Fadenalgen ......

  • Hallo,

    das gesamte System aus Algen, Pflanzen, Nährstoffen... ist eine etwas träge Angelegenheit. Bis sich Änderungen auswirken dauert das erfahrungsgemäß leider gern mal zwei Wochen. Das ist nun mal so und läßt sich auch nicht ändern / beschleunigen. Was du allerdings machen könntest wäre heute noch zur nächsten Tanke (oder morgen in Supermarkt oder Baumarkt, falls offen) gehen und destilliertes Wasser kaufen. Den 5L-Kanister gibt es in der Regel für unter 2 Euro.

    Jetzt stellt sich die Frage, wie viel kann davon ins Becken. Das Wasser enthält nicht nur keine Pflanzennährstoffe, sondern auch sonst nichts mehr, also keine Mineralien. Deshalb jeweils nur geringe Mengen zugeben, aber dafür regelmäßig, und so die Nelen an etwas weicheres Wasser gewöhnen (da ist ja noch Spielraum da), und gleichzeitig auch die Nitratmenge reduzieren. Wenn dann die Pflanzen erst mal gut entwickelt sind und das Gleichgewicht für den Moment eingestellt ist, dann die Umstellung zurück (auf reines LW) in Angriff nehmen.


    Gruß

    Uli

  • Hallo und ein frohes Neues,

    ich sehe weniger das Problem bei dem Nitratwert eher bei dem Phosphatwert. Dein Leitungwasser hat einen Phosphatwert von 0.17 und im Becken misst du 0,9. Phosphat wird in den Wasserpflanzen eingelagert bis der Puffer voll ist und über das noch vorhandene Phosphat im Wasser freuen sich die Algen bzw. es begünstigt den Algenwuchs. Ich hatte damals auch massive Fadenalgenprobleme und habe sie mit einer Dunkelkur (nur Licht aus und Becken nicht Abgedeckt) und mit Algexit in den Griff bekommen. An deiner Stelle würde ich einen Phospaht Absorber einsetzen um das Phosphat im Wasser zu minimieren.


    Gruß

    Thomas

  • Ich bin ja momentan etwas auf dem Düngetrip und habe mir auch mal die ganzen Düngemittel angeschaut, wo ich evtl. sogar zu eine anderen Hersteller wechsel, da dieser transparenter ist.


    Ich vermute nicht, dass immer bei bei Nitrat und Phosphat, wenn es nicht verbraucht worden ist, zu Algen kommt, sondern es sind noch mehr Stoffe wichtig wie bei einer Pflanze und durch Ungleichgewicht. Nitrat ist ja eh immer im Aquarium durch die Nitrifkation und auch Phosphat, denn es entsteht ja zusätzlich durch Futtereintrag. Auch wenn euer JBL-Test 0 bei Phosphat anzeigt, so wird immer ein wenig Phosphat vorhanden sein. Wenn z. B. der Düngestoff Nitrat verbraucht worden ist, gibt es immer noch im Aquarium irgendwelche Stickstoffquellen, die Algen nutzen können. Dabei finde ich den Phosphat-Test von JBL nicht gerade positiv in der Auswertung, denn minimale Färbungen des Wassers sieht das menschliche Auge schlecht oder gar nicht. Hauptproduzent ist ein wichtiger Nährstoff namens Kalium. Hat man zu viel davon, was nicht verwertet werden kann, freuen sich die Algen.


    Ich hatte heute meinen wöchentlichen 90%-Wechsel im Aquarium gemacht und danach einfach gefüttert. Düngen werde ich erst morgen, da ich alle 2 Tage auf Stoss dünge, was ich persönlich vorteilhafter finde. Ich konnte Phosphat mit dem Fotometer messen.


    Demnach habe ich selber immer Makronährstoffe wie Nitrat und Phosphat übrig, obwohl ich z. B. in einem Becken viel Pflanzen habe und unter Dosieranleitung dünge. Da ist kein einziger Faden einer Alge und auch nichts an den Scheiben, aber die Pflanzen wachsen gut und gesund. Selbst im Kardinalsbecken habe ich Nitrat und Phosphat (0,05 mg/l) nachweislich getestet und da ist nur etwas Süsswassertang drin. Ich habe um Algen gebettelt und es kam nichts, da ich zusätzlich einen Mischbettharzfilter habe. Durch minimalen Eintrag von Profito vor 2-3 Monaten habe ich dann mal eben Grünalgen herbeigezaubert.


    Als ich noch Leitungswasser hatte, gab es bei mir auch Fadenalgen und das war die emerse Pflanzenwelt, wo die InVitro-Becher ausschließlich Gel hatten und sich nicht so schnell umstellen konnten. Und ich glaube auch, dass es bei Dorothee so ist, denn das sind alles neue Pflanzen, wo man anhand der Bilder sieht, dass die Fadenalgen zurzeit ganz klar auf Platz 1 stehen.


    Zu den Fadenalgen habe ich auch bei einer vertrauten und professionellen Person nachgefragt. Ich bekam die Info, dass Fadenalgen höhere Algen sind. Das bedeutet, dass sie den Pflanzen viel näher stehen, als andere Algen und somit auch ähnlich wie Pflanzen verhalten. Wenn gezielt gedüngt wird, um Aquariumpflanzen zum Wachstum anzuregen, profitieren Fadenalgen auch, wenn das Redoxmilieu stimmt. Dadurch konkurrieren die Fadenalgen stark gegenüber den Pflanzen. Da hilft in erster Linie absammeln, was das Zeug hält, damit die Umstellung der Pflanze nicht gestört wird und die sich letztendlich durchsetzt.


    Aber das absammeln ist sehr mühselig wie einige von uns wissen und dann fehlt Zeit und Geduld. Man greift dann halt unterstützend zu Algexit oder Algin Regular, was eigentlich guthelfen kann, aber dadurch können auch Pflanzen eingehen. Aber wenn die Pflanzen danach gut im Saft stehen, hilft es ungemein gegen die Fadenalgen.


    Aber es ist natürlich keine Garantie, denn jedes Becken ist anders und ins genaue Detail zu gehen, ist für uns recht schwierig. Auch wenn wir in der heutigen Entwicklungsphase schon sehr viel mehr messen können, als noch vor 20 Jahren.

  • Guten Morgen, dass hatten wir bei unserem großen Sohn im Aq, bis ich kein Nerv mehr hatte, Antialgenmittel wirkte gleich null. Ich habe das ganze Aq komplett leer gemacht den Kies heißt ausgewaschen bis klares Wasser kam,das ganze Aq komplett ausgewischt dann den Kies wieder rein und einen kompletten neuen pflanzensatz gekauft alles an Höhlen usw abgeschrubbt und heiß abgespült, seit dem ist Ruhe mit den Fadenalgen. Viel Glück 🍀

  • Puh.....

    Ich habe gestern schon gedacht, ich müsste wieder Algen absammeln, weil überall Büschel und Fäden die Pflanzen zu wuchern.( nach nur 3 Tagen😭)


    Bei AquaOwner im Video wurde auch gesagt, das unbedingt ein großer Wasserwechsel nach dem absammeln gemacht werden soll.

    Bei einem 120 l Becken dauert das so lange. 🙈


    Ich bin gerade etwas entmutigt. Mir fehlt es an Zeit. Ich werde das mit dem Algexit versuchen. Die Kur dauert vier Wochen. (wenn ich das richtig gelesen habe) Falls Pflanzen kaputt gehen sollten, werde ich mir zum Ende der Kur neue kaufen.

  • Mal ein Resümee nach einer Woche täglich düngen + 2 x Wasserwechsel mit Algen absammeln.


    - Cryptocoryne crispatula langsam bis mittel

    Sieht gesund aus und kaum zugealgt


    - Cryptocoryne lucens langsam

    Es kommt ein neues Blatt (ist sehr stark zugealgt


    - Limnobium laevigatum (Froschbiss) (vergammelt) sehr schnell


    - Amblystegium serpens langsam

    Wächst bei mir recht schnell, total zugealgt. Algen lassen sich schlecht bis gar nicht daraus entfernen.


    - Limnophila hippuridoides langsam

    erst zugealgt, dann kaputt gegangen


    - Lobelia cardinalis mini langsam

    Bekommt neue Blätter. Algt schnell zu, die Blätter lassen sich aber gut zwischen den Fingern von Algen befreien


    - Pogostemon helferi (kleiner Wasserstern) mittel

    Bekommt neue Blätter und kleine Ableger

    Algt schnell zu


    - Limnophila sessiliflora (kleine Ambulia) sehr schnell

    Kommt an einigen Stellen langsam grün von unten nach. Ältere Stengel gehen kaputt.


    - Vallisneria Spiralis (gewöhnliche Wasserschraube) schnell

    Bekommt viele neue grüne Blätter und einen Ableger


    - Microsorum pteropus 'Petite' langsam

    Seh kein Wachstum. Wurzeln algen sehr schnell zu


    - Echinodorus GrisebachiI Bleherae schnell

    Nimmt das einsetzen ins Becken übel. Die Blätter werden gelb.


    - Raues Hornkraut sehr schnell

    Wird braun und zerfällt


    Das AlgExit ist bestellt. Ich komme mit dem absammeln der Algen nicht hinterher.



    Würde es eigentlich helfen den Filterdurchfluss auf Max zu stellen?

  • Hallo Dorothee,


    das Thema CO2 würde ich nicht aus den Augen verlieren.

    Gutes Licht und CO2 reissen eine Menge, die Pflanzen ziehen dann auch mehr Dünger.

    Vielleicht bekommst Du so das Grundniveau aus dem Leitungswasser runter.


    Ich plage mich auch mit Fadenalgen rum, hab den Tip mit Easy Carbo als Algenvernichter bekommen, bis jetzt sieht es gut aus.

    Aber Achtung, das ist kein CO2-Ersatz, auch wenn es so beworben wird, das läuft eher unter Desinfektionsmittel.


    Leider sind die Effekte beim Düngen erst nach 2-3 Wochen sichtbar. Ich hatte mir ein Formular geschaffen wo ich alle Dünge-Mess-Wasserwechselaktionen dokumentiere. Dann kann ich genau sehen wie lange es dauert bis z. B. Nitrat weg ist.

    Mein kleines Becken schluckt denn Dünger nur so weg, dafür brauch ich bald ein Buschmesser. ;)

    Gruß

    Volker


    30l-Scape mit RedBees, BloodyMarys und einer ANS

    10l-Pfütze mit braunem Nachwuchs einer Neocaridina-Mischung

  • Mahlzeit,

    Ich habe heute nochmal Algen abgesammelt und einen 50 % Wasserwechsel gemacht. (3 Mal die Woche 🤮)

    Ich habe einen Diffusor an meinen Filter angebracht und das erste Mal AlgExit ins Becken getan. (4 Wochen Kur) Das tägliche düngen mit Profito mache ich erst mal so weiter.

    In einem früheren Thread habe ich gelesen, das sich beide Mittel vertragen. Ich hoffe so die Pflanzen zu stärken und die Algen zu eliminieren.

    Falls doch Pflanzen eingehen oder schwächeln, kaufe ich zum Ende der Kur noch mal Pflanzen nach. Hatte eh zusätzlich noch an eine Schwimmpflanze gedacht. 🤔

    Ebenso könnte das ein guter Zeitpunkt sein, den Besatz aufzustocken um evtl. neu aufkommende Algen sofort entgegen zu wirken. 🤔

    Den Diffusor wollte ich nach der Kur wieder abmontieren und für die heißen Sommermonate zur Seite legen.


    So sieht erst mal mein Plan aus. Was haltet ihr davon?


    Noch eine Frage zu AlgExit:

    In der Beschreibung steht eine wöchentliche Gabe von 10 ml auf 100 l.

    Rechnet man das in den folgenden Wochen auf das Wechselwasser um?

    Da steht nichts zu.🤔

  • Ich würde von den häufigen Wasserwechseln während der Kur absehen. Ich denke nicht, dass es sinnvoll/notwendig ist. Zumal man das Mittel verdünnt.


    Auch würde ich nur nach dem WW auf die Zielwerte aufdüngen und dann erst wieder nach dem nächsten WW nach einer Woche.


    Algen würde ich täglich so gut es geht absammeln.


    So habe ich es in der Vergangenheit gemacht und es hat gut funktioniert. Mein erstes 60er hat auch mal so ausgesehen...

  • Guten Morgen,

    Meine roten Rennschnecken sitzen seit gestern Mittag oberhalb der Wasserkante. Eine ANS hat sich im Boden halb eingebuddelt. Die anderen beiden sind versteckt.

    Zwei Amanos habe ich gestern Abend noch rum flitzen gesehen. Der Darm war voll, normal gefärbt.


    Den Schnecken gefällt das Wasser nicht. Zwischendurch schnecken die Roten kurz ins Wasser, um die Lage zu checken und dann wieder zurück oberhalb der Wasserkante.


    Dieses Phänomen hab ich schon zwei mal nach einem Wasserwechsel beobachtet. Aber nur 2 x und nicht immer. Beide Male sind die Schnecken dann nach 2 -3 h wieder normal rumgeschneckt. Duck und auch @Birne (mit dem ich telefoniert habe) vermuteten beim letzten Auftreten, das irgendetwas mit dem Leitungswasser nicht stimmt.

    Ich persönlich hatte zwischendurch die Vermutung, das mein Filter zu lange aus war und hab von Duck die Empfehlung bekommen, das ich erst alle Reinigungsarbeiten erledige, bevor ich den Filter zum Wasserwechsel ausstelle. Ich hab mich seit dem bemüht, den Filter innerhalb einer Stunde wieder anzuschalten.

    Jetzt hatte ich gestern Nacht gearbeitet und bin direkt danach vormittags ans Aquarium. Ich stand total neben mir und weiß nicht, wie lange ich gebraucht habe und der Filter aus war. Länger als 2 h waren es aber bestimmt nicht.


    Jetzt weiß ich nicht, woran es genau liegt, was die Schnecken flüchten lässt. Vielleicht auch alle 3 Faktoren zusammen. (AlgExit, nicht optimales LW, Filter zu lange aus)


    Wie geh ich jetzt am besten weiter vor?


    Meine Notlösung wäre, die 6 Schnecken wärend der AlgExit Behandlung ins Nano zu packen. Im Nano habe ich übrigens noch nie seltsames Verhalten nach einen WW beobachten können. Es lebenden dort zwei ANS, Nöppies und Garnelen.

  • Hallo Dorothee,

    benutzt du einen Wasseraufbereiter für dein Wechselwasser? Bei Leitungswasser würde ich auf Nummer sicher gehen und immer einen Aufbereiter nehmen (zb. Biotopol). Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Ausstellen des Filters etwas ausmacht, da es nicht länger als 2 Stunden war aber mit Sicherheit kann ich es nicht ausschließen. Finde die Idee gar nicht schlecht die Schnecken mal umzusetzen und dann schauen was die machen. Aus meiner Sicht ist das allemal besser als gar nichts zu machen, Fakt ist ja, dass die Schneckis irgendwas nicht mögen. Jetzt gilt es nur rauszufinden, was es ist.

  • Klar kann jederzeit sich was am Leitungswasser ändern, aber was wäre das jetzt für ein dummer Zufall und im anderen Becken ist auch nichts auffälliges?!? Ich glaube nicht, das es am Leitungswasser liegt (ein wasseraufbereiter vorrausgesetzt). Rennschnecken sind gerne Mal außerhalb des Wassers unterwegs, deshalb sollte ja auch eine Abdeckung drauf. Ich tippe wenn dann eher auf Algexit und würde die Schnecken, wenn sie wirklich nicht mehr abtauchen wollen, in das andere Becken setzen. Und zum Schluss: tief einatmen und entspannen :D alles nicht so schlimm, wie es aussieht. Das Problem mit den Algen bekommst du auch in den Griff ;)

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)