Ich möchte Euch um Rückmeldung zu meinem neuen Garnelenaquarium-Projekt bitten.
Nach längerer Pause möchte ich wieder mit der Garnelenhaltung starten.
Ich habe auch schon Erfahrung mit einigen Arten Red Cherry, N. yellow / babaulti, Bienen, Hummeln, Chrystal Red (die damals ganz „neu“ waren).
Meine Schwierigkeit früher bestand in der Herausforderung das passende Wechselwasser herzustellen. Es war auch noch nicht so viel Wissen über die Haltung und Zucht verbreitet und die wenigen Möglichkeiten, die es gab, waren mir mit einem Studentenbudget zu kostspielig.
Die Neos vermehrten sich wie Hulle, aber bei den Bienen kam nur hin und wieder mal Nachwuchs hoch und der verschwand leider recht bald wieder . Jetzt möchte ich es gerne besser machen
Ich habe bereits versucht, mich anhand der vorhandenen Beiträge einzulesen und bin zu folgendem Planungsentwurf gekommen:
Ziel: Ein Aquarium für Crystal Red oder Taiwan Bee’s mit leichtem Aquascaping Ansatz
– möglichst lautlos, da das Aquarium im Wohnzimmer als Raumteiler stehen soll
- möglichst große Grundfläche => größere Weidefläche für die Garnelen und mehr Gestaltungsspielraum
- ansprechender Pflanzenwuchs (zumeist Moose und Aufsitzer - keine Pflanzen mit hohen Ansprüchen)
- Geringe Startpopulation von vielleicht 20 Tieren, die sich über die Zeit vermehren
- Möglichst wenig Rummfummel-Technik, möglichst wenig Düngen, „einfache“ Wartung / WW teilautomatisiert (später).
Zielwasserwerte: GH 5-8, KH ca. 1-2, PH 6,2-6,5; CO² ca. 15-20mg/l
Wasserwechsel wie hier empfohlen je Woche: 50% / 50% / 90%
Technik / Ausstattung:
Becken:
Aquarium 120cm Länge, 50cm Breite und 40 oder 45cm Höhe => ca. 240l Volumen
Licht:
Überdimensionierung z.B. in Form von Aqualumix Fresh Water von LED Aquaristik und dann runterdimmen auf passenden (25-40 Lumen pro Liter oder so) Wert / Die Abwärme der Lampe könnte mittels integrierter Wasserkühlung für die Heizung auf ca. 22-23°C verwendet werden. Im Sommer wird die „Heizung“ ausgeschaltet, um Überhitzung zu vermeiden. Mit der LED Lösung wäre ich aus meiner Sicht sehr flexibel... ist aber auch nicht gerade preiswert finde ich . Benutzt jemand von euch solch eine LED-Leuchte oder kennt jemand eine gute Alternative hierzu?
Filter:
ca. 50% der Filterung über MaxiBob oder ähnlichen Schwammfilter / da bin ich noch völlig unentschieden. Evtl auch verzichtbar und 100% Bodenfilter
ca. 50% der Filterung über Bodenfilter mit angeschlossenem Außenfilter
zB. sera UVC-Xtreme 800 oder einem anderen intelligent einstellbaren Außenfilter. (Die UVC Lampe würde ich nicht zwingend benutzen, wg. FE Chelat Problematik)
Fragen:
1) Gibt es ein Zuviel an (normaler, also aerober) Filterung im Becken, also können dadurch auch Nachteile entstehen?
2) Wie groß (von der Fläche her) sollte der Bodenfilter gebaut werden? Meine Vermutung wäre: Komplett den Boden mit Platten belegen (und nicht nur z.B. 50%), da die Strömungsgeschwindigkeit durch den Boden dann so langsam wie möglich wäre.
3) UVC-Nachteile? Wie kommen Moose und andere eher langsam wachsende Pflanzen mit der Oxidation von Eisen durch den UVC Strahler zurecht? Gibt es dazu Erfahrungen?
4) Ist die Kombination von Bodenfilter und Schwammfilter an sich sinnvoll? Meine Idee dahinter wäre die Vorteile der beiden Ansätze zu verbinden:
Schwammfilter
+ mehr Weidegrund für die Garnelen, + größere aktive Filterfläche, + bei Bedarf entnehm- und auswaschbar, bei 2-3 Schwammfilterpatronen z.B. auch im Wechsel, + mehr Strömung im Becken
Bodenfilter
+ riesengroße Oberfläche, + Boden wird durchflutet (keine Faulstellen etc.), + Weidegrund, +Außenfilter bietet eine gute Schnittstelle für CO² Zufuhr, Wasser zu und Ablauf Abzweig (später), +flexible Filtermedien unkompliziert einsetzbar (und wieder entnehmbar), +unauffällige Technik
zB. Environment Soil in grob auf die Bodenfilterplatten ca. 3cm darauf dann der feine Environment Soil 1-2cm (zum Abdecken und als Weidegrund).
Ich glaube bei der Frage Soil vs. Kies überwiegen in meinem Fall die Vorteile von Soil, es sei denn Ihr habt dazu eine andere Meinung
Fragen:
5) Da ja noch ein Außenfilter „dahinter“ hängt: Sollte der Bodengrund die Höhe von 4-5cm haben? Was für eine Auswirkung hätte höherer/niedrigerer Bodengrund?
Dieser würde ja dann vermutlich je nach Höhe im anaeroben Bereich arbeiten und mir vielleicht die Pflanzennährstoffe wie Nitrat, Ammonium, etc. rausnehmen. (Es werden ja nur die Garnelen gefüttert und die brauchen glaube ich nicht viel). Vielleicht macht da ein geringerer Bodengrundaufbau z.B. nur 3 cm Sinn? Alternativ könnte man vielleicht auch den Außenfilter zu Beginn leer lassen und erst später mit Filtermaterial füllen?
6) Sollte der Außenfilter dann mit Siporax o. ä. gefüllt werden, um eine quasi anaerobe Filterung zu ermöglichen, gerade unter dem Gesichtspunkt von Moosen und Aufsitzerpflanzen im Aquarium? Diese müßten ja dann evtl. mehr gedüngt werden?
Tom: Ich habe mal bei dir im Shop geschaut, da liefen die
weiterführenden Info-Links zum Bodenfilter ins leere. Überarbeitet du
das Thema gerade?
CO² Anlage: Doppelkammersystem, Blasenzähler und Nachtabschaltung Magnetventil. Zugabe über Reaktor/Injektor am Außenfilter/Aquarium Zulauf (z. B. von JDAquatec)
Fragen:
7) Verstehe ich es richtig, dass CO² als Dünger gerade bei einem „mehr“ an Beleuchtung und dem Wunsch nach „schönem Pflanzenwuchs“ quasi schon empfehlenswert ist, um Algenwachstum zu verringern (+Nachdüngung NPK, wo zu wenige Nährstoffe vorhanden sind)?
8 ) Ich würde bei einer Co2 Anlage gerade genug CO2 zugeben, dass der PH Dauertest gerade eben auf „grün“ umschlägt, so müsste sich doch auch prüfen lassen, ob der PH-Wert passend ist – oder mache ich da gerade einen Gedankenfehler?
9) - Es gibt ja diese Tabellen, in denen die Abhängigkeit von CO², PH Wert und Karbonathärte dargestellt werden: Wenn ich nun einen PH Wert von 6,5 anstrebe (wie es ja hier im Forum für die Haltung empfohlen wird), dann komme ich bei KH 1 nur auf 9,5mg/l CO². Um auf 20mg/l zu kommen, müsste ich mindestens eine KH von 2 haben. Richtig? Oder übersehe ich da etwas? Wäre es vielleicht besser bei diesem Setting auf die CO² Anlage ganz zu verzichten, weil es im Grunde nicht notwenig ist mit CO² zu düngen?
10) Alternativ könnte man natürlich einfach weniger CO² zuführen und sich auf den PH Wert konzentrieren. Nur dann fällt aus meiner Sicht die „einfache Kontrolle“ mit nur einem Blick auf den CO² Dauertest weg, weil der zeigt ja dann immer „zuwenig“/blau an. Wie löst ihr diesen Zielkonflikt?
Söchting Oxidator als zusätzliche Sauerstoffquelle (es gibt ja ansonsten wenig Sauerstoffeintrag im Becken, da auf alles was blubbert verzichtet werden soll.)
Sonstiges: Moorkienholz und nicht aufhärtende Steine
10a) Wie ist das mit der Düngung? Auf eine wöchentliche Düngung beim WW würde ich mich einlassen, aber tägliche Düngeaktionen finde ich persönlich too much. Das Thema hängt ja offenbar stark mit der Filterung zusammen, auch hier wäre ich für Tipps in Hinblick auf die angedachte Filterlösung dankbar.
Soo, das waren meine 10 Fragen/Themen an die verehrte Forengemeinde.
Ich bitte den Textblock zu entschuldigen – es hängt halt alles mit allem zusammen und da wollte ich die Fragen nicht aufsplitten, weil aus meiner Sicht nur in der Zusammenschau eine zweckmäßige Lösung gefunden werden kann.
Vielen Dank schon jetzt für Euren Kommentar!