Einlaufzeit maximal verkürzen

  • Angenommen, man wählt für ein neues Aquarium A einen nicht aktiven Bodengrund, lässt einen neuen Filter eine Woche in einem anderen Becken B mitlaufen und starten mit Wasser aus B, das dort grad mal zwei Tage drinnen war. Braucht es dann überhaupt noch eine Einlaufzeit oder funktionieren die Bakterien dann nicht einfach schon?


    Wie lange müsste der neue Filter in A mitlaufen, damit er ausreichend für B vorgeimpft ist?

    Was gilt es darüber hinaus noch zu beachten?


    Danke schön im Voraus!

  • Die Nitritentwicklung kannst du umgehen, indem du „altes“ Filtermaterial verwendest. Das mache ich meist so. Alternativ einen Filter mindestens 2 Wochen in einem eingefahren Becken mitlaufen lassen. Aus meiner Sicht ist auch hier länger besser.


    Was du definitiv nicht beschleunigen kannst, ist die für Garnelen wichtige Entwicklung der Mikrofauna. Die braucht einfach ihre Zeit.


    Aus meiner Sicht mindestens 2 Wochen, länger ist besser.


    Bis ein Becken stabil läuft, kannst du mit rund 6 Monaten rechnen.


    Und nochmal: „Altwasser“ hat keinen Nutzen.

  • Danke schön.


    Deswegen wollte ich ja kein "altes Wasser" (7 Tage) nehmen, sondern 2 Tage junges (:S) Wasser, damit ich möglichst viele Mikroorganismen mit rüber nehme. Zumindest war das die Idee.


    Altes Filtermaterial gibt es da nicht, lediglich einen Filterschwamm, der nicht mit umziehen soll. Leider.


    Es sollen dort keine Garnelen einziehen. Ich dachte eher an eine Handvoll Mollys. Die sind sicherlich robuster, aber zu viel Nitrit überleben sie ganz sicher auch nicht.


    Wenn das mit dem alten "geimpften" Wasser nicht funktioniert, dann lasse ich es. Bodengrund wollte ich aber auch nicht unbedingt mitnehmen.


    Was macht eigentlich mehr Sinn: Im alten Becken A einen zweiten Schwamm mitlaufen zu lassen oder das Becken B sofort zu starten und dort den Schwamm aus A auszudrücken? Oder macht sogar beides Sinn und man holt dann nach zwei Wochen den zweiten Filter aus A zusätzlich nach B?

    Ach und klar, in B würde dann von Anfang auch noch ein weiterer Filter mitlaufen.

  • Das "Jungwasser" aus dem bestehenden Aquarium enthält vernachlässigbar wenige Mikroorganismen. Somit kannst du dir das eigentlich sparen, wenn es dir ein besseres Gefühl gibt, kannst du es aber auch machen. ;)


    Natürlich kannst du beim Start vom Becken B den Schwamm aus Becken A drin ausdrücken und nebenher im Becken A einen zweiten Filter laufen lassen, den du nach ca. zwei Wochen ins neue Becken nimmst.


    Ich würde dir auf jeden Fall zu etwas Geduld raten. Lieber anfangs zwei (oder mehr) Wochen länger warten, als danach seine eigene Ungeduld bereuen. Keine Sorge, Mollys werden auch in einem Monat noch im Handel sein.

  • Das "Jungwasser" aus dem bestehenden Aquarium enthält vernachlässigbar wenige Mikroorganismen. Somit kannst du dir das eigentlich sparen, wenn es dir ein besseres Gefühl gibt, kannst du es aber auch machen. ;)


    Natürlich kannst du beim Start vom Becken B den Schwamm aus Becken A drin ausdrücken und nebenher im Becken A einen zweiten Filter laufen lassen, den du nach ca. zwei Wochen ins neue Becken nimmst.


    Ich würde dir auf jeden Fall zu etwas Geduld raten. Lieber anfangs zwei (oder mehr) Wochen länger warten, als danach seine eigene Ungeduld bereuen. Keine Sorge, Mollys werden auch in einem Monat noch im Handel sein.

    Also das mit dem Jungwasser muss nicht sein, wenn es eh nichts bringt.


    Geduld ist gar kein Problem. Es geht hier mehr nach dem Motto: Warum lange warten, wenn es auch schneller geht.


    Ich werde das mit den Schwämmen und den Filtern so machen und dann regelmäßig Nitrit und Nitrat messen.

    Ein paar Starterbakterien habe ich auch noch. Schaden sollten sie doch wahrscheinlich nicht.


    Außerdem könnte ich jeden Tag eine Miniprise Live ins Becken geben. Und dann mal sehen, wie das Becken sich so entwickelt.


    An Pflanzen starte ich mit Froschbiss und irgend einem Moos. Ich möchte jetzt endlich mal diese Keramikdinger ausprobieren, die ich bei Tom entdeckt habe. :saint:


    Sollte dann in zwei Wochen kein Nitrit mehr zu messen sein, würde ich vielleicht mit ein paar Geweihschnecken starten.


    Macht es eigentlich Sinn, anfangs etwas mehr zu füttern und dafür schneller zu filtern?

  • Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass ich sowohl den kompletten alten Filter mit ins neue Becken genommen habe, als auch einen Teil vom Hardscape, auf dem ja im eingelaufenen Becken auch so einiges angesiedelt war (bei mir wurde „Becken A“ platt gemacht) und trotzdem habe ich mich nicht darauf verlassen, dass das wesentlich schneller geht. Schnecken sind zwar nach 2-3 Wochen bereits eingezogen und wurden gefüttert und denen ist auch nichts passiert, aber weitere Tiere folgten erst nach mind 8 Wochen.

    Ich finde, man sieht das den Becken irgendwie an und gerade bei Becken mit Abdeckung merkt man es auch am Geruch des Wassers 8) ich mache wöchentlich große Wasserwechsel (habe also keine Plörre im Becken) und trotzdem riechen eingefahrene Becken anders als neue in denen noch nichts passiert. Ist das bei euch nicht auch so?

  • Das würde ich nicht machen, beim Ausdrücken kommt hauptsächlich Dreck aus dem Schwamm, aber kaum Bakterien.

    Ist der "Dreck" nicht so etwas wie der Bodenschlamm? Der soll doch eigentlich auch Bakterien besitzen.


    Man kann auch einfach neues Filtermaterial für mindestens zwei Wochen in ein eingefahrenes Becken legen, das wird dann auch ausreichend angeimpft. Das ist interessant, wenn man keinen zweiten Filter installieren und mitlaufen lassen kann.

    Das klingt ja sehr gut und vereinfacht die Technik, die dann gar nicht geändert werden muss.

  • Im Schlamm (egal ob Boden oder Filter) gibt es keine gute Durchströmung mehr und damit auch wenig bis keinen Sauerstoff. Die guten Bakterien brauchen aber Starterstoff und sitzen deshalb auf den Oberflächen, die gut vom Wasser umspült werden, aber nicht im sauerstoffarmen Schlamm.

    Alles klar, dann reicht das Ausdrücken des Filterschwammes alleine nicht.

    Erstmal einen zusätzlichen Filter oder Material in das eingefahrene Becken legen, damit macht man nichts falsch.