Hallo zusammen :)

  • Hallo zusammen,



    nachdem ich vor ein paar Wochen im Problem Thread sozusagen mit der Tür ins Haus gefallen bin, wollte ich mich doch einmal vorstellen (auch wenn ich eher ein stiller Mitleser bin^^).



    Mein Name ist Saskia und ich wohne im schönen Bergischem Land. Die Aquaristik habe ich vor etwas mehr als 15 Jahren als Hobby für mich entdeckt und ich hatte bisher immer eher klassische Gesellschaftsbecken mit einem Hauptaugenmerk auf Schmerlen.


    An der Uni habe ich einige Jahre an Cichliden geforscht. Während dieser Zeit hatte ich die Verantwortung für dutzende von Becken (Züchten, Putzen, Füttern, Wasserwechsel) und der Enthusiasmus für die private Aquaristik ist leider auf der Strecke geblieben.



    Vor ungefähr 3 Jahren stand ich dann vor der Entscheidung, weitermachen oder aufgeben und ich habe mich dazu entschieden einen Neustart zu wagen. Nach reiflicher Überlegung, Einlesen und endloser Suche sind 2 Channa bleheri chocolate in mein altes leerstehendes Becken gezogen. Die Tiere waren Überbleibsel einer „Paarfindungsgruppe“, glücklicherweise ein Männchen und ein Weibchen, die sich nicht vollkommen „doof“ fanden und nun bei mir ein für channaverhältnisse recht harmonisches Paar bilden.



    Für ein weiteres großes Becken ist leider kein Platz in der Wohnung, und da ich bisher noch nie Wirbellose gepflegt habe, sind letztes Jahr dann Garnelen hier eingezogen. Neocaridina, weil ich kein Osmosewasser nutzen möchte. Obwohl ich mit den Blue Carbon Rillis nicht wirklich Glück hatte (oder habe), habe ich vor ungefähr 6 Wochen ein weiteres Becken für White Pearl Garnelen angesetzt. So leicht gebe ich nicht auf, und ich vermute, dass ich mit Garnelen, die Leitungswasser gewöhnt sind, auch bessere Erfahrungen sammeln werde.



    Anbei ein paar Fotos von meinen Becken.


    Das Channa Becken hat ca. 160l, die dichte Schwimmpflanzendecke und der niedrige Wasserstand sind gewollt. Wahrscheinlich schlagen hier alle bei dem dunklen und unaufgeräumten Becken die Hände über dem Kopf zusammen aber das gehört so ;) Neben den beiden Channas leben noch 2 ANS im Becken, die auf 5 aufgestockt werden sollen.



    Mein „Problembecken“ (links) kennt ihr ja schon, hier leben jetzt noch 5 Blue Rillis und SSS unbekannter Anzahl drin. Es sollen in den nächsten Wochen 10 Blue Dream dazukommen, laut Kreuzungstabelle müssten hier dann wieder Rillis und Blue Dream fallen (so sich meine Rillis überhaupt einmal fortpflanzen…).



    Das Becken für die White Pearl Garnelen (rechts) läuft jetzt seit ca. 6 Wochen ein. Mit Toms Pflanzen ist zumindest eine QBS als blinder Passagier eingezogen, die mich aber nicht stört und bleiben darf. Letzte Woche kamen 2 „Nöppis“ dazu, die munter vom Schneckenbalkon ins Wasser geschneckt sind und die ich seitdem nicht mehr gesehen habe. Ich hoffe, sie leben noch…Nächste Woche sollen Hörnchenschnecken einziehen und wenn alles unauffällig bleibt, 2 bis 3 Wochen später dann Garnelen.


    Bei den bunten Hörnchenschnecken bin ich mir bezüglich der Anzahl nicht ganz sicher, das Becken hat 30 Liter. Reicht das für 3 Tiere, oder besser nur 2 einsetzen? Im Unterforum zu Schnecken habe ich nichts gefunden, und wollte wegen einer Frage jetzt nicht gleich ein neues Thema erstellen.


    LG

  • Herzlich Willkommen :)

    Das Channa Becken finde ich super! Das dunkle verkrautete wollen die meisten Tiere ja gerade. Und gut zu sehen sind die beiden ja auch! :) reicht das denn auf Dauer? Bleiben die so groß? Oder wachsen die noch? Faszinierende Tiere!

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)

  • Danke für den freundlichen Empfang :)



    Gaston


    Danke^^ Für die Channa ist das verkrautete Becken toll, die Pflanzen freuen sich halt weniger. Außer Javafarn und ein paar kümmerlichen Schwertpflanzen und Cryptocorynen wächst nicht viel.


    Die beiden sieht man eigentlich immer sobald sich etwas vor dem Becken bewegt. Könnte ja Futter geben.


    Die Tiere sind ungefähr 4 Jahre alt und mit ca. 15 -18cm auch ausgewachsen (die gehen nur noch in die Breite wenn ich es zu gut mit ihnen meine ;)). Das Männchen ist größer und wesentlich kräftiger als das Weibchen. Die Mindestbeckengröße sind 80cm Kantenlänge für ein bleheri Paar, mein Becken hat 1m Gesamtlänge und sie haben das Becken ganz für sich alleine (wie es auch sein sollte). Als Lauerjäger sind die meisten Channas eher weniger schwimmfreudig und recht faul. Wichtig ist ein gut strukturiertes Becken mit vielen Versteckmöglichkeiten, da sie untereinander ziemlich aggressiv werden können. Die beiden sind wirklich richtige Charakterfische und machen mir viel Freude.

  • Danke für die Infos, wirklich interessante Tiere! :) Warum hast du die Wasseroberfläche tiefer? Sind das Labyrinthatmer oder springen die? Mich persönlich stört immer etwas das grelle Licht, was man in den Aquarien dann oben sehen kann. Aber natürlich vernachlässigbar, wenn für die optimale Haltung nötig!

    Hattest du das Paar so gekauft / haben die sich selber "gefunden" oder war es eine Zwangsehe? :D sorry für die vielen Fragen, aber bei neuen Fischen/ Garnelen interessiert mich sowas immer sehr. Man lernt gerne dazu :)

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)

  • Gaston


    Kein Problem, ich beantworte gerne Fragen zu meinen Tieren:)



    Channas können genau wie Labyrinthfische Luft atmen, daher ist die Wasseroberfläche abgesenkt. Springen tun sie auch, ich habe jede Ritze mit Filterwatte und Klebeband fest verschlossen.


    Das mit dem Licht stört mich auch, aber man gewöhnt sich dran.



    Die Paarfindung ist nicht ganz einfach und hier kann ich nur graue Theorie bieten, da ich mit meinen beiden richtig viel Glück hatte.


    Normalerweise erfolgt die Paarfindung aus einer Jungfischgruppe (4-6 Tiere) und kann Monate oder auch länger dauern. Sobald sich ein Paar gefunden hat, muss man die übrigen Tiere rausfangen und abgegeben, sonst gibt es Tote. Einfach ein ausgewachsenes Männchen und Weibchen zusammensetzen kann gutgehen, muss aber nicht. Je nach Art kommt es da schneller als man gucken kann zu schweren Verletzungen und auch Todesfällen.


    Meine beiden stammen aus so einer Paarfindungsgruppe. Das Paar hatte sich gefunden, und die beiden sind sozusagen übriggeblieben und mussten in ein neues zu Hause. Der Züchter hat mir auch ganz klar gesagt, dass es er sich wegen des Geschlechts des kleineren Tieres nicht sicher ist und dass es, selbst wenn es ein Weibchen ist, schief gehen kann.


    Die beiden sind also bei mir angekommen, haben sich eingewöhnt und dann relativ friedlich zusammengelebt, trotz „Zwangsehe“. Nach der ersten Winterruhe haben sie gebalzt, und ich kann nun sicher sein, tatsächlich Männchen und Weibchen zu haben. Nachwuchs gab es allerdings noch nicht und die beiden haben sich nach ihrer jetzt zweiten Winterruhe bei mir ganz ordentlich in die Wolle gekriegt. Ob es daran liegt, dass es eine „Zwangsehe“ ist, kann ich nicht sagen. Solche heftigen Auseinandersetzungen kommen wohl immer mal wieder auch bei den harmonischsten, „selbstgefundenen“ Paaren vor.


    Mittlerweile ist wieder Frieden und Ruhe eingekehrt und ich hoffe das bleibt so.

  • Wirklich interessant :):) letze Frage (versprochen :D) was ist das für eine Winterruhe? Kommen die getrennt in andere Becken? Weil die sich "nach der Winterruhe" in die Wolle bekommen haben.

    Dankeschön:):)

    Grüße Heike


    (320 Liter Gesellschaftsbecken, 55 Liter Scapers-Tank Garnelenbecken, 24 Liter Kampffischbecken)

  • Gaston


    Die Channa bleheri chocolate zählen zu den sogenannten subtropischen Channa. Das heißt, man kann sie ohne Heizung halten und sie benötigen eine Winterruhe oder Winterpause. Während der Zeit sollte die Temperatur im Becken deutlich sinken und sie bekommen kein Futter. Zur Temperaturabsenkung und Futterpause gibt es unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen. Manche packen ihre Tiere tatsächlich für 2 oder 3 Monate einzeln in Styroporboxen in den Keller, andere lassen sie ohne Futter im gewohnten Becken, dessen Temperatur ohne Heizung im Winter schon unter 20°C fällt (wenn es nicht grad im gut beheizten Wohnzimmer steht).


    Im natürlichen Habitat fallen dann wohl die Flüsse, in denen die Tiere leben, fast trocken und sie ziehen sich in Höhlen zurück und fasten. Die Winterruhe ist für die Fische extrem wichtig, ohne werden sie nicht alt. Wobei ich der Meinung bin, dass es eher auf die Futterpause als auf extrem tiefe Temperaturen ankommt.


    Mein Becken steht im Schlafzimmer und im Winter fällt die Temperatur im Becken konstant unter 20°C (meist um die 18°C, im Sommer geht es auf bis zu 28°C rauf). Ab Mitte November/Anfang Dezember stelle ich dann die Fütterung ein und mache keine Wasserwechsel mehr. Schon nach wenigen Tagen ändern die Tiere ihr Verhalten, ziehen sich zurück und werden lethargisch. Das Ende der Futterpause mache ich vom Gesamtzustand des Weibchens abhängig, sie ist das deutlich schwächere Tier. Die erste Winterruhe habe ich beispielsweise schon nach knapp 7 Wochen beendet, weil mir ihr Zustand nicht gefiel (recht dünn, weißlicher Schleier auf den Schuppen). Bei der zweiten haben wir gut 10 Wochen geschafft.


    Nach der Futterpause wird ein großer Wasserwechsel gemacht, Filter gesäubert etc. Meistens fangen sie dann auch kurze Zeit später an zu balzen. Ich vermute dieses Jahr war das Männchen einfach schon früher in Balzstimmung als das Weibchen und deswegen hat es so heftig geknallt bei den beiden. Nachwuchs gab es leider auch dieses Jahr nicht wobei ich darüber nicht allzu traurig bin, denn irgendwo müssten die Jungfische ja später auch hin…



    Und falls doch noch Fragen offen, immer her damit ;)