Was macht Ihr mit Osmosewasser über die Aquaristik hinaus? Würdet Ihr es täglich trinken?

  • Hallo zusammen,


    wie bereits angekündigt hier die Frage an Euch: Mich würde interessieren, wofür Ihr Osmosewasser außer für die Aquaristik verwendet.


    Trinkt Ihr es auch, so wie es ist oder härtet Ihr es vorher auf oder ist es vielleicht sogar per se schädlich?


    Tom hatte bereits eine Erklärung von Prof. Froböse gepostet, mich würden aber weitere Meinungen/Argumente und Belege dafür pro/kontra interessieren.


    Ich halte es auch wie Tom: Ich möchte nicht "Glauben", sondern möglichst "Wissen".


    Vielen Dank Euch schon jetzt!

  • Hallo,

    täglich zum Frühstück einen 3/4 Liter (in Form von Schwarztee), nicht aufgehärtet. Was man nicht machen sollte ist seinen gesamten Flüssigkeitsbedarf damit zu decken, da einem sonst auf Dauer die Mineralien ausgehen. Den Rest des Tages trink ich sauren Sprudel, der wiederum ausreichend mineralisiert ist, und schon passt das ganze.


    Gruß

    Uli

  • Wissen ist so eine Sache:

    Selbst Wissenschaftler postulieren unterschiedliche Weisheiten.


    Ich folge der Auffassung, dass man möglichst mineralarmes Wasser trinken sollte, um möglichst viele Schlacken und Schadstoffe aus dem Körper auszuschwemmen.

    Mineralstoffe nimmt man normalerweise durch die (ausgewogene) Ernährung ausreichend auf. Im Zweifel kann man sicherlich die Ernährung mit einem Mineralpräparat ergänzen.

  • Ich halte es auch wie Tom: Ich möchte nicht "Glauben", sondern möglichst "Wissen".

    Und wieso fragst Du dann hier, wo Du überwiegend Glauben, Halbwissen, "Erfahrung" und Vermuten zur Antwort bekommst?


    Naja... weil ich finde, das es im wilden weiten Internet noch viel schlimmer ist. :/


    Hier habe ich die Chance und auch die Hoffnung, das die Teilnehmer an der Diskussion praktische Erfahrungen mit einer Osmoseanlage bei sich Zuhause haben und im Idealfall auch das Wasser für andere Zwecke nutzen.

    Und durch die Garnelenhaltung (gerade bei den zickigeren Arten) sind viele Garnelenhalter und -züchter ja auch gezwungen sich mit der Thematik Wasser an sich zu befassen:D.

    Das ist aus meiner Sicht eine viel bessere Grundlage für verlässliche Informationen, als die teilweise steilen Thesen von selbsternannten Gesundheitspäpsten, die auf Youtube und anderswo Ihre Meinung zum Thema in handlichen 2-Minuten-Videos kundtun und natürlich auch so gut wie immer ein kommerzielles Interesse haben - egal zu welchem Thema :saint:

  • Shrimp1979 Darf ich dich bißchen zu deiner filteranlage fürs haus aus fragen:)? Weil ich bin auch schon am hin und her überlegen was man da alles tuen kann. Was für eine Anlage planst du ein zu bauen?

    Hallo kraje, ja das mache ich sehr gerne!


    Also, es ist eine

    Osmoseanlage BW-RO 200 (keine Ahnung welcher Hersteller) die ca. 250l Wasser/h liefert und die das aufbereitete Wasser in einen 500l Tank einspeist.

    Mittels Druckerhöhungspumpe am Tank soll das Wasser dann fürs Haus auf 4 Bar Druck gebracht werden.

    Sobald der Wasserpegel im Tank unter einen bestimmten Schwellenwert sinkt, wird nachproduziert.

    Die Tankgröße ist so ausgelegt, dass im normalen Fall (ca. 700l Wasserbedarf im Haus am Tag bei 5 Personen) das Tankvolumen mindestens einmal am Tag durchgeleitet wird - so bleibt das Wasser nicht lange stehen.


    Die Membrane der Anlage ist angeblich sehr robust und hält nach Herstellerangaben 5 Jahre und länger (das möchte ich mal erleben :D). Sie benötigt außer einer Vorbehandlung durch die Ionentauscher-Anlage keine weiteren Filter (wie Aktivkohle, Sedimentfilter, 5my oder 1my Filter) für ihre Funktion.

    Die Funktion der Anlage ist vollautomatisch. Über eine Anzeige werden Fehler im Betrieb gemeldet.

    Verlustwasser ist ca. 30% - das scheint mir im Rahmen zu liegen.

    Es ist die erste Anlage, die nach jahrelanger Suche meine Kriterien in Bezug auf Langlebigkeit, laufende Kosten, Wartung und letzlich auch Robustheit im Betrieb (bei unseren Wasserwerten) erfüllt - zumindest auf dem Papier ;)


    Ob und wie gut das alles letztlich klappt - keine Ahnung. Ich habe ja noch keine Erfahrungswerte - sicher ist nur eines: So wie das Wasser bei uns derzeit ist ... darf es nicht bleiben <X.

  • Ich bin gespannt ob du da etwas findest :/, hab es selbst schon versucht.


    Mit der Anlagenbezeichnung bin ich zumindest nicht weit gekommen, ich kann aber die Herstellerfirma die Tage herausfinden es steht eh noch Klärungsbedarf mit der Installationsfirma an 8o.

    Die Installation mache ich nicht selbst, wg. Garantien und weil ich an die Anlage auch wahrscheinlich übers Internet "nicht dran komme" - der Hersteller vertreibt wohl nur über bestimmte Fachfirmen die Wasseraufbereitung machen an Endkunden/Verbraucher.

    Meine Versuche dahingehend waren jedenfalls ernüchternd... Es gibt ähnliche Anlagen im Netz, man fragte mich nach der Einbausituation und Wasseranalysen: Die Angaben von mir: Eigener Hauswasserbrunnen + besagte herausfordernde Wasserwerte führen zur kollektiven Flucht a la "Machen wir nicht" oder "Ist was für Spezialisten"... Rein von der handwerklichen Herausforderung her ist die Installation einer solchen Anlage aber nicht so wild - wenn man denn eine Passende für die eigene Situation findet.


    kraje: Hast du denn Brunnenwasser bei euch im Haus? Wenn ja wirds u. U. nicht ganz einfach. Bei Leitungswasser ist es meistens deutlich einfacher eine passende Anlage zu finden, weil Leitungswasser einem Standard unterliegt.

  • Bei Leitungswasser ist es meistens deutlich einfacher eine passende Anlage zu finden, weil Leitungswasser einem Standard unterliegt.

    Das halte ich jetzt aber für eine sehr kühne Behauptung. LW muss ein paar Vorraussetzungen erfüllen: Es ist hierzulande ein Lebensmittel (im übrigen das am meisten kontrollierte), und muss daher zunächst einmal für den menschlichen Konsum geeignet sein. Dazu gehört, das es nicht zu weich ist, sondern ausreichend Mineralien enthält, damit durchs Trinken dem Körper nichts entzogen wird, auch dann nicht, wenn jemand seinen gesamten Flüssigkeitsbedarf mit LW deckt (was in der gesamten Republik problemlos möglich ist).

    Giftstoffe dürfen auch keine drin sein, genauso wenig wie Keime. Bei vielen anderen Stoffen (Kupfer, Chlor, Polyphosphate...) ist einiges möglich, solange nicht übertrieben wird. Unsere Wasserversorger bevorzugen ein nicht zu weiches Wasser, weil das sonst aggressiv ist und Leitungen angreift. Wenn es zu hart ist dann meckern die Kunden, deshalb wird in manchen Gegenden Wasser aus unterschiedlichen Quellen gemischt, um eine Zusammensetzung zu erreichen, mit der alle leben können (auch wenn das heißt, das alle naselang der Wasserkocher / die Kaffeemaschine entkalkt werden muss). Die Unterschiede sind von Region zu Region sehr groß, manches Wasser ist weich, anderes enthält im einen Fall viel Karbonat, in anderen viel Sulfat. Hängt immer von der lokalen Geologie ab. Von daher, der einzige "Standard" ist, das es als Lebensmittel taugen muss, aber innerhalb dessen gibt es eine sehr große Bandbreite dessen, was möglich und zulässig ist.


    Gruß

    Uli

  • Hi,


    also, ich benutze das Osmosewasser für alle Heizgetränke, also Tee und Wasser. Schmeckt deutlich besser und spart jede Menge Tee ein, da deutlich ergiebiger..


    Die Anlage die du beschreibst ist halt eine Profianlage, da gibts einige... Allen gemeinsam ist halt das sie von Firmen die auf Wasseraufbereitung spezialisiert sind, vertrieben und eingebaut werden, und fast immer einen Ionenaustauscher vorgeschaltet haben! Ob sich das für einen selber lohnt und rechnet ist eine andere Sache..


    5 jahre Standzeit für eine Membrane sollte Problemlos möglich sein, das schaffen ja schon billige no name Anlagen...


  • Hallo Uli,


    ja damit hast du natürlich recht, Leitungswasser hat eine ziemliche Spanne bei den Wasserwerten, das sehe ich auch so. :thumbup:


    Gleichwohl haben sehr viele Osmoseanlagen die Anforderung, dass die nur bei niedrigen Eisen- und Chloridwerten Ihren Dienst klaglos und auf lange Sicht zuverlässig verrichten, weil diese Substanzen bei höherer Konzentration im Wasser offenbar die empfindliche Membran beschädigen können. Bei Leitungswasser sind gerade diese kritischen Werte "garantiert relativ niedrig" und die Osmose-Anlagenbauer haben viel Erfahrung damit sammeln können. Beim Brunnenwasser können diese Werte ziemlich hoch liegen, das Doppelte bis Dreifache der Grenzwerte aus der Trinkwasserverordnung sind da keine Seltenheit. Daher meine These/Behauptung, dass es bei Leitungswasser meistens leichter ist eine entsprechende Anlage für seinen Bedarf zu finden, als bei Brunnenwasser.


    Bezüglich der notwendigen Mineralien im Wasser gibt es ganz unterschiedliche Meinungen, von möglichst "ohne" Mineralien bis zu "möglichst viel" ist da meinungsmäßig eine Menge los. :saint:

  • Hab was gefunden bzw. vermutlich der Hersteller. Auf jedenfall macht die Firma LW anlagen, Brunnenwasseranlagen ....... ich habe kein Brunnenwasser, aber sehr sehr hartes Wasser. Und mein Gedanke ist, da ich eh noch eine Wasserleitung durchs Haus ziehen muss, einen Wasserhahn in der Küche über Osmosewasser an zu Steuern. Bzw. Vieleicht auch mehr wie z.b. das Bad. Daher ein sehr interessantes Thema für mich.

  • Ich halte es auch wie Tom: Ich möchte nicht "Glauben", sondern möglichst "Wissen".

    Und wieso fragst Du dann hier, wo Du überwiegend Glauben, Halbwissen, "Erfahrung" und Vermuten zur Antwort bekommst?

    Hallo Jochen,


    woher willst Du wissen, ob es nicht den ein oder anderen gibt, der sich damit beschäftigt hat, sich beraten ließ oder sogar ein Ernährungsberater-/ in ist? Es ist doch gar nicht abwägig, dass es in der Aquaristikszene Menschen gibt, die sich damit beschäftigen. Hier haben einige Leute so eine Anlage, aber frag mal in Deinem privaten Umfeld nach, die kein Aquarium haben. Da findest Du wenige Leute. Ich finde die Frage hier legitim und es interessiert mich auch - genauso wie andere Ernährungsthemen daheim, womit ich mich beschäftige.

  • Mir hat mal ein Teekenner erklärt, dass Osmosewasser gar kein so gutes Wasser zum Tee machen sei, da der Geschmack dabei wohl vergleichsweise recht flach ausfalle. Weich ist zwar prinzipiell gut aber zu weich ist widerum auch nix, so der O-Ton. Vielleicht sollte jemand mal ein Aufhärtesalz für Teewasser auf den Markt bringen :D


    Man kann Osmosewasser in normalen Mengen gefahrlos trinken. Ob es Sinn macht, ist eine andere Frage, da es teurer ist und nicht zwingend besser schmeckt. Die Osmolarität von Leitungswasser und Osmoseasser zumindest unterscheidet sich gar nicht so stark voneinander, (hängt natürlich auch vom Leitungswasser ab). Beide sind stark hypotonisch im Vergleich zur Gewebsflüssigkeit. Jedenfalls hat der Körper kein Problem mit Osmosewasser, wenn er genug 'Zeug' woanders her bekommt (Nahrung!). Wenn man drüber nachdenkt, wäre das evolutionstechnisch gesehen auch eine ziemliche Fehlkonstruktion, ist Regen doch DIE Süßwasserquelle schlechthin.

    Deswegen wird man durchs Trinken von extra weichem Wasser wohl auch keine Schlacken aus seinem Körper spülen können, falls es diese überhaupt gibt, was ich bezweifle (lasse mich aber gerne eines besseren belehren). Wissenschaftliche Artikel konnte ich dazu nicht finden, scheint mir viel Aberglaube/Placebo-Effekt zu sein wie bei Homöopathie auch.

  • Mir hat mal ein Teekenner erklärt, dass Osmosewasser gar kein so gutes Wasser zum Tee machen sei, da der Geschmack dabei wohl vergleichsweise recht flach ausfalle. Weich ist zwar prinzipiell gut aber zu weich ist widerum auch nix, so der O-Ton. Vielleicht sollte jemand mal ein Aufhärtesalz für Teewasser auf den Markt bringen :D

    Hi,


    naja, ich halte mich durchaus für einen Teekenner ;) und zumindestens bei denen die ich Trinke, kann ich nur sagen mit Osmosewasser ist es "für mich" perfekt! gerade bei den sehr blumigen Darjeelings.... mein Osmosewasser hat so in etwa eine Leitfähigkeit von 30 µS, das passt für mich. Wenn mann allerdings starken Ostfriesentee trinkt, mag das stimmen.. das ist etwas härter besser, aber die Ostfriesen verwenden ja auch Wasser zum Tee kochen, das sieht ja schon vorher so aus, wie der fertige Tee 8o:) (Nur damit keine falsche Meinung auftritt, ich mag Ostfriesland und verbringe soviel Zeit wie möglich in Ostfriesland:S)

    Liebe Grüße



    Christian






    Der Aquarienvirus infiziert auch DICH!

  • Ich springe mal mit auf. Weniger, was den Eigenkonsum des Osmosewassers angeht, mehr die "Resteverwertung".

    Mich hält nämlich u. a. das Abwasser bisher von Osmose ab. Jetzt zapfe ich mein Wasser aus dem Hahn, schmeiße den Wasseraufbereiter rein und ab dafür. Und die Reste bzw. das Alt-Wasser aus den Aquarien landet in unseren zahlreichen Blumen bzw im Nicht-Winter in den Balkonkästen. Damit habe ich eine Verwertung von min. 70% des anfallenden Wassers.


    Welche Verwertungsmöglichkeiten gibt es bei Osmose?

    Kann man das Abwasser auffangen und verwerten? Wenn ja, was macht Ihr damit?

    Und das Rest-Wasser aus den Aquarien? Ebenso?

  • Wenn man sich das antun möchte kann man das Osmoseabwasser natürlich auffangen, mir ist das aber ehrlicherweise zu aufwändig.

    Ich hänge den Schlauch direkt in den Abfluß.

  • Hallo,

    eine entscheidende Frage ist um was für Mengen es geht. Grundsätzlich ist der Gedanke mit "nix verschwenden" ja richtig, allerdings sollte man auch die Verhältnisse bedenken. Der durchschnittliche Wasserverbrauch eines Menschen in DE liegt bei knapp über 120 Liter, wohlgemerkt pro Tag. Ob dabei die z.B. 30L Osmose-Abwasser pro Woche wirklich eine nennenswerte Rolle spielen? Es lassen sich zuweilen auch andere Punkte finden, die ein größeres Sparpotenzial haben. Neue Waschmaschine, Klospülung, Zeitdauer des Duschens, Bepflanzung des Gartens...

    Wer einen Garten hat kann das Abwasser auch mit Regenwasser verschneiden, dann ist es nicht mehr ganz so hart, und wer Regenwasser sammelt, um seine Hinterlassenschaften im Klo damit runter zu spülen, der könnte das Wasser in den Regenwassertank kippen, den für die Spülung ist die Härte des Wassers sowas von egal.

    Auffangen läßt sich das Wasser problemlos.


    Gruß

    Uli

  • Hallo,

    eine entscheidende Frage ist um was für Mengen es geht. Grundsätzlich ist der Gedanke mit "nix verschwenden" ja richtig, allerdings sollte man auch die Verhältnisse bedenken. Der durchschnittliche Wasserverbrauch eines Menschen in DE liegt bei knapp über 120 Liter, wohlgemerkt pro Tag. Ob dabei die z.B. 30L Osmose-Abwasser pro Woche wirklich eine nennenswerte Rolle spielen?


    Ja genau, das sehe ich auch so Uli! Die Menge macht's.

    Und in manchen Städten bereitet die "Wassersparwut" auch tatsächlich Probleme im Abwasserkanal, weil da zum Spülen der Rohre zuwenig ankommt bzw. das Abwasser zu zähflüssig wird <X. Dann spülen die mit frischen Wasser aus dem Hydranten teilweise die Rohre frei :S ...verkehrte Welt. Und bei Starkregen saufen dann wieder viele Keller in der Stadt ab, weil die Kanalrohre es nicht packen das Wasser wegzubekommen - aber zumindest sind die dann wieder blitzebank gespült... 8)

    Trotzdem finde ich den Ansatz Ressourcen zu schonen, wo möglich, aber schon sinnvoll ;).