Hallo zusammen,
ich bin ja erst 2019 zu den Garnelen gekommen und habe mich gleich in die C. babaulti verliebt. Weil sie so schön unterschiedlich farbig sind.
Nachdem ich in der "jüngeren" Literatur (etwa der Caridina mit Berichten über das Habitat der C.b., kleinen Handbüchern) niemals etwas über den spontanen Farbwechsel gelesen hatte, erstaunt mich, dass ich in älterer Literatur und einigen Forenbeiträgen etwas über die "Chamäleongarnele" und ihre Farbwechsel finde. Es scheint "vergessen" zu werden, dass das mal allgemein geteiltes Wissen war.
In der Caridina-Zeitschrift, in der die Habitatberichte stehen, wird die C.babaulti gemeinsam mit den grünen Nashorngarnelen (C. hodgarti) in einem Habitat beobachtet. Letzterer wird die Fähigkeit zum Farbwechsel zugeschrieben.
Ich kann bei meinen C.babaulti keinerlei spontane Umfärbung erkennen! Was ich festmachen kann ist relativ übereinstimmend mit der jüngeren Literatur: Große Farbvarianz; mal Rückenstriche, mal nicht. Nach dem Kauf brauchten sie etwas Zeit um von gestressten "Blass" hin zu ihrer normalen Farbe zu gelangen. Auch sind nahezu transparente Tiere vorhanden, die ganz hell gelb/grün sind und je nach Untergrund dessen Farbe durchscheinen lassen. Sie wirken mal rötlich, gelblich, grünlich. Aber sie zeigen hierfür keinen aktiven Farbwechsel.
Die Garnelen häuten sich ganz normal. Wenn mal eine Garnele stirbt (bislang erst zweimal vorgekommen), ist es immer eine rostrote Garnele. In der Literatur habe ich gefunden, dass diese Farbe für Weibchen und sehr alte Tiere typisch ist. Ich nehme einmal an, es handelte sich um alte Tiere.
Es sind über 40 C. babaulti bei mir. Irgendwo ist immer eine zu sehen. Und ich beobachte sie seit Wochen sehr gründlich. Verfolge sie über Stunden durchs Becken und schaue, was sie machen. Noch nie habe ich einen spontanen Farbwechsel bemerkt.
Mich würde interessieren, ob Ihr hier wirklich bestätigen könnt - aus eigener Anschauung! -, dass die C.b. einen spontanen Farbwechsel zeigt.
Dass Wildfänge, bei denen die C.b mit den C. hodgarti zusammen in ein Becken gelangt, Farbwechsel zeigen, ist angesichts des gemeinsamen Habitats und ihrer Ähnlichkeit nicht verwunderlich:
Seid Ihr Euch sicher, wenn Ihr Farbwechsel sehen könnt, dass es sich dabei nicht um die C. hodgarti handelt?
Ich frage so genau nach, weil ich wirklich im Zweifel bin, ob die Berichte über Farbwechsel nicht auf Hörensagen beruhen. Über 20 Jahre hatte ich Großpapageien und bis zum Aufkommen des DNA-Tests habe ich zahllose Ammenmärchen über deren Geschlechtsbestimmung in Fachzeitschriften, -büchern und im Fachhandel gehört. Alles war Unfug! Leute haben jahrelang darauf gewartet, dass ihre Hähne Eier legten, weil sie vermeintlich genau sehen konnten ("Ich bin doch nicht blind, ich bin Experte!") dass sie Hennen hatten. Mir wurde fälschlich eine Henne als Hahn verkauft. Und der soll angeblich schwul gewesen sein. Die süße Motte war einfach nur ein etwas massiv geratenes Weibchen... Zum Glück legte sie dann einmal Eier.
Dass die C.cf.babaulti eher als Sammelbegriff für eine Gruppe von (Unter)Arten fungiert als für eine klar definierbare Art, habe ich auch gehört. Dann könnten "notorische Farbwechsler" ja möglicherweise eine einzelne Art bilden, aber es gäbe auch andere Arten?
Nur nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich liebe meine Garnelen, egal, was sie mit ihrer Farbe machen! Ich möchte nur nicht wie ein Idiot solange in mein Becken starren, bis ich etwas sehe, was völlig unmöglich zu sehen ist. Und ich möchte hier nicht zu einem Diskurs beitragen ("Oh, die sind toll, die wechseln ihre Farbe."), wenn ich so etwas absolut nicht sehe.
Ich käme mir schlichtweg völlig dämlich vor, würde ich momentan so tun als ob ich Farbwechsel sehen könnte.