Angebot für neues Nano-Aquarium

  • Ich habe mir ein Nano-Aquarium mit 17,5 Liter gekauft, dabei ist eine Lampe (11 Watt) im Deckel integriert, ein Filter Claro 200 und ein Thermostat (25 W).


    Jetzt würde mir gerne von Ihnen ein Angebot machen lassen, über Bodengrund, Wasseraufbereiter, Dünger, Pflanzen, Deko.


    In dem Nano würde ich gerne Garnelen halten und Schnecken, ich dachte an Posthornschnecken. Welche Garnelen eignen sich am Besten, gerne welche die farblich auch gut zu sehen sind?!


    Vielen Dank und viele Grüße


    Angela

  • Hallo Angela,
    ich vermute das die Garnelen in Leitungswasser gehalten werden sollen. Alle Garnelenarten sind hierbei nicht unbedingt geeignet. Ausschlaggebend ist die Gesamthärte (GH), Karbonathärte (KH) und Nitrat (NO3) vom Wasser. Es würde Sinn machen diese Werte zu ermitteln, entweder auf der Homepage des Wasserversorgers, noch besser und teilweise genauer (es kann schwanken was der Wasserversorger angibt) mit Tröpfchentest. Es gibt auch günstige Streifentests zum messen (sind aber teilweise sehr ungenau ablesbar).
    Je nach den Werten muss man ggf. noch einwirken aufs Wasser. Letztlich kann das Leben der Garnelen davon abhängen - oder anders ausgedückt, es macht ohne Frust gleich von Anfang an Spaß weil es "läuft".
    Die Frage also, wie sind diese Werte und welche Garnelen hast du dir ausgeguckt? Anhand der Garnelenwahl geht es dann weiter mit Empfehlungen.

  • Hallo Angela,
    Karbonathärte ist nicht ablesbar? Die •dH 17,2 ist die Gesamthärte (GH). Bei dieser Härte engt sich das etwas ein welche Garnelen in Frage kommen. Bienen, Tiger, Taiwaner fallen aus. Ich denke du kannst dich bei der Neocaridina Familie umschauen. Beachte bei der Auswahl, dass man in der Regel keine Farben mischen tut. Auch wenn vielleicht rote, gelbe und schwarze Garnelen zusammen gut aussehen, sie werden sich kreuzen und der Nachwuchs ist größtenteils nicht farbig, eher braun, grau und transparent. Also sollte man sich wenn man Jungtiere möchte die wie die Elterntiere sich färben bei einer Art bleiben.


    Als Bodengrund empfehle ich dir einen wasserneutralen aus dieser Rubrik . Sansibar von JBL ist ein toller Garnelensand. Du wirst etwa 3kg benötigen (je nach gewünschter Bodenhöhe etwas mehr oder weniger).


    Für ein Garnelenaquarium sind Moose recht sinnvoll. Bieten sie natürlichen Weideplatz und Versteck für die Jungen zugleich. Garnelen zupfen am Moos und streichen dabei Mikroorganismen ab welche die natürliche Nahrung darstellt. Moos kann auf einen Stein oder auch Wurzel aufgebunden oder geklebt werden. Ist die Wurzel leicht zu groß, nimmt man die Haushaltssäge her.
    Bist du erschlagen von der Moossauswahl, schau dir die Klassiker an:


    http://www.garnelen-tom.de/zwe…ieri-Javamoos-V-XL-Becher
    http://www.garnelen-tom.de/zwe…nei-Christmas-X-XL-Becher
    http://www.garnelen-tom.de/zwe…a-sp-Creeping-C-XL-Becher


    Moose sehen nachher im Aquarium anders aus als im Becher, wie, ist auch Licht abhängig. Manche, wenn sie zu wenig Licht bekommen gehen in die Höhe obwohl sie eher kriechen.


    Ansonsten - je nach GeschmacK:


    Hintergrundpflanzen. Mir gefällt das rote oder grüne Tausenblatt recht gut.
    Etwas für die Mitte/Solitär
    Und / oder was für den Vordergrund
    Wenn du eine Art Rasen magst, wäre das hier etwas.



    Auch Pflanzen wollen essen. Ich habe grundlegendes hier bei meinem Kommentar an dem Artikel beschrieben. Die Easy Life Produktpalette ist erpobt und sehr gut. Grundlegend ist zu wissen, dass Pflanzen alle notwendigen Nährstoffe vorliegen haben müssen, dass sie wachsen und Algen so keine Change haben. Fehlt ein Stoff oder ist davon zu wenig vorhanden, bekommen die Algen die Oberhand, welche schon mit weniger zufrieden sind.
    Man muss hier keinen Doktor machen, man kann auch erst mal schauen wie es läuft, den das Leitungswasser bringt ja einiges an Nährstoffen mit. Was man benötigt wäre z.B. Profito als Universaldünger. Es kann damit gut laufen - wenn nicht - ist messen angesagt um festzustellen wo es klemmt und diese (Nähr)Stoffe müssen dann zugeführt werden. Nitrat und Phosphat ist ebenfalls ein Makronährstoff und muss vorhanden sein.


    Als (Leitungs)Wasseraufbereiter bist du mit Easy Life flüssiges Filtermedium gut bedient, man kann es direkt verwenden (ist flüssig). Die Alternative wäre selbst anmixen mit diesem Artikel. Beide Artikel sind sehr gut.


    Deko ist pure Geschmacksache Du darfst da gerne stöbern. Was immer gut ankommt sind Garnelenröhren wo Garnelen sich auch mal zurückziehen können. Schau einfach was dir gefällt.


    Add Ons
    Hilfreich wäre noch eine Futterschüssel und Futterrohr. Bei den Artikeln hängt ein kleiner Film, da leuchtet es gleich ein warum das Sinn macht.
    Auch eine gute Sache ist ein Söchting Oxydator. da hängt auch ein Filmchenlink bei der ein wenig erklärt.


    Es macht auch Sinn einige Naturprodukte einzubringen, was, ist auch wieder Geschmacksache.


    Wenn jetzt noch Fragen offen sind, stell sie einfach :)

  • Vielen Dank für die sehr ausführliche Beratung!!


    Bis zu wie viel Garnelen kann ich halten und welche Schnecken kann ich halten und wie viele? Ich dachte an Posthornschnecken.


    Ach ja, benötige ich für die Pflanzen noch einen speziellen Bodengrund?

  • Hallo Angela,
    ich würde mit 10 - 20 Garnelen starten. Die Population wird sich zu einem viel späteren Zeitpunkt "wenn es voll ist" einpendeln. Das hängt unter anderem am Nahrungsangebot. Sind später viele Garnelen im Aquarium existiert viel Hunger. Durch die verfügbare Nahrung (und noch andere Parameter) regelt sich das dann mit dem Eier und damit Junge kriegen. Garnelen benötigen zur Eiproduktion Proteine. Diese bekommen sie größtenteils in Form der Mikrofauna, also den Kleinstlebewesen (Bakterien, Einzeller usw.) welche wir mit dem Auge gar nicht mehr sehen können weil sie so klein sind. Sind diese "abgegrast", stagniert bzw. verlangsamt sich also das Eier kriegen.
    Posthornschnecken vermehren sich je nach Futterlage, du kannst ja mal mit 2-5 anfangen. Mische auch hier die Farbe nicht unbedingt, die PHS welche ich anbiete sind reinerbig und bei einer Art sind die Jungen so schön wie die Elterntiere. Wenn sich unterschiedliche Arten/Farben kreuzen läuft das ähnlich wie bei den Garnelen aus dem Ruder.



    Für die meisten Pflanzen reicht die Düngung über die Wassersäule aus, nur bei einigen wenige Arten machen z.B. Düngekugeln Sinn, hauptsächlich bei Wurzelzehrer, du brauchst also keinen zusätzlichen Bodengrund.


    Es gibt auch einen Bodengrund der sich Soil nennt. Dieser besteht oftmals aus gedüngten Erden. Dieser Soil ist aktiv und verändert auch die Wasserwerte (er zieht die Karbonathärte (KH) völlig raus) und macht es weich und leicht sauer (Sauer = pH unter 7). Das ist ideal für viele Pflanzen. Wir fallen in deiner Konstellation dann aber in ein neue Gebiet bei den Garnelen. Garnelen mögen weich saures Wasser und so würden sich auch z.B. Biene, Tiger oder Taiwaner halten lassen. Das ganze hat mit dem aktiven Boden nur auch Nachteile wenn man das mit Leitungswasser betreibt. Erstens braucht der Soil eine Weile um die KH herausziehen, in dieser Zeit treten große Schwankungen auf, welche den (Baby)garnelen zu schaffen machen kann. Auch ist diese Funktion des KH eliminierens nicht endlich, je mehr eliminiert werden muss, desto schneller ist diese Funktion des Bodens erschöpft. Ideal wäre Soil in Kombination mit aufgehärtetem Osmosewasser.
    Zum Thema Bodengrund habe ich hier noch Infos (oben auf den "weiterlesen" Button klicken).


    Interessiert dich das Thema Osmosewasser, lass mich es wissen und ich schreibe ein wenig dazu.

  • Wie lange sollte das Becken laufen, bis ich die ersten Tiere einsetzen kann, 4 Wo?
    Ich habe mehrfach gelesen, dass man in der Zeit regelmäßigen Wasserwechsel durchführen muss, ist dem auch so?


    Wie oft muss dann das Wasser gewechselt werden, wenn dann Tiere im Becken sind?


    Vielen Dank!

  • Hallo Angela,
    3-4 Wochen ist eine gute Zeit. Da wird meistens die Geduld auf die Probe gestellt :)
    Den wöchentlichen Wasserwechsel würde ich von Anfang an machen. Im (Leitungs-)Wasser befinden sich Stoffe (Mineralien und Spurenelemente) welche verbraucht werden von der wachsenden Fauna (und auch den Pflanzen). Kommt da nichts nach, verlangsamt sich der Einlaufprozess.
    Früher hatten die Aquarianer beim einlaufen neuer Aquarien ab und zu Flockenfutter zwischen den Fingern verrieben und eingebracht. Der Hintergrund war der, dass sich die Mikrolebewesen welche sich langsam gebildet haben was zu futtern hatten und sich damit üppig entwickelten, was sehr gut ist. Man kann das heute auch machen, perfekt dafür geeignet ist Shrimp Pudding. Man nimmt eine kleine Portion (Kugel, 2-3 mm Durchmesser) und drückt diese täglich an die Seitenscheibe im Aquarium. Die Partikel (viele sind so klein, dass sie sich unter der Sichtgrenze befinden) verteilen sich im ganzen Aquarium und bilden die Nahrungsgrundlage der aufstrebenden Faun,a welche sich dann prima entwickeln kann.


    Die Wasserwechselfrage kann dir dieser Beitrag beantworten. Hast du nach dem lesen noch Fragen, melde dich :)

  • Was mich jetzt noch interessieren würde, muss ich wenn ein Wasserwechsel erfolgt ist, ein Wasseraufbereiter dazu gegeben werden oder sollte ich dann erst die Werte kontrollieren?
    Sollte ich den Wasserwechsel wie in dem Bericht geschrieben auch ohne Tiere, also auch in der Einlaufphase machen? Und wie ist es hier mit dem Wasseraufbereiter?


    Danke!

  • Hallo Angela,
    ja, bin gestern nicht mehr dazu gekommen zu antworten.


    Wasserwechsel macht man am besten von Anfang an immer wöchentlich, auch während der Einlaufphase. Im Wasser sind Mineralien und Spurenelemente, welche von den Pflanzen von Anfang an assimiliert werden und man sollte diese nachführen - eben auch mit wöchentlichem Frischwasser (hat jetzt mit Düngung nichts zu tun).


    Wenn du Leitungswasser verwendest ist ein Wasseraufbereiter so gut wie Pflicht im Garnelen Aquarium. Du kannst in der Rubrik mal schauen. Easy-Life flüssiges Filtermedium, Biotopol und wenn man selber anmixen will SaltyShrimp - Easy Filter Powder (gibts auch noch in größerem Gebinde) finde ich gut. Wasseraufbereiter würde ich immer verwenden, auch während der Einlaufphase.


    Wenn du irgendwann mal auf Osmosewasser umsteigen wolltest, ist kein Wasseraufbereiter mehr notwendig, da die Osmoseanlage die Schadstoffe aus dem Wasser holt.

  • Vielen Dank für die Antwort und Super-Beratung!
    Wenn das Angebot immer so groß ist, fällt die Entscheidung immer schwer.....
    Von den Wasseraufbereitern her, tendiere ich entweder zu dem Easy-Life oder zu dem Salty-Shrimp - was meinst Du?


    Danke!!

  • Hallo Angela,
    beide sehr gut. Easy life ist Luxus, aufmachen, dosieren in Deckelkappe, reinkippen. Salty, aufmachen, Pulver dosieren, anrühren, reinkippen. Also ein Arbeitsschritt mehr und du brauchst ein Anrührgefäß (das du anschließend wieder abspülen/reinigen solltest). Also reine Geschmacksache.