Soil Aquarium starten ohne Algen

  • Da wir aktuell wieder einige Aquarianer haben die Probleme mit Algen haben, möchte ich mal meine Methode aufzeigen, ein Becken zu starten. Das habe ich bein meinem 60er Scape Becken so gemacht und -ganz aktuell- bei meinem neuen Bonsai Becken. Gemeinsam haben alle Becken, dass sie nicht übermäßig, eher schwach bepflanzt sind und das auch nur mit langsam wachsenden Pflanzen.


    Verwendet habe ich den Dennerle Scaper Soil, weil er nicht so agressiv aufgedüngt ist und auch keine so massiv tiefen pH-Werte erzeugt. Wasser ist Osmosewasser. GH 6, KH 1-2, pH 6,8. Steine: Drachensteine. Filter hatte ich einen Eingelaufenen im Bonsai Becken, im Scape Becken war er neu. Dünger aktuell noch S7, E15 von Dennerle, Nitro und Fosfo. Im Scape mittlerweile Profito, Nitro, Fosfo. Wenn es stabil läuft, werde ich auch im Bonsai auf Profito umsteigen. Mit den Dennerle Düngern hatte ich in der Einlaufphase schon mehrfach gute Erfahrung gemacht und -na ja- never Touch a running System. ;) (Aber vermutlich funktioniert es mit Profito genauso.)


    Nach der Einrichtung habe ich 4-5 Wochen lang 2-3x wöchentlich 50-90% Wasser gewechselt. In der 3. Woche habe ich das Düngen mit 1/3 Menge angefangen und nach jedem Wasserwechsel wieder neu aufgedüngt. CO2 ist bei mir obligat. Die Haupt-Beleuchtungszeit dürfte so ca. 8 Stunden sein, anfangs mit gelegentlicher Bewölkung. Da das natürlich nicht mit jeder Leuchte geht, würde ich da mit 6 Stunden anfangen und sobald die Pflanzen anfangen zu wachsen, langsam steigern. Die Leuchten laufen auch nicht auf "Vollgas" sondern auf 70%. Also auch hier eher verhalten agieren und erst wenn die Pflanzen loslegen, die Lichtmenge (sofern möglich/gewünscht) anpassen.


    Was ist nun in den Becken passiert?

    Ich bleibe mal bei dem Bonsai Becken, das Scape verhielt sich ähnlich.

    Als Novum hatte ich 3 Stück 5-6 cm lange frisch geschnittene Weidenästchen. Ich wollte mal probieren, ob das vielleicht gegen Fadenalgen hilft. Ansonsten ist es halt nur Schnecken-/Garnelenfutter.


    Los ging es recht schnell mit dem Bakterienrasen auf meinem selbstgebastelten Bonsai. An den offenen Enden der Ästchen bildeten sich weiße Flaumkugeln. Ich habe sie mal wachsen lassen. Dann kamen die ersten Algen auf den Scheiben und die Glas Ein- und Ausläufe wiesen Kieselalgen auf. Bei jedem Wasserwechsel habe ich vorher die Scheiben gereinigt und die Glasware sauber gemacht. Der Flaum wurde immer mehr und nach 2 Wochen habe ich die Kugeln auch mal mit dem Wasserwechsel abgesaugt. Wasserwechsel habe ich auch ein bisschen nach dem Algenbewuchs der Scheiben orientiert, alle 2-3 Tage. Wie gesagt: Jedesmal wieder ca. 50 % der normalen Düngermenge aufgedüngt. Gemessen habe ich nichts.

    Den Bonsai hatte ich mit sehr kleinglättrigen Bucephalandren bepflanzt und -leider nicht untypisch für diese Diven- haben sie erstmal alle Blätter abgeworfen. Dadurch hatte ich eine ziemlich hohe organische Belastung durch die vergammelnde Pflanzenmasse. 1-2x habe ich dann tatsächlich auch mal neues Wasser einlaufen lassen und den Schmodder aus dem Bäumchen auf der anderen Seite wieder abgesaugt.


    Nach 2 Wochen sind die ersten PHS und BS eingezogen (der Filter war ja schon eingelaufen, daher kein Nitrit) und haben angefangen zu putzen. Durch die wohl recht große Menge an vergammelnder Biomasse haben sich die Schnecken bestens ernährt und auch stark vermehrt. War mir aber in diesem Fall ganz recht, haben sie mir doch den Bonsai "geputzt". Gefüttert habe ich in diesem Fall natürlich nicht.


    Das habe ich dann 5 Wochen so gehandhabt, bis die Scheiben kaum mehr veralgten und auch die Glasware nur die übliche Verschmutzung aufwies. Beim Wasserwechsel hatte ich einen ganz leichten Gammelgeruch. Vielleicht von dem Bäumchen? Ich habe dann zusätzlich einen Pat Mini mit UV-Klärer reingehängt. Beim nächsten Wasserwechsel war der Geruch weg. Dann habe ich erstmals auf wöchentlichen Wasserwechsel umgestellt und mein mittlerweile gut wachsendes HCC erstmals geschnitten.


    Heute, in Woche 7 leben auch wieder 6 Geweihschnecken in dem Aquarium, das Korallenmoos wächst sehr gut und die Mini-Bucen zeigen die ersten kleinen Blättchen. Die Düngermenge habe ich auf ca. 70% erhöht. Ich bin zufrieden, es läuft.


    Über den gesamten Zeitraum hatte ich keine nennenswerten Algen.


    Was ich damit aufzeigen will:

    Es geht auch anders als "AquaOwner". Ich denke, die vielen Wasserwechsel helfen. Ich würde es immer nach Augenmaß machen: Viele Algen, viel Wasser raus, weniger Algen, dann auch mal weniger Wasser rausnehmen. Aber immer auch wieder Nährstoffe zur Verfügung stellen. Dieses System hat jetzt bei 3 Becken prima funktioniert.


    So schaut das Becken heute, nach 7 Wochen aus:



  • Das Bäumchen hat noch viiiel Entwicklungspotential, aber das ist halt bei Bucen im Allgemeinen und bei den Minis im Speziellen zu erwarten gewesen.

    Dafür ist es halt in ein paar Monaten weniger Pflegeaufwendig als mit Moosbepflanzung oder mit Monte Carlo.

  • Ui!! Tolles Becken! 🙂👍 Der Bodendecker hat richtig schön die Böschung bewachsen!!

    Die bucen auf dem Bonsai kommen schon noch. :)


    Was mit auffällt, man guckt direkt in das lila -uv Licht. 🤔 Kannst du das Drehen? Oder stört dich das nicht? Nicht gut für das Auge?

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)

  • Danke. 😊

    Das stört mich nicht, da ich vom Sofa aus eher von der Seite schaue. Das soll auch nur eine vorübergehende Lösung sein. Sollte ich dauerhaft einen UV einsetzen, wird der in den Filterschlauch integriert.

    Ja, im Moment freue ich mich bei den Bucen über jedes winzige Blättchen 😄