Wie viel und wie oft sollte man Wasserwechsel im Garnelenbecken betreiben?

  • Vielen Dank für die ausführliche Berechnung, Buddy, und auch all die anderen Antworten! :)


    Jeden 2. Tag zwei Eimer raus, zwei rein (ca 12l - 14l insgesamt) und alle.... 4 oder so Wochen drei große WW hintereinander wäre dann doch gut. Dann wenn ich eh gärtnern will. Ich muss nämlich zu den Aktionen auf eine Leiter steigen, da das Aquarium auf dem Vertiko in der Küche steht. Man kann toll reinschauen, Arme den Rand des Möbelstücks auflegen, es ist auf Augenhöhe. :D


    Beim großen WW muss ich einen Schlauch quer durch die Küche ziehen, das Wasser mit Gartenpumpe auch wieder reingekommen. Vor allem, ich habe das noch nicht optimiert, muss immer zu zweit dazu sein und es dauert halt...zusehen wie das Wasser langsam reinläuft, denn ich habe nichts fixiert, so dass ich auch nur mal auf's Klo gehen könnte...

  • Meine Helferlein.

    Schlauchführung ins Aquarium + die kleine Klemme, damit der Schlauch nicht aus dem Aquarium abhaut und die Große, damit der Schlauch in der Duschwanne bleibt.

    Dann kann ich bequem alle anderen Arbeiten am Aquarium machen, während das Wasser abgepumpt wird und gegebenenfalls auch mal aufs Klo. 😁

  • Hallo zusammen,


    Ich betreibe derzeit 2x 60 Liter Becken einmal mit einem wilden Caridina Mix aus Bees und Taiwanern und im zweiten Becken habe ich Pintos. Problem ist, das ich immer mal wieder Ausfälle habe in beiden Becken. Bin mir aber nicht sicher woran es liegt. Beobachten kann ich, dass die Ausfälle in der Regel 1-2 Tage nach dem WW auftreten.


    Ein Fehler den ich gemacht habe, ist das verdunstete Wasser im Zuge des WW mit aufgehärtetem Osmosewasser aufzufüllen. Somit wurde das Wasser über die Monate immer härter was ich nicht beachtet habe. Das Wasser ist nun wieder auf normalem Niveau. GH6, KH 0-1 und ich werde in Zukunft besser darauf achten. Zuvor hatte ich GH11 und KH3. Zu hoch aber noch nicht kritisch.


    Ich habe bisher wöchentlich ca. 40% (20 Liter) gemacht. Die letzten 2 Wochen um das Wasser wieder langsam weicher zu bekommen nur 10%.

    Ich möchte nun aber in Zukunft die 50-50-90 Methode anwenden um auf der sicheren Seite zu sein.


    Da ich beobachte, dass immer nach dem WW Tiere sterben, überlege ich, was ich noch falsch mache.


    Temperatur passe ich an. Leitwert bei ca. 250. Ich habe nun Angst, dass noch mehr Tiere sterben, wenn ich größere WW mache.

    Wie macht ihr das mit dem PH? Im Becken habe ich 6,5. das Osmosewasser liegt aber darüber.


    Der wichtigste Punkt, bei dem Unklarheit herrscht bei mir: Mit welcher Geschwindigkeit macht ihr WW. Also wie lange muss die Zeit sein bis 30 Liter Wasser in ein 60 Liter Becken gelaufen sind? Bisher habe ich über eine Pumpe 20 Liter in 10-15 Minuten rein gepumpt. Ich denke nun, dass das viel zu schnell war. Ich habe so eine längliche Aquael Tauchpumpe mit Regelventil am Schlauch verbaut. Ich regle den Fluss schon runter aber ich denke, die Pumpe findet das nicht so toll, wenn man den Durchfluss auf Tropfenniveau bringt, oder? Denke ich werde mit einem Verteiler arbeiten und beide Becken zeitgleich über eine Pumpe befüllen. Muss ich testen. Wie macht ihr das so?


    Gefiltert werden die Becken über jeweils einen JBL e702 Außenfilter der etwas runter gedrosselt ist. Habe also ein sehr gutes Filtervolumen in Relation zur Beckengröße.

    Seit ein paar Wochen habe ich Mineral Balls von Tom im Außenfilter nach Anleitung. Hoffe das reicht. Vorher hab ich das aufgelöste Pulver direkt ins Wasser aber das trübe Wasser hat mich etwas genervt. Hab das auch nur einmal pro Woche rein.


    Zusätzlich mache ich noch das Natureholic Crusta 3er Set ins Wechselwasser. Kann ja nicht Schaden.


    Ich muss noch dazu sagen, dass ich bis vor 3 Wochen noch CO2 zugegeben habe und gedüngt habe. Mir ist klar, dass die Tiere das nur begrenzt lustig finden. Vor allem Caridina. Natürlich alles in moderaten Mengen. Um aber das auch auszuschließen und um das Wohl der Tiere absolut in den Vordergrund zu stellen habe ich die Zugabe von CO2 und Dünger eingestellt. CO2 ist bei KH0 eh fragwürdig und Pflanzen werde ich sehen was mit der Zeit passiert. Tiere sind mir aber wichtiger.


    Vielen Dank für euere Tipps und Ratschläge.

    Beste Grüße

    Jochen

  • Wenn die Werte des Wechselwassers und des Aquarienwassers nicht zu stark voneinander abweichen, muss man das Wasser nicht Tröpfchenweise einfüllen.


    In meinen Caridina- und Taiwaner Becken wird ganz normal gedüngt, auch mit CO2.


    Möglicherweise sind die Garnelen noch geschädigt von den vormals deutlich höheren (GH) Werten?


    Ich hatte dieses „nach dem Wasserwechsel sterben“ auch mal eine zeitlang. Warum, konnte ich nicht herausfinden. Aber irgendwann hörte es auf.

    Haben die Garnelen nachts genügend Sauerstoff?

  • Als Co2 noch dran hing, hatte ich auch eine Nachtabschaltung. Licht aus, Co2 aus.

    Konnte auch nie beobachten, dass die Garnelen Nachts oder früh Morgens an der Oberfläche schwammen.

    Mittlerweile habe ich einen Oxidator in jedem Becken. Sauerstoff sollte also nicht das Problem sein.

    Habe auch eigentlich genug Pflanzenmasse drin, die Sauerstoff produziert.


    Hab mir jetzt mal bissel Kram bestellt und werde die Zufuhr vom Wasser etwas ändern. Pumpe im Fass, auf zwei Schläuche verteilt mit Durchflussregulierung. Sodass ich zumindest beide Becken gleichzeitig befüllen kann. Mal sehen ob ich die Dauer beim 50% WW auf so 2 Stunden ausdehnen kann. Verkehrt kann es sicher nicht sein, wenn die Garnelen mehr Zeit bekommen um sich ans frische Wasser zu gewöhnen.


    Aber der erhöhte GH Wert könnte schon ein Grund gewesen sein.

  • . keinen Nitratüberschuß, es wird mit dem "dicken" Filter mit abgebaut - was der Pat Mini niemals leisten kann.

    Da hätte ich mal ne Frage, ab wann handelt es sich um einen "Dicken" Filter? Zählt da z.B: https://garnelen-tom.de/Doppel…mmfilter-XY-2831-NSFL-120 dieser dazu?

    Ich frage das, da ich jetzt bei mehreren Züchtern war (Private), und alle hatten diese Art von Filter im Einsatz. In Beckengrößen zwischen 15-50 Liter.

    Von allen, hab ich die Aussage bekommen, alle 7-14 Tage 10-20% WW. Es geht hier um reine Zuchtbecken, die nur mit Moos bepflanzt sind, keinen Dünger bekommen und relativ schwach beleuchtet.

    Schaffen es diese kleinen Luftheber also tatsächlich Nitrat ab zu bauen?

  • Irgendetwas muss da ja dran sein das, dass bei denen so funktioniert. Denn der Zuchterfolg trotz kleiner WW, gibt ihnen ja recht. Die frage nur warum.

  • Da hätte ich mal ne Frage, ab wann handelt es sich um einen "Dicken" Filter? Zählt da z.B: https://garnelen-tom.de/Doppel…mmfilter-XY-2831-NSFL-120 dieser dazu?

    Ich hab den auch im Einsatz. Der Schwamm ist 2cm dick, laut mehreren Quellen fängt Nitratabbau erst ab frühestens 3cm an also eher nein.


    Das die keine Probleme mit Nitrat haben hängt vielleicht mehr damit zusammen das die angepasst füttern. An sich machen Garnelen ja nicht viel Dreck im vergleich zu z.b Fischen. da könnten die natürlich entwickelten nitratabbauenden Zonen (z.b Bodengrund?) vielleicht schon ausreichen.


    In meinem 30er Garnelencube muss ich gelegentlich Nitrat nachdüngen, in meinem 60l Becken mit dem genannten Bio-Schwammfilter auch - solange nur Garnelen drin waren. Nach einigen Monaten mit Fischen steigt Nitrat hier jetzt mit der zeit leicht an = Der Bio-Schwammfilter baut nicht genug oder garkein Nitrat ab.

  • Meine Theorie:

    Die Züchter machen die Filter auch quasi so gut wie gar nicht sauber. Ich vermute, das im laufe der Zeit, einige Bereiche im Schwamm fast dicht sind (dort wo eh nicht viel angesaugt wird) und es dann dort zum Nitrat Abbau kommt (Ähnlich wie mit dem Bio Home Zeug was man extrem langsam durch den Filter laufen lassen soll). Ob das am Boden Grund liegt......, was ich bis jetzt gesehen habe, waren immer nur so 2cm Soil.

    Ich hab jetzt auch mehrere Kallax Becken mit Luftheber und Soil stehen. Ich werde das mal testen, messen und aufschreiben.

  • Bei den Züchtern läuft das in deren Setups bis es bumm macht. Da es Züchter sind haben sie meist immer mehr Aquarien mit den Tieren, muss auch sein, sonst macht es Bumm und das Geschäft ist beendet. Das heisst sie setzen immer wieder neu an. Kann man als normaler Halter auch machen. Einfach 2-3 Aquarien und die Tiere darin aufteilen und wenn es Bumm macht dann das Aquarium neu aufsetzen und neu besetzen - läuft mit 20% WW und der Stamm stirbt praktisch nicht aus.


    Werden Filterschwämme nicht ab und an ersetzt (bei mir nach jeder etwa 3-4 Komplettreinigung - kann es rückwärts gehen mit den Garnelen.

    Nitrat, ist eigentlich das kleinste Problem bei niedriger Wasserwechselmenge. Das kann man messen bzw. dann reagieren, mit Glück verwerten es auch die Pflanzen. Die anderen 100te Stoffe die bei der Verwertung von organischem Material (z. B. Futter, Laub, Hölzer) entstehen und die man nicht messen kann, die bringen die Garnelen leider mit der Zeit zum rückwärts marschieren.

    Und zur Lebenszeit: Je belasteter das Wasser, desto früher leben die Tiere ab. Ist bei den Fischchen auch so, wechselt man genug Wasser werden sie deutlich älter.


    Und zu guter letzt noch was aus der Praxis:
    Es gibt Garnelen Stämme und es gibt Garnelen Stämme => die selbe Art. Sie leben alle, nur der eine Stamm ist richtig produktiv im Nachwuchs, sie wachsen gut und sind immer in "Äktschen" und der andere Stamm bringt diese Eigenschaften nicht. Warum ist das wohl so, wo könnten die Unterschiede liegen? Lebensbedingungen und Futter .

    Das wichtigste: Jede Garnelenart ist mehr oder weniger unteschiedlich tolerant/empfindlich, dass in Kombination mit dem möglichen Zustand des Stammes bzw. Auswirkungen auf die Tiere zeigt die Komplexität die dahinter liegt.

  • Hallo,


    Ich habe mir das APERA PH20 besorgt, da mir die Tröpfchentests irgendwie nicht genau genug sind, um es eben genau zu wissen.


    Folgende Situation: Wasser im Aquarium hat laut Messgerät einen PH von 6,7-6,8. Das fertige Osmosewasser hat nur mit GH+ einen PH von 6,0.


    Nach einem 50% WW hat das Wasser im Becken PH 6,5. Am nächsten Tag wieder 6,7-6,8.


    Das Wasser ist über einen Zeitraum von 2,5 Stunden ins Becken (60 Liter Becken) gelaufen.


    Reicht die Zeit, um die PH-Schwankung auszugleichen oder sollte ich den PH im Wechselwasser mit KH lieber auf 6,5-6,8 anheben und könnte dann das Wasser auch etwas schneller einlaufen lassen?


    Habe von jemand erzählt bekommen, dass PH Schwankungen so ziemlich das schlimmste ist, was man Garnelen antun kann. Und Caridina reagieren da wohl besonders empfindlich drauf. Jungtiere kommen zwar hoch, aber nur sehr wenige.




    Beste Grüße

    Jochen

  • Sollte funktionieren. So groß ist die Differenz ja nicht. Nur bei sehr großen Wasserwechseln hätte ich bedenken.


    Ok. Hab jetzt trotzdem mal das JBL PH-Plus bestellt und vorsichtig anheben. Sicher ist sicher.

    Leider ist es so, dass ich in einem meiner zwei Becken nach wie vor Ausfälle habe und ich eigentlich keine Erklärung habe.


    Daher will ich das mal genau machen, um diese Fehlerquelle auszuschließen.


    Ein weiterer Umstand, den ich im Verdacht habe ist der Bodengrund. Dieser besteht aus Soil (Red Bee Sand) und hinten unterfüttert mit Volcano Mineral. Soil halt ne ordentliche Portion. Vorne 7 cm hoch und hinten mit Lava 10 cm.


    Größere Steine oder Holzstücke direkt darauf gelegt. Ich sehe und rieche zwar nichts, aber dennoch vermute ich, dass es Faulstellen geben könnte, die Schadstoffe ans Wasser abgeben. Letze Woche sind in zwei Tagen fast 10 Garnelen verendet. Ansonsten immer mal wieder eine oder zwei. Ich hab ansonsten keine Idee was da los sein könnte. Seit 4 Wochen mache ich 50-60% WW und Messe relevante Wasserwerte wie Ammonium, Nitrat, Nitrit, Phosphat…. Nix. Alles im grünen Bereich. Osmosewasser praktisch Silikatfrei. Ich hab Mineral Balls im Außenfilter und seit ein paar Tagen zur Sicherheit auch im Becken. Die toten Garnelen sehen auch nicht so aus, als ob sie Häutungsprobleme haben. Sauerstoff sehe ich auch nicht als Problem. Habe Oxidatoren drin, kein CO2 und Oberflächenbewegung. Ich gebe das 3er Set Crusta von Liquidnature ins Wechselwasser. Das Wasser ist Glasklar und riecht nicht.


    Ich werde morgen zwei neue Becken ansetzen in die die Garnelen in ein paar Wochen umziehen und dann werde ich die jetzigen 2 Becken neu machen mit weniger Bodengrund. Denke so 2-3cm maximal. Pflanzen kommen dann nur noch Aufsitzer und Schwimmpflanzen rein. Nix mehr, was im Boden steckt, damit ich schnell und unkompliziert reagieren kann. Im einzelnen sind das nur unkomplizierte Klassiker wie Javafarn, Anubias und Süsswassertang.


    Von Moos habe ich irgendwie die Schnauze voll. Wenn es irgendwo aufgebunden ist, dann wächst es und unten wird es braun und fällt komplett ab. Braucht kein Mensch.


    Füttern tue ich sehr zurückhaltend mit fast nur Staubfutter. Life und ab und zu Protein Staubfutter von Tom. Laub ist drin und vielleicht alle zwei Wochen mal ein Stick etc.. Seit ein paar Tagen probiere ich das Bacter AE aus. Am Anfang natürlich noch sehr vorsichtig. Es soll da der natürlich Biofilm gefördert werden.

  • In Aquarien, bei denen das Hauptaugenmerk auf den Garnelen liegt, ist so ein dicker Bodengrund immer ein Risiko. Möchte man ein Scape-Layout haben gilt es, die Mitte zwischen beiden „Intressenslagen“ zu finden. Für Garnelen meist nicht so ideal. Auf alle Fälle würde ich dann die Bereiche mit hohem Bodengrund gut bepflanzen, damit eventuell anfallende Schadstoffe von den Pflanzen verstoffwechselt werden.


    Bei Garnelenbecken ist tatsächlich ein dünner Bodengrund besser.


    Ansonsten sehe ich auch gerade nichts, was du noch optimieren könntest.

  • Leider ist es so, dass ich in einem meiner zwei Becken nach wie vor Ausfälle habe und ich eigentlich keine Erklärung habe.

    Wenn man Wasserwechsel mit zu saurem Wasser macht kann man die Tiere nachhaltig schädigen, so dass diese einfach später nach und nach verenden/verschwinden. Deshalb immer kucken, dass das Wechselwasser mind pH 6,5 hat, dann passiert das nicht.

  • Leider ist es so, dass ich in einem meiner zwei Becken nach wie vor Ausfälle habe und ich eigentlich keine Erklärung habe.

    Wenn man Wasserwechsel mit zu saurem Wasser macht kann man die Tiere nachhaltig schädigen, so dass diese einfach später nach und nach verenden/verschwinden. Deshalb immer kucken, dass das Wechselwasser mind pH 6,5 hat, dann passiert das nicht.

    Das werde ich in Zukunft ganz sicher beherzigen, danke :-)


    Hätte noch eine Frage. Ich möchte ja meine aktuellen Becken wegen dem zu hohen Bodengrund neu machen mit deutlich weniger Bodengrund.

    An den Becken hängen Außenfilter (JBL E702) die seit etwa 2-3 Monaten in Betrieb sind. In einem Becken habe ich leider Fadenalgen. Nicht schlimm, aber doch nervig.

    Ich würde gerne die Filter weiter verwenden um und Einlaufzeit zu verkürzen.

    Ich werde die Schläuche, Ein- und Ausläufe sauber machen. Die Filterkammer selbst soll unangetastet bleiben. Höchstens den groben Vorfilter etwas ausspülen.

    Laufe ich Gefahr mir mit dem Filter gleich wieder Fadenalgen zu züchten, weil Sporen im Filter hängen?


    Beste Grüße

    Jochen