Friedliche Nelenheimat

  • Gestart am:

    03.10.2020


    Aquarium:

    Clear Garden Mini M (Weißglas mit Glasstärke 6mm, 36x22x26cm, Volumen ca. 20 Liter)


    Filter:

    Aquael Versamax Mini + FilterGuard (Rucksackfilter, Max. Fördermenge: 230 l/h)


    Beleuchtung:

    AquaGrow Solid LS 270 (Lumen: 3233lm)


    CO2-Versorgung:

    Anlage: Dennerle 300 Quantum / Special Edition (Mehrweg, 500g)

    Diffusor: Aquasabi CO2 Diffusor Edelstahl Flat 15 (20cm)

    Dauertest: Aquasabi CO2 Dauertest (Nano)


    Rückwand:

    Milchglasfolie


    Bodengrund (3-stufig):

    1. JBL ProScape Volcano Mineral

    2. GlasGarten Environment Aquarium Soil

    3. GlasGarten Environment Aquarium Soil - Powder


    Hardscape:

    Steine: ADA Sansui Stones (wasserneutral)

    Wurzeln: Rote Moorwurzeln


    Pflanzen:

    - Rotala indica

    - Hydrocotyle tripartita "Mini"

    - Riccardia sp. "chamedryfolia"

    - Vesicularia ferriei "Weeping Moss"

    - Pogostemon helferi

    - Hydrocotyle verticillata

    - Eriocaulon cinereum

    - Marsilea hirsuta

    - Cryptocoryne walkeri "Hobbit"


    Osmoseanlage:

    - Profi Osmoseanlage / Wasserfilter - 200 GPD + Mischbettharz-Filter


    Wechselwasser ( aufgesalzt wird mit GT essentials GH up+ Liquid & KH up Liquid )

    - pH: 6,5

    - GH: 6

    - KH: 0 - 1


    Geplanter Besatz:

    Schnecken: Posthornschnecken (evtl. kombiniert mit Quellblasenschnecken)

    Taiwan Bee: Red Wine oder Yellow King Kong


    Helfer in der Einfahrphase:

    Starterbaktieren: Microbe-Lift Special Blend & Nite Out II

    Futter: GT essentials - Life!


    Meine persönlichen, neuen Projektherausforderungen:


    Umgang mit Osmosewasser:

    Bevor ich mit diesem Projekt gestartet bin, wusste ich, dass es Osmosewasser gibt und für was man es verwendet. An der Stelle war dann aber auch schon Ende mit meinem Wissen. Ich musste mich in dem Zusammenhang erstmalig mit Osmoseanlagen selbst, dem Anschluss einer Osmoseanlage, der Aufbewahrung von Osmosewasser, dem Silikatwert und der Nachschaltung eines Mischbettharz-Filters und letzten Endes mit dem richtigen Aufsalzen von Osmosewasser und der dazugehörigen Auswirkung auf die GH, KH und den pH-Wert auseinandersetzen. Mit Sicherheit werde ich nach dem Start des Aquariums erste Erfahrungen sammeln müssen, um den späteren Bewohnern eine sichere, stabile und wohltuende Umgebung über das aufgesalzene Osmosewasser schaffen zu können.


    Der richtige Bodengrund:

    Das Ziel war einen Bodengrund zu finden, welcher einerseits für die Garnelenhaltung geeignet ist, viel Platz für im Boden lebende Bakterien bietet, für die meisten in Boden gepflanzten Pflanzen gut funktioniert und mit dem es auch möglich ist den Bodengrund zu erhöhen, ohne dass er nach kurzer Zeit komplett in sich zusammenfällt (sich ebnet). Spannend wir hier auf jeden Fall die Einfahrphase. Wie stark werden bspw. Nährstoffe wie NO3 oder PO4 durch den Soil ansteigen, wie stabil und wo pendelt sich der pH-Wert ein und wie werden sich die Werte und Konsistenz des Soils in Zukunft verändern. Ich bin sehr gespannt und freue mich auch in diesem Bereich Erfahrungen sammeln zu können.


    DIe Haltung von Taiwan Bee:

    Ich hatte in der Vergangenheit Neocaridina davidi (Blue Dream) in einem 30 Liter NanoCube mit selbstgebautem HMF-Filter. Die Haltung mit meinem Leitungswasser hat dafür super funktioniert. Scheinbar habe ich die Kleinen liebgewonnen und möchte es aber dieses Mal mit den deutlich anspruchsvolleren Taiwan Bee Garnelen halten. Hierfür musste ich mich bereits in Themen wie Osmosewasser, dem dazugehörendem Aufsalzen und den passenden Wasserwerten auseinandersetzen. Dazu gehören unter anderem auch die Leitfähigkeit, gerade in Kombination mit der Osmoseanlage und dem Wechselwasser. In wie weit lässt sich grundsätzlich Aquascaping mit artgerechter Haltung verbinden bspw. die empfohlen Maxwerte von CO2, NO3 u.v.m. zu kennen, aber auch Themen wie Huminstoffe, der Einfluss von Huminstoffen auf die Tiere, was kann/sollte gefüttert werden, welches Laub ist in welcher Form geeignet, Wasserwechselintervalle und vieles mehr.


    Hintergrund der Vorstellung:

    Die Einrichtung des Aquariums werde ich dieses Wochenende (03./04.10.2020) vornehmen. Aufgrund der oben genannten persönlichen Herausforderungen des Projekts und den zusätzlichen, üblichen Herausforderungen, die jedes neue Aquarium mit sich bringt gehe ich davon aus, dass ich immer wieder auf euer Wissen/eure Erfahrungen zurückgreifen möchte. Evtl. gibt es ja auch einzelne Punkte, vielleicht sogar bereits aus dem bis jetzt geschriebenem, wo ich dem einen anderen Forummitglied auch neue Wege oder nützliche Tipps mit auf den Weg geben kann. Falls ihr Fragen, Ideen, Anregungen, Meinungen zu diesem Projekt habt, meldet euch immer und jederzeit gerne direkt hier im dazu passenden Thread.


    Um einen ersten Eindruck davon zu bekommen, wie ich mein Hardscape ungefähr aufbauen möchte, packe ich mal ein Bild, welches in der Konzeptionsphase entstanden ist mit in den Anhang. Die sieben Steine, welche miteinander verbunden sind, habe ich verklebt. Diesen Teil kann ich als ein einziges Bauteil am Tag der Einrichtung einsetzen. Auch die Steine auf der rechten Seite sind jeweils miteinander verklebt. Das hat den Vorteil, dass ich am Tag der Einrichtung nur 10 Harscape-Elemente, statt ursprünlich 20 Hardscape-Elemente platzieren muss. ZUsätzlich verringert sich dadurch die Gefahr, dass etwas im laufenden Betrieb oder bei der Einrichung verrutscht. Das ist das erste Mal, dass ich dieses Vorgehen nutze und ich bin sehr gespannt, ob sich die Sache bewährt oder ob ich zukünftig doch lieber wieder die Elemente einzeln platzieren werde. Der sichtbare Bodengrund wird dann der oben genannte Soil sein, natürlich abweichend von dem Bild (Soil darf nicht austrocknen).



    Ich hoffe ihr habt genauso Spaß wie ich mit dem Projekt! :)


    Beste Grüße

    Patrick

  • Vielen lieben Dank SusiQuattro!


    Stimmt, guter Hinweis. Wenn ich mich recht erinnere, enthält der Soil etwas Ammonium, dass später zu Nitrat umgewandelt wird und die ersten Tage/Wochen für die Pflanzen ausreichen sollte. Ich werde vermutlich schon nach sehr kurzer Zeit kleine Mengen NO3, PO4 und Fe düngen müssen. Das muss ich mal beobachten und Erfahrung damit sammeln. Ich meine auch gelesen zu haben, dass der Environment Soil ein ganz schöner Phosphat-Fresser ist :/


    Beste Grüße

    Patrick

  • Hi zusammen,


    gestern am 03.10.2020 hat die Reise mit oben genannten Herausforderung begonnen. Hier ein erster Eindruck nach Einrichtung:


    Der CO2 DropChecker zeigt deutlich, dass nahezu kein CO2 im Aquarium vorhanden ist. Aus diesem Grund werde ich heute an Tag 2 anfangen, während der sechs stündigen Beleuchtungsdauer, etwas CO2 zuzugeben (siehe Beschreibung: CO2-Versorgung). Die ersten Starterbakterien (siehe Beschreibung: Helfer in der Einfahrphase) wurden hinzugefügt und werden heute das erste Mal mit einer Kleinstmenge Life! angefüttert.

    Ich bin gespannt wo die Reise hingeht und wie ich mit den neuen Herausforderung klar kommen werde (siehe Beschreibung: Meine persönlichen, neuen Projektherausforderungen).


    Beste Grüße

    Patrick

  • Hi zusammen,


    jetzt sind knapp zwei Tage vorbei und ich habe mich dazu entschlossen einen ersten Wasserwechsel (ca. 65%) vorzunehmen. Warum?


    Hierzu erstmal meine Messwerte nach knapp zwei Tagen:

    NO3: 15-20 mg/l

    PO4: 0 mg/l

    K: 7 mg/l

    Fe: 0 mg/l

    pH-Wert: < 6 (Ich kann aktuell nur bis 6 messen und es geht deutlich weiter runter)


    Ich gehe davon aus, dass der Soil meine Karbonathärte aus dem Wasser "zieht" und somit der pH-Wert fällt. Stärker als erwartet ist der Nitratwert gestiegen. Mein Soil ist eig. nicht vorgedüngt und somit gehe ich davon aus, dass die Abgabe von Nitrat relativ bald, sinken müsste. Ziel meines WW ist also den Nitratwert zu senken und den pH-Wert zu stabilisieren (Übersäuerung verhindern, nicht dass die eine oder andere Pflanze "matschig" wird). Ich würde den 2-Tage Rhythmus und jeweils 65% erstmal 1-2 Wochen beibehalten und schauen, ob die Wirkung des Soils nachlässt. Falls die Wirkung nach zwei Wochen immer noch so extrem sind, ziehe ich vorübergehend pH-safe in Betracht.


    Fraglich ist, wann ich das erste Mal eine geringe Menge an Fe-Dünger und PO4-Dünger zugebe (z.B. ein Viertel der empfohlenen Menge Fe und 0,1 PO4)? Laut liebigschem Minimumgesetz müssen ja alle Nährstoffe vorhanden sein, damit die Pflanzen überhaupt etwas aufnehmen können (für Licht und CO2 wird in der sechsstündigen Stunden Beleuchtungsphase gesorgt). Ob die in Vitro Pflanzen nach zwei Tagen überhaupt schon aufnahmefähig wären weiß ich nicht. Ich schätze, dass sie evtl. auch etwas vorgedüngt sind durch die in Vitro Kultur?


    Beste Grüße

    Patrick

  • Tag: 4


    Wie angekündigt habe ich heute an Tag 4 meinen zweiten Wasserwechsel (ca. 65-70%) gemacht, um dem sauren Wasser etwas entgegenzuwirken. Die Abgabe des Soils von Nitrat scheint bereits jetzt schon etwas zurückzugehen :). Nitrat messe ich nochmal vor dem kommenden Wasserwechsel, der vermutlich an Tag 6 stattfindet. Nitrit habe ich heute das erste Mal gemessen. Es ist etwas Nitrit im Wasser nachweisbar, aber von einem Nitritpeak kann man noch nicht sprechen. Wäre aber bereits an Tag 4 auch eher ungewöhnlich.

    Am Weeping-Moos habe ich einige weiße, bis leicht bräunliche Triebe. Ich bin mir nicht sicher, ob es an einem Eisenmangel liegt oder einfach an der Nähe zur starken Beleuchtung und an evtl. durch den Nylonfaden gequetschten Trieben. Ich beobachte, ob die Neutriebe auch alle weiße Triebe bekommen und werde dann entsprechend reagieren. Das Korallenmoos bekommt ein paar grau-weißliche Spitzen. In beiden Fällen könnte es an der Umgewöhnung liegen und möglicherweise treiben beide von unten neu aus. Auch hier werde ich beobachten. Evtl. werde ich zeitnah ein paar Spritzer Eisen zugeben, falls das Moos noch weiter auffällig weiße Triebe entwickeln sollte. Aus dem Salz und Soil scheint kein nachweisbares Eisen zu kommen, daher bin ich gezwungen auch bald kleine Mengen (1/3 der empfohlenen Menge) zuzugeben. Durch die aktuell häufigen, großen Wasserwechsel sollte sich ggf. auch nicht viel anreichern können.


    Ich werde weiter berichten ...


    Beste Grüße

    Patrick

  • Tag: 9


    Am 6. und drei Tage später, also gestern am 9. Tag habe ich jeweils wieder einen Wasserwechsel (ca. 65%) gemacht. Der Nitritpeak ist noch nicht vorhanden. Ich messe morgen an Tag 11 wieder nach, ob sich in Sache Nitrit etwas verändert.

    Nennenswerte Veränderungen sind in erster Linie der flauschige Bakterienrasen auf den Wurzeln, was in dieser Phase als völlig normal anzusehen ist und mich nicht weiter beunruhigt. Im Idealfall verschwindet dieser in den nächsten Tagen wieder, wenn die Bakterien die organischen Bestandteile auf Wurzel verspeist haben.

    Den Pflanzen geht es soweit gut. Die Moose treiben mittlerweile an vielen Stellen aus, die Rotala indica hat einige sichtbaren Wurzeln gebildet und ansonsten sieht alles soweit noch gesund aus und wächst so langsam an. Dadurch, dass die Pflanzen mittlerweile etwas Fahrt aufnehmen und beginnen auszutreiben, werde ich spätestens nach dem nächsten Wasserwechsel mit einer leichten Düngung beginnen (Fe & PO4). Nitrat nur, falls es nach Messung nur sehr sehr gering zur Verfügung stehen würde.

    Der pH-Wert ist nach wie vor im Keller. Vielen Dank hier für euer Feedback in einem anderen Thread SusiQuattro und @Maika. Ich denke, dass sich bei mir aktuell noch kein höherer pH-Wert einstellt, weil der Mischbettharz-Filter ganz gute Arbeit leistet und ordentlich Soil im Aquarium vorhanden ist. Diesbezüglich werde ich mich wohl noch gedulden müssen. Den Pflanzen wird es nichts machen und Tiere sind natürlich noch keine vorhanden. Ich versuche auch was den pH-Wert angeht erstmal geduldig zu bleiben und hoffe, dass sich dieser spät. in Woche 3 mal in die richtige Richtung bewegt.


    Bis die Tage...


    Beste Grüße

    Patrick

  • Guten Abend,


    lange ist es her mit meinem letzten Update, aber ich habe euch nicht vergessen :)


    Rückblickend auf die letzten acht Monate kann ich sagen, dass eigentlich alles weitesgehend nach Plan verläuft. Den Filter Aquael Versamax Mini musste ich durch einen Eden 501 Außenfilter ersetzt. Auf Selektion der Garnelen habe ich bisher verzichtet, weil mir bisher gerade die bunte Mischung, die sich aus meinen Red Wine Garnelen ergeben hat, von ganz weiß bis nahezu ganz rot sehr gut gefällt. Zu Beginn habe ich mir 11 Taiwan Bee Red Wine gekauft. Mittlerweile sind es mit Sicherheit über 40 Tiere. Genug der Worte. Macht euch selbst ein Bild. Ich hoffe euch gefallen die Schnappschüsse:


    8 Monate später ...

        


       


    Beste Grüße und einen schönen Abend

    Patrick