Aquarianer oder Chemiker

  • Hallo Garnelen-,Krebs- und Schneckenfans - hallo Aquarianer :!:


    Ich muss hier mal ein Thema einwerfen, was mir hier im Forum gehäuft aufgefallen ist - der Chemiewahn.

    Ich war bis vor einigen Jahren ca. 12 Jahre der Normalaquarianer - hatte in meiner vorherigen Wohnung 3 Becken als Gesellschaftsaquarium (2x 200l, 1x120l). Beendet hatte ich die Aquaristik erstmal, nachdem mir im Wohnzimmer ein 200l Becken komplett ausgelaufen war ... Freude pur :cursing: Daher kann ich aber sagen, ich habe einige Erfahrungen mit der Haltung von "Wassertieren"...

    Ende 2015 hat es mich allerdings wieder gepackt - die Planungen für den Einstieg in die Nanoaquaristik liefen auf Hochtouren.
    Im Februar 2016 kam dann der 1. Dennerle 10l Cube
    - endlich wieder Aquarium. Im Juni kam dann mein neues 38l BLAU Becken dazu - es füllt sich wieder mit Wasser in der Wohnung! :thumbsup:


    Nun zum eigentlichen Thema:
    Ich habe mich viel belesen und im Internet (vorallem hier) informiert. Ich habe mich für Arten entschieden, die meines Erachtens auch in meinem, weichen Leitungswasser gehalten werden können (Neocaradinas, Malayas). Natürlich habe auch ich mir einen Analysekoffer von JBL zur Bestimmung der wichtigsten Wasserwerte gekauft.
    Was man gelegentlich hier im Forum (und auch anders im Netz) liest, artet aber meiner Meinung nach oftmals gewaltig in einen Chemiewahn aus! Klar sollte man seine wichtigsten Wasserwerte im Aquarium kennen. Wenn aber um 0,0xxx Werte gefachsimpelt wird, frage ich mich - Chemiker oder Aquarianer?
    Auf dem Markt wird eine so große Anzahl an Wasserzusätzen angeboten, das man sein Aquarium auch problemlos in Versuchslabor verwandeln kann und damit die Lebensbedingungen der Bewohner eher verschlechtert. Ich glaube nicht, das viele wissen, was sie alles so in ihr Becken schütten! All zu umständliche Wassertests und Analysen machen die Leute dann eher noch konfuser.
    Lasst doch eure Becken einfach in Ruhe einfahren - bepflanzt sie schön - erspart euch irgendwelchen Plastikmüll - besetzt die Becken mit Tieren (nicht übertreiben!) ... und lasst dann auch mal das Aquarium sich selbst regeln. Dauernde Änderungen durch Zusätze können nicht normal sein.
    Genau so ein Thema ist der Zusatz von Antibiotika - "Grass" - eben mal auf Verdacht reingeschüttet - die Hälfte der Lebewesen tot - Klasse.


    Ich glaube - weniger ist oft mehr! Erfreut Euch am Thema Aquaristik - oder wollt Ihr lieber Chemiker sein ...


    Dies hier ist meine persönliche Meinung - diese muss nicht in allen Punkten richtig sein - aber ich wollte mal einen Gedankenanstoss geben ?(

  • Aquarianer oder Chemiker.
    Dagegen halte ich Aquarianer sind nicht gleich Aquarianer!
    Es kommt immer darauf an was du an Wasserlebewesen halten wist.
    Ich drück mich mal vorsichtig aus, will keinem auf die Füße treten.
    Wer sagen wirs mal ein „normales Becken“ mit normalen Fischen hält braucht den ganzen Schiki Miki kram nicht.
    Der kommt mit dem kleinen Wasserbestimungskoffer für die Grundwerte voll aus.
    Und da wird er wahrscheinlich die Meßflüssigkeiten nicht annährend bis zum Verfallsdatum aufbrauchen.
    Auch bestimmt die Größe der Becken wie es sich entwickelt und auf Dauer Stabil läuft.
    Ein großes 200 Liter Becken wird ohne Eingriffe wahrscheinlich Jahrelang laufen ohne Probleme.
    Aber gerade Garnelenhalter haben viel Nano Cubs mit 20/30 oder 50 Liter Inhalt.
    Die viel, viel Instabiler im laufenden Betrieb sind.
    Aber zurück zu deiner Kernaussage, ich persönlich habe mein 1 Becken noch aus Nostalgie und weil es mich immer noch erfreut mit ganz einfach zu halten Krablern.
    Da finde ich bin ich Aquarianerin mit Spaß und brauch den ganzen Kram nicht das läuft und Läuft ohne größere Problem.
    Und die andere Welt ist halt das Halten von wie bei mir 2 Sulawesiarten Blaufußgarnelen und Harlekingarnelen.
    Da sieht die Aquarianerwelt ganz anders aus, da sie ganz Spezielle Anforderungen an ihr Lebensraum haben.
    Da fühle ich mich ab und zu wie eine Chemikerin!
    Also sehe ich es so es kommt immer auf den Standpunkt an.
    Recht muss ich dir geben das es irgendwie einem immer eingeredet wird du muss das so machen und der Wert das nur so oder so sein soll und dann musst du das Mittelchen benutzen mit dem Wert.
    Dann Artet das in Chemiewahn aus und treibt die unerfahrene Halter nur in eine Paranoia schraube hinein.
    Aber das gute ist Irgendwann landen sie dann in Toms Forum werden aufgeklärt, und ich denke die meisten werden glückliche Garnelenhalter, ohne Paranoia und Chemiwahn.
    Außerdem glaube ich noch kein wirkliches unnütze Chemie in Toms Shop gesehen, würde er auch nicht Verkaufen dafür liebt er sein Shop zu sehr :D

  • Ich bin auch der "faule" Aquarianer. In neu aufgesetzten Becken messe ich mal PH und Nitir, das wars. Mittlerweile besetze ich auch die Becken sofort und passe entsprechend die Wasserwechsel an. Ansonsten 1x die Woche WW mit aufgesalzenem Osmosewasser. Wenn mal eine Garnele tot im Becken liegt (was bei mir selten vorkommt), drehe ich auch nicht sofort durch. Mittlerweile passiert das eben auch mal altersbedingt, dass bei den Tieren Schluss ist. Algen habe ich keine. Da ich kaum Pflanzen in den Becken habe sondern eher Moose, Dünge ich auch nicht.


    Ich in auch der Meinung, das man ein Becken durch ständige "Optimierung" eher negativ beeinflussen kann.

  • @MichaelaS Ok, ich habe ja auch nie behauptet das Tom unnütze Sachen anbietet. Gerade bei ihm bin ich für seine Kommentare zu Artikeln sehr dankbar. Nicht umsonst jabe ich auch schon hier erwähnt, das mich genau diese Webseite zum Hobby der Zwerggarnelenhaltung gebracht hat. Ich kenne im ganzen Netz keine bessere Seite mit Shop - nochmals DANKE an Tom und sein Team.
    Was mich hier im Forum auf den obigen Beitrag gebracht hat, sind diese Beiträge zu Wasserwerten und Einfahren eines neuen Beckens. Wenn man, wie Du Exoten wie die wunderschöne Harlekingarnele hält sieht das schon anders aus - ich kann mir auch keine Anfänger vorstellen, die damit in die Garnelenhaltung starten. Die Neocaradinas sind da schon robuster. Ich wollte mit dem Beitrag aber nur einen Gedankenanstoss geben sich dem Hobby Aquaristik doch etwas relaxter zu zeigen. Gerade Anfänger sind mit der danzen Wasserchemie überfordert. Wie oft habe ich schon gelesen ... Das und das gekauft - ach bringt bei meinem pH Wert gar nix oder das Thema Duengung - viele nehmen den Universaldünger der dem Becken beilag- ohne Wissen von Nitrat und Phoshat Werten im Leitungswasser. Von CO2 Düngung etc. Speziellen PO4 und NO3 Düngern zu schweigen. ... und genau die sollten ja wohl auch "nicht aus der Flasche" geschüttet genutzt werden.
    Kurz und gut - die Haltung von unseren Krabblern in den verhältnismäßig kleinen Nanobecken ist nicht so ganz einfach, wie auf manch anderen Webseiten und Anbietern oft zu lesen. Aber auch nicht so kompliziert wenn man sich nicht total verrückt machen lässt. Fällt mir gerade noch ein - Leitwertmessung - habe im Forum dazu Diskussionen gelesen wo sich LW um Zahlenbereiche streiten über die die gehaltenen Neocaradinas nur lachen würden. Gerade diese Art lebt in einem so großen Bereich von Wasserwerten - das ist das --- lasst das Aquarium einfach mal leben und erfreut euch dran - es ist lein Chemiebaukasten mit täglich neuen Experimenten.
    Genau - wenn es kritisch wird gibt es hier wohl eines der besten Foren zum Thema - aber bitte nicht übertreiben.

  • Hoi Peter
    Das Problem ist auch generelles die Leute kaufen sich einfach was, och sehen die Süß aus die will ich haben.
    Und ich hatte ja mal ein Aquarium oder hat eins oder mehrere und das kann ja nicht schwer sein.
    Hust hust gehöre zu den zweiteren.
    Auch ich musste extremes Lehrgeld bezahlen und bin dem Chemiwahn Verfallen, bis ich eingesehen habe wie viel Geld und Zeit ich investiert hatte, und auf Tom`s Forum gestoßen bin.
    Von den Rückschlägen toten Tiere Massesterben eingeschleppte Krankheiten ganz zu schweigen.
    Gerade in den Situationen greift man viel zu schnell zur Chemie, den man will ja SCHNELL helfen und nicht alles verlieren.
    Den viele Foren und Hersteller Trichtern dir das ein Chemie kann alles richten.
    Meine Erfahrung ist einfach wen die Basics stimmen hat man die wenigsten Probleme später.
    Die meisten Krabbler sind meistens Zäher als man denkt, den ihr natürlicher Lebensraum Verhältnisse schwanken ja auch.
    Das Düngen da blendet mein Gehirn heute noch aus, da muss ich dir recht geben.
    Uff ich habe nur 2 Becken die ich wirklich Düngen muss, und da komme ich dank einfacher Pflanzen mit Basic Düngern aus, und wenn sich Algen bilden Passe ich die Mengen einfach an und warte ab was passiert mit Sporadischen Kontrollmessungen wen mir was komisches Auffällt.
    Da sind wir wieder bei Pflanzen die spezielle Nährstoffe brauch, sonst hast du Algen und Probleme.
    Das mit dem Leitwert finde ich immer eine Lustige und gefährliche Diskussion,
    da der Leitwert von so vielen Faktoren abhängig ist und eine Dynamische Geschichte ist.
    Wen ich mein Osmose Wasser für meine Sulawesis herrichte ist das am krassesten.
    22 Grad Wassertemp aufsaltze auf 350 und wen ich das Wasser dann erwärme auf 28 Grad Beckentemp sagt der Leitwert 300 ohne das ich was geändert habe.
    Auch wenn man irgendwelche Stoffe einbringt ins Wasser wird sich der Leitwert Verändern.
    Jetzt werden mich wieder einige Steinigen „Was Sulawesis Leitwert 300“ ja ich fahre sogar bis 350 ab und zu, und sie gedeihen prächtig bei mir wohlgemerkt.
    Bei einem geht das bei einem anderen gar nicht daher LEUTE seht die Werte immer nur als Richtwerte an nicht als Fix Werte an.
    Und das gilt für alle Werte die man messen kann, das sind nur eine Momentaufnahme wie ein Foto das man in dem Augenblick schießt.
    Daher sollte man eher einen Film drehen beim Messen, also mehrere Messungen und Abständen machen „ zB Morgens und Abens“ bei Problemen, irgendwann macht man dann nur noch Schnappschotz bei laufenden Becken und bitte nicht übertreiben.
    Das ein Aquarium kein Chemiebaukasten ist gebe ich dir voll recht, aber wir spielen einfach mal Herrscher über Leben und TOT der Bewohner und wer will schon in einer Chemieverseuchten Umgebung leben!
    Daher ist meine Meinung dazu: Chemie ja aber nur das absolut notwenige und wen gerechtfertigt ist. :D




    Ach ja zu Leitertweßgeräten noch ein Nachtrag:
    Die Geräte Messen einfach wieviel Strom zwischen 2 Elektroden fließt, gute messen auch noch die Temp für die Anpassung da die Temp eine große Rolle dabei Spielt.
    Alles was sich im Wasser befindet und Eklektisch leitend ist oder Beeinflusst wird damit gemessen.

  • Gerade als Anfänger hört und liest man immer eine ganze Menge: Du musst dies unbedingt haben und das da auch und jenes sowieso. Kostet eine Menge Geld, welches dann als Lehrgeld verbucht werden muss.
    Auch bekommt man im Internet auf 18 verschiedenen Seiten 25 unterschiedliche Meinungen.
    In der Anfangszeit habe ich auch täglich den PH gemessen und hab dann panisch reagiert, wenn der mal ein wenig höher war. Also rein mit der Chemie-Bombe, nur um festzustellen, dass der Wert am nächsten Morgen viel zu tief war. Also Wasserwechsel.
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    Dann fiel mir wieder der Spruch von einem alten Ausbildungsleiter ein: Wer viel misst, misst Mist.
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    Mittlerweile sehe ich das Ganze relaxter. Auf den Bodengrund kann ich mich verlassen, der hält den ph-Wert stabil. Vor dem wöchentlichen Wasserwechsel halte ich einen Teststreifen ins Wasser, um zu sehen wie die Werte sind, um einen Anhaltspunkt zu haben wie stark ich das Osmosewasser aufhärten muss.
    Ich kann dir beim besten Willen nicht sagen, wieviel O2, CO2 oder Phosphat im Wasser drin sind. Ich kann aber sagen, dass die Pflanzen gut wachsen, das Wasser kristall klar ist und die Garnelen aktiv sind und sich reichlich vermehren und es keinen übermässigen Algenwuchs gibt.


    In diesem Sinne: Einfach mal einen Gang runterschalten, der Natur ihren Lauf lassen und wirklich nur dann gezielt gegensteuern, wenn etwas aus dem Ruder gelaufen ist.

  • Ich bin zwar erst seit Februar aktiv und habe 3 Becken (30, 60 und 100 ltr.). Meine Erfahrung ist, dass mein 60er am stabilsten läuft und das ist das Becken das ich bis auf den regelmäßigen Wasserwechsel völlig in Ruhe lasse. Keine Chemie, nix. Die Pflanzen wachsen wie verrückt und die Neos und Tiger vermehren sich wie die Karnickel. Im größten Becken habe ich regelmäßig Probleme mit Algen, möglicherweise wegen des vielen Mulms für die Cpos. Das bekomme ich nur in den Griff wenn ich dünge. Ich bin überzeugt lieber zu wenig als zuviel.

  • Hallo nochmal - schön das es doch recht viele Antworten und gute Tips auf meinen Gedankenanstoss gab. Ich wollte damit niemanden das Hobby vergraulen - im Gegenteil!


    Heute habe ich mich mal (statt Wasserwerte zu messen :D )an den PC gesetzt und meine Nelis befragt was sie so zu der Problematik sagen - hier die ersten Antworten (die Garnelen sind etwas langsam am PC):



    427-f9f08d14.jpg

    428-e9e64ea0.jpghttp://www.garnelen-tom.de/gal…ellt-mit-PaintShop-ProX8/


    http://www.garnelen-tom.de/gal…ellt-mit-PaintShop-ProX8/429-8ff608a7.jpghttp://www.garnelen-tom.de/gal…ellt-mit-PaintShop-ProX8/


    http://www.garnelen-tom.de/gal…ellt-mit-PaintShop-ProX8/430-95cdfb40.jpg

    Ich hoffe das ist soweit verständlich - oder ... bei Rückfragen bitte an Erwin_the_RedFire@garnelio.com:thumbsup: ... oder so