Erstes Garnelenbecken (Red Bee geplant) - und ein paar Fragen

  • Hallo, liebe Garnelenfreaks und -freaketten!


    Ich heiße Jens, wohne in Bonn und mich hat das Garnelenfieber gepackt. Wollte mir schon vor Jahren ein Garnelenbecken einrichten, der Plan wurde dann aber immer wieder aus unterschiedlichsten Gründen verschoben (z.B. wohne ich damals in einer Dachgeschosswohnung, die sich im Sommer extrem aufheizte). Jetzt habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und mir einen 30L nano Cube gekauft, der sich seit 2 Wochen in der Einlaufphase befindet. Ich würde ihn gerne in 2-3 Wochen mit Red Bee Garnelen besetzen. Da mich noch einige Fragen umtreiben, zu denen ich keine eindeutige Antwort gefunden habe, dachte ich, ich stelle mich hier mal vor und vielleicht kann mir ja der ein oder andere erfahrene Halter ein paar Tips geben...


    Ein paar Angaben zu dem Equipment was ich bisher habe:


    - Becken: Nano Cube 30L
    - Beleuchtug: 2x Nano Light 11W
    - Bodengrund: Schwarzer, feinkörniger Garnelenkies, darunter Deponit-Mix (ich habe erst im Nachhinein gelesen, dass es hier zu Problemen kommen kann, aber er bleibt jetzt erst einmal drin und wird im Auge behalten).
    - Filter: Nano Eckfilter (bekommt noch einen Strumpf)
    - Bio-Co2 Anlage mit Paffrathschale, beides Marke Eigenbau
    - Ein recht großer Lavastein in der Mitte des Beckens, der mit Javamoos umwickelt ist, welches auch schon recht gut wächst, im Vordergrund HCC, welches sich seit Installation des CO2 und einer zusätzlichen 11W Leuchte ganz gut macht. Ansonsten Vallisnerien, Wasserpest, Hornkraut und zwei weitere nicht näher bestimmte Pflanzen, eine ist glaube ich ein Ludwigia..


    Zur Zeit fährt das Becken mit aufbereitetem Leitungswasser ein (Biotopol). Die Wasserwerte können hier eingesehen werden (wobei ich noch nicht herausgefunden habe, ob mein Wasser aus Versorgungsbereich I oder II stammt :P https://www.stadtwerke-bonn.de…asseranalyse_2016_Web.pdf


    Da ich nun weiß, dass das Wasser nicht optimal für Red Bees ist, möchte ich kommende Woche auf aufgesalztes Osmose- bzw VE-Wasser umsteigen, bevor die Tiere ins Becken kommen. Hierfür habe ich Salty Shrimp - Bee Shrimp Mineral GH+ und ein Leitwertmesser bestellt. Ich werde die ersten paar Wochen Kanister mit Aqua dest. aus dem Baumarkt schleppen und mir dann zeitnah eine Osmoseanlage zulegen.


    Ein paar Unsicherheiten habe ich noch bezüglich der CO2-Düngung mit dem aufgesalzten Wasser. Meine Befürchtung ist, dass aufgrund der niedrigen KH der pH-Wert durch das CO2 unter 6 geraten könnte, was wiederum den Garnelen nicht gut bekäme. Momentan habe ich noch keinen CO2-Dauertest, aber der wird natürlich noch angeschafft, bevor wirklich Garnelen ins Becken kommen. Auf die CO2-Düngung möchte ich nur ungern verzichten, da mir das HCC extrem gut gefällt. Ich habe aber gelesen, dass es bei Wasser mit KH 0-1 etwas heikel ist, CO2 zu düngen, da es zu einem Säuresturz kommen könnte, was natürlich fatal wäre. Würde es 'besser', wenn ich die KH von dem aufgesalzten Wasser auf ca 1-1,5 anheben würde (beispielsweise mit Kaisernatron), oder macht das in diesen bereichen keinen Unterschied?


    Ich mache morgen mal ein Foto von dem Cube und poste es dann hier. Bis dahin fällt mir sicher noch die ein oder andere Frage ein, aber das was mich momentan hauptsächlich beschäftig ist die Frage, ob und wie ich eine CO2 Düngung mit extrem weichen Beewasser realisieren kann, ohne gefahr zu laufen, dass der pH-Wert deutlich unter 6 sinkt. Vielleicht verwendet hier ja auch jemand CO2-Düngung mit aufgesalztem Osmosewasser und kann mir ein paar Ratschläge geben? Das wäre toll und schonmal vielen Dank dafür im Voraus!


    Viele Grüße,


    Jens

  • Hallo Zottel,
    Mir ist bei deiner Einrichtung nicht ganz wohl....Co2 ist nicht so das Problem. Aber die Vallisneria in Verbindung mit dem Depot Mix ist fatal.Die Vallisneria ist nur schwer zu bändigen und wird sich quer durch das Becken arbeiten. Beim entfernt der Ableger wirst du es nicht verhindern können das du den Depot Mix nach oben beförders,und das könnten dir die Garnelen übel nehmen. Ich hatte den D.Mix auch im Becken. Er war mit 3cm Kies bedeckt und hat mir keine Sorgen gemacht. Nur sollte er auch ganz unten bleiben!

  • Hallo Soldberg, danke für deinen Kommentar! Das mit der Vallisneria hatte ich auch schon überlegt...auf der anderen Seite habe ich irgendwo gelesen, dass der Deponit-Mix an sich nicht so das Problem ist, sondern dass es erst gefährlich wird, wenn der Deponit im Boden anfängt zu Faulen...und eine gute Durchwurzelung und Aufzehrung eben dieses Bodens würde dem ja entgegen wirken, oder nicht?


    Hier mal ein zugegebenermaßen sehr unscharfes Bild von dem Cube, wie er jetzt nach zwei wochen aussieht...Der Stein in der Mitte ist relativ groß, aber ich dachte mir, dass er eine hervorragende Oberfläche für die Garnelen darstellt. Dahinter ist es etwas schattiger, aber mit der zweiten Lampe jetzt geht es noch. Das HCC im Vordergrund wächst ganz gut (mittlerweile auch in die Breite, seit ich die zweite Lampe habe. Links und rechts vom Stein ist auch nicht soo viel Platz...Die Wasserpest schlägt auch ziemliche Wurzeln, richtig zufrieden bin ich damit nicht, ich habe sie und das Hornkraut (schon mehrfach gekürzt) genommen, damit am Anfang etwas im Aquarium ist, was schnell wächst und Nährstoffe verbraucht....Es würde sich anbieten, den Pflanzenbesatz jetzt noch zu ändern, da alles noch nicht so durchwurzelt ist, bin aber kompletter Neuling....Bin dementsprechend sehr dankbar über Vorschläge, welche Pflanzen sich gut eignen (und gut aussehen) würden für neben und hinter dem Stein...


    wbk9eful.jpg


    BZmqb6q


    BZmqb6qBZmqb6q

  • Hallo Jens @Zottel ,
    ... kurz zum DepotMix - mein erstes Becken (10l) hatte auch dieses Zeug drin - es lief über 1 Jahr ohne Probleme (nur ist das leider von Becken zu Becken verschieden)!
    In diesem Becken hatte ich viel zu viele Pflanzen eingesetzt - am, Ende war es ein Dschungel - und es mussten Pflanzen teilweise raus. Die habe dort dann VORSICHTIG samt Wurzel rausgezogen .... und es passierte nix! Ich würde die Vallisnerie jetzt rausnehmen. Dein Becken ist (auch durch den großen Stein) sonst sehr schnell überwuchert.
    Ich würde oben und ggf. an der Vorderseite des Steines Aufsitzerpflanzen verwenden (Anubias, Bucephalandra o.ä.), ggf. auch Süßwassertang oder Moose.
    Wenn Dir das Becken zu sehr zuwächst, wird das HCC drunter leiden, weil es kein Licht mehr bekommt.


    ... und lass den DepotMix beim nächsten Becken weg - sicher ist sicher :thumbup:

  • Oben auf dem Stein möchte ich Fissidens fontanus aufbinden. Man sieht ein paar kleine Fitzelchen, die dort schon wachsen. Ich hatte eine Portion bei einem privaten Anbieter bestellt, es war aber nicht im besten Zustand und ich war nicht sehr geschickt beim Anbringen (habe es letztendlich mit Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis aufgeklebt) und so ging der Großteil verloren. Der Rest ist braun geworden, zeigt aber kleine grüne Spitzen. Ich habe deshalb Hoffnunng, dass es sich erholt. Schön fänd ich es, wenn irgendwann das ganze obere Drittel des Steins mit Fissidens bewachsen wäre. Dazu muss ich sicherlich noch etwas bestellen, oder breitet sich Fissidens automatisch aus?. In Toms Shop habe ich Fissidens auf einem Edelstahlgitter gesehen. Wenn ich das richtig sehe, sind darauf viele kleine zarte Triebe aufgebunden. Nur wie soll ich das auf dem Stein anbringen? Den Stein herausnehmen ist sicher keine gute idee, da ich dadurch den ganzen Boden (inklusive Deponit) sicherlich komplett aufwirbeln würde...Oder kann ich das Gitter einfach rund biegen, auf den steinlegen und festkleben, so dass das Moos durch das Gitter wächst und irgendwann das Gitter gar nicht mehr zu sehen ist? Ich traue mir ehrlich gesagt nicht zu, dutzende kleine zarte Triebe mit Anglerschnur aufzubinden und einzeln aufkleben ist auch keine Option...


    Zu den Vallisnerien: Ich werde ernsthaft in Erwägung ziehen, diese zu entfernen....Eigentlich war mein Plan, eher die Wasserpest und das Hornkraut zu entfernen, sobald die Vallisnerien sich vermehren, so dass hinter dem Stein ein Urwald aus Vallisnerien wächst, in dem die Garnelen sich gut verstecken können und schick sähe es evtl auch aus. Jetzt bin ich etwas skeptisch was diesen Plan angeht. Dann brauche ich eine komplett neue Bepflanzung für den Hintergrund....der Hintere Bereich darf ruhig etwas urwaldig aussehen, das HCC ist ja ausschließlich vorne im Becken..


    LG

  • Danke, die sieht sehr interessant aus, bräuchte vielleicht noch einen grünen Kontrast, damit nicht die ganze Rückseite mit einer Pflanze bedeckt wird. Und vielleicht etwas, was nicht ganz so lichthungrig ist, da durch den großen Stein im hinteren Bereich des beckens nicht sooo viel Licht ankommt, vor allem in Bodennähe... Kann mir jemand spontan sagen, was das bei mir rechts neben dem Stein für eine Pflanze ist? Die hatte ich spontan mitgenommen, aber richtig überzeugt bin ich nicht, habe keine Ahnung, wie groß die wird etc...


    Ich würde dann wasserpest, vallisnerie und Hornkraut mittelfristig entfernen und dafür neue pflanzen setzen.


    Übrigens ist gerade eine zweite Portion Phoenixmoos angekommen, nachdem ich mich bei dem Verkäufer beschwert hatte....ich stehe also direkt vor dem problem, wie ich das am besten heute noch oben auf dem lavastein anbringe =O

  • Also zu der Pflanze rechts und links neben dem Stein, die mit den langezogenen, ovalen Blättern...kann die ruhig an drin bleiben an der Stelle oder gibt es da auch Bedenken (wuchert zu stark, kümmert etc)?


    LG,
    Jens

  • Hallo und herzlich willkommen :)
    Dein Becken sieht schön aus, finde ich. Den Stein finde ich super. Allerdings würde ich auch nie wieder Vallisnerie nehmen. Die hat mir den allerletzten Nerv geraubt. Die verteilt sich überall im Becken.
    Ich bin dazu übergegangen, nur noch Ausitzerpflanzen, Süßwassertang und Moose zu verwenden. Das Wachstum ist sehr langsam. Das finde ich gut, denn ich habe keine Lust jede Woche zu schnippeln. Aber es gibt ja auch Leute, die machen das gerne. :rolleyes:
    Der Dünger ist natürlich entsprechend angepasst. Schnellwachsende Pflanzen habe ich nur als Schwimmpflanzen. Bei mir klappt es recht gut. Ein paar Pinselalgen halten sich hartnäckig, aber das wird noch. Ich stell gleich mal ein Foto ein.
    Auf die Co2 Anlage verzichte ich im Moment. Ich benutze zum Aufsalzen das GH/ KH+. Daher kann ich Dir leider keinen Tipp zur Co2-Anlage geben.
    Da müsseen die Profis ran. :thumbsup:
    LG Nicole

  • Danke, ^^ das ist lieb von Dir.
    Ich bin auch ganz glücklich mit den Aufsitzerpflanzen. Das Gärtnern ist so einfach und unkompliziert. Mich hat es immer so geärgert, wenn die Pflanzen durchs ganze Becken wandern.
    In meinem anderen Becken habe ich auch den Windelov Javafarn. Da wuselt der Kampffisch immer ganz gerne drin rum. :D Bei mir kommt nix anderes mehr ins Becken. So kann ich meine Aquarien wirklich genießen.
    LG Nicole

  • Ich finde Aufsitzerpflanzen auch schön, möchte aber trotzdem definitiv etwas wurzelndes. Der Stein ist schon ausgebucht mit dem Javamoos und dem Phoenixmoos, was noch dazu kommt. Der Vordergrund mit dem HCC ebenso. Es geht mir primär um die Bereiche links und rechts neben dem Stein, sowie hinter dem Stein. Hinter dem Stein ist es nicht allzu hell und auch nur gut 5cm Platz, deswegen dachte ich, dass Vallisnerien sich dort gut machen würden, aber ich beherzige eure Ratschläge, und werde mich von ihnen trennen, solange es noch geht. Ich mag dicht bepflanzte Becken, Unterwasser-urwälder. Dein Becken finde ich auch schön, für mich wäre es allerdings viel zu spärlich bepflanzt.


    Deswegen suche ich jetzt Stengelpflanzen, die ich hinten hinsetzen kann und die lang genug werden, den Stein zu Überragen, damit man sie sieht, wenn man von vorn ins Aquarium rein guckt. Die Ludwigia arcuarta gefällt mir ganz gut, braucht aber wohl auch recht viel Licht, wäre dann etwas für die Ecke unter dem Filter und links hinten an der Wand. Was könnte man direkt hinter den Stein setzen, am besten etwas grünes?

  • Sieht gut aus, danke! Die Ludwigia arcuarta habe ich als in vitro Pflanzen in einem Shop bei mir in der Nähe gefunden. Es sind unzählige kleine Pflänzchen in einer Plastikschale. Verkäufer meinte, ich solle mir die Mühe machen, jedes Stengelchen einzeln im Abstand zueinander zu setzen....Würde mir so ein Döschen kaufen und den Bereich links hinten und rechts hinten damit bepflanzen (wir groß sollte der abstand sein? wieviele Pflanzen auf einen 'Bierdeckel'?) undganz mittig würde ich dann den indischen Wasserfreund setzen. Das Hornkraut, die Wasserpest und die Vallisnerien kämen dafür raus, die Ludwigia repens rechts und die anderen Pflanzen mit den ovalen Blättern blieben erstmal an ort und Stelle....


    Guter Plan oder Einwände?


    Vielen Dank übrigens für die vielen Ratschläge und dass so schnell geantwortet wird, echt toll!


    LG aus Bonn,
    Jens

  • Ich habe jetzt Wasserpest, Hornkraut (schwimmt jetzt vorläufig an der Wasseroberfläche) und die Vallisnerien entfernt und Ludwigia Arcuata und Indischen Wasserfreund gesetzt. Ich habe auch eine portion Fissidens fontanus auf den Stein gebunden, bin gspannt ob es anwächst. Werde in ein paar Tagen mal ein neues Foto machen..


    LG,


    Jens

  • hallo jens
    bin ja gespannt, ob du gut Freund wirst mit dem indischen Wasserfreund... ich habe ihn nach ein paar Monaten wieder rausgeschmissen, da er mehr Wurzeln als Blätter gemacht hat und sehr seltsam gewuchert ist. kennst du Cryptocoryne balansae? eine unauffällige Pflanze, vom Wuchs her wie die Valisnerie mit langen, schmalen Blättern, aber nicht so wuchernd wie diese und viel viel schöner ;)
    viel Spass weiterhin beim Einrichten!
    Ronja