Osmosewasser vs. Leitungswasser

  • Ich scheine ja als Augsburger sehr viel Glück zu haben. :thumbsup:

    Benutze seit die 90ger nur Leitungswasser und alles läuft gut. Das Wasser bei uns ist Mittelhart und das vertragen meine Neons meine Fische, meine Krabben, meine Fächergarnelen und meine Schnecken sehr gut (habe 3 Becken). :)

    Habe die Werte auch mit natürliche Produkte gut angepassen können.

    Daher mein Vorschlag: Werte Messen,

    Tiere die bei den Werten gut gehalten werden können auswählen.

    Dann hat man es am leichtesten.


    Sollte man sich für andere entscheiden dann nach Möglichkeit die Werte mit natürliche Produkte anpassen und auf Stabilität achten.


    Sollten all diese Möglichkeiten bei besonderen Tieren nicht in Frage kommen, kann man dann zu Osmosewasser und andere Möglichkeiten zurückgreifen um eine Haltung möglich zu machen.


    Genauso sollte man auch seinen eigenen Rhythmus was Wasserwechsel angeht finden.

    Ich bin nie nach die 50,50,90 Regel gegangen und meine Tiere geht es gut.

  • Da ist meine alte Heimat Chemnitz ja noch top dagegen ;-)


    Aber auch da ist es in den letzten 10 Jahren immer schlechter geworden. Einerseits sind selbst die neuesten zentralen Leitungen auch noch aus der DDR und damit älter als 30 Jahre, andererseits haben sich die Wassereinzugsgebiete stark verändert. Früher kam alles Wasser aus Trinkwassertalsperren im Umland, die im Besitz der Stadt waren. Da kreisfreie Städte aber keinen Besitz außerhalb der eigenen Grenzen haben dürfen, wurden diese verkauft und seitdem besorgen sich die städtischen Wasserwerke das Wasser auch aus verschiedenen anderen Quellen. Die meisten Talsperren sind inzwischen auch keine Trinkwasserversorger mehr und die anhaltende Dürre in der Region tut ihr übriges. Selbst dieses Jahr war die Niederschlagsmenge zu gering - kaum zu glauben...

    Chemnitz/Zwickau hat extrem gutes, weiches Wasser, ich kenne in der Umgebung einige, die ihre Bienen/Taiwaner sehr erfolgreich auf Leitungswasser züchten. Aber alle sind sehr erfahrene Aquarianer und wissen was sie machen. Auch in dieser Gegend würde ich niemanden einfach so die Haltung von Weichwassergarnelen empfehlen ohne auch da genaues Wissen zu haben.

  • Hallo zusammen,

    ich bin vor ein paar Monaten in allen Becken auf Osmose umgestiegen. Davor habe ich länger UO und LW verschnitten. Gründe: Betonwasser (GH25/KH16) und stark schwankende Nitratwerte (nach Jahreszeit zwischen 10-50).

    Das Wasser habe ich jetzt in den Gesellschaftsbecken auf KH4/GH7 und in den Nelen-Becken auf KH3/GH 6 eingestellt. PH neutral bis leicht basisch. Läuft prima. Und das Mischen war auf Dauer auch nervig…


    Netter Nebeneffekt (Achtung, nicht wissenschaftlich belegt😉): meine Pflanzen wachsen besser! - andere Bedingungen sind gleich geblieben, Licht, ausser Profito kein Dünger oder CO2). Am besten lässt sich das an den Schwimmpflanzen erkennen: Schwimmwolfsmilch und Büschelfarn explodieren geradezu- insbesondere die Wolfsmich wollte nicht. Durch den insgesamt besseren Wuchs sind auch die Fadenalgen stark zurückgegangen.

    Vermutlich liegt es an der Salzmischung (Kalium, Calzium etc.) und am weichen Wasser.

    Viele Grüße

    Maik

  • Es ist ja auch erstmal für die ganzen unerfahreren Halter, die grade anfangen und dann an der Hand genommen werden.

    Wenn man sich an "Toms Regeln" hält, ist die Chance dass man nicht gleich gefrustet vor einem Becken mit toten Tieren hockt ganz gut.

    Nun ja. Ich bin hier am Anfang ja auch aufgeschlagen mit sterbenden Garnelen. Dann die ganze Umstellung durchgemacht: von halb LW/OW auf eigene Osmoseanlage mit den Flüssigsalzen, große Wasserwechel, pH Save, Staubfutter etc. Geholfen hat's trotzdem nicht. Inzwischen bin ich beim ersten Becken wieder auf LW umgestiegen, übriggeblieben sind damals eh nur die N. davidi. Denen gehts auch im Karlsruher Betonwasser super. Ich vermute inzwischen, dass ich einfach vorsichtiger hätte besetzen müssen bzw. länger einfahren (obwohl es "theoretisch" lange genug war). Mit den empfohlenen Maßnahmen ist jedenfalls mein Konto ebenso schnell leerer geworden wie mein Aquarium.

    In der Zwischenzeit sind noch mehr Becken dazu gekommen; eines davon (für C. trifasciata) läuft tatsächlich auf Osmosewasser und das sind auch richtige Frischwasserjunkies. Gedüngt habe ich da aber auch noch nie, meine Pflanzen wachsen trotzdem.

  • Nun ja. Ich bin hier am Anfang ja auch aufgeschlagen mit sterbenden Garnelen. Dann die ganze Umstellung durchgemacht: von halb LW/OW auf eigene Osmoseanlage mit den Flüssigsalzen, große Wasserwechel, pH Save, Staubfutter etc. Geholfen hat's trotzdem nicht

    Leider ist es oft, so dass angeschlagene Garnelen nur mit Antibiotika wieder hinzukriegen sind.

    Das empfohlene Antibiotikum Baytril schreckt mich ein bisschen, ich probiers immer mit Naturmitteln.

    Fenchelkraut etc.


    Ich hab auch schon einige Tiere verloren weil in der Haltung was schiefgegangen ist.


    Aber zum Thema Osmosewasser hab ich noch was, ich hatte mal auf Verdacht Silikat gemessen, nach der Osmose.

    Der Wert war so hoch dass ich noch einen Mischbettharz-Filter nachgeschaltet habe.

    Nach dem Austausch des Wassers war die Lethargie der Tiere weg.

    Gruß

    Volker


    30l-Scape mit RedBees, BloodyMarys und einer ANS

    10l-Pfütze mit braunem Nachwuchs einer Neocaridina-Mischung

  • Jap, Baytril und Mischbettharz-Filter war alles dabei. Wie gesagt, letztendlich kann es nur am Faktor Geduld gelegen haben. Wer weiß schon, was für Bakterienkulturen sich in dem Becken inzwischen etabliert haben, kann man schlecht kontrollieren.

    Und man hat auch gerne das Gefühl, etwas gegen das Sterben tun zu können. Aber inzwischen bin ich wieder beim Start Set-Up, sogar in extrem, da pures LW statt verdünntem.


    Edith: Versteht mich nicht falsch, manchmal mag es wirklich das Wasser sein. Aber auch Osmosewasser ist kein Allheilmittel und heute würde ich mir das teure "Wasserlabor" (erstmal) sparen. Zumal es parallel bei meinem Freund von Anfang an lief.

  • Ich habe weiches und sauberes Leitungswasser, daher ist für mich Osmosewasser keine Option. Mit meinen ersten Garnelen (Neocaridina) gab es ja auch Probleme (wie sich einige vielleicht noch erinnern). Natürlich kam da u.a. der Hinweis auf Osmosewasser, für mich wie gesagt keine Option, und ich habe stattdessen einen anderen Stamm ausprobiert. Problem gelöst.


    Was mich stört, ist die Panikmache, dass es mit Leitungswasser angeblich zwangsläufig irgendwann schiefgeht, weil die Wasserwerke irgendwas ins Wasser kippen. Oder weil Polyphosphate und Silikate schädlich sind. Das ist so (wissenschaftlich) nicht haltbar. Beiden Stoffen konnten in der Konzentration, in der sie im Trinkwasser eingesetzt werden, bisher keine schädlichen Nebenwirkungen nachgewiesen werden. Unser Trinkwasser ist ein Lebensmittel, da werden andere Maßstäbe angesetzt als z.B. in der Düngemittelindustrie. Leitungsspülungen werden angekündigt (das ist Pflicht, weil das Wasser aus der Leitung dann nicht mehr getrunken werden darf).


    Auch bei Becken mit Osmosewasser kommt es zu unerklärlichen Ausfällen, auch Totalausfällen. Das ist kein reines Leitungswasserproblem. Und wie man leider bei Annika sieht, bringt in manchen Fällen dann auch eine Umstellung auf Osmose nichts. Manche Stämme laufen einfach nicht, oder irgendwann nicht mehr. Das hat mir mal ein Züchter gesagt, der im übrigen auch Osmosewasser nutzt.


    Ich bin eher stiller Mitleser und Bildergucker hier, eben weil meine Garnelen anders leben als der hier präferierte Ansatz. Aber wenn jemand Leitungswasser benutzen möchte, und ihm dann gesagt wird, das ginge irgendwann zwangsläufig auf schief an (mal verkürzt ausgedrückt), dann kann ich nicht immer auf meinen Fingern sitzen bleiben.



    Duck


    Olli, ich glaube nicht, dass dies gern gesehen werden würde. Auch meine Taiwaner (Red Wine) leben bei mir in Leitungswasser, auf Soil ohne pH Safe und 90% WW mache ich ebenfalls nicht. Empfehlen würde ich das einem Anfänger natürlich nicht, aber auch das kann klappen, wenn man sich entsprechend informiert. Ich möchte nicht missionieren, aber unser LW ist nicht generell schlecht, gefährlich oder schädlich.Und den Eindruck bekommt man hier leider häufiger.

  • Hallo Saskia,


    na klar kann Dir bei Osmosewasser auch etwas negatives passieren, aber Du kannst die Fehlerquellen gezielter ausmachen. Osmosewasser ist sicherlich nicht schlecht, da recht rein und gezielt aufgesalzen eine Basis für die wichtigen Stoffe für die Garnelen. So eine Osmoseanlage killt Bakterien, Schadstoffe, Keime, Kalk und sogar Mikroplastik. Ich weiß nicht wie oft in den letzten Jahren die Wasserleitungen gespült worden sind, aber es wird immer häufiger. Bei meinen Eltern dieses Jahr 5 mal aufgrund von Bakterien. Da heißt es abkochen oder alternativ Wasser aus dem Lebensmittelhandel. Du hast das Glück, dass Dein Wasser recht weich ist, andere haben sehr hohe pH-Werte oder auch sehr hohe Nitratwerte, evtl. auch hohe Silikatwerte mit Anteil von Polysilikaten. Das kann für Probleme sorgen. Hättest Du z. B. einen hohen pH-Wert im Leitungswasser, dann machen die Taiwaner Probleme auf Soil. Hat jemand einen hohen Nitratwert, kann es zu Häutungsproblemen führen. Ist das Leitungswasser insgesamt okay, dann freut es nicht nur den Halter, sondern auch andere :)


    Ich selber habe hier aus der Leitung einen pH-Wert von durchschnitlich 7,9-8 und einen hohen Silikatwert und es lief nicht. Nach Umstellung hat sich das sehr verbessert. Bei Einzug der Kardinäle habe ich auch einen Mischbettharzfilter nachgeschaltet, weil sie es sehr sauber mögen.


    Ich mag Dir gerne auch mal die Philosophie kurz erklären. Das ganze Konstrukt ging damals an das Hilfeforum, meist auch Anfängern. Es ist das ein Safety-First-Gedanke gepaart mit Erfahrungswerten. Man muss nicht an die Grenzen gehen, um ein tolles Heim für die Garnelen zu erwirken, sondern ein sicheres Zuhause. Sind die Garnelen glücklich, so freut sich der/ die Aquarianer-/ in auch :) Was dann letztendlich umgesetzt wird und was angenommen wird.. das bleibt jedem selbst überlassen.

  • Ich finde es entspannend, mir über die Wasserqualität keine Gedanken machen zu müssen, ich weiß was drin ist ... nix

    Ich salze es auf wie ich es mag, ich dünge auf die Werte die ich brauche.

    "Wasser machen" ist so ein ein Automatismus der im Rahmen des wöchentlichen Wasserwechsels abläuft.


    Ist auch ein stückweit Sicherheit für mich.

    Außerdem hält der Soil länger.


    Wenn es bei euch läuft ist es super. Ich drück die Daumen dass es weiter so läuft.

    Hauptsache den Tieren geht es gut.


    Bei einigen Problemen die ich hatte, saß das Problem sowieso vor dem Aquarium ;)

    Ich versuche grade neue Tiere zu vorhandenen einzugewöhnen, so vorsichtig wie aktuell war ich noch nie.

    Mit Quarantäne-Becken etc. in der aktuellen Caridina war ein guter Artikel dazu.

    Gruß

    Volker


    30l-Scape mit RedBees, BloodyMarys und einer ANS

    10l-Pfütze mit braunem Nachwuchs einer Neocaridina-Mischung

  • Guten Abend,

    ich möchte mich hier auch mal zu Wort melden.

    Ich bzw. meine Freundin und ich besitzen einige Aquarien.

    Ich bin, bis auf eins, voll auf der Seite von Osmose.

    Das hat aber mehr damit zu tun das ich da mit dem Wasser machen kann was ICH will.

    Wir (hier in BS und Umgebung) haben relativ weiches Wasser.

    Unsere Becken auf Leitungswasser laufen nicht weniger gut als die auf Osmosewasser.

    Ob Caridina oder Neocaridina.

    Meiner bescheidenen Meinung nach hat es viel damit zu tun wie genau und intensiv man sich mit den Tieren im Becken befasst und ob es sich um Nachwuchs handelt.

    Ich habe bei uns schon alles mögliche gemessen und dachte dann nur: das kann nicht sein.

    Meine Werte sind viel besser als bei ihr.

    Und trotzdem läuft es bei ihr besser.

    Andersrum genauso.

    Das mag sich blöd anhören aber die Becken die mehr Aufmerksamkeit erhalten, sprich Wasserwechsel sehr

    regelmäßig, Futter genau durchdacht usw.

    Vorallem die Aquarien in die man dauernd schaut und wo man sieht was so los ist, laufen besser.

    Es gibt ja das Thema Silikat...

    Dazu kann ich nur sagen daß meine Messungen der letzten Monate mich eines besseren belehrt haben und ich das nicht mehr messen werde.

    Ich habe z.B. Bei mir Red Bees auf Leitungswasser denen es an nichts fehlt und die sich vermehren obwohl Sie in diesen Wasserwerten "eigentlich" nicht so gut gedeihen sollten.

    Fazit: alles ist möglich wenn man sich gut drum kümmert...

  • Ja, es zeigt sich immer mal wieder, dass Dinge gehen, die eigentlich nicht gehen sollten. Vielleicht weil Garnelen nicht lesen können? 😉😁

    Ne ernsthaft: Sowas gibt es. Manchmal laufen auch die eher vernachlässigten Becken besser als die anderen. Und: Never change a running System!


    Aber wenn es nicht läuft und man weiß nicht warum, ist es sinnvoll, zu den Basics zurück zu gehen, mit denen es meistens läuft.

  • Ich finde immer mal wieder Berichte auf irgendwelchen Internetseiten und teilweise in Youtube-Videos, dass es vor einigen Jahrzehnten eher der Standard war KEINE WW zu machen...


    Ich frage mich aktuell, ob die wöchentlichen Wasserwechseln in gut eingefahrenen Becken (also Pflanzenwachstum läuft, Tiere machen daily business, usw...) nicht eher schädlich sein könnten. Jeder WW bringt ja eigentlich einiges Durcheinander im Becken und Flora&Fauna müssen sich dann auf das neue Wasser einstellen. Bei mir gibts nach jedem WW erstmal diverse Häutungen der Garnelen und die Pflanzen wachsen gefühlt 1-2 Tage langsamer.


    Ich würde es gerne mal ausprobieren längere Zeit kein Wasser zu wechseln, traue mich aber nicht, weil ich die Tiere nicht verlieren will. In einer Schneckenvase habe ich es mal einen Monat lang gelassen und dort ist auch nix schlimmes passiert.


    Ein älterer Aquarianer, den ich vor einiger Zeit kurz sprechen konnte, berichtete, dass er nur 1 Mal monatlich das Wasser wechselt und sein aktuelles Aquarium mit einem Under Gravel Filter seit 5 Jahren stabil läuft. Er verwendet auch keinen Dünger, sondern nur normales Leitungswasser + Wasseraufbereiter + Sodastream CO2. Große Pflanzenvielfalt, die super wächst. Laut ihm entsteht bei ihm über den Zeitraum mehrerer Monate ein minimaler Algenfilm auf den Scheiben, den er entsprechend entfernt...

  • Ich hatte vor 20 Jahren schon mal für einige Jahre ein Aquarium, da wechselten wir nur alle vier Wochen viellicht 50% desWassers, Ich habe sogar teilweise den Filter grob ausgewaschen, das machte man so. Soweit ich mich erinnern kann, gab es da auch keine Probleme. Auch die alten (und auch jungen) Hasen in meinem Aqaurienvereinch schütteln nur den Kopf, wenn ich von wöchentlichem WW erzähle - und die haben gutlaufende Aquarien - allerdings teils sehr groß (unter 150l geht da nichts) und KEINE Garnelen.

  • Ich hatte vor 20 Jahren schon mal für einige Jahre ein Aquarium, da wechselten wir nur alle vier Wochen viellicht 50% desWassers, Ich habe sogar teilweise den Filter grob ausgewaschen, das machte man so. Soweit ich mich erinnern kann, gab es da auch keine Probleme. Auch die alten (und auch jungen) Hasen in meinem Aqaurienvereinch schütteln nur den Kopf, wenn ich von wöchentlichem WW erzähle - und die haben gutlaufende Aquarien - allerdings teils sehr groß (unter 150l geht da nichts) und KEINE Garnelen.

    So kenne ich das von meinem Vater auch. 360 l Becken mit Fischen. Großer Außenfilter...

    Ich glaube der hat nur alle paar Monate Wasser gewechselt. Dann auch max 50 %.

    Kein Dünger oder andere Zusätze.

    Das Becken war immer ein Blickfang im Wohnzimmer. Pflanzenwuchs war sehr gut.

    Zur Fischgesundheit kann ich nur sagen, das teilweise sehr alte Tiere dabei waren.


    Mein 60 l Teenagerbecken funktionierte danals so nicht. Kränkelnde Fische und Pflanzen und jede menge Algen.