zu Nitrat umgewandelt, das dann in dieser Form von den Pflanzen aufgenommen wird.

    Dewegen sind die Tests auf Ammonium und Nitrit Akut-Tests, also Tests, die ich mache, falls sich Probleme im Becken zeigen.

    Aquarium: Filterloses Nanocube, seit Jahren stabil, mit CO2-Düngung, Bodenheizung, Tag- und Nachtlichtsimulation

    Tiere: Neocaridina davidi "Blue Dream", Melanoides tuberculata, Tarebia granifera "Nöppi", Clithon subgranosum, Physella sp. und verschiedenes Mikrogetier

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