Wie viel Platz brauchen Zwerggarnelen?

  • Ich bin mit den üblichen Maßen von Standardbecken nicht so ganz glücklich. Meist sind sie mir mit zu hoch. Selbst ein Dennerle 10L hat noch eine Höhe von 26cm.

    In Aquaristikgeschäften gibt es häufiger relativ kleine Becken, in denen Garnelen noch immer ziemlich winzig aussehen. Es macht den Eindruck, als hätten sie genug Platz.



    Der Vorteil von mehreren kleinen Becken: Sie sind im Falle des Falles leichter umzusetzen, leichter abzubauen, leichter einzurichten und vor allem kann man viele Garnelenstämme haben, da sie sich nicht so leicht vermischen.


    Mir stellt sich direkt eine Frage: Wie viel Platz brauchen Zwerggarnelen überhaupt? Nehmen wir mal ein minimalistisches Becken mit etwas Kies oder Soil. In der Mitte ein Stein oder irgendwas, was ordentlich und schön buschig mit Moos bewachsen ist, Versteckmöglichkeiten bietet und abgegrast werden kann. Dazu noch in irgendeiner Form Sauerstoffzufuhr, Filterung und ausreichend Licht für die Betrachtung.


    Wie groß sollte so ein Becken minimal sein, damit sich die Garnelen nicht unwohl fühlen? Welche Höhe sollte ein solches Becken haben?


    Danke im Voraus.

  • Schwierig zu beantworten, da Garnelen nicht reden 😉


    Ich finde, 30x30 ist eine ganz gute Grundfläche. Auch wenn sie sich dann mal ordentlich vermehren, haben sie immer noch etwas Raum. Mehr Wasser bedeutet auch meist eine stabilere Biologie.

    Bei meinen Tibees habe ich auch öfter beobachtet, dass sie gerne mal schwimmen. In kleinen Becken geht das nicht wirklich gut.


    In Züchtervideos habe ich auch häufiger Becken gesehen, die eher 60 cm hatten.

    Sehr tricky Fall ich längs gestellte 60 er, bei denen der hintere Teil als Filter (HMF) fungierte.


    Wirklich sicher kann dir das vermutlich niemand sagen. 🤷🏻‍♀️

  • Für die superkleinen Halocaridina rubra werden mindestens 4 Liter für 10-20 Garnelen empfohlen. Könnte man für größere Garnelenart sicher umrechnen, um einen Anhaltspunkt für die Beckengröße zu bekommen.:/

    Mein Becken ist nur 20cm hoch, aber 80cm lang - finde die Größe für schwimmfreudige Garnelen besser als meine vormals eher quadratischen Becken.:)


    Liebe Grüße:)Dori

  • Mein Becken ist ab Kies 20 cm hoch und 35 cm breit.
    Ich habe einen Teil hochwachsener Pflanzen ersetzt gegen kleinere Pflanzen damit die Garnelen mehr Platz zum schwimmen haben.

  • Im Kallax, womit ich liebäugle, wäre die Grundfläche 33x38cm. Eine Gesamthöhe von 20cm wäre gut, weil man dann darüber noch arbeiten kann.

  • Für die superkleinen Halocaridina rubra werden mindestens 4 Liter für 10-20 Garnelen empfohlen. Könnte man für größere Garnelenart sicher umrechnen, um einen Anhaltspunkt für die Beckengröße zu bekommen.:/

    Mein Becken ist nur 20cm hoch, aber 80cm lang - finde die Größe für schwimmfreudige Garnelen besser als meine vormals eher quadratischen Becken.:)


    Liebe Grüße:)Dori

    20 hoch, 80 lang. Das klingt nach Eigenbau.

  • Eigenbau wäre mir zu riskant gewesen:)Habe nach einer Firma für Aquarienbau gesucht, die von Kunden sehr empfohlen wurde und in noch angemessener Fahrzeit zu erreichen war, bestellt und das 80x30x20 Becken nach 2 Wochen abgeholt:)54 Euro


    Liebe Grüße, Dori

    Meinst Du riskant, weil Du Angst vor Wasser im Wohnzimmer hast?

  • Das Kallax hat eine Tiefe von 39 cm. Die Platte, die bei mir oben drauf liegt ist sogar noch etwas tiefer, etwa 43 cm. Ich merke, dass ich flachere Aquarien bevorzuge.

    Angenommen, ich würde ein 40x40x20 AQ bauen. Da soll dann ein Bodenfilter rein und darauf eine übersichtliche Schicht an Bodengrund. Das wäre von der Grundfläche quadratisch, aber eben nicht hoch. Oder ist 40 cm zu tief?

    Für Garnelen würde es bestimmt gehen, oder? Macht so eine quadratische Grundfläche eigentlich Sinn oder sollte es doch immer eher länglich sein?

    Und wie schaut es mit kleinen Fischen aus. Also z.B. Neonfische, Zwergkärpflinge, Zwergpanzerwelse usw. Würde das gehen oder fällt denen die Wasseroberfläche auf den Kopf?


    Danke im Voraus.

  • Ich benutze keine Bodenfilter, aber ich habe was im Kopf, das auf Bodenfilter eine dickere Schicht Bodengrund drauf muss, ist ja quasi der Filter der Boden. D.h. mind. 5 cm Boden plus die Stärke von dem Bodenfilter (2 cm??), da bleibt doch fast nichts mehr an Höhe über. 13 cm ist doch sehr flach, da wächst doch max. Bodendecker, alles andere ist wabikusa.

    Und da bleibt auch nicht mehr so viel Wasservolumen.

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)

  • So wie es Gaston beschrieben hat, kenne ich das auch. Damit ein Bodenfilter funktioniert muss da eine ordentliche Deckschicht drauf.


    Du kannst das aber auch anderes machen. Die geplanten Becken sind ja nach hinten ziemlich tief. Wenn du an der Rückwand einen Teil mit Trennscheiben abtrennst, dort den Bodenfilter installierst, in der Trennscheibe unten einen Spalt oder Einlasslöcher für das Wasser machst und das ganze mit Soil nach oben auffüllst hast du einen prima Filter. Nach oben hin muss natürlich noch etwas Platz zur Wasseroberfläche bleiben, damit das gefilterte Wasser auch zurückfließen kann. Von der Größe her würde ich das ganze so wählen, dass es vergleichbar zum Volumen des Bodengrunds bei 5 cm Höhe ist. Also 40x40x5 = 8000 bzw. 8 Liter.

    Welchen Teil soll ich mit Soil auffüllen?

  • Das klingt interessant. Muss das Wasser dann unten durch die Trennwand oder eher oben, damit es durch den Soilboden dann wieder runtergesaugt werden kann?


    Wichtig wäre noch zu wissen, warum es dann im abgetrennten Bereich ein Bodenfilter sein soll? Ein normaler Filter, z.B. HMF oder so reinigt ja auch ganz gut.


    Eigentlich dachte ich mir ursprünglich, dass der Bodenfilter grade deshalb so gut ist, weil er den gesamten Boden gut durchlüftet.

    Tom schrieb noch dazu, dass der Bodenfilter für lange Standzeiten ideal sei.


    Ich bin jetzt doch verunsichert, was nun wie gut ist.

  • Wenn du Kallax Aquarien auch in einem Kallax Regal hast, würde ich an deiner Stelle schauen, das alles so wartungsfreundlich ist wie es nur geht. Wenn die Becken erstmal drinnen sind, ist es nicht mehr so einfach mal eben etwas ausztauschen usw. Ich hatte z.b. erst die kallax becken mit dem hmf am hinteren ende, das problem am ende war, wenn der hmf zu ist, hast du echt mühe ihn daraus zu bekommen, ohne mit wasser rumzumatschen, soviel höhe hast du ja auch nicht mehr.

    Heitzstab hinterm HMF zu verstecken, ist zwar super, aber am ende kommst du kaum noch dran.


    Hier siehst du wie ich es mit dem HMF gelöst hatte :

    1.jpg

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    Hier siehst du wieviel Platz du noch in etwa nach oben hast, bzw. zum hantieren, die selektierpfeife ist schon zu lang, ich nutze zum selektieren einen garnelen kescher, den ich zur hälfte am stiel abgeschnitten habe.

    hang.jpg


    Hier meine Kallax Aquarien

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    c1.jpg


    Zum Thema Platz, das rechte untere kallax ist bei mir geteilt. Und es langt für caridina und neos.

    Was man auch nicht vergessen sollte ist, das die 30 liter kallax aquarien wesentlich schneller auf umgebungstemperaturen reagieren. Während im Sommer auf allen 30 liter kallax bei mir lüfter zur kühlung sitzen, die den ganzen tag am laufen sind, dauert es beim 56l kallax wesentlich länger bis es sich "aufheitzt" da geht der lüfter meist erst am abend an. Von der temperatur läuft das größere kallax wesentlich stabiler.

  • Der Soil-Filter hat wohl den Vorteil, dass er wie ein Bodenfilter funktioniert und damit eine gigantische Filteroberfläche hat, die praktisch wartungsfrei ist. Außerdem hat du richtig viel Soil im Einsatz, was entsprechend lange aktiv bleibt. Die Strömungsrichtung ist dabei egal, von oben nach unten oder umgekehrt.

    Bleibt das Soil denn länger aktiv als üblich? Verbraucht es sich denn nicht? Und es zieht mir dann doch aber auch den pH nach unten, oder nicht?

    Eigentlich wollte ich auf aktive Böden verzichten, aber jetzt bin ich schon wieder am Überlegen. ^^