Was macht Ihr mit Osmosewasser über die Aquaristik hinaus? Würdet Ihr es täglich trinken?

  • Ich nutze das Osmosewasser auch schon seit Jahren zum Kochen und Trinken. Negatives kann ich darin nicht sehen. Das Wasser schmeckt besser als pur aus der Leitung. Als netter Nebeneffekt bleiben Kochutensilien komplett kalkfrei.


    An diese Sache mit dem Ausschwemmen von Mineralien glaube ich nicht, da man sowieso genug Stoffe durch eine gesunde Ernährung aufnimmt. In den Städten würde ich das Leitungswasser nicht als verzehrbar einstufen, bei mir kommt es zwar aus einer Waldquelle im Dorf aber nochmal filtern schadet sicher nicht.

  • Hallo,

    jetzt muss ich doch mal eine Lanze für unser Leitungswasser brechen (zumindest hier in de, wie das in anderen Ländern aussieht steht auf einem anderen Blatt). Das was aus dem Hahn kommt mag zugegebenermaßen nicht immer allen geschmacklichen Ansprüchen genügen. Aber es ist ohne wenn und aber geeignet, damit jeder ob jung oder alt seinen kompletten Flüssigkeitshaushalt damit decken kann, ohne das dadurch irgendwelche Probleme entstehen. Denn es ist nicht nur Wasser, das aus der Leitung kommt, es ist ein Lebensmittel, zudem das hierzulande am meisten kontrollierte. Bei vielen anderen Lebensmitteln würde man sich wünschen, das die genauso konsequent und regelmäßig überwacht werden. Allerdings muss ich zugeben, die entsprechenden Vorgaben orientieren sich daran, was wir Menschen brauchen, unsere Nelen sind den Versorgern sowas von egal. :(


    Bei Wasser ist es wie bei vielen anderen Dingen, da wird gern mit glauben und Bauchgefühl und ähnlich subjektiven Begriffen jongliert, aber das ersetzt nunmal kein faktenbasiertes Wissen. Wer es genau wissen will geht einfach mal auf die Seite seines lokalen Versorgers und sieht sich die Herkunft und mögliche Aufbereitung des Wassers an. Oder (wenn sowas wieder möglich ist) nimmt an einer Führung teil. Viele Versorger bieten dergleichen gelegentlich an. Das sind keine Marketingveranstaltungen, sondern wissenschaftlich (natürlich für Laien passend aufbereitet) geprägte Termine.


    Die Aussage das Leitungswasser auf dem Dorf pauschal besser sei als in der Stadt halte ich deshalb auch für völlig substanzlos (bin aber gern bereit, mich aufgrund echter Fakten einer Diskussion zu stellen, also immer her damit :P). Zunächst einmal spielt es eine große Rolle, aus was für einem Aquifer das Wasser stammt, also aus was für einer wasserführenden Schicht im Untergrund. Wenn das z.b. ein Granit ist, dann ist das Wasser eher weich, ist es ein Kalkgestein oder Gips, dann ist das Wasser deutlich härter, mal mit Kalk, das andere Mal mit Sulfat. Die Geologie spielt die allergrößte Rolle. Wird das Wasser nicht aus Grundwasser, sondern aus Uferfiltrat gewonnen, dann spielt die Zusammensetzung des Flußwassers sowie die Filterleistung des Uferbereichs eine wichtige Rolle. Oberflächennahes Grundwasser ist zudem gerade in landwirtschaftlich intensiv bewirtschafteten Regionen manchmal arg mit Nitrat belastet, da werden inzwischen durchaus auch die Grenzwerte gerissen, weshalb es auch (und völlig zu recht) Ärger mit der EU gibt (kommt vom völlig übertriebenen Fleischkonsum, und irgendwo muss die Gülle dann ja hin). Das ist auch der einzige Grund, warum entgegen meiner obigen Aussage in einzelnen Gebieten Trinkwasser beispielsweise für Babys doch nicht geeignet ist. Also ist es zuweilen gerade andersherum als behauptet, auf dem Dorf kann das Wasser durchaus signifikant schlechter sein als in der Stadt.


    Gruß

    Uli

  • es ist ein Lebensmittel, zudem das hierzulande am meisten kontrollierte.

    Das hört man ja öfter bei solchen Diskussionen, aber was sagt das über die Qualität des Leitungswasser aus? Mehr kontrollieren = wird es dann automatische besser?

    die entsprechenden Vorgaben orientieren sich daran, was wir Menschen brauchen

    Was nicht automatisch bedeutet, dass es gesund ist. Es bedeutet, dass wenn zu viele Bakterien im Leitungswasser System sind man diese abtötet mit Mitteln, auf die ich z.B. gerne verzichte.
    Für jedes Problemchen im Leitungswasser gibt es Lösungen. Umbringen tut das sicher niemand (ausser manchmal Garnelen) aber ob das so gesund ist bezweifle ich.

    Und zu guter letzt, Leitungswasser ist immer super und gesund. Denn was wäre wenn es nicht so wäre? Kommt dann der Wasserlaster zu jedem Haushalt und bringt gesundes Wasser?


    Ich trinke und koche seit wenigen Jahren mit Osmosewasser und ärgere mich, dass ich es nicht schon viel viel länger benutze. Saurer Sprudel (oder mit Sodastream süßer Sprudel) schmeckt bedeutend besser als mit Leitungswasser. Ich fülle damit meine Sodstream Glasflaschen und habe 5 Stück im Kühlschrank.

    Mein Kaffevollautomat wurde noch nie entkalkt und sieht aus wie neu, Kaffee und Tee schmecken excelent

    Und zu guter letzt bin ich absolut sicher meinen Körper mit nichts zu belasten was ihm schaden könnte. Und ich muss da auch nicht mal spekulieren was schaden könnte :)


    Ich kann nur jedem raten sich so eine Direktflow Anlage (Output 1,5 Liter / Minute) mal anzuschauen und unter die Küchenarmature zu stellen. Mit extra Hahn wo man abzapft, man wird es nie mehr missen wollen.

  • Zunächst einmal wurden klare Regelungen getroffen, was in welcher Menge oder auch gar nicht im Trinkwasser sein darf. Die wiederum orientieren sich an unseren Bedürfnissen und unserer Gesundheit. Dazu gehört, das eine gewisse Menge an Mineralien ausdrücklich gewünscht wird (einerseits um unseren Körpern keine zu entziehen, und andererseits damit das Wasser nicht zu aggressiv ist und Leitungen beschädigt), wenn zu viele davon drin sind, dann maulen die Kunden, und als Kompromiss (mit dem sicher nicht jeder einverstanden ist) wurde eine gewisse Bandbreite vereinbart, innerhalb derer sich das ganze bewegen darf. Bei anderen Stoffen wird individuell entschieden, ob der komplett raus muss oder ob etwas und wenn welche Menge davon zulässig ist. Das wird nicht vom einzelnen Versorger entschieden, sondern (und immer wieder aufs neue) nach wissenschaftlichen Erkenntnissen vom Bundesministeriums für Gesundheit und dem Umweltbundesamt festgelegt. Diese ganz klaren Vorgaben werden dann regelmäßig durch verschiedene Kontrollen überprüft, wodurch sichergestellt wird, das die im internationalen Vergleich hohen Anforderungen, die hierzulande ans Trinkwasser gestellt werden auch durchgehend eingehalten werden. Daher sind die vielen Kontrollen durchaus etwas, das die Qualität unseres Wassers sicherstellen. Hinzu kommt, das sich die verwendete Analytik auf einem Niveau bewegt, da können wir mit unseren Tropfentests nur von träumen.

    Natürlich kann es vorkommen, das Keime drin sind, und um die loszuwerden dann etwas anderes rein muss. Manchmal geht es eben nicht ohne Kompromisse, wobei auch die zugesetzten Stoffen wieder klaren Regelungen unterliegen.

    Wer dazu manches nachlesen will, das UBA hat dazu viele Infos bereitgestellt. Die Seiten der lokalen Versorger können ebenfalls interessant sein, vor allem dann, wenn man wissen will, woher genau das eigene Wasser stammt, wie es aufbereitet wird und was drinnen ist.


    Ich selbst nutze für meinen Tee ebenfalls Osmosewasser, ich habe überhaupt nichts dagegen, dafür kein Leitungswasser zu verwenden. Auch für die Nelen kommt mir nichts anderes ins Becken. Allerdings ist auch klar, das es schlicht und ergreifend nicht möglich ist über die Wasserleitungen Osmosewasser auszuliefern. Wer das nutzen will, der muss es sich eben selber machen.


    Was mich aber immer wieder aufs neue massiv stört ist wenn Menschen völlig ohne fundierte Faktenlage unser Wasser schlecht machen. Da werden gern mal Behauptungen aufgestellt, ohne auch nur einen einzigen Beleg anzuführen. Dafür gibt es wirklich keinen Grund.


    Gruß

    Uli


  • Was mich aber immer wieder aufs neue massiv stört ist wenn Menschen völlig ohne fundierte Faktenlage unser Wasser schlecht machen. Da werden gern mal Behauptungen aufgestellt, ohne auch nur einen einzigen Beleg anzuführen. Dafür gibt es wirklich keinen Grund.


    Gruß

    Uli

    Da bin ich zu 100% bei dir.

    Würde alles so kontrolliert und überprüft wie unser Trinkwasser, wir würden im Paradies leben:saint:


  • Was mich aber immer wieder aufs neue massiv stört ist wenn Menschen völlig ohne fundierte Faktenlage unser Wasser schlecht machen. Da werden gern mal Behauptungen aufgestellt, ohne auch nur einen einzigen Beleg anzuführen. Dafür gibt es wirklich keinen Grund.


    Hi,


    zusammen...


    Also, zu deinem gesamten Artikel kann ich nur sagen: ja, stimmt. prizipiell, theoretisch....


    Aber: das ganze gilt für das Wasser am Ausgang des Wasserwerkes... und da ist der Schuh begraben... das Wasser wird eben nicht so oft am Ende der Wasserleitung getestet.. im bestenfall Stichprobenartig, aber nicht grossflächig! Und was alles in den Leitungen passieren kann,nun, da gibt es viele Möglichkeiten!


    Aber im Prinzip sind wir uns doch einig, Osmosewasser zu Tee oder Kaffetrinken ist okay!?


    Ich habe auch was da gegen das Menschen ohne fundierte Faktenlage "unser" Wasser schlecht machen, genau so wie was dagegen habe es über den Klee zu loben nur weils im Wasserwerk und an weiteren Messtellen gemessen wird. Und die Grenzwert festsetzung/ festlegung... ist nunja, "spannend" ... sie hat nur bedingt was mit "Gesundheit, Mineralgehalt etc..." zu tun.. sondern auch mit Politischen Vorgaben, Messmöglichkeiten, Kosten, tippfehlern etc... Sonst hätten wir ganz andere Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung... Und ja, international gesehen haben wir ganz gutes Wasser... aber wir reißen in etlichen Gegenden auch die Grenzwerte, die eh schon hoch angesetzt sind, und haben dann trotzdem substanzen im Wasser drin die da nicht reingehöhren, nur weil keine Grenzwerte fest gesetzt sind oder sie "kurzfristig" halt doch überschritten werden... wenn ich in dem Prüfbericht unseres Wasserwerkes immer wieder sehe das dort in einzelnen Monaten Pestizide nachweisbar sind, Nitrat und Sulfat! knapp unter den Grenzwerten liegen und anschließend Werbung für Sodastream und co. sehe.. schüttelt es mich! Und wenn dann noch zu Korrisonsschutzzwecken Polysilikate und Polyphosphate eingesetzt werden, und evt noch ne Chlorierung, weil sich mal wieder ein Keim aus der Gülle ins Wasser abgesetzt hat... nein Danke! Dann lieber Osmosewasser! Daher in einigen Gegenden Deutschlands würde ich das Wasser eher als "Brauchwasser" bezeichnen


    Das ganze ist natürlich nur meine, wenn auch Fakten fundierte, Meinung ;):)


    Christian

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen :thumbup:.

    Es ist schonmal beruhigend zu erfahren, dass Osmosewasser anscheinend schonmal nicht per se ungesund zu sein scheint. ^^

    Hat denn jemand von Euch Osmosewasser auch im normalen Wasserleitungsnetz bei sich zuhause? :/


    Meint Ihr das reine Osmosewasser könnte evtl die Wasserleitungen (Kupfer, Zink, etc) angreifen / korrodieren?

    Diese PE Rohre oder andere Rohre scheinen ja auf jeden Fall unempfindlich zu sein...


    Die Dame vom Wasserwerk empfiehlt eine GH von 4 - das sei auf jeden Fall ideales technisches Wasser, weil sowohl Verkalkung, als auch Korrosion bei dieser Härte komplett vom Tisch sind.


    Ich könnte mir vorstellen, dass Osmosewasser (wenn es Kontakt zur Luft bekommt) sich mit CO² anreichern kann, und dieses zu einem gewissen Teil in "Kohlensäure" umgewandelt wird. Diese Säure würde ja dann durch nichts gepuffert und könnte eine korrosive Wirkung entfalten.

    Jemand anderes sagt: Alles Quatsch - im Osmosewasser ist ja nichts was korrodieren könnte, weil es ja leeres Wasser ist.

    Vielleicht kann ja jemand mal einen Versuch machen und Osmosewasser in einen Becher füllen und den an der Luft stehen lassen und ein Stück Kupfer und ein Stück Eisen reinlegen. So könnte man es ja vielleicht im Versuch herausfinden :saint:

  • Hi Martin,


    Osmosewasser ins Leitungsnetz packen ist tatsächlich Quatsch.. warum sollte man das tun? Und ja, Osmosewasser nimmt sehr schnell CO2 auf und reagiert daher sauer und korrosiv..


    Wenn man extrem hartes und/oder belastetes Wasser hat, kann eine Teilenthärtung / Entkalkung kombiniert mit Aktivkohle sinn machen, aber das ist Einzelfallahängig, und da sollte man Profis fragen. Nur für die Küche und für die Aquarien würde ich immer externe Lösungen einsetzen!

    Liebe Grüße



    Christian






    Der Aquarienvirus infiziert auch DICH!

  • Hallo liebe Leute,


    das ist hier zwar schon etwas älter aber ich möchte trotzdem mal was dazu sagen.


    Ich habe mal im Harzer Wasserwerk gearbeitet und das Harz Wasser ist wirklich gut.

    Dort herrschen strenge Richtlinien.

    Und das aufbereitete Wasser kann man dort sogar direkt trinken.


    ABER: Wenn ihr wüsstet wie das Wasser vor der Aufbereitung aussieht dann würden sicher die wenigsten von euch das Zeug was da aus dem Hahn kommt trinken.

    Natürlich ist es nicht schädlich aber der Gedanke bzw. die Bilder im Kopf sagen dann "trink das nicht"...