Begegnung der dritten Art: Melanoides tuberculata

  • Begegnung der dritten Art: Melanoides tuberculata

    Wasserschnecken, klar kenne ich, Spitzschlamm-, Posthorn- und Sumpfdeckelschnecken, völlig easy.

    Je nach Art sind es Lungenschnecken, Kiemenschnecken, eierlegend oder lebendgebärend.

    In meinem Teich kann ich ihnen zusehen, die einen weiden gern die Kahmhaut ab, die andern sind am Grund unterwegs, ich finde Laich, Schneckenbabys und auch leere Häuschen.

    Also kann es mit den M. tuberculata ja nicht so sehr anders sein.


    Im Netz findet sich ja auch einiges über diese Schnecken:

    Lebendgebärend, aber ohne Männchen, also Parthenogenese.

    Ok, das machen Blattläuse auch.

    Nachtaktiv und halten sich tagsüber bevorzugt im Boden auf.

    Das haben meine noch nicht gelesen, einige sind auch Tags unterwegs.

    Halten sich im Boden auf….

    Da dachte ich, die Schnecke verschwindet komplett im Sand/Kies. Tun meine nicht, sie bohren mit ihrem Rüssel im Sand. Vermutlich ist das mit „graben … um“ gemeint.

    Sie sind ein guter Indikator für die Wasserqualität. Sollten sie vermehrt tagsüber auftauchen oder gar gehäuft an der Scheibe Richtung Oberfläche streben, kann dies auf eine schlechte Wasserqualität (Nitrit u.ä.) hinweisen.

    Genau das machen meine, Alarmsirenen klingeln in meinem Kopf! Sie stehen sofort unter schwerer Beobachtung. Entwarnung: Die suchen die Wände nur nach Futter ab, das Verhalten kann auf ... hinweisen.

    Vorkommen: in Süß- und Brackwasser

    Aha, also genau die Schnecken für mein winziges Hawaiianer-Aquarium, nur noch an Brackwasser gewöhnen, dann kann`s losgehen.


    Das Internet weiß natürlich wie das zu bewerkstelligen ist:

    „…keinesfalls einfach so ins Aquarium geworfen werden, da die Möglichkeit besteht, dass diese sich aufgrund der abrupten Veränderung ihrer Umwelt in ihr Häuschen verkriechen, nicht mehr hervorkommen und langsam verenden:“

    Oh Gott! Das haben die schon versucht, als ich sie einfach in Brackwasser gesetzt habe. 3 Tage Deckel zu – ich dachte: nun hast du sie in deiner Dummheit alle umgebracht. Notrettungsversuch: wieder zurück in Leitungswasser. Da kamen sie dann wieder aus dem Häuschen raus und in Leitungswasser sind sie bis dato. Aber sie sollen ins Brackwasser-Aqua.

    Also: Ganz dünnes Eis, NICHT machen, auf keinen Fall, - und weiter lesen:

    Das Eingewöhnen von Aquarienschnecken nach dem Kauf erfolgt etwas anders als bei Fischen oder Garnelen, nichtsdestotrotz gelten dieselben Rahmenbedingungen: Auch bei Schnecken ist sorgfältiges Eingewöhnen an die neuen Verhältnisse im Aquarium angesagt. Wie man diese jedoch eingewöhnt, hängt vor allem von der Art der Schnecke ab.

    Haben sie keinen Deckel (wie zum Beispiel die verschiedenen Posthornschnecken oder auch Blasenschnecken), werden diese wie Garnelen mit der Tröpfchenmethode eingewöhnt.

    Ok, das gilt also für mein Projekt nicht. Aber der Text geht ja weiter:

    Schnecken, die ein Operculum (Deckel) an der Gehäuseöffnung haben, schließen sich bei Stress in der Regel in ihrem Gehäuse ein. Sie harren in diesem Zustand aus, bis wieder Wasser in der Nähe ist oder bis der Stress nachlässt. Je nach Art schließt der Deckel sehr dicht, daher ist hier die Tröpfchenmethode nicht geeignet. Die Schnecke verschließt sich, bekommt die ganze vorsichtige Wassergewöhnung gar nicht mit und bekommt dann erst einen Schock, wenn sie in das neue Wasser gegeben wird.

    Aha, schöne Erklärung, leuchtet ja auch ein, also gut, wie soll ich es nun machen?

    Hier hat sich der sogenannte Schneckenbalkon zur Eingewöhnung bewährt. Zu den meist gehaltenen Vertretern der Deckelschnecken im Aquarium gehören zum Beispiel die fast allgegenwärtigen Malaiischen Turmdeckelschnecken.

    Malaiische Turmdeckelschnecken, das sind doch die, welche ich habe.

    Und es wird sogar die kostengünstige DIY-Version vom Schneckenbalkon gezeigt. Also mal basteln … dabei kommt bei mir nichts Brauchbares heraus.


    Aber es gibt ja auch das Forum hier und da gibt’s erprobte Infos.

    Mir wird die Tröpfchenmethode empfohlen.

    Die Geschichte mit dem Operculum hin oder her, die Tröpfchenmethode gefällt mir auch besser.


    Somit sammle ich tagaktive Exemplare, gebe sie samt ihrem gewohnten Süßwasser in einen Behälter und damit sie ja nicht auf die Idee kommen ihre Tür zu schließen, noch ein wenig Staubfutter dazu .

    Verfressen sind sie ja schon. Und nun werden sie getropft.

    Und es scheint zu funktionieren, heut um 24 Uhr bin ich schlauer, dann sind zu 1 Teil Leitungswasser 9 Teile Brack getröpfelt.


    Ps: es hat geklappt, ich habe an nächsten Tag immer die rumschneckenden ins Aqua. umgesetzt, um 14 Uhr war die letzte soweit.