Nitrit steigt nach Wasserwechsel

  • Hallo Ihr!


    Ich bin heute wieder auf ein neues Problem gestoßen. Mein Becken ist ja schon länger eingefahren und Nitrit war immer nicht nachweisbar.


    Seit die Nelen drin sind habe ich nach jedem Wasserwechsel einen Anstieg des Nitrits - heute waren es rote 0,8 mg/l - morgen wird wieder gewechselt.


    Ich habe dafür eigentlich nur eine Erklärung:
    In meinen 60er Cube passen 47 Liter Wasser. Jede Woche wechsel ich 20-22 Liter. Nach dem Ablassen des "Altwassers" ist mein Filterschwamm bis zur Neubefüllung etwa zur Hälfte kurzzeitig im Trockenen. Könnte es sein das während der paar Minuten die nützlichen Bakterien die das Nitrit abbauen absterben???


    Eine andere Erklärung habe ich nicht. Kennt ihr das Problem? Wie macht ihr das bei einem 90%igen Wasserwechsel - da ist ja der Schwamm zur Gänze mal kurz ohne Wasser.


    Ich freu mich auf euren Input.


    LG Daniel

  • Hallo Daniel,


    mit was misst Du, dass Du 0,8 hast und wieviel Nelen hast Du beigegeben? Hast Du vorher mal ein Schneckchen oder so bei gegeben? Wie schaut Dein Becken aus in Bezug auf Ammonium?


    Also die paar Minuten im trockenen Deines Filters steigert nicht den Nitrit, sondern wird wohl der Besatz sein, aber 0,8 ist extrem hoch.

  • Wie war Dein Weg dahin? Ich kann mir leider nicht jeden einzelnen Neustart merken :) Ich weiß noch, dass Du Mitte Januar nach dem Filter gefragt hattest.


    Wie kamst Du zu 10 Schnecken auf einmal? Posthornschnecken? Und wann kamen die dazu?


    Wenn das Becken nicht lange eingefahren wird und auf einmal viel Besatz dazu kommt, kann der Nitrit ansteigen, weil sie Dir die Bude vollkacken + Fütterung. Kommt auch immer drauf an, wie sich das Biotop entwickelt hat. Da wären tägliche Wasserwechsel wichtig, um den Nitritwert zu verdünnen. Nach 2 Stunden wieder messen. Wenn Du noch ein Ausweichbecken hast, dann kannst Du die Nelen ins andere Becken geben und wenn der Nitrit sich wieder Richtung 0 einpendelt, nach und nach die Nelen rüber setzen. Bei den vielen WW fliegen Dir auch Bakterien raus. Ich nehme da immer das Special Blend von Microbelift mit täglicher Zugabe nach WW. Das gibt Dir etwas Schub.

  • Jetzt weiß Rusher wo die Schnecken sind ;) 10 sind aber holla viel für das kleine Becken, die ordentlich Futter brauchen. Da reichen locker 2 :)


    Du hattest aber auch die Algenseuche gehabt, oder? Wann war die letzte Messung vor Deinem hohen Nitritwert? Und was nutzt Du als Bodengrund?

  • @Sekro


    Bitte reduziere Deine ANS !!!! .... 10 Tiere bebommst Du nie im Leben in einem so kleinen Becken auf Dauer satt.
    (Ich weiss jetzt nicht mal genau, wie groß Dein Becken war (mir geht's mit der Themenzuordnung wie Olli) - aber 10 Schnecken sind ungesehen zu viel).
    Sie die Beiträge zu ANS verhungert ?

  • Hallo


    die Funktionalität der Nitrit Messung vorausgesetzt, scheint das Becken einen zweiten Nitritpeak durch zu machen, was bei entsprechender Fütterung des Besatzes durchaus vorkommen kann, wenn der Besatz abrupt aufgestockt wird. Die Anpassung der Nitrifikanten an die neue Nährstoffsituation dauert durchschnittlich 1 Woche bis zur Regulierung auf Normalwerte < 0.2 mg/l. Wenn möglich solltest du zunächst die Tiere quarantänisieren und im Ursprungsbecken den Dingen einfach ihren Lauf nehmen lassen, bis sich der Wert normalisiert hat. Sollte die Möglichkeit nicht bestehen, bietet sich die Alternative auf bakterielle Produkte auszuweichen.


    Lg
    André


    Gesendet von meinem SM-E700M mit Tapatalk

  • Moin


    Bei den vielen WW fliegen Dir auch Bakterien raus. Ich nehme da immer das Special Blend von Microbelift mit täglicher Zugabe nach WW. Das gibt Dir etwas Schub.


    Bakterien sind meines Wissens nach Substrat gebunden, so das bei einen reinen Wasserwechsel kein bakterielles Ungleichgewicht entstehen sollte, sofern der Bodengrund und/oder Filter nicht zusätzlich manipuliert wurde.


    Lg
    André



    Gesendet von meinem SM-E700M mit Tapatalk


  • Du hattest aber auch die Algenseuche gehabt, oder? Wann war die letzte Messung vor Deinem hohen Nitritwert? Und was nutzt Du als Bodengrund?


    Ja genau, am 22.01. hatte ich das Becken nochmal neu gestartet. Letzte Messung war gestern - heute steht wieder der Wasserwechsel an. Als Bodengrund hab ich neutralen schwarzen Sand.


    @Sekro


    Bitte reduziere Deine ANS !!!! .... 10 Tiere bebommst Du nie im Leben in einem so kleinen Becken auf Dauer satt.
    (Ich weiss jetzt nicht mal genau, wie groß Dein Becken war (mir geht's mit der Themenzuordnung wie Olli) - aber 10 Schnecken sind ungesehen zu viel).
    Sie die Beiträge zu ANS verhungert ?


    Ich hatte mich da nach Toms Kommentar mit 2 Rennschnecken je 10 Liter Wasser gehalten. Bisher ziehen sie munter durchs Becken aber ich kann heute abend 4-5 Stück ins große Becken setzen.


    Moin


    [quote='der_duck','http://www.garnelen-tom.de/forum/index.php/Thread/1629-Nitrit-steigt-nach-Wasserwechsel/?postID=18603#post18603']
    Bakterien sind meines Wissens nach Substrat gebunden, so das bei einen reinen Wasserwechsel kein bakterielles Ungleichgewicht entstehen sollte, sofern der Bodengrund und/oder Filter nicht zusätzlich manipuliert wurde.



    Das ist auch mein Kenntnisstand daher dachte ich auch das die Bakterien im Schwamm vielleicht leicht beleidigt sind wenn sie an die frische Luft gesetzt werden.

  • Moin



    Das ist auch mein Kenntnisstand daher dachte ich auch das die Bakterien im Schwamm vielleicht leicht beleidigt sind wenn sie an die frische Luft gesetzt werden.



    Wenn dem tatsaechlich so sein sollte, muesste bei der naechsten Fuetterung bei gleichbleibender Menge, eine Konzentration von Nh3/Nh4 (Ph-Wert > 7) nachweisbar sein, und/oder No2 hoeher ausfallen als der zuvor gemessene Wert.
    Eine kurzzeitge Senkung des Wasserspiegels sollte in einem biologisch stabilisierten Becken keine Auswirkungen haben, zumindest nicht Kolorimetrisch nachweisbar, da im Bodengrund und Aussenfilter in der Regel genugend Reserven vorhanden sind.
    Ich betreibe meine 15 L Aufzuchtbecken alle mit einem Schwammfilter ohne Bodengrund. Bei einem 50% WW kommt es zu einer kurzzeitigen partiellen feuchtlegung des Filterschwammes ohne nachweisbare Auswirkungen.
    Um die Anpassung der Nitrifizierer zu beschleunigen, empfehle ich in deinem Fall ein gutes Bakterienpraeparat nach dem Wasserwechsel zu verwenden, wobei der Besatz dann aber nicht ausgelagert werden sollte.

  • bei leicht saurem Wasser ist der Anteil an Ammoniak im Verhältnis zum Ammonium viel geringer- d.h. die Nitrifikation dauert viel länger als bei basischem Wasser


    Besatz bedeutet zusätzliche Belastung und das muß von den Bakterien mal verarbeitet werden- und die müssen sich mal auch entwickeln


    die Bakterien die Nitrit in Nitrat verarbeiten brauchen viel länger als diejenigen die Ammonium in Nitrit verarbeiten- dazu kommt, daß Ammonium ein hervorragender Pflanzendünger ist - d.h. bei dichter Beflanzung geht viel Ammonium an die Pflanzen und nicht in die Nitrifikation

  • Nur 0,8 ist schon eine sehr hohe Hausnummer und die ANS reagieren unheimlich empfindlich auf Nitrit und fallen Dir irgendwann u. U. tot von der Scheibe. Die Nelen packen etwas Nitrit, aber 0,8 ist es da auch heavy.


    Jeder hat seine eigene Strategie, aber ich bin jemand, der ohne Einlaufphase besetzt, wenn er das Becken neu einrichtet, aber gemächlichnach und nach in Begleitung eines guten Bakteriums (siehe oben), was ich nicht auf wochenbasis beigefügt wird, sondern geteilt durch 7 demnach täglich und bei jedem WW nochmals gesondert. Damit die Bakterien was zu futtern haben, ist etwas Besatz und Futter dabei. Starte ich ein neues Becken ohne Nelenbestand und es hat Zeit, weil ich eine neue Art brauche, haue ich nicht gleich 30+ rein, sondern kaufe 10 am Anfang, warte und kaufe nach einer Zeit nach.


  • ... dazu kommt, daß Ammonium ein hervorragender Pflanzendünger ist - d.h. bei dichter Beflanzung geht viel Ammonium an die Pflanzen und nicht in die Nitrifikation


    Jaein. Künstlich zugeführtes oder natürlich von den Lebewesen ausgeschiedenes Ammonium, wird zu ca. 50% direkt von den Pflanzen aufgenommen, die andere Hälfte von den Filterbakterien. Wenn ich mich recht erinnere hat Dr. Gerd Kasseebeer, Gewässerchemiker, diesbezuelich Messungen durchgefuehrt.