Einlaufphase - hoher Nitrit und tote Tiere

  • Hallo Duck,

    du schreibst selber, das die Nitrobacter sich langsamer vermehren, als die Nitrosomonas.

    Wenn du jetzt Wasser wechselst um das Nitrit zu senken, nimmst du den ohnehin faulen Nitrobacter ein Teil des Futters.

    Weniger Futter = weniger Reproduktion.

    Wenn du ihnen hingegen ihr Nitritfutter läßt, wird die Nitrobakterkolonie um so größer, was im Endeffekt dazu führt, dass sie große Mengen Nitrit in kurzer Zeit verarbeiten können und es nach Besatz zu keinem Nitritstau mehr kommt, weil zu wenig Bacter da sind.

    Ihre Koloniebildung dauert länger, dass macht die Einfahrphase so lang, aber dafür hast du dann genau die Stabilität, die du haben willst (oder haben wollen solltest).

    In dem Moment, in dem du Nitrit 'entnimmst', störst du diese Bakterien dabei, ein Gleichgewicht zueinander herzustellen.

    Und hier war die Rede von der Einfahrphase, nicht von 'Notfällen'.


    Das ist selbstverständlich nur meine Meinung/Sicht der Dinge 😉.

    LG

    Karin

  • Hallo Karin,


    Du nimmst ja nur mit dem Wasserwechsel überschüssiges Nitrit weg. Daher hat man ja nach dem Wasserwechsel nur noch einen geringen Anteil an Nitrit. Die Nitrobacter vermehren sich weiterhin, da man ja beim Einfahren das Aquarium täglich füttert. Durch das Futter entsteht erneut hauptsächlich Ammonium, welches sehr schnell zu Nitrit umgewandelt wird und schon haben die Nitrobacter wieder was zu naschen. Im Prinzip ist das ja genauso, als wenn man Tiere einsetzt. Es entsteht mehr Futter, was nitrifiziert wird und die Bakterien vermehren sich stetig :)

  • Wo soll denn nun der Unterschied sein zwischen Nitrit drin lassen das Nitrobacter was zu fressen hat und Nitrit entfernen und füttern das wieder welches entsteht damit Nitrobacter was zu fressen hat? Eins davon ist mehr Arbeit. :D


    Das was Karin gelernt hat hat, habe ich so ungefähr zur selben Zeit auch gelernt. Es stimmt schon Bakterienkulturen und die heutigen ausgefeilten Methoden gab es nicht, dafür andere ausgefeilte Methoden. Das ein Aquarium auch wenn es nach den heutigen Methoden eingefahren wird, seine volle Leistungsfähigkeit erst viel später erreicht und deswegen auch entsprechend zurückhaltend besetzt werden muss, ist wohl unstrittig.


    Das schöne an diesem Hobby ist, das sich manches eben nicht mit der Technik ändert, sondern einfach so ist und bleibt.

  • Ich bin zwar noch nicht sehr lange bei meinem Aquaristikhobby dabei 2,5 Jahre), aber eines ist klar der Nitrifikationsprozess in der Einfahrphase dauert seine Zeit und die ist nicht veränderbar bzw. verkürzbar, auch nicht durch neuere Methoden des Einfahrens. Ebenso ist es für mich sicher, daß laufendes Eingreifen nicht förderlich sein kann, rein von der Logik her (auch ohne das ganze Prozedere genau zu kennen). Ebenso ist es sicher, dass durch Einsetzen von Tieren und deren Fütterung erneut ein Nitrifikationsprozess in Gang kommt. Jetzt ist halt die Frage, wie stark fällt dieser dann aus? Und da bin ich persönlich der festen Überzeugung, dass die altbewährte Methode die bessere ist, damit dieser neue wieder stärker auftretende Nitrifikationsprozess nicht so heftig ausfällt und er deswegen kaum mehr Probleme bereitet.

    LG Winni

  • Hallo Hans,


    ist irgendwo das gleiche. Ich habe nur geschrieben, dass es egal ist, ob man während der Einlaufphase Wasserwechsel macht oder nicht. Das Ziel wird am Ende das gleiche sein, obwohl ein WW generell immer gut ist, da man Schadstoffe entfernt.


    @Winni: Wenn Du mit Deiner Methode nicht fütterst beim Einfahren, wird es eine längere Zeit dauern, weil Du den Bakterien kein Futter gibst. Kein Futter, keine gute Vermehrung der Bakterien und dann dauert der Prozess der Nitrifikation bis sie läuft oder sie läuft erst gar nicht richtig an bzw. erst bei Besatz. Und das anfüttern gibt es schon sehr lange. Damals bis heute noch das Fischfutter in den Fingern zerrieben und in der Garnelenszene das Staubfutter. Das Anfüttern der Bakterien ist letztendlich die vernünftigste Methode und damit verkürzt Du den Nitrifkationsprozess, wo der Kreislauf bestenfalls in 2 Wochen läuft.


    In Deinem Fall damals hattest Du ein zwei kleine blinde Passagiere an Schnecken, die auch organische Stoffe produzieren und sogar selber organisch sind.