Hallo erfahrene Mitforis (Achtung: könnte ein längerer Text werden...),
das Thema Silikat, bzw. die damit verbundnen Polyphosphate lässt mir keine Ruhe. Zu gern hätte ich die Aussage: "ab soundsoviel mg/l passiert Folgendes" - aber leider gibt es diese Aussage wohl nicht. Das frühere Forum meines Vertrauens - wohl das größte deutschsprachige zum Thema Garnelen - behandelt das Thema Silikate schädllich für Garnelen, eher als Humbug und es gibt dort den einen oder anderen thread, der für Chemiker oder Chemieverständige logische Schlussfolgerungen führt, warum das auch für Garnelen nicht schädlich sein kann. Leider kann ich das beim besten Willen nicht einfach nachvollziehen - trotz Hochschulreife (ist auch schon schlappe 36 Jahre her) hatte ich nur 1 Jahr Chemie und es mangelt mir an sämtlichen chemischem Grundlagenverständnis....
Ich versuche jetzt kurz zusammenzufassen, wie ich auf die Thematik stieß (fällt mir immer schwer kurz zu bleiben ;-)), um dann die meine Frage zu stellen "ab wieviel mg/l Silikat MUSS man mit Osmosewasser mit nachgeschaltetem Mischbettharzfilter hantieren, um Neocaridinas erfolgreich zu halten".
Ich hatte im Oktober letzten Jahres (s. thread "Was passt nicht - Garnelensterben bei YF") einen 35er Cube eingefahren (nach jahrelanger Abstinenz im Keller gelagert, mit selbstgebautem HMF, mit neuem Filterschaumstoff bestückt). Anfang Dezember schenkte mir mein Sohn 7 Perlhuhnbärblinge, weil ich die immer schon toll fand.
Die lebten zunächst in Quarantäne, wo der erste (krummer Rücken) schnell verstarb. Der zweite nach 14 Tagen, nach Umzug in den Cube. Den anderen 5 ging es prächtig, sich entwickelten sich zu farbenfrohen Fischen. Trotz Leitungswasser, trotz hohem Silikatwert darin (was ich bis dato nicht wusste). Algenprobleme hatte ich nie. Gedüngt wie vor Jahren an anderem Wohnort früher mit Weichwasser, mit Easy Life Produkten - nach jedem WW gab es EL Filtermedium.
Nach 4Wochen kamen 11 YF von Tom - agil und fit. Nach 4 stündiger Eingewöhnung setzte ich sie nicht in Quarantäne, sondern in den Cube mit den 5 heranwachsenden Hühnern.
Zunächst agil, wurden sie immer ruhiger, einige wurde immer heller und bewegunseingeschränkter, bis sie verstarben.
Nach einiger Zeit ersuchte ich hier um Hilfe, füllte auch brav den Fragebogen aus, aber da dazu keine Frage war, verschwieg ich die Begleitfauna (weil ich mich schämte, wusste ja, dass das zu klein und zu wenig Schwimmraum für die Hühner war).
Osmoseanlage nach euren Tipps bestellt, als ich noch ca. 4 oder 5 YF hatte, als ich noch 3 hatte endllich den Silikattest gemacht und sofort Mischbettharzfilter bestellt. Der traf ein, da hatte ich noch 2 YF. Als dann die vorletzte verstorben war und die letzte sich dran machte sie zu verspeisen, habe ich Tabula rasa gemacht und diese letzte einfach in eine 10 l Wanne mit Mischbettharz-Osmosewasser GH8, Kh3 gesetzt. Plus ein bissi Hornkraut. 2 Tage später holte ich 15 Yf von einem Hobbyzüchter aus einer kleinen Großstadt hier in der Nähe. Der seinen LW Wert nicht kennt, 20 Neo Becken mit LW hat, die super laufen - ein Bee Becken mit Osmose Wasser (ohne Soil) das auch super läuft mit bees : ständig Nachwuchs.
Nach der üblichen langen Eingewöhnung landeteten die 15 im Quarantänebecken mit der einen verbliebenen von Tom ( peter aus Dresden: das war jetzt mutig, oder :-)) und lebten dort munter und wohlbehalten 3 Wochen, bis sie umzogen in den Cube. Aus dem waren die 5 Hühner tags zuvor ausgezogen (getauscht gegen Posthornschnecken und inzwischen auch auf Osmose mit Mischbettfilter, Neo C. Werte).
Denen geht's bis heute prächtig. Munter und agil. 2 mit Eifleck. Nachwuchs sollte sich bald einstellen.
Die ertauschten Posthornschnecken kamen in eine 13 l netto Vase (techniklos, nur mit Oxydator) mit Hornkraut, Moos und ein wenig Kies und LW. Bewegten sich kaum, verstarben aber auch nicht.
Ein paar Tage später postete ein wenige km entfernt lebender Student super schöne REd fire zu nem Spottpreis weit unter nem Euro pro Stück, von denen ich mir 10 holte. Die kamen in 10 l Quarantäne mit viel Hornkraut auf LW. Am nächsten Morgen war die Schockfärbung weg und sie waren schön gezeichnet. Mittags wuselten sie agil durch die Gegend.
Und wurden zunehmend ruhiger. Die Symptome erinnerten mich an das Verhalten meiner YF. Am nächsten Tag bekam ich zum Nachmittag die Panik, wollte sie ja nicht "himmeln" und führte schnapsglasweise reines Osmose-Mischbettharzfilter-Wasser zu. Irgendwann wurden sie wieder agiler.
Der Schneckenvase führte ich über 3 WW ebenso Osmosewasser hinzu: die Schnecken wurden bewegungsfreudiger. Die Garnelen wechselten in die Vase nach ca. 5 Tagen. Ein Aquael Pat Mini läuft inzwischen darin. Sonst nix außer Oxydator.
Auch denen geht es jetzt prima, gleichwohl ich mir Gedanken mache, wie sie mit den Temperaturschwankungen klar kommen. Vase steht auf Südwest Fensterbank in Dachwohnung. D.h. abends verdammt kalt (morgige Wassertemperatur von 18 bis 19 Grad) bis zu knalle warm am frühen Nachmittag (können dann 28 Grad oder leicht mehr werden). Alle munter, eine mit Eifleck.
Meine Frage: können Neocaridinas in meinem LW generell nicht überleben - oder sollten sie nur, wie oft gelesen Eier abwerfen und Nachwuchs schlecht hochkommen? Mein Silikatwert im LW beträgt ca. 12,5 bis 13 mg/l.
Oder ist dieser WErt schon so schädlich für Garnelen, dass sie Symptome für Vergiftung à la bakterielle Unverträglichkeit aufzeigen (s. meine YF)?
Mein Ursprungsgedanke als ich es mit den RF und LW versuchen wollte war, dass meine YF eine bakterielle Unverträglichkeit zu den Perlhühnern entwickelt hatten.
Das ruhige, wie erstarrt wirkende Verhalten bei den RF, das mich panikartig es wieder mit aufbereitetem Wasser probieren ließ, kann - theoretisch - auch ein temperaturabhängiges Verhalten gewesen sein.....
Die Diskussion ist eröffnet : wie sind eure Erfahrungen?
LG, Claudia