Stahlhelmschnecke / Neritina pulligera fühlen sich unwohl -wegen Muschelkrebsen?

  • Hallo,
    seit wenigen Wochen habe ich Stahlhelmschnecken / Neritina pulligera in meinem techniklosen 30l Nanocube. Die Tiere stammen aus Quarantänehaltung und waren anfangs recht flott unterwegs. Jetzt sehe ich immer öfter, dass einzelne Tiere mit verschnumpelten Fuß bewegungslos an der Scheibe hängen.
    Zunächst dachte ich, dass die 6 evtl. Nicht mehr genug Futter finden. Aber weder Algensteine noch Pudding scheinen sie zu interessieren. Dann wollte ich 2-3 in das große Gesellschaftsbecken umsetzen, da dort mehr Aufwuchs ist. Ich habe die Tiere aber nicht von der Scheibe bekommen. Geschwächt sind sie also - noch - nicht.
    Meine Vermutung: sie werden von den vorhandenen Muschelkrebsen gestört. Zwar kann ich keine größeren Mengen an den Tieren sehen, habe sonst aber keine andere Erklärung.
    Wer hat schon einmal ähnliches beobachtet?
    Und was soll ich tun? Als "Mittel" gegen die Muschelkrebse konnte ich nur Fische oder weniger Futter finden. Fische geht nicht wegen Garnelennachwuchs und die aus dem Gesellschaftsbecken wären auch zu groß. Und weniger füttern: Ich habe außer Laub im Becken hauptsächlich Brennessel gegeben, dazu 1/2 Löffel Life! Pro Tag für ca. 30+ Neocaridina. Ich dachte, das ist wenig...?
    Bin offen für weitere Vors

  • Noch eine Ergänzung:
    Ich habe eine rege Begleitfauna nicht nur mit Muschelkrebsen sondern auch Wasserflöhen, Hüpferlingen und Scheibenwürmern. Das hat mich bisher nie gestört. Im Gegenteil: die Wasserflöhe halten das Wasser sehr schön klar!
    Wenigstens zwei der Garnelen-Weibchen tragen Eier, eine wird sicher bald den Nachwuchs entlassen. Daher fällt es mir schwer, jetzt das Füttern einzustellen.
    Heute Morgen waren zwei der Stahlhelmschnecken langsam, aber fressend und ohne Schrumpelfuss an der Scheibe unterwegs. Der Rest sitzt meist auf oder unter einer größeren Wurzel.
    PHS und Blasenschnecken verhalten sich normal; ausser das einige kleine Blasenschnecken z. Zt. immer mal wieder auch über der Wasserlinie rumkriechen. Vermehren tun sich beide Arten sehr gut.
    Was würdet Ihr machen?

  • Hallo,
    ob es wirklich an den Muschelkrebsen liegt? Keine Ahnung. Da so ein Becken eine recht komplexe Angelegenheit ist, wo sich vieles gegenseitig beeinflusst kann da alles mögliche eine Rolle spielen. Bevor das ganze jetzt in ein mehrfaches Hin- und her ausartet, bis endlich alle relevanten Infos vorliegen, füll doch bitte mal den Fragebogen aus, dann können wir uns ein vernünftiges Bild von dem Becken machen, und vielleicht kommt dann dem einen oder anderen eine Idee, woran es liegen könnte.
    Fragebogen bei Problemen mit Garnelen


    Speziell zu Muschelkrebsen gibts auch noch das hier: Muschelkrebse fangen leicht gemacht.


    Gruß
    Uli

  • Hallo Uli,


    hier noch die Infos zum Becken:


    - läuft seit 3 Monaten
    - 30l NanoCube
    - Leitungswasser laut Versorger: GH 14, KH 10, pH 7,4, Nitrat 20, Phosphat 1
    - Wasser im Becken mit Stäbchentest: KH 14-20, KH 6- 10, pH 7,2 Nitrat 10, Nitrit 0, Cl2 0
    - kein Filter, Mini- Oxydator
    - Bodengrund: Dennerle Garnelenkies, kein Nährboden
    - einzige Deko: Mopani-Wurzel, gut gewässert
    - Dünger: DRAK Eisenvolldünger in halber Dosierung
    - kein Naher Kontakt zu Hunden oder Katzen
    - WW wöchentlich 10l mit abgestandenem kaltem Leitungswasser, einmal,pro Monat 20l
    - Boden wird nicht abgesaugt
    - Pflanzen stammen von Privat oder aus eigenen Beständen
    - zum "Testen" des Wassers wurden Wasserflöhe aus einer Futterbeutel eingesetzt. Mit denen zogen auch Hüpferlinge und Muschelkrebse ein.


    sonstiger Besatz:
    ca. 30+ Neocaridina Blue Dream von Privat, vermehren sich moderat aber konstant (wenigstens 4 mal Nachwuchs, z. Zt. 2 Eiertragende Weibchen), PHS, Blasenschnecken, TDS, Stahlhelmschnecken von Tom aus Quarantäne


    Im Becken ist immer Laub (Seemandelbaumblatt, Buche). Es wird abwechselnd mit frisch getrockneten Brennessel, Life! Und Pudding gefüttert.


    Mein Problem: ich sehe immer mal wieder 1-2 Neritina mit zusammengezogenem Fuß an der Scheibe verharren. Erst dachte ich, sie haben zu wenig Aufwuchs und hungern. Aber weder Algensteine noch Pudding sind von Interesse. Die Tiere haften so stark an der Scheibe, dass ich sie auch mit sanftem Schubs nicht los bekomme. Zu wenig Futter schließe ich daher aus.
    Parasiten oder Pilze kann ich nicht erkennen.
    Meine Muschelkrebse sind eher klein, unter 1 mm, aber sonst fällt mir nichts ein, warum die großen Schnecken sich unwohl fühlen könnten. Die anderen Schnecken sind flott unterwegs und vermehren sich sehr gut.
    (Fotos bekomme ich gerade nicht hochgeladen, versuche es gleich noch mal)


    Bin für jeden Hinweis dankbar, den Tieren soll es schließlich gut gehen!


    vG Kerstin

  • Ich kann dir sagen dass dieses Verharren bei meinen Anthrazitschnecken im Garnelenbecken und die Turboschnecken im Meerwasser auch regelmäßig zu beobachten ist. Es sieht für mich bei meinen Tieren so aus, als ob sie vollgefressen sind und eine Art "Verdauungspäuschen" machen. Das machen meine Schnecken jetzt schon seit 2 Jahren so, und es sind immer noch die ersten bis jetzt ohne Verlust, also wird es nichts schlimmes sein.


    Gruß,
    Wallace

  • Soweit ziehen sich meine Schnecken aber nicht zurück...
    Auf den Bildern sieht es so aus, als ob sich immer die selbe Schnecke so zurückzieht. vielleicht fehlt ihr ja was.
    Hast du Mineral Healthy, ein Filterpulver oder Aktivkohle? Wenn es nach der Filterung mit einem der Mittel besser wird, hast du womöglich etwas im Wasser, dass die Schnecken krank macht.
    Sollte es was Bakterielles sein, könntest du auch gute Bakterien zugeben, wie die vom Tom, oder Probiotische wie sie im TheraP zu finden sind.

    Oder sie ist schon alt...


    Gruß,
    Wallace

  • Hallo Kerstin,
    Ich hoffe @Roland meldet sich mal zum Thema - er ist Spezialist für Krebse und Schnecken.

    Der Fuß der Schnecken sollte immer glatt sein und die ganze Größe des Gehäuses ausfüllen.
    Ist das nicht so, bekommt die Schnecke entweder zuwenig Futter oder ist erkrankt (vielleicht Parasiten - Schneckenegel, Planarien, oder das sie Deine Muschelkrebse wirklich derart "beknappern" und ärgern, das sie sich nur noch verkriecht (aber dann dabei evtl. auch verhungern kann)).


    Mir fielen auch Deine Wasserwerte auf - Dein Nitrat liegt bei 10 im Becken und 20 lt. Wasserwerk.
    In Garnelenbecken gilt eigentlich mit Filterung ein Höchstwert von etwa 10. Du gibt durch den erhöhten Leitungswasser-Nitratwert aber bei jedem Wasserwechsel neues Nitrat dazu. Im Becken entsteht außerdem noch welches - das könnte zu viel werden.
    Nitrat ist zwar nicht so giftig und gefährlich wie dessen Vorstufe Nitrit, aber zu hoch sollte es auch nicht werden.


    Einen dem Becken angepassten Filter würde ich schon empfehlen.

  • In meinem 30L Becken habe ich auch nur 2 Napfschnecken drin und die Scheiben sind immer gut geputzt.In meinem 50l Becken habe ich 5 Napfschnecken drin die ich nicht von Tom sondern von einem Züchter aus Essen habe. Diese hatten am Anfang Gehäuseschäden und vereinzelt auch keine normal ausgeprägte Füße. Da ich Mineral Balls im Becken habe haben sich die Schnecken prima entwickelt und sehen ganz normal aus. Falls die Schnecken keine Gehäuseschäden aufweisen würde ich auch eher auf zu wenig Aufwuchs tippen, weil 6 Schnecken zu viel sind. Meine gehen z.B. garnicht an die Algensteine, weil sie wahrscheinlich was anderes, was für sie leckerer sit, im Becken finden.


    LG Thomas

  • ... nö, extra gemachte Algensteine interessieren meine auch nicht mehr - das kann ich mir sparen. Die sind aber alle 7 dick und rund :-)
    (2 im 20l, 2 im 28l und 3 im 38l Becken)


    ... manchmal seh' ich die tagelang nicht und dann sind sie eines Abends wieder an der Scheibe (vorallem im 38er "Dschungelbecken" der Red Fires)

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!


    Also das letzte Foto ist schon extrem, so stark hatte ich das vorher noch nicht. Dauert auch nicht lange, nach spätestens 2-3 Stunden kriecht sie weiter und dann sieht der Fuß wieder normal aus.


    Ich hatte mich bei der Anzahl der Schnecken an der Empfehlung aus Toms Shop orientiert: 2 Schnecken pro 10l. Das dies evtl. doch zuviele sind, hatte ich ja als erstes vermutet und wollte sie z.T ins große Gesellschaftsbecken (260l, mit Filter ) umsetzen. Dort gibt es mehrere Wurzeln und auch noch Aufwuchs an der Scheibe. Bisher sind dort 7 Stahlhelmschnecken drin, die ich aber nur ab und an sehe. Ist wie bereits beschrieben daran gescheitert, dass die Sxhnecke immer noch sehr stark an der Scheibe klebt.


    Zum Nitrat: Falls hier das Problem liegt, müßte das dann nicht alle Schnecken, wenigstens alle Napfschnecken, betreffen? ?(
    Ich habe eine sehr dichte Bepflanzung und Schwimmfarn, dass das Wasser zusätzlich filtert. Bisher läuft das Becken, bis auf diese 1-2 Schnecken echt prima.

  • Hallo Kerstin,
    wenn der Schrumpelfuß nur vorübergehen ist würde ich mir da keine Sorgen machen, dann ist was wohl wirklich nur ein Nickerchen, was die da macht. Solange sie anschließend normal weiter schneckt ist alles in Ordnung.


    Peter hat sich in Bezug aufs Nitrat etwas ungenau ausgedrückt (oder Peter, seh ich das falsch?). Bei Nitrat sind Schnecken deutlich toleranter als Nelen. Für Nelen wird empfohlen, nicht über 10 mg/l zu gehen.


    Gruß
    Uli

  • Hi Uli,


    Danke für die Antwort!


    Hier noch aktuelle Fotos von eben, 5/6 konnte ich sehen. Bilder sind leider unscharf da mit dem iPAD aufgenommen, da kann ich schlecht fokussieren. Sehen für mich aber alle o.k. aus.
    Wenn ich mal 2 auf der Wurzel erwische, werde ich die dann aber dennoch umsetzen. Da bekomme ich sie leichter runter. Im großen Becken haben sie dann einfach noch mehr "Auslauf"...


    Die Nelen scheinen mit dem Nitrat zum Glück kein Problem zu haben: sind fit und vermehren sich. :thumbup:
    Ich habe sie von Privat aus der Nachbarschaft, wo sie auch schon auf dem (Leitungs-)Wasser gezogen wurden.
    Das hat dann wohl abgehärtet... :)



    LG Kerstin

  • Hallo, na die letzten 5 Schnecken auf den Fotos sehen doch recht gut aus. :) Wer weiß, was "Schrumpelinchen" gerade hatte.
    Ja Schnecken vertragen mehr an Nitrat als die Nelen, das ist schon richtig - aber da es sich um Leitungswasser handelt, würde ich den Wert schon beobachten (sind ja auch Nelen mit im Becken, und wie sich Leitungswasserwerte verändern können, haben wir ja schon oft erlebt). Allerdings werden Deine vielen Pflanzen auch ordentlich NO3 nutzen.