Wiedereinstieg in die Garnelenwelt – Habt ihr Tipps für mich?

  • Liebes Forum,


    ich hatte mich vor vielen, vielen Jahren schon einmal mit Garnelen beschäftigt und großen Spaß an dem Thema. Leider wurde das Hobby dann irgendwann aus diversen Gründen eingestellt. Das ist schon mindestens 12 Jahre her. Nun ist es so, dass unser kleiner Sohn (6) meine damaligen Fotos gesehen hat und seitdem den großen Wunsch nach einem Aquarium mit Garnelen hat. Also auch für mich der perfekte Zeitpunkt, um wieder in das Thema einzusteigen. Nun habe ich einige Fragen, da sich in den letzten 12 Jahren sicherlich so einiges geändert hat und viel Wissen bei mir einfach nicht mehr vorhanden ist.


    In den letzten Tagen habe ich mich hier intensiv eingelesen und bin begeistert vom Forum. Zur Ausgangssituation: Für den Anfang suchen wir Technik, Pflanzen und Besatz, die für Anfänger geeignet sind und bei dem der Pflegeaufwand "gering" ist, damit Pflanzen, Tiere und auch wir lange was davon haben und stetig lernen können.


    Aquarium:

    Dennerle ScrapersTank mit 35l


    Beleuchtung:

    Hier haben wir noch die mitgelieferte LED-Beleuchtung. Ist die für den Anfang ausreichend oder sollte ich erstmal auf ein stärkeres Modell umsteigen? Falls ja: Welche? Sie sollte problemlos und ohne Gefrickel am ScrapersTank zu befestigen sein und mit einer smarten Steckdose (Zeitschaltung) nutzbar sein.


    Filter:

    Auch hier ist noch der Eckfilter vorhanden und ich überlege, ob ich diesen gegen einen Aquael Mat Mini austauschen sollte.


    Bodengrund:

    Damals gab es nur Sand oder Kies. Nun lese ich, dass Soil wohl das Material der Wahl sein soll. Ist dem so oder hat es entscheidende Nachteile für den Anfänger? Spontan würde ich zum Dennerle ScraperSoil greifen. Einwände? Ich muss die genaue Zusammensetzung des Wassers nochmal messen. Habt ihr hierfür Tipps, welches Hilfsmittel ich dafür nehmen sollte. Faktisch ist es so, dass wir hier "sehr hartes" Wasser haben. Überall haben wir nach kürzester Zeit weiße Ablagerungen und Ränder.


    Pflanzen:

    Hier muss ich mich noch gesondert einlesen und schauen, was da für uns in Frage kommt. Für Tipps bin ich offen.


    Zubehör:

    Dünger, Futterschale, Steine, Wasseraufbereiter, Thermometer, Mulmsauger, Mini-UV-Sterilisator etc. pp. Da bin ich aktuell noch von der Masse an Möglichkeiten und Zubehör überwältigt und muss mich hier noch mal im Forum einlesen. Was ist denn so das "Must have" heutzutage, damit man alles beisammen hat?


    Gibt es sonst irgendwas, was ihr mir auf den Weg geben könnt?


    Schon mal vielen Dank!!

  • Duck

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Hallo,

    zunächst einmal halte ich es für wichtig, das du die Frage klärst, in welchem Wasser deine Nelen leben sollen. Leitungswasser kann funktionieren, macht aber zuweilen diverse Probleme, Osmosewasser ist daher eine Überlegung wert. Dazu solltest du die Werte deines LW genau kennen (also nicht nur gh, kh und ph, sondern auch möglichst umfassend alles andere). Du schreibst das euer Wasser sehr hart ist. Hat den dein Versorger eine umfassende Analyse veröffentlicht? Das würde schon mal weiterhelfen. Allerdings macht das jeder Anbieter wie er lustig ist, es kann reichen, eventuell musst du dennoch einiges messen. Oder mal im lokalen Fachhandel nachfragen, die kennen zuweilen die Werte auch recht gut.


    Nach dem Wasser sehen wir weiter.


    Gruß

    Uli

  • Danke für die Antwort, Maculi. Ja, Leitungswasser wäre natürlich das Mittel der Wahl, wenn es um die Einfachheit geht. Natürlich würde ich das vorher gerne einmal durchmessen wollen, um zu sehen ob das möglich ist und welche Mittel ich ergreifen muss, damit es den Garnelen gut geht. Gibt es da möglichst einfache und auch möglichst breit aufgestellte Test-Sets, die du empfehlen kannst? Parallel würde ich auch mal unseren Vermieter fragen. Er beschäftigt sich beruflich mit Wasseraufbereitungsanlagen und kümmert sich auch um die gesamte Wassertechnik bei uns im Haus. Ab- und Zuwasser wird durch ihn einmal im Jahr kontrolliert. Eventuell kann er helfen.


    Die örtlichen Wasserwerke geben diese Werte raus:

  • Hallo von einem anderen Anfänger!


    Euer Leitungswasser ist so hart wie meins, eher noch einen Tick "weicher". ;)

    Wenn du LW nutzt, besorg dir unbedingt einen Wasseraufbereiter (ich nutze Tetra Crusta AquaSafe oder JBL Biotopol C, aber da gibt es noch viele andere), steht ja zum Glück auch schon auf deiner Liste. Kann man aber nicht oft genug sagen.

    Außerdem sind Huminstoffe gut - in natürlicher Form z.B. über Seemandelbaumblätter und Erlenzapfen.


    Bei Leitungswasser wird von Soil abgeraten. Das Warum können dir andere besser erklären als ich. Darum schau dir eher z.B. (Garnelen-) Kies an.


    Bei den Garnelen bist du damit grundsätzlich bei Neocaridinas.


    Zum Testen gibt es Koffer von JBL und Sera mit den wichtigsten Tests (z.B. pH, Nitrit, Nitrat, Härte) plus anderen. Du kannst aber auch erstmal einfach mit deinem Leitungswasser in ein Zoofachgeschäft gehen. Die meisten messen als Service das Wasser. Dann hast du zumindest genauere Werte für deinen eigenen Wasserhahn (zusätzlich zu den Infos über deinen Vermieter).

    Nur sei dann bei den Kaufempfehlungen für den Besatz danach vorsichtig und mach keine Spontankäufe.


    Futter habe ich in deiner Einkaufsliste noch nicht entdeckt. Hier wird zu Staubfutter und / oder Pudding geraten. Außerdem Blätter - Brennesseln sind der Hit. Da sammelt sich im Laufe der Zeit eine bunte Mischung an, die für Abwechslung sorgt.

    Zusätzlich geben viele Mineralien ins Wasser - z.B. als Pulver oder Cubes oder Bälle.


    Außerdem ein (kleiner) Kescher, lange Pinzette und Schere. Ein aquarientauglicher Schwamm o.ä. um die Scheiben auch mal von innen zu reinigen. Eimer und Gießkanne ausschließlich für das Aquarium (auf keinen Fall den Putzeimer nehmen).

    Gummihandschuhe. Und ein Jahresvorrat an Papier-Küchentüchern.

  • Durch die Nutzung von Osmosewasser bist du vor den unangenehmen Überraschungen, die manchmal die Wasserwerke für uns bereithalten (im Sommer anderes Wasser wie im Winter, oder sie meinen, sie müssten mal eben die Rohre reinigen) sicher. Zudem kannst du dir das Wasser basteln, das für deine Nelen das richtige ist. Neos würden mit deinem LW eventuell noch gehen, Bienen und anderes aber nicht mehr. Zu guter Letzt, so eine Anlage (+ Zubehör) kostet nicht die Welt, ist nicht fürchterlich kompliziert oder mit einem Wahnsinns Zeitbedarf verbunden). Von daher ja, mit einer Osmoseanlage hast du ein richtig gutes Wasser für deine Nelen.


    Wenn du das machst, dann braucht es auch nicht mehr unbedingt einen ganzen Koffer an Tests. Nitrit, Nitrat, Phosphat und ph als Basis, dann noch einen Leitwertmesser, und du hast das wesentliche. Sowas wie Eisen, Kupfer, Chlor brauchst du im Normalfall nicht messen, oder aber die Stoffe wurden ohnehin entfernt. Wie sieht es bei dir mit Silikaten im Wasser aus? Wenn da nichts drin ist kannst du dir den sparen.

  • Danke für die bisherige Hilfe. Ich habe mich nun für eine Osmoseanlage entschieden, das macht es für uns wohl doch entscheidend einfacher. Hier nochmal meine aktualisierte Liste mit Dingen, die ich schon habe bzw. noch brauche. Noch eine Frage zum Thema Wasser: Osmosewasser + Salty Shrimp GH+. Was benötige ich denn noch an Aufbereitern bzw. Düngern für Garnelen, Pflanzen, Schnecken und Co.? Früher hatte ich diese drei kleinen Fläschchen von Dennerle "Nano-Wasseraufbereiter", davon wird aber einiges sicherlich überflüssig sein, oder?


    Habe ich noch was hilfreiches / essentielles vergessen?


    Aquarium

    • Dennerle ScrapersTank 35L

    Beleuchtung

    • Dennerle LED 5.0

    Filter

    • Dennerle Nano Eckfilter mit Extension

    Bodengrund

    • Dennerle Scrapers Soil

    Wasseraufbereitung:

    • Profi Osmoseanlage 50 GPD / 130 ml / Minute
    • Salty Shrimp Shrimp Mineral GH+
    • Test-Kit

    Sonstiges:

    • Nano-Thermometer
    • Nano-Kescher
    • Pinzette
    • Pflanz-Schere
    • Eimer
    • Gießkanne

    Futter:

    • Futterschale Glas
    • Futterrohr Glas
    • Futter = Noch offen

    Steine

    • Lavastein Schwarz (Wasserneutral)

    Pflanzen

    • Noch offen

    Schnecken

    • Noch offen

    Garnelen

    • Noch offen
  • Hallo,

    gedüngt wird gern mit den Produkten von Easy-Life: ProFito, Nitro und Fosfo (wobei auch andere funktionieren). Von der Handhabung her sollen die festen Salze fürs Aufhärten etwas umständlich sein, warum nicht die flüssige Variante nehmen: GH-up? Funktioniert einwandfrei. Je nachdem, welche Nelen du halten willst kann auch etwas KH im Wasser sinnvoll sein. Zur Kontrolle bietet sich der hier an: Digitaler-Leitwertmesser. Der Filter von Dennerle hat auch nicht den allerbesten Ruf, lieber einen hiervon nehmen.

    Da du jetzt auf Osmosewasser setzt brauchst du keinen Wasseraufbereiter mehr, von Volldüngern würde ich ohnehin abraten (lieber die Nährstoffe einzeln geben, und dafür in der richtigen Menge, siehe Beschreibung bei Profito). Über ein ausgewogenes Futterangebot + Mineralien (Pudding, Life, Protein, Mineralien) sorgst du für eine lebendige Mikrofauna, die deine Nelen gern abweiden. Dann noch ein paar Naturprodukte ins Becken und es kann losgehen. Ein Oxydator wird auch gern verwendet, ebenso wie ein UV-Klärer.

    Darüber hinaus gibt es noch vieles weiteres auf dem Markt, was davon jetzt wirklich nötig ist und was nicht, da gehen die Meinungen auseinander.


    Gruß

    Uli

  • Ich habe bei meinem Steinaufbau eine Plexiglasplatte untergelegt. Den Aufbau gemacht und dann den Soil zugegeben.

    Ich habe schon oft gehört das manche das machen, bin aber zwiespältig, weil meines Erachtens die Gefahr besteht das ein kleines Ministeinchen zwischen Glas und Plexiglas gerät und dann erst recht punktuellen Druck ausübt.

    Bisher habe ich alles direkt auf die Glasplatte des Beckens gestellt bzw. geschüttet. Bei einem wirklich schweren Aufbau würde ich etwas unterlegen das müsste aber weicher sein als Plexiglas.

  • Ich hätte auch gesagt InVitro im Töpfchen lassen (Deckel zu lassen) und in der Nähe von Licht stellen. Die anderen Pflanzen würde ich in Eimern in Wasser versenken. Die meisten Pflanzen können Pestizidrückstände haben und sollten eh mindestens 3 Tage gewässert werden (inkl. tägl. Wasserwechsel).

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)

  • Ich hätte auch gesagt InVitro im Töpfchen lassen (Deckel zu lassen) und in der Nähe von Licht stellen. Die anderen Pflanzen würde ich in Eimern in Wasser versenken. Die meisten Pflanzen können Pestizidrückstände haben und sollten eh mindestens 3 Tage gewässert werden (inkl. tägl. Wasserwechsel).

    Danke dir. Hier ist Leitungswasser aber kein Problem, oder? Osmoseanlage kommt morgen und am Wochenende wollte ich dann das Aquarium erstmals befüllen und dafür direkt Osmosewasser nehmen.